Ich bin sehr gut in den Roman gestartet, allerdings lese ich ihn bisher mehr als Roman über eine sehr interessante Frau. In Elisabeths Leben gab es zwei Wendepunkte, die thematisiert werden: den Unfall und das Zusammentreffen mit Stephen Crane.
Die Verknüpfung der beiden Zeitebenen ist genial gelungen. Ich mag es, dass die Geschichte vom Mai 1900 in der Rückschau erzählt wird. Elisabeth hat nach der Begegnung mit Crane eine Entwicklung durchgemacht (S. 14). Nun, 1914, durch die Begegnung mit Leutnant Fischer, droht die Gefahr, dass sie sich zurückentwickelt. Sie beginnt, ihre vernarbte Gesichtshälfte wieder zu verstecken, was sie seit damals nicht mehr getan hatte.
Von Stephen Crane hatte ich bis zu diesem Roman leider noch nie etwas gehört, eine echte Bildungslücke, die ich nun schließen werde.
Eine Frage hätte ich an den Autor: Wie ist die Entscheidung für das Präsenz gefallen, gibt es dafür einen Grund? Ich frage ganz neutral. Manchmal mag es in Romanen nicht, weil es so vereinfachend wirkt, hier dagegen stört es mich nicht. Es ist aber schon eher ungewöhnlich, oder?
Ein Lob auch an den Verlag: Die Schriftgröße ist genial. Und das Cover gefällt mir auch. Wir sehen nur Cranes rechte Gesichtshälfte und das Porträt ist verpixelt. Elisabeth hat in der einen Woche, die er im Fieber in Badenweiler war, nicht alles über ihn erfahren, so erkläre ich es mir.