@milkysilvermoon
Ich bin auch noch etwas unschlüssig. Das Buch ist in Amerika ja ein echter Klassiker, weswegen es schon lange auf meiner Wunschliste steht. Ich habe auch sehr Positives darüber von amerikanischen Freunden gehört – besonders von meiner Freundin D., die selber ähnlich gemischter Abstammung ist wie "Oreo". Vielleicht trifft das Buch eher den Nerv, wenn man sich selber darin wiederfindet?
Das Schrullige und besonders der Humor der Handlung erinnert mich an Geschichten, die ich als Kind gehört habe. Da hat meine Mutter mich ein paar Mal mitgenommen zu einer alten Mühle, wo manchmal von ein paar Freunden jüdischen Glaubens Abende jüdischer Musik veranstaltet wurden. Da wurden dann auch oft Geschichten erzählt, die ich vielleicht als jüdische Folklore bezeichnen würde. Die waren auch ziemlich schrullig, mit sehr plakativen Figuren, die in vielen verschiedenen Geschichten vorkamen: Der Teufel, der ausgetrickst wird. Die hinterlistige Schwiegermutter mit dem bösen Blick. Oder etwas moderner: die jiddische Mama, die will, dass ihre Söhne allesamt Ärzte werden. Ich musste mir die Geschichten zwar übersetzen lassen, aber sie haben mich wohl irgendwie beeindruckt, so dass ich mich auch etwa 30 Jahre später noch daran erinnere...
Ich kann mir vorstellen, dass Fran Ross es ganz bewusst darauf angelegt hat, ihrer Geschichte einen ähnlichen Klang zu geben? Immerhin spielt das Judentum und die jüdische Kultur hier ja auch eine wichtige Rolle.
Ja, ich musste auch ziemlich viel nachschlagen, was mich beim Lesen etwas ausgebremst hat! Zum Teil dachte ich mir, dass es sich im Original möglicherweise flüssiger liest, denn bei diesem speziellen Sprachenmix macht es die Sache sicher nicht einfacher, dass auch noch alles ins Deutsche übersetzt wird...?
@renee
Ich fand sehr amüsant, dass James in seinem Versuch, den Juden möglichst viel Geld abzuknöpfen, eigentlich genau zu dem Klischee wird, als das Juden oft porträtiert werden! Und er spricht ja auch in so vielen jiddischen Begriffen, dass man meinen könnte, er sei vielleicht der Nachkomme eines afrikanischen und eines jüdischen Elternteils.
Dann wäre die Frage, wer entspricht hier Poseidon?
@kingofmusic
Ich hoffe, die Handlung konzentriert sich bald mehr auf Christine und dass dann alles mehr zusammenkommt. Das Jesus-Quiz fand ich auch herrlich. Da weiß man gar nicht mehr, ob James versucht, nachzuahmen, wie er sich die Ansichten eines "typischen Juden" vorstellt, oder ob er selber eigentlich diesen Klischees entspricht...
@Anjuta
Ich habe mir tatsächlich einen Stammbaum angefertigt, war aber zum Teil etwas unschlüssig: Helens Großvater soll von einer Afrikanerin abstammen – aber welcher Großvater? Vater- oder mütterlicherseits? Genauso die Großmutter mit Cherokee-Wurzeln – welche Großmutter?
Für die Geschichte ist es vielleicht nicht so wichtig, ob jeweils vater- oder mütterlicherseits, aber dadurch ist der Stammbaum noch etwas konfus... Aber da Louise so absolut weißer als weiß ist und auch ihr Vater als Farbton 1 beschrieben wird, vermute ich einfach mal, dass es nicht ihre Seite der Familie ist...
@Sassenach123
Ja, anstrengend trifft es... Laut meinen Eintragungen in der App "Bookly" habe ich 2 Stunden 14 Minuten gelesen, und dabei gerade mal den ersten Abschnitt geschafft!
Ich vermute, dass Louise vielleicht "black english veracular" spricht, eine Form des Englischen, die innerhalb der afroamerikanischen Community gesprochen wird und so deutliche Abweichungen in Grammatik, Aussprache und Wortschaft aufweist, dass es schon Sprachwissenschaftler gibt, die es inzwischen für eine eigenständige Sprache halten.