Das Zitat offenbart gleichzeitig dieser metaphernreiche und poetische Sprache des Romans, die bisher gut gefällt. Eine Vorausdeutung weist uns darauf hin, dass am 22.1.2006 ein ungewöhnliches Ereignis stattfindet.Jedenfalls zögerten selbst die erbarmungsvollsten Seelen nicht, mit dem Finger auf diesen Fisch zu zeigen, der seit seiner Geburt gegen den Steom schwamm. (8)
Ein Ereignis hat @Die Häsin schon beschrieben. Das andere ist der Tod von Abbé Pierre, der Gus mitnimmt, ein barmherziger Abt.Bisher hatte er (Gus) seine Tage wie Perlen auf einer Halskette aufgereiht, eine sah aus wie die andere; doch an diesem Tag im Januar 2006, genauer gesagt, am zweiundzwanzigsten, schickte er sich an, eine seltsame Perle aufzureihen, eine, die wirklich nicht wie alle anderen aussah.“ (11)
Da frage ich mich, ob das nicht schon zu artifiziell ist oder der bildhafte Ausdruck besonders gut gelungen. Ich schwanke noch…Die mit den Detonationen vermischten Schreie schwollen unter seiner Schädeldecke an, wie Kolloide aus Lehm, die sich an andere Partikel klebten und eine unaufhaltsame aufquellende Paste bildeten. (24)
Ich bin mit der Sprache noch nicht so ganz einverstanden, empfinde sie manchmal als sperrig. Ein gutes Beispiel, was ich meine, ist der Satz auf S. 19 oben, wo es um den Hund geht. Nichts gegen eine Reihung von Nebensätzen (haben wir ja auch bei Thomas Mann), aber wenn es (fast) ausschließlich Relativsätze sind, empfinde ich die Passage als unbeholfen.Gus ist ein Einzelgänger und Außenseiter, der sich nur widerwillig im Leben eingefunden hat, wie wir bzgl. seiner Geburt erfahren.
Das Zitat offenbart gleichzeitig dieser metaphernreiche und poetische Sprache des Romans, die bisher gut gefällt.
in der Luft lag ein betörender Geruch, den er nicht genau identifizieren konnte, ein Duft, den man im Zimmer eines alten Menschen erwartete, aber nicht eines alten Mannes wie Abel, eine Mischung aus Kölnisch Wasser und Trockenblumen (41)
Treffend formuliert Ich sehe dabei Parallelen zu Gus, der introvertiert und eigenbrötlerisch ist und sicher kein Freund vieler Worte.Das Buch macht den Eindruck, als gäbe es seinen Inhalt nur widerwillig preis .
Ich frage mich, was es mit diesem Ereignis auf sich hat, und ob es für die Handlung relevant ist. Denn Gus hatte scheinbar keinen Bezug zu dem Abbé, sein Tod interessiert ihn jedoch.Das andere ist der Tod von Abbé Pierre, der Gus mitnimmt, ein barmherziger Abt.
Ich weiß nicht. Vielleicht ist es Abels Art der Sauberkeit? Ein bisschen Kölnisch Wasser auf Trockenblumen gesprüht, und schon mieft das Schlafzimmer nicht mehr nach saurem Altmänner-Schlafgeruch.Mysteriös ist auch der Geruch, auf den Gus im Schlafzimmer Abels stößt:
Ich frage mich auch, was das mit der Handlung zu tun hat. Und mir ging es ebenso wie dir - dachte auch, Abel sei ermordet worden.Ich frage mich, was es mit diesem Ereignis auf sich hat, und ob es für die Handlung relevant ist. Denn Gus hatte scheinbar keinen Bezug zu dem Abbé, sein Tod interessiert ihn jedoch.
Aus meiner verwöhnten Sicht ist nur ein Fernsehprogramm bei schlechtem Wetter doch etwas wenig. Heutzutage kann man ja immer noch streamen, wenn alles ausfällt.Wohnverhältnisse sind sehr einfach, ohne jeden Komfort.
Mir ging es ähnlich, so als ob man wirklich jeden Satz einzeln lesen müsste. Nach einer Weile habe ich mir aber dran gewöhnt. Ich glaube, das Buch wird dadurch in Teilen sogar fesselnder, weil man fast gegen seine Annahmen in den Bann gezogen wird.Der Sprachstil hat mir den Einstieg in diesen Roman nicht leicht gemacht.
Warum das Gus so mitnimmt habe ich mich auch gefragt. Den Abt gab es wirklich, er hat in der Résistance gewirkt und ist im Januar 2007 verstorben. Ob das einen Hinweis gibt?Das andere ist der Tod von Abbé Pierre, der Gus mitnimmt, ein barmherziger Abt.
Ich denke, das war vollkommen beabsichtigt, dass wir das annehmen sollen. Komisch ist, dass Gus sich nicht erklärt. Er traut Abel offenbar auch nicht richtig. Wo wäre das Problem gewesen zu sagen: Ich habe gestern seltsame Schreie gehört und wollte schauen, ob alles in Ordnung ist bei dir oder ich helfen kann...Ich frage mich auch, was das mit der Handlung zu tun hat. Und mir ging es ebenso wie dir - dachte auch, Abel sei ermordet worden.
Puh. So eine Einöde mag man sich gar nicht vorstellen. Alles wird sehr anschaulich beschrieben. Auch das Ende des Großvaters, der von dem gepeinigten Stier an die Wand genagelt wurde. Diese vermeintlich friedliche Welt hat also auch ihre Gefahren, wenn man nicht aufpasst.Es war ein merkwürdiger Tag, einer jener Tage, an denen man den Ort verlässt, wo man, ohne um seine Meinung gefragt worden zu sein, schon immer ansässig war.
Der bewusste Tag versetzt ihn in Unruhe. Zunächst werden die Routinen erledigt. Ich liebe diese auseinandergezogenen, wohlformulierten Beschreibungen, die eine sehr gute Vorstellung der täglichen Arbeiten vermitteln. Die muffelnden Kühe, die übermütigen Kälber. Schade, dass alle mehr oder weniger in Ketten liegen. Die alte Bauernkate, in der der Ofen noch wie vor 100 Jahren angezündet werden muss. Alles sehr bescheiden.Vorerst waren die Oberflächen makellos, glatt, hohl oder holprig, ein Albinokörper der Natur 11
An diesem seltsamen Tag flattern Erinnerungen wie Krähenschwärme auf. Die Metaphern sind herrlich! Auch Gus´ Gefühle werden immer wieder treffend in Sprachbilder verpackt, gerne in solche, die zum einsamen Landleben auch passen (verschluckter Strick, Jauchegrube im Sommer, Fledermäuse an Sommerabenden, etc.)Das Tier gab ihm Gewicht, verlieh seiner eigenen Existenz eine Bedeutung, die seine Einsamkeit in gewisser Weise verringerte. 19