1. Leseabschnitt: Kapitel 1 bis 12 (Seite 9 - 108)

ulrikerabe

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ItenBrüder? Ich bildete mit ein, es seien Schwestern.... muss ich noch mal schauen.
Ich bin mir ziemlich sicher dass es Brüder sind (obwohl ich gefühlsmäßig dachte es seien Schwestern). Außer Herr Lewinsky wendet das generische Maskulinum auf Schwestern an, das würde ich ihm aber verübeln.
 

ulrikerabe

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Wer mich länger kennt, weiß, dass ich kindlichen Perspektiven gegenüber sehr kritisch bin. Oft fallen Alter des Kindes und seine Klugheit weit auseinander und wirken unglaubwürdig. Hier empfinde ich es als absolut stimmig! Die Sprache könnte dem eines 12-jährigen Cleverles entsprechen. Er hat Bauernschläue, kann 1 und 1 zusammenzählen, sich Dinge gut merken und kombinieren. Manches versteht er nicht (die Schwangerschaft, deren Ursache seiner Kombination zufolge nur eine Vergewaltigung gewesen sein kann z.B.), versucht es aber zu ergründen, wenn es ihm wichtig erscheint.
Sebi hat ein Gespür für die Menschen in seiner Umgebung. Er liebt seine Brüder, auch Poli, obwohl der ihn oft verhauen hat. Sebi entwickelt sich zum guten Geist der Familie, das hat ihm nun auch einen höheren Stellenwert eingebracht.

Ich hab mich schon gefragt, wie die kindliche Perspektive bei dir ankommt, @Literaturhexle :)

Aber ich gebe dir recht, dass der Ton gut getroffen ist. Ich mag den Sebi und wie er oft so en passant schreckliche Dinge erwähnt.
 

ulrikerabe

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Die Geschichte des Halbbart interessiert mich sehr. Warum sollte er auf dem Scheiterhaufen hingerichtet werden und wie stand er zu dem weiblichen Opfer. Seine Weisheiten zeugen von Lebenserfahrungen, Erfahrungen die ich gern mit ihm teilen würde. Ich denke da werden wir sicher noch auf unsere Kosten kommen.
Ich vermute, dass der Halbbart Jude ist. erstens würde es zu Lewinsky passen. Zweitens sagt der Halbbart: [zitat]Es gibt zu viele Namen und zu wenig Menschen dafür. Aber du kannst den Leuten sagen, ich komme aus einer berühmten Familie. Irad zeugte Mahujael, Mahujael zeugte Methusael, Methusael zeugte Lamech[/zitat]
Der Stammbaum Kains findet sich in der Genesis. Wenn man der Bibel folgt und wir alle von Adam und Eva stammen, muss es das natürlich nicht heißen. :)
Aber ich habe ein starkes Gefühl in die Richtung.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Ich vermute, dass der Halbbart Jude ist. erstens würde es zu Lewinsky passen. Zweitens sagt der Halbbart: [zitat]Es gibt zu viele Namen und zu wenig Menschen dafür. Aber du kannst den Leuten sagen, ich komme aus einer berühmten Familie. Irad zeugte Mahujael, Mahujael zeugte Methusael, Methusael zeugte Lamech[/zitat]
Der Stammbaum Kains findet sich in der Genesis. Wenn man der Bibel folgt und wir alle von Adam und Eva stammen, muss es das natürlich nicht heißen. :)
Aber ich habe ein starkes Gefühl in die Richtung.
Höchst interessant...auf diese Idee bin ich nicht gekommen, aber es klingt sehr plausibel, wie du das erklärst.
 

KrimiElse

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Ich habe meine Hausaufgaben für heute erledigt und kann sagen:

Mir gefällts!

Ich hatte ein paar Bedenken bezüglich des Wortschatzglossars, überlegte sogar, ob ich es mir ausdrucken und daneben legen sollte, aber meine Faulheit siegte und wurde sogar belohnt. Die allermeisten ungewohnten Worte erklären sich aus dem Zusammenhang, bei einigen wenigen, war noch ein Rest Erinnerung im Kopf, sodass ich keine Schwierigkeiten beim Lesen hatte.
Ganz im Gegenteil, die besondere Sprache erinnert daran, in welcher Zeit und welcher Gegend man sich befindet.

Die kurzen Kapitel laden zu Lesepausen ein, die ich aber schwänzte, weil es mich weitergezogen hat. Die "Geschichtchen" bilden ja nur ein dezentes Muster auf Sebis Biografiestoff.

Natürlich macht es mich auch total neugierig, warum der Halbbart sein grausames Schicksal erleiden musste.... oder hat er doch etwas Unrechtes getan und musste dafür büßen?
Mir gefällt auch ganz ausgezeichnet, was ich hier lese. Ich mag Lewinsky, und dieses Buch ist eine weitere Perle von ihm, die seine Vielfältigkeit unterstreicht.
Ich mag die kurzen Kapitel sehr, ich mag die kindliche Perspektive, das Sittengemälde und ich bin äußerst neugierig, wie es weitergeht.
Bisher von mir: Daumen ganz weit hoch in Richtung fünf Sterne.
 

KrimiElse

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Überhaupt leicht
...........- der Autor hat eine leichte Hand. Mit leichter Hand, im Plauderton und mit einigen schwiezer Eigentümlichkeiten, serviert man uns hier das Leben im 14. Jh. Nach dem Flüstern (der Bäume) eine echte Wohltat. Christie kann wohl auch schreiben, aber was er schreibt, ist echter Nonsens.
Das unterschreibe ich ganz genau so ;)
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Sebi wirkt zunächst naiv, blickt aber recht schnell, was Sache ist. Sei es Halbbarts Geschichte, von der wir einen Teil jetzt kennen oder das Gespräch in der Kirche, das er sich gut "merken" kann. Bei der Amputation des?Beine fiel es mir schwer Distanz zu wahren. Das war so plastisch beschrieben, dass ich "querlesen" müsste- obwohl Sebi natürlich richtig gehandelt hat.
Als wirklich naiv sehe ich ihn auch nicht, er wirkt abertatsächlich auf den ersten Blick so (unterstützt von Lewinskys Stil). Bei der Beinamputation musste ich auch schnell drüber weglesen.