Du hast dir bereits einen Bonus erarbeitet, Christian....Außerdem hoffe ich nicht, dass ich mir gleich Feinde gemacht habe,
Dann wäre es ein anderes Buch geworden.Da könnte man einen ganzen Roman drüber schreiben,
Schlink gilt nicht gerade als großartiger Stilist. Er schreibt sehr knapp, nüchtern . Ihm geht es mehr um Inhaltliches.und hier wird diese Begegnung nacherzählt, als wäre es ein Schüleraufsatz. Inklusive einiger "danns" und Sätzen, die mit "aber" beginnen.
Nicht alle waren nur begeistert von diesem Erzählband, hat mir aber hier keine Nachteile gebracht.Außerdem hoffe ich nicht, dass ich mir gleich Feinde gemacht habe, da ihr Bernhard Schlinks Erzählband zuletzt alle so gern mochtet...
Nicht zwingend. Ich habe aber schon weitergelesen und verstehe jetzt zumindest ein wenig mehr, warum er es so knapp gehalten hat.Dann wäre es ein anderes Buch geworden.
Hmmm, wenn mich der dann doch wenigstens überzeugen würde. Aber selbst inhaltlich finde ich diese Episode dürftig.Er schreibt sehr knapp, nüchtern . Ihm geht es mehr um Inhaltliches.
Das hat mich direkt für den Roman eingenommen. Die Beschreibung wie er seine Frau und das verwüstete Zimmer vorfindet, eine Wut, die in der Erkenntnis endet, dass es dennoch die Frau ist die er liebt.Die Beschreibung, als er sie in der Badewanne fand, dass er das Bedürfnis hat, ihr von ihrem Tod zu erzählen, löste direkt etwas in mir aus. Es muss schrecklich sein, wenn man jahrelang immer etwas mit einem Menschen geteilt hat, und dieser Gesprächspartner plötzlich weg brichtGleich zu Beginn: Die Schilderung, dass man in dem alten Menschen, den man nun vor sich sieht, den liebt, der er früher war. Kaspar liebt seine Frau immer noch, auch wenn sie es ihm nicht einfach macht.
Ja, so ging es mir auch. Zwar mit knappen, aber eindringlichen Worten. Irgendwie schade, dass Birgit in der langen Ehe so geworden ist. Und dass sie einiges vor Kaspar geheimgehalten hat. In seiner Trauer muss er auch damit klarkommen. Oder ist es normal, dass man nach dem Tod von lieben Menschen von Geheimnissen erfährt? Etwas überrascht war ich, dass es für ihn so einfach war, Kontakte im Osten zu schließen und Birgits Flucht zu organisieren. Oder ist das nur für den Roman so, weil nachher die Enkelin wichtiger ist?Ich fand den Einstieg auch gelungen. Es fängt so harmlos an, dann fällt die unaufgeräumte Wohnung auf, das Trinken wird angesprochen und man ahnt, da stimmt was nicht.
Was denn dann?Dialoge wie "Ich liebe dich, Birgit." "Ich dich auch." hätte ich ehrlich gesagt auch nicht unbedingt erwartet.
Nun, er hat keinen Klappentext gelesen. Er hat sie als sehr junge Frau kennengelernt (ohne Kind) und recht kurz danach ging sie in den Westen, wo sie seitdem zusammen sind. Wie hätte er darauf kommen sollen, dass sie ein Kind hat?Und Kaspar denkt allen Ernstes, damit ist das "Schokoladenmädchen" auf der Vorderseite der Karte gemeint? Come on, Kaspar!
Ich glaube, etwas weniger Banalität.Was denn dann?
In der Tat war ich da vielleicht ein wenig "vorgeprägt", auch wenn ich den Klappentext längst vergessen hatte. Dennoch hatte ich natürlich im Hinterkopf, dass es eine Tochter und - nun ja - Enkelin gibt.Nun, er hat keinen Klappentext gelesen. Er hat sie als sehr junge Frau kennengelernt (ohne Kind) und recht kurz danach ging sie in den Westen, wo sie seitdem zusammen sind. Wie hätte er darauf kommen sollen, dass sie ein Kind hat?
Warum nicht? Kaspar weiß nicht, was der Leser weiß und er ahnt es nicht einmal.. Diese Postkarte von Paula: "Liebe Birgit, ich habe sie neulich gesehen, ein fröhliches Mädchen. Sie sieht dir ähnlich." Und Kaspar denkt allen Ernstes, damit ist das "Schokoladenmädchen" auf der Vorderseite der Karte gemeint?
Stimmt, ich dachte immer, das war nach dem Mauerbau kompliziert und gefährlich geworden. Hier geht es so einfach über die Bühne.Etwas überrascht war ich, dass es für ihn so einfach war, Kontakte im Osten zu schließen und Birgits Flucht zu organisieren.
Es war ja erst kurz nach dem Mauerbau, die Schlupflöcher wurden nach und nach immer mehr verstopft. Und in Westberlin gab es Leute, die darauf spezialisiert waren. Im Museum am Checkpoint Charly kann man das besichtigen.Etwas überrascht war ich, dass es für ihn so einfach war, Kontakte im Osten zu schließen und Birgits Flucht zu organisieren. Oder ist das nur für den Roman so, weil nachher die Enkelin wichtiger ist?
Nicht spoilern, Leute! Ich hatte keine Ahnung davon, ich lese nämlich keine Klappentexte und lasse mich überraschen. Über die Postkarte von Paula bin ich allerdings auch gestolpert.Wie hätte er darauf kommen sollen, dass sie ein Kind hat?
Aber hat nicht jede*r von uns etwas "geheimnisvolles"? Aber ich weiß was du meinst.War man nicht vertrauenswürdig, nicht empathisch, nicht aufmerksam genug?