1. Leseabschnitt: Erstes Stück (Seite 5 bis 64)

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29. März 2022
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Mainz
Bewusstseinsstrom ist auch die Vokabel, die mir gleich in den Sinn gekommen ist. Mrs. Dalloway lässt grüßen;)
Dieser Vergleich hat sich für mich nicht so aufgedrängt. Hamsun erzählt ja doch sehr viel fokussierter im Vergleich. Man bekommt halt eine detaillierte Innensicht des Protas mit all ihren Widersprüchen und Ambivalenzen.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Dieser Vergleich hat sich für mich nicht so aufgedrängt. Hamsun erzählt ja doch sehr viel fokussierter im Vergleich. Man bekommt halt eine detaillierte Innensicht des Protas mit all ihren Widersprüchen und Ambivalenzen.
Aber die Tendenzen sind eindeutig. Aber: jede:r liest anders, daher ist auch deine Meinung erlaubt, willkommen etc. ;).
 

Irisblatt

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15. April 2022
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Ich folge zumeist staunend und fasziniert dem Protagonisten mit seinen extremen Stimmungsschwankungen. Trotz des schweren Themas muss ich oft schmunzeln, vor allem über die Lügengeschichten, die er mal mehr und mal weniger glaubwürdig, aber immer wirkungsvoll an den Mann/ an die Frau bringt. Ein seltsamer Mensch, bei dem ich vor allem die Schwankungen bezüglich der Einschätzung der Qualität seiner Texte zwischen großem Mist und genialem Erguss gut nachvollziehen kann und auch sein Gefühlschaos zwischen Hoffnungslosigkeit, Euphorie und Zuversicht wenn es um die Veröffentlichung und letztendlich die überlebensnotwendigen Kronen geht. Er merkt wie abgerissen er inzwischen auf andere Leute wirkt, schämt sich und versucht immer wieder sich seine Situation schön zu reden. Schwierige Situation - ich sehe auch in diesem Zusammenhang seine spontanen Schenkaktionen, die er sich eigentlich gar nicht leisten kann - aber sie geben ihm das gute Gefühl, nicht ganz unten zu sein und zeigen den anderen, dass ihr erster Eindruck, einen hilfsbedürftigen Menschen vor sich zu haben, wohl trügen muss. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang auch die Anmerkungen - sonst hätte ich nicht gewusst, dass Wedel-Jarlsberg ein adeliger Name ist.
Unsympathisch ist er mir immer dann, wenn er plötzlich von einem Widerwillen gegen andere überfallen wird: der hinkende Mann, die hässliche Frau relativ zu Beginn, die er kaum erträgt. Erinnern diese Personen ihn an ihn selbst? Daran, dass auch er am „Rand der Gesellschaft“ lebt und er deshalb so vehement seinen Ekel ausdrücken muss, quasi um sich zu versichern, dass er etwas Besseres ist? Überhaupt ein sehr ambivalenter Charakter. Ich lese Hunger bisher sehr gerne.
 

Irisblatt

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15. April 2022
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Soweit klar, aber er liegt in seiner Dachkammer und sieht unten an seiner Tür...? Ich glaub ich bin durch meinen hohen Blutzucker momentan etwas benebelt ha ha ha.
Ich habe mir vorgestellt, dass die Tür nicht bündig mit dem Boden abschließt. Damit keine Zugluft durchkommt, sind Zeitungen im unteren Bereich angeklebt. Es wurde doch auch von handbreiten (?) Rissen in der Zeitung erzählt, weil es Durchzug gab (?) (die Hauseingangstür offen stand).:think