1. Leseabschnitt: Erstes bis Sechstes Kapitel (S. 7-86)

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Die Sprache ist wirklich erstmal gewöhnungsbedürftig. Sie wirkt kalt und hart. Bis jetzt gibt es wirklich keine einzige Person, für die man so etwas wie Sympathie empfinden könnte. Bisland sind nur - pardon - Idioten oder Strolche aufgetreten.Die Stimmung ist grau und düster, hat für mich etwas Endzeitliches.
Und dann ist da noch der uralte Hass zwischen Iren und Engländern, der sich scheinbar bis in die Neuzeit gehalten hat. Bin gespannt, was Ian McGuire das auflöst.
Gerade muss ich auch an Marcel Reich-Ranicki denken, der mal sagte:
[zitat]Ich habe einen Widerwillen gegen die irische Literatur, ich kann das nicht ertragen, immer die Slums und immer wird gesoffen und ein bisschen gekotzt zwischendurch. Elend und muffiger Katholizismus.[/zitat]
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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So, nun bin ich komplett durch. Ich hadere ein wenig mit den Namen, muss mich noch ein wenig zurechtfinden.
Ansonsten ist mein ursprünglicher Eindruck geblieben. Ich fühle mich buchstäblich in die Zeit versetzt, und lese entsetzt, wenn der Autor uns erzählt wie die Hunde die Ratten vernichten. Hundekämpfe sind mir ein Begriff, dass es auch solche Wettkämpfe gab, habe ich vorher noch nicht gehört.
Das Tommy noch lebt bezweifle ich, und die anderen Namen aus dem Notizbuch werden auch sicher noch dran glauben müssen. Es sei den O'Connor ist schneller.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Was bedeutet die ständige Anspielung auf Arthur Doyle. Sollte es sich um unseren sehr geschätzten Sir Connon Arthur Doyle, Schriftsteller, handeln? Kann eigentlich ja nicht sein, nach Wiki wohnte er nicht in Manchester.
Der Arthur hier soll ja Schuhmacher sein, dennoch taucht der Name verhältnismäßig oft auf, für jemanden der auf den ersten Blick nichts mit der Handlung zu tun hat.
Mal abwarten
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Ich bin jetzte erst eingestiegen, aber dafür geht das Buch mir sehr leicht vor die Augen. Ich lese es sehr gerne. So wie @Literaturhexle sagt, ein Schmöker. In Nordwasser ging es sogar noch rauer und verkommener zu. Das vermisse ich fast ein bisschen.

Ich bin mir nicht sicher, aber den Neffen halte ich nicht für ganz sauber. Der Zufall, dass er gerade jetzt auftaucht ist vielleicht auch gar kein Zufall.
Was @Emswashed als "reine Wissensvermittlung" nennt, könnte genau so gut sein, dass O'Connor auslotet, was der Neffe tatsächlich über die Familienverhältnisse weiß.

und Doyle ist, wenn ich mich nicht täusche, ein irischer Name wie Maier. Da würde ich erstmal gar nicht soviel hineininterptretieren.
 

nellsche

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1. September 2018
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Ich habe den ersten Abschnitt gerade beendet und muss sagen, dass mir das Buch bisher sehr gut gefällt. Ich mag die düstere Stimmung, die vermittelt wird. Auch wirkt es alles ein wenig trostlos und verarmt. Eine passende Stimmung.

Was mir sehr gut gefällt, ist, dass die Geschichte in der Gegenwart erzählt wird. Ich mag das und fühle mich dann immer noch mehr mittendrin.

O'Connor wirkt recht zurückhaltend. Er leidet sehr unter dem Verlust seiner Frau. Lange waren sie ja auch nicht verheiratet. Und das Kind ist gestorben. Ich mag ihn auf jeden Fall.

Flanagan wird bestimmt tot sein. Oder könnte er für die Fenians noch nützlich sein, so dass sie ihn am Leben lassen? Ich bin gespannt.

Was ich ganz schrecklich fand, war die Wettaktion mit den Hunden und den Ratten. Die armen Ratten....
 

nellsche

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1. September 2018
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Notizbücher, aus denen man Seiten herausschneiden kann, schwierige Klärungen von Identitäten; etc. Keine Handys. Niemand hat Telefon. Nachrichten verbreiten sich nicht so schnell und sind schwierig zu erlangen.
Das finde ich auch immer wieder klasse. Eben so ganz anders als heute. ;-)
Der Constable ist wohl der Abstinent. Früher alkoholkrank nach dem Tod seiner Frau hat er in Manchester einen neuen Anfang machen können.
Davon bin ich nach diesem ersten Abschnitt auch ausgegangen.
Und wer bitte schön, schreibt sich die Klarnamen der Spitzel in ein Heft. (da kommen doch nur Pin-Nummern rein:rolleyes:)
:D