Ich las gestern die ersten zwei Kapitel.
Knallerintro: Leutnant Joseph Trotta rettet dem Kaiser Franz Joseph in der Schlacht von Solferino das Leben. Der Kaiser inspizierte das Feld und benutzte einen Feldstecher in einer Feuerpause. Josephs Geistesgegenwart sei Dank, der wusste wie die spiegelnden Gläser zur Zielscheibe werden, reißt er den Kaiser nieder und fängt sich selbst die Kugel. Aus Dankbarkeit wird Joseph zum Hauptmann befördert und in den Adelsstand erhoben.
Der neue Stand allerdings entfernt ihn von seinem bäuerlichen Vater. Erst bei dessen Beerdigung lernt der Enkel Carl Joseph seinen Großvater kennen.
In Carls Schulbuch steht auch die Heldengeschichte seines Vaters. Der Vater ist allerdings über die verfälschte Geschichtsschreibung dermaßen erzürnt, dass er sich auf das gehelichte Gut zurückzieht und dort die Blumen gießt, genauso, wie es sein bäuerlicher Vater schon tat.
Carl hingegen ist gut versorgt, dank einer finanziellen Unterstützung, die der Kaiser zusätzlich zur Ausbildung des Sprösslings beitrug und der körperlichen Zuwendung seitens der Frau des Wachtmeisters, Slama.
Slama ist auch die einzige lebendige Frau bisher, die bei einem der Trotta Männer Einfluss beansprucht. Naja, Joseph Roth lebte wohl ganz und gar in einer patriarchalen Welt und unter diesem Gesichtspunkt will ich einfach nur den Fortschritt, den es seitdem gegeben hat, genießen.
Der Sprachrythmus ist ein ungewohnter, aber man findet sich schnell hinein. Die Geschichte an sich, schreitet auch schnell voran, so dass keine Langeweile aufkommt. Ich las ja schon "Hiob" und also bin ich mir sicher, auch hier ein Bild jener Zeit mit "Ansage" zu finden.