Der Roman liest sich flott weg, und man bekommt einen guten Einblick in die damaligen Zustände in dem kleinen Tiroler Dorf. Ich finde es sehr interessant, welche Informationen hier durch die LR hinzukommen, auch ich wusste bis dato herzlich wenig über die historischen Zusammenhänge. Faschismus vs. Faschismus - der eine verteufelt, der andere ein Hoffnungsträger...
Ich finde es spannend, dass hier ein männlicher Autor aus der Perspektive einer Frau schreibt. Und zwar so, dass ich ganz eng bei der Erzählerin bin, auch wenn vieles nur grob skizziert und angerissen wird. Das Erwachsenwerden in dem Dorf, die Bedrohung durch die Besetzer, die Entfremdung untereinader, die Ansätze von Widerstand, das Weggehen vieler Dorfbewohner und die Anfeindungen untereinander - all dies stand beim Lesen deutlich vor meinen Augen. Die Entführung der Tochter ist harter Tobak, wie man das als Mutter verwinden soll - keine Ahnung. Fast wie die Zwangsadaoptionen in der damaligen DDR...