Da haben wir anscheinend zeitgleich geschrieben.ich habe großes Mitleid mit Rachel und ich mag sie als literarische Figur. Im echten Leben würde sie mich vielleicht auch nerven, denn ich spüre vor allem Verbitterung bei ihr, sicher völlig nahvollziehbar, aber auch anstrengend. Sie fühlt sich vom Leben benachteiligt, auch das verständlich, und reagiert mit Sarkasmus, Ablehnung und eben vor allem Verbitterung auf ihre Umgebung. Nichts läuft bei ihr wie erträumt, man spürt den Neid auf ihre Geschwister, die eben nicht nach dem Tod des Vaters zurückkehren mussten, aber im Falle der Schwester Druck auf sie ausüben, bei der Mutter zu bleiben.
Wenn sie ihre Kolleginnen und deren Kindersprech karrikiert: einfach herrlich!Trotz dieser Tragik muss ich beim Lesen oft lachen und das liegt an der Erzählweise. Die Diskrepanz zwischen dem, was Rachel meint, denken und tun zu müssen und den tatsächlichen Gegebenheiten sind so entlarvend. Z.B. wenn sie ihren Direktor beschreibt: „ Es gibt keinen Grund, ihn nicht zu mögen, keinerlei Gründe.“ Und danach führt sie jede Menge Gegenbeweise vor.
Rachel ist klug, sie durchschaut ihre Mitmenschen, sich selbst eigentlich auch, doch sie kann nicht danach handeln.
Du hast völlig recht, mein Fehler.So wie ich es gelesen habe, gibt es aber nur die eine Schwester, Mac ist deren Ehemann.
Ich kann das alles auch wunderbar nachvollziehen und tatsächlich tue ich mich ebenfalls schwer mit dem Neinsagen und fühle mich viel zu oft verantwortlich. Aber im direkten Umgang empfinde ich verbitterte Menschen doch als schwierig. Viele sind nett zu Rachel, aber sie kann diese Nettigkeit nicht annehmen, ist misstrauisch, neidisch, im Falle des Farmers sogar etwas überheblich. Wie also könnte man sich ihr gegenüber verhalten, um ihre Zuneigung, ihr Vertrauen zu gewinnen?Ich weiß nicht, ob mich Rachel in Wirklichkeit nerven würde. Vielleicht weil ich manches nachvollziehen kann, was sie bewegt. In mancher Hinsicht fällt es mir auch schwer, „ nein“ zu sagen und fühle mich für viele Dinge verantwortlich. Das Problem mit den Geschwistern und den Eltern kenne ich auch. Ich als einzige von fünf Geschwistern wohne in der Nähe von meinen Eltern und bin allein deshalb diejenige, die sich am meisten kümmert. Und meine Mutter erzählt mir immer von den Telefonaten mit meinen Brüdern.
Meinst du, sie würde das zulassen? Mir kommt es so vor, als ob sie niemanden an sich ranlässt.Tatsächlich kann ich ihr in fast allem folgen und nerven würde sie mich gar nicht im „richtigen Leben“, wahrscheinlich würde ich mich mit ihr anfreunden.
Mir ist noch nichts aufgefallen, aber ich werde im Folgenden mal drauf achten.Mal etwas als Exkurs weg vom Inhalt und Stil: Ist euch auch aufgefallen, dass der Druck der Buchseiten nicht so scharf ist, wie sonst immer? Ich habe das Gefühl die Druckdatei wurde falsch komprimiert, alles wirkt ein klitze kleines Bisschen unscharf und verpixelt. Ich bin da sehr empfindlich für sowas und mir tränen schnell vor Anstrengung die Augen. Geht es noch jemandem so bzw. ist die Unschärfe auch anderen aufgefallen?
Das ist eine gute Frage. Wahrscheinlich wäre genau dieser erste Kontakt schwierig, wenn sie aber jemanden kennenlernen würde, die so tickt wie sie, könnte sie dann vielleicht auch endlich laut aussprechen, was sie denkt, ohne Angst vor der Reaktion der anderen haben zu müssen.Meinst du, sie würde das zulassen? Mir kommt es so vor, als ob sie niemanden an sich ranlässt.
Interessante Gedanken. Ich habe den Eindruck, dass wirklich niemand an sie herankommen kann. Ihre Mauer aus Angst und (Selbst-) zweifeln ist extrem hoch. Wenn man sie einreißen will, dann muss man sicherlich mega geduldig und behutsam vorgehen. Und vor allem ausdauernd sein und es aus tiefstem Herzen ehrlich meinen... oder so... Ein bisschen Psychologie für Anfänger geradeDas ist eine gute Frage. Wahrscheinlich wäre genau dieser erste Kontakt schwierig, wenn sie aber jemanden kennenlernen würde, die so tickt wie sie, könnte sie dann vielleicht auch endlich laut aussprechen, was sie denkt, ohne Angst vor der Reaktion der anderen haben zu müssen.
Das hat mich auch enorm überrascht. Ich hatte teilweise das Gefühl, das könnte auch ich sein dieses Gedankenkarussell - man kommt vom Hundertsten ins Tausendste, alles fliegt im Kopf durcheinander bis man sich selbst ermahnt und stoppt. Herrlich hab ich in dieser Form noch nicht gelesen.Die Autorin scheint Gedankengänge dieser Lebensjahre sehr gut erfassen und wiedergeben zu können.
So jemand wäre wünschenswert für sie. Immer nur die Mutter mit ihren Anforderungen um sich zu haben, ist auf Dauer keine Erfüllung. Und auch wenn ihr ihr Beruf Spaß macht, ersetzt er sicher kein erfülltes Leben im privaten Bereich. Und Calla als Freundin zu bezeichnen, so weit kann man hier ja auch nicht gehen. Calla will sie zwar überallhin mitschleifen, doch ich kann verstehen das ihr diese Art von Gottesdiensten nicht liegt.Das ist eine gute Frage. Wahrscheinlich wäre genau dieser erste Kontakt schwierig, wenn sie aber jemanden kennenlernen würde, die so tickt wie sie, könnte sie dann vielleicht auch endlich laut aussprechen, was sie denkt, ohne Angst vor der Reaktion der anderen haben zu müssen.
Stimmt, ich hoffe nur, dass sie durch ihn nicht angreifbar wird. Der Direktor hat Ihn auf dem Kieker, wer weiß was noch so geschieht. Der Junge liegt ihr sehr am Herzen, ich glaube für ihn kann sie im Notfall auch andersNachvollziehbar ist auch ihre besondere Liebe zum kleinen James, den sie als Leidensgenossen betrachtet. Auch er hat schlechte Startchancen.
Alles Gute und viel Erfolg dafür! Doch, ja, bei diesem Buch schadet es auch nix, wenn manche Abschnitte 2 x gelesen werden!habe leider dieses Wochenende auch ein Blockseminar zu halten...
An dich übrigens noch vielen Dank, dass du mich durch deine stete Werbung für das Buch dann doch noch für diese Leserunde begeistern konntest! Das Buch ist wirklich ein Geheimtipp! Ohne dich hätt ichs verpasst.Doch, ja, bei diesem Buch schadet es auch nix, wenn manche Abschnitte 2 x gelesen werden!