1. Leseabschnitt: EINS bis DREI (Beginn bis Seite 69)

Barbara62

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19. März 2020
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Baden-Württemberg
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Dann mache ich mal den Anfang.

Wir haben es im ersten Abschnitt mit zwei männlichen Ich-Erzählern zu tun und mit zwei weiblichen personalen Erzählstimmen. Die Geschichte spielt an zwei Orten, einmal auf der Vulkaninsel Tristan da Cunha im Südatlantik, die laut Internet als entlegenster bewohnter Ort der Erde gilt, und andererseits in England. Zeitlich bewegen wir uns bisher zwischen 1956 und 1961.

Im Zentrum stehen zwei Familien aus Tristan da Cunha: Lars und Lise mit ihrem neunjährigen Sohn Jon sowie Martha und Bert, einige Jahre jünger und ungewollt kinderlos. Mit Dostojewski könnte man sagen, dass jede Familie auf ihre eigene Art unglücklich ist. Lars hat bei seinen "Dienstreisen" nach England eine andere Frau kennengelernt, eine Blumenverkäuferin, und kehrt nur mit halbem Herzen nach Tristan da Cunha zurück, was Lise und Jon nicht verborgen bleibt. Martha scheint ein Trauma mit sich herumzuschleppen, das sie mit ihrer Heirat vertreiben wollte; dass es nur die unglückliche Beziehung zu ihrer Mutter ist, wage ich zu bezweifeln. Durch den unerfüllten Kinderwunsch erweist sich die Ehe als Fehlschlag ("Liebeshaus morsch"). Ihr Wunsch, Bert möge ihre "bösen Träume tief in den Bauch des Vulkans rinnen" lassen, hat sich nicht erfüllt.

Jon ist ein Außenseiter, der sich die Achtung der Kameraden mit Hilfe der von seinem Vater mitgebrachten Süßigkeiten zu erkaufen versucht. Martha, seine Lehrerin, beobachtet ihn. Er leidet unter dem abwesenden Vater, ein Zustand, der ihn von allen Altersgenossen unterscheidet.

Was auf den ersten Blick ein Paradies sein könnte, ist es zumindest für diese Bewohnerinnen und Bewohner nicht. Sie sind alle sehr grüblerisch veranlagt und trauern dem nach, was sein könnte, aber nicht ist.

Marianna Kurtto schreibt Gedichte, und das merkt man ihrer Sprache an. Ich mag ihre Bilder und Metaphern und bin sehr gespannt, was unsere kritischeren Stimmen dazu sagen. Ich weiß, dass ich in dieser Beziehung weniger empfindlich bin als andere. Zwar klingt Jon nicht unbedingt nach einem Neunjährigen, auch wenn betont wird, dass er nachdenklich, seinem Alter voraus und ein guter Leser ist, aber das hat mich nicht gestört.

Über dem ersten Abschnitt liegt eine mitreißende Traurigkeit, die nichts Gutes ahnen lässt. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht, was aus den beiden Ehen wird und worin Marthas Seelenverletzung besteht. Ich lese den Roman bisher sehr gerne.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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auf den ersten Blick ein Paradies sein könnte, ist es zumindest für diese Bewohnerinnen und Bewohner nicht. Sie sind alle sehr grüblerisch veranlagt und trauern dem nach, was sein könnte, aber nicht ist.
Stimmt, obendrein ist es auch anstrengend dort zu leben. Sie müssen mit harter Arbeit alles erwirtschaften. Sie haben nur wenig, die vielen Bücher von Jon sind da schon ein gewaltiger Luxus
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Die Bewohner leben sehr autark. Einzig Lars scheint sich weit genug zu entfernen, um die normale Welt zu erreichen. Die erste Zeit scheint das gut zu funktionieren. Er ist stolz auf seinen Sohn, auch seine Ehe kam mir glücklich vor. Bis zu dem Tag, als er ihr, der Verkäuferin im Blumenladen, begegnete. Lise, seine Frau muss sich nun alleine um Jon kümmern.
Marthas Geschichte gibt mir noch Rätsel auf. Auf jeden Fall ist sie nach der Heirat mit Bert schnell von ihrem Höhenflug wieder runter gekommen. Die erträumte Idylle gibt es nicht, und das scheinbar nicht nur wegen der Kinderlosigkeit
 

Irisblatt

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15. April 2022
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Marianna Kurtto schreibt Gedichte, und das merkt man ihrer Sprache an. Ich mag ihre Bilder und Metaphern und bin sehr gespannt, was unsere kritischeren Stimmen dazu sagen. Ich weiß, dass ich in dieser Beziehung weniger empfindlich bin als andere. Zwar klingt Jon nicht unbedingt nach einem Neunjährigen, auch wenn betont wird, dass er nachdenklich, seinem Alter voraus und ein guter Leser ist, aber das hat mich nicht gestört.
Ich lese es auch sehr gerne - mich hat an der Sprache nichts gestört - sie transportiert sehr gut die Atmosphäre auf der Insel.
Über dem ersten Abschnitt liegt eine mitreißende Traurigkeit, die nichts Gutes ahnen lässt. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht, was aus den beiden Ehen wird und worin Marthas Seelenverletzung besteht. Ich lese den Roman bisher sehr gerne.
Mir ist noch überhaupt nicht klar, in welche Richtung sich alles entwickeln wird. Kann deshalb noch gar nicht viel sagen. Melancholie spüre ich auch, allerdings ist ein mögliches Unheil für mich noch nicht greifbar. Marthas Geschichte interessiert mich und ich denke auch, dass es bei ihr größere Verletzungen in der Kindheit/Jugend gab.
Marthas Geschichte gibt mir noch Rätsel auf. Auf jeden Fall ist sie nach der Heirat mit Bert schnell von ihrem Höhenflug wieder runter gekommen. Die erträumte Idylle gibt es nicht, und das scheinbar nicht nur wegen der Kinderlosigkeit
Mir auch. Bert scheint nicht das zu tun, was Männer üblicherweise auf dieser Insel machen. Er scheint lethargisch und eingefahren, macht nur, was er kennt. Martha hat andere Erwartungen an ihn.
 

Irisblatt

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15. April 2022
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Ich kann zu diesem ersten LA noch gar nicht viel sagen. Für mich werden hier Grundlagen gelegt, die Insel und die wichtigsten Personen vorgestellt. Problemfelder deuten sich an, sind für mich aber noch nicht greifbar (Ehe zwischen Bert und Martha, das Verhältnis zwischen Martha und ihrer Mutter, Veränderungen in der Ehe von Lise und Lars (ausgelöst durch die Blumenhändlerin in einer "anderen Welt"), Beziehung zwischen Jon und Lars). Außerdem hat Lise irgendeine Veränderung am Berg festgestellt, die sie beunruhigt, aber erst einmal für sich behält.
 
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Barbara62

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19. März 2020
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Bert scheint nicht das zu tun, was Männer üblicherweise auf dieser Insel machen. Er scheint lethargisch und eingefahren, macht nur, was er kennt. Martha hat andere Erwartungen an ihn.
War er schon vor der Ehe und Marthas Enttäuschung so? Das wissen wir nicht, oder?
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Marianna Kurtto schreibt Gedichte, und das merkt man ihrer Sprache an. Ich mag ihre Bilder und Metaphern und bin sehr gespannt, was unsere kritischeren Stimmen dazu sagen. Ich weiß, dass ich in dieser Beziehung weniger empfindlich bin als andere. Zwar klingt Jon nicht unbedingt nach einem Neunjährigen, auch wenn betont wird, dass er nachdenklich, seinem Alter voraus und ein guter Leser ist, aber das hat mich nicht gestört.
Die Sprache ist hier wirklich etwas Besonderes, sehr bilderreich, sehr poetisch. Dass Jon nicht wie ein typischer 9-jähriger spricht, passt zum Gesamtkonzept. Die Sprache, in der sich die Figuren bewegen, ist überhaupt ungewöhnlich.
Was auf den ersten Blick ein Paradies sein könnte, ist es zumindest für diese Bewohnerinnen und Bewohner nicht. Sie sind alle sehr grüblerisch veranlagt und trauern dem nach, was sein könnte, aber nicht ist.
So paradiesisch erscheint mir die Insel nicht. Vielleicht für Touristen sehr malerisch, aber das Leben dort scheint karg und einsam zu sein.
und das scheinbar nicht nur wegen der Kinderlosigkeit
Martha will mehr, als das, was ihr die Insel und Bert zu bieten hat. Ihr genügt, im Gegensatz zu ihrem Mann, das tägliche Einerlei nicht.
Bei Martha und Lars spüre ich eine große Sehnsucht nach Leben, nach der weiten Welt. Die Enge der Insel reicht ihnen nicht.
 

Die Häsin

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Rhönrand bei Fulda
Inhaltlich ist bisher nicht viel passiert. Das Besondere ist der Schauplatz - eine Insel, auf der man nicht mal spazierengehen kann, sondern nur bergauf oder bergab steigen - und die Sprache, die ich ganz außergewöhnlich finde.

Man muss wohl annehmen, dass ein dauerhaftes Leben auf der Insel eine ganz bestimmte Persönlichkeit erfordert. (Ein paarmal dachte ich beim Lesen an den Roman "Die dritte Quelle", den wir im Frühjahr gelesen haben - wo es mehrmals hieß, dass die Insel (dort Floreana) keine Perspektiven biete, dass man aber Geld haben müsse, um wegzukommen.) In den 1960er Jahren hatte die Insel Tristan laut Wiki ca. 264 Einwohner. Das wenige bestellbare Land ist Gemeinschaftseigentum. Vielleicht schafft dieses soziale Mikroklima auch einen besonderen Menschentypus. Es dürfte schwierig sein, vor anderen etwas zu verbergen, "für sich" zu sein - dafür schafft sich dann jede(r) seinen eigenen Schutzraum im Inneren.

Die Menschen leben auf einem Vulkan - es wird noch einiges passieren. Ich bin sehr gespannt.
 

petraellen

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11. Oktober 2020
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Mir hat zunächst die Sprache gefallen, gleich zu Beginn: "Würden die Wellen etwas fühlen, würden sie sich wundern, wenn sie auf die Insel träfen; sie haben geglaubt, ihr Weg wäre endlos, eigentlich sogar, ihre Welt wäre die Unendlichkeit. Aber jetzt prallen sie auf grauen Stein und schwarzen Sand, werden in die Höhe geschleudert und zerstieben, regnen in wütenden Spritzern auf die empfindungslose Uferlinie herab. Sie drängen immer weiter, Stück für Stück tiefer, sodass die im Sand vergrabenen Schnecken bald das Wasser im Nacken spüren, sich an ihr Zuhause erinnern, es in sich tragen." (S. 7) Der erste Absatz läßt schon bildlich eine karge, dunkle mystische Insel vor dem Auge entstehen. Vielleicht der erste Hinweis auf das was noch kommt.
 

Christian1977

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Zwar klingt Jon nicht unbedingt nach einem Neunjährigen, auch wenn betont wird, dass er nachdenklich, seinem Alter voraus und ein guter Leser ist, aber das hat mich nicht gestört.
Mich hat das schon etwas gestört, und ich hatte es mir bereits als Kritikpunkt notiert. Doch mit der Formulierung auf S. 19 unten ("kleiner Erwachsener", "redet klüger daher") hat Marianna Kurtto das ganz charmant gelöst und der Kritik den Wind aus den Segeln genommen.
die vielen Bücher von Jon sind da schon ein gewaltiger Luxus
Ein gewaltiger Luxus, der aber in meinen Augen nicht die Einsamkeit des kleinen Kerls verbergen kann.
Außerdem hat Lise irgendeine Veränderung am Berg festgestellt, die sie beunruhigt, aber erst einmal für sich behält.
Aber wir erahnen ja, wozu diese Veränderung am Berg führt, denn wir haben den Prolog ganz aufmerksam gelesen. ;)
Bei Martha und Lars spüre ich eine große Sehnsucht nach Leben, nach der weiten Welt. Die Enge der Insel reicht ihnen nicht.
Das finde ich schön formuliert und habe es genauso empfunden.
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
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Mir ist zunächst einmal aufgefallen, dass Stefan Moster der perfekte Übersetzer zu sein scheint, weil er sich in Tristans Umgebung schon so gut auskennt. Denn kurioserweise spielt der von mir in der Vorstellungsrunde erwähnte Roman "Die Himmelskugel" von Olli Jalonen auf St. Helena - aber 300 Jahre früher. Skurril. "Tristania" erschien in Finnland übrigens ein Jahr früher als "Die Himmelskugel".

Sprachlich fand ich den Prolog bisher am besten. Die "lebendigen Wellen", die nach dem Vulkanausbruch auf der Suche nach Leben sind, haben mich beeindruckt. Ansonsten finde ich, dass die Sprache zwar Schönheit ausstrahlt, aber nicht jedes Bild passt. Manchmal habe ich das Gefühl, Marianna übertreibt es mit der Poesie ein wenig. "Ich nehme den Tag entgegen" (S. 15), "wie Rauchvögel in der Luft" (16), "im streichelnden Sprechen der Sonne" (44) sind mir diesbezüglich beispielsweise negativ aufgefallen.

Natürlich gibt es auch richtig gelungene Bilder. "Ein am Grund zerbröckelter Krebs..." (19), z. B.

Zu Jons unpassender Sprache habe ich mich ja oben schon geäußert. Gut gefallen hat mir Lars' Überfahrt nach Hause ab S. 37, bei der ich fast das Gefühl bekam, selbst auf dem schwankenden Schiff zu sitzen.

Den Perspektivwechsel finde ich gelungen, weil ich dadurch Verständnis für alle Figuren und ihre unterschiedlichen Sichtweisen bekam. Besonders auffällig sind die Unterschiede zwischen Lars und Lise. Während ihm die gesamte Insel zu klein ist, sind ihr selbst kleinste Gedanken an Veränderungen zu groß.

Bei Martha hatte ich gleich von Beginn an ein unbehagliches Gefühl von Traurigkeit, das Marianna Kurtto im Laufe der Erzählung schön weiterentwickelt.
 

petraellen

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Mich hat das schon etwas gestört, und ich hatte es mir bereits als Kritikpunkt notiert. Doch mit der Formulierung auf S. 19 unten ("kleiner Erwachsener", "redet klüger daher") hat Marianna Kurtto das ganz charmant gelöst und der Kritik den Wind aus den Segeln genommen.

Ein gewaltiger Luxus, der aber in meinen Augen nicht die Einsamkeit des kleinen Kerls verbergen kann.

Aber wir erahnen ja, wozu diese Veränderung am Berg führt, denn wir haben den Prolog ganz aufmerksam gelesen. ;)

Das finde ich schön formuliert und habe es genauso empfunden.
"Mich hat das schon etwas gestört, und ich hatte es mir bereits als Kritikpunkt notiert. Doch mit der Formulierung auf S. 19 unten ("kleiner Erwachsener", "redet klüger daher") " Es scheint als ob Jon die Rolle eines Ehemannes eingenommen hat. Er ist der Beschützer seiner Mutter. Aus Seite 11 hat er es so formuliert: "meine Mutter spielt die Mutter" und er den Schlafenden "Ich spiele den Schlafenden" Als ob Mutter und Kind nur eine Fassade nach aussen wären.
 

Die Häsin

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Rhönrand bei Fulda
War er schon vor der Ehe und Marthas Enttäuschung so? Das wissen wir nicht, oder?
Von Bert heißt es, dass er früher "am Ufer immer einer der ersten" war, wenn ein Schiff sich näherte, mit dem man Tauschhandel hätte treiben können. Ist es die Kinderlosigkeit, die ihn lethargisch gemacht hat? Mit dem Kinderwunsch übertreibt Martha es ja schon ein bisschen. Sie heiratet mit 19 und scheint bereits ein Jahr später enttäuscht zu sein, dass noch kein Kind gekommen ist (S. 57). 1960 müsste sie etwa zweiundzwanzig sein und wirkt schon wie eine verbrauchte und enttäuschte Frau. Ich habe immer wieder nachgerechnet, weil mir das so irre vorkommt.
 

GAIA

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Vulkaninsel Tristan da Cunha im Südatlantik, die laut Internet als entlegenster bewohnter Ort der Erde gilt
Mir ist aufgefallen, dass ich allein durch die Beschreibungen im Buch kein wirklich gutes Bild von der Insel an sich bekommen habe. Erst nach der Befragung des Internets hatte ich ein Bild davon. Das ist mir negativ aufgefallen, denn wenn ich z.B. an "Das Volk der Bäume" denke, weiß ich, dass es auch Autorinnen gibt, die diese Umgebung so gut beschreiben können, dass ich mich so fühle, als wäre ich dort.
Ich mag ihre Bilder und Metaphern und bin sehr gespannt, was unsere kritischeren Stimmen dazu sagen.
:monocle Hier melde ich mich mal als "kritischere Stimme". Zur Sprache habe ich mir beim Lesen notiert: "manieriert; zu überbordende Poesie; alles wirkt so 'getragen' und postuliert". Mich stören tatsächlich die vielen aneinandergereihten Aphorismen und Bilder sehr stark. Mir gefällt es eher, wenn seltener aber dann mit Knall ein tolles Bild oder Gleichnis eingeführt wird, als wenn mit der Gießkanne gearbeitet wird. Kurtto zückt eindeutig die Gießkanne. Eigentlich hatte ich deswegen nach dem 1. LA keine richtige Lust mehr auf das Buch, habe dann aber, weil es sich einmal anbot, gleich noch bis in die Hälfte des 2. LA reingelesen und merkte, dass mich zumindest dieser Schreibstil nicht mehr sooo sehr nervt mit der Zeit. Es setzt ein Gewöhnungseffekt ein, und so kann ich mich besser auf den Inhalt an sich konzentrieren.
Vielleicht für Touristen sehr malerisch, aber das Leben dort scheint karg und einsam zu sein.
Wahrscheinlich kommen nicht einmal Touristen auf diese weitentfernte Insel...
Mich hat das schon etwas gestört, und ich hatte es mir bereits als Kritikpunkt notiert. Doch mit der Formulierung auf S. 19 unten ("kleiner Erwachsener", "redet klüger daher") hat Marianna Kurtto das ganz charmant gelöst und der Kritik den Wind aus den Segeln genommen.
Mir ging es genauso. Auch für mich war es bis zu den genannten Beschreibungen ein Kritikpunkt.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich eher nicht so gut in diesen ersten Leseabschnitt hineingefunden habe. Zum einen lag es an der Sprache. Zum anderen aber auch daran, dass ich mir die Insel als solche und auch die Personen nicht richtig vorstellen konnte. Die Personen sind für mich wenig greifbar und mitunter auch noch nicht richtig unterscheidbar. (Also Lise und Martha, da musste ich manchmal kurz überlegen, welche jetzt welche ist.)

Ich bleibe trotzdem gespannt auf den Roman und hoffe mich weiter mit der Sprache arrangieren zu können.
 
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