1. Leseabschnitt: Die Sorgen der kleinen Hannah (S. 7 - 47)

Anjuta

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8. Januar 2016
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Essen
De Einteilung der Abschnitte ist recht kleinteilig und das Lesen geht bei diesem Genre so schnell, da muss ich mich arg konzentrieren, was ich wo hier in der Besprechung unterbringen kann.

Ich glaube, zum ersten LA sage ich erstmal, dass ich ihn dafür genutzt habe, mich in diese Art des Lesens einzufinden. das ging dann aber erstaunlich schnell und der Sog, der von intelligenten Texten, treffenden Bildern und dieser ungemein interessanten Frau in Grün ausgeht hat sich direkt aufgebaut. Zwei Daumen hoch!
 
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kingofmusic

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Ich habe mich bei der Einteilung der Abschnitte an den Kapiteln im Buch orientiert. War also volle Absicht, dass sie so kurz sind :D.
 

Leseglück

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7. Juni 2017
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Ich bin eigentlich kein fan von graphic novels aber bei dem Thema Hannah Arendt konnte ich nicht widerstehen.

Obwohl man den ersten LA schnell runtergelesen hat, steckt doch sehr viel Information drin und es werden auch - hier besonders durch die Bilder - Gefühle gut dargestellt.

Die Lebensstationen kurzgefasst:
Hannah wächst in Königsberg auf, ihr Vater stirbt an Syphilis. Sie wird vom Gymnasium geworfen weil sie sich mit den Lehrern anlegt. Das zeigt schon, dass sie ein ungewöhnlicher Mensch ist. Offenbar wurde sie von ihrer Mutter immer Bedingungslos unterstützt. In Marburg trifft sie Heidegger und verliebt sich in ihn. Er trennt sich von ihr und Hannah heiratet Günther Stern, der wie Hannah Philosophie studiert.

Den Satz auf S. 17, der Hannahs Mutter in den Mund gelegt wird, habe ich irgendwo schon mal als Zitat von Hannah Arendt selbst gelesen.
"Wenn man als Jude angegriffen wird, muss man sich als Jude verteidigen."

Die Liebesbeziehung zu Heidegger ist durch die Bilder sehr gut dargestellt - wie ich finde. Die leidenschaftlichen Gefühle, zumindest aus Hannahs Sicht, kommen da gut rüber.
Interessant fand ich auch z.B. wie der Tod des Vaters gezeichnet wurde, wie er sich immer mehr auflöst.

Von Heideggers Philosophie habe ich leider nichts verstanden. Da hätte ich mir gewünscht, dass man in den Dialogen zwischen den beiden etwas mehr davon erfahren hätte.
Ich denke aber, dass man von Hannah Arendts Philosophie in späteren Kapiteln viel erfahren wird. Ich freu mich aufs weiter lesen.
 

kingofmusic

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Ich bin eigentlich kein fan von graphic novels aber bei dem Thema Hannah Arendt konnte ich nicht widerstehen.

Obwohl man den ersten LA schnell runtergelesen hat, steckt doch sehr viel Information drin und es werden auch - hier besonders durch die Bilder - Gefühle gut dargestellt.

Die Lebensstationen kurzgefasst:
Hannah wächst in Königsberg auf, ihr Vater stirbt an Syphilis. Sie wird vom Gymnasium geworfen weil sie sich mit den Lehrern anlegt. Das zeigt schon, dass sie ein ungewöhnlicher Mensch ist. Offenbar wurde sie von ihrer Mutter immer Bedingungslos unterstützt. In Marburg trifft sie Heidegger und verliebt sich in ihn. Er trennt sich von ihr und Hannah heiratet Günther Stern, der wie Hannah Philosophie studiert.

Den Satz auf S. 17, der Hannahs Mutter in den Mund gelegt wird, habe ich irgendwo schon mal als Zitat von Hannah Arendt selbst gelesen.
"Wenn man als Jude angegriffen wird, muss man sich als Jude verteidigen."

Die Liebesbeziehung zu Heidegger ist durch die Bilder sehr gut dargestellt - wie ich finde. Die leidenschaftlichen Gefühle, zumindest aus Hannahs Sicht, kommen da gut rüber.
Interessant fand ich auch z.B. wie der Tod des Vaters gezeichnet wurde, wie er sich immer mehr auflöst.

Von Heideggers Philosophie habe ich leider nichts verstanden. Da hätte ich mir gewünscht, dass man in den Dialogen zwischen den beiden etwas mehr davon erfahren hätte.
Ich denke aber, dass man von Hannah Arendts Philosophie in späteren Kapiteln viel erfahren wird. Ich freu mich aufs weiter lesen.
Ich habe zwar schon zwei oder drei Graphic Novels, aber bezüglich Austausch in einer Leserunde ist das meine erste :).
Der Abschnitt enthält wirklich schon viel Stoff; ich fand alleine "Allzu menschliches" sowie das "Hopsespiel" sehr aussagekräftig in Bezug auf die Intelligenz von Hannah Arendt; ebenso den Text auf Seite 26. Bei dem Hopsespiel fand ich allerdings die Figur etwas deplatziert - sie "liegt" genau über dem Text :rolleyes:...Egal. Ich habe übrigens erst jetzt beim "lesen" die Überschriften über manchen Textteilen gesehen. Es lohnt sich also definitiv, bei einer Graphic Novel die Seite von oben bis unten, von rechts nach links anzugucken :D:D:D.

Die Zeichnungen sind wirklich großartig. Und die Idee, den Tod des Vaters grafisch mithilfe verblassender Konturen darzustellen, finde ich sehr gelungen.
 
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kingofmusic

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Ich finde die Titelüberschrift nicht passend. Die Sorgen der kleinen Hannah Vielleicht für den ersten Teil des Kapitels, aber dann ist die "kleine" Hannah Studentin, Geliebte, Ehefrau.
Ja, sie ist sehr schnell erwachsen geworden - sowohl im zeichnerischen als auch im Sinne von "schnell seine Kindheit verlieren". Ich glaube, hier spielt der frühe Tod des Vaters eine große Rolle...
 

parden

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13. April 2014
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An die Zeichnungen musste ich mich erst einmal gewöhnen. Ich finde, sie wirken wie rasch skizziert, mal eben aufs Blatt geworfen, oberflächlich. Dann war ich aber erstaunt, wie aussagekräftig das ein oder andere Bild trotzdem ist. Die kleine grüne Nuance in vielen Bildern tut dem ganzen Grau gut...

Die Platzierung des Bildes über dem Text auf Seite 11 fand ich ähnlich irritierend wie Ihr auch.

Hannah Arendt wird hier dargestellt als intelligent, wissbergierig, neugierig, verstehen wollend, gleichzeitig aber auch als kompromisslos und konsequent. Ihr ist es egal, was andere von ihr halten (außer vielleicht Heidegger), sie geht einfach ihren Weg und hat z.B. das Glück, dass ihre Mutter ihr keinen Vorwurf daraus macht sondern die Konsequenzen mitträgt.

Bislang scheint sich das Buch eher mit den Stationen des Lebens der Hannah Arendt zu befassen als mit den philosophischen Gedankengängen - aber immerhin lautet ja auch der Buchtitel so. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht...
 
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