Ich würde gern etwas beitragen, aber mir fällt es seit drei Tagen extrem schwer, mir die Ruhe zu schaffen, die ich für diese Lektüre brauche - drei Seiten gelesen, nix aufgenommen; ihr kennt das sicher auch. Ich stoße etwas später dazu. 
Klar! Mach dir nur keinen Stress um die Leserei. Alles Liebe für dichIch stoße etwas später dazu.
Ich gebe dir recht, es ist eines der fesselndsten ersten Kapitel, die ich je gelesen habe. Allerdings finde ich die Art, wie er die Situation im Schweinekoben beschreibt, durchaus ähnlich wie z.B. die Beschreibung des Eisschlosses. Ich glaube, ich hätte ihn sogar erkannt, wenn ich es anonym bekommen hätte. Es ist ein bestimmter Sound in seinen Büchern, auch wenn die Themen unterschiedlich sind.Selten einen so fesselnden Einstieg in ein Buch erlebt. Die Geschichte ist scheinbar ganz anders als die beiden bisherigen Vesaas-Romane. Ich bewundere ja immer Autoren, die viele verschiedene Themen bedienen können.
Hier scheint niemand richtig glücklich zu sein, und ich frage mich, warum. Eigentlich wirkt die Insel idyllisch, grün, fruchtbar, geschützt gelegen in einer Meeresbucht, die Ehe von Karls und Mari ist gut, die Obstbäume sind ein Erfolg, Rolv darf in die Stadt ziehen... Über Kari Nes, die einzige, deren Unglück nachvollziehbar ist, heißt es: "Als hätte sie mit irgendwem einen Pakt geschlossen, dass sie die Leute aufstörte und sie daran hinderte zu vergessen, was für ein jämmerlicher Haufen sie waren.! (S. 43) Warum ein jämmerlicher Haufen?Auch das Mädchen fühlt sich nicht glücklich. "Es müsste anders sein."
Ich bin auch verwirrt, dass ihr Vater und Sohn so eindeutig als Karl und Rolv entlarvt habt. Sie roden unterhalb des Li-Hofes, aber müssen es deshalb wirklich die beiden sein? Ist Rolv zu dieser Zeit nicht mit Else zusammen?Sind das Karl und Rolv, die da roden? Das habe ich anders verstanden. Es heißt, dass er und der Sohn einander erkannt hätten; das müsste dann Rolv sein, und das kann nicht sein. ..???
Das gefällt mir z. B. vom Erzählerischen her gut. Durch den Wechsel der Perspektive gibt es Wiederholungen der Situation, aber nicht vom Inhalt her. Beispiel: die beiden Männer, die ein schlechtes Gewissen haben, dass sie Bier trinken.Ich war von einer Parallelität der Handlungen ausgegangen
Ja, ich denke, dass hier schon die ersten Spuren gelegt werden. Es wird zu einer Raserei mit tödlichem Ausgang kommen, Andreas wird das Opfer sein - aber irgendetwas muss er getan haben, dass es zu dieser Raserei kommt. Ob Helga damit etwas zu tun hat?Das muss man sich fürs Ende merken! Danke für den Hinweis.
Das finde ich auch, und dann lese ich das Kapitel nochmal, weil mich das "Handwerkliche" immer interessiert und ich wissen will, wie der Autor eine solche Spannung aufbaut. Es ist wirklich eine Kunst, diese latente Bedrohung nicht auszusprechen oder irgendwie zu bezeichnen, und sie trotzdem spürbar zu machen.Die nicht zu greifende Bedrohung nimmt mir fast die Luft zum Atmen.
Karl und seinen Vater beim Bäume Roden
Wir erfahren, dass Karl Li und Andreas zusammen die brennende Fabrik überlebten,
Einen Sonderling muss es wohl geben in Vesaas Romanen, oder?)
Ich bin verwirrt. Wieso Karl und Rolv? Das wird doch nirgendwo gesagt, die beim Roden sind namenlos. Außerdem ist Rolv mit Else zusammen, als Andreas vorbeikommt. Ich verstehe nicht im Ansatz, wie ihr darauf kommt oder habe ich etwas übersehen?Karl und Rolv roden und Andreas kommt vorbei. Rolv und Andreas erkennen sich, zeigen es aber nicht.
Ich denke wie du, dass es andere sind, namenlose Vater und Sohn.Wieso Karl und Rolv? Das wird doch nirgendwo gesagt, die beim Roden sind namenlos. Außerdem ist Rolv mit Else zusammen, als Andreas vorbeikommt. Ich verstehe nicht im Ansatz, wie ihr darauf kommt oder habe ich etwas übersehen?
Du hast überhaupt nichts übersehen! Es sind nicht Karl und Rolv - ich habe falsch kombiniert und gerade etwas dazu im nächsten LA geschrieben. Ja, sie sind namenlos und wir haben keine Ahnung, wie die beiden heißen. Weder Karl noch Rolv haben also das Fabrikunglück erlebt. Sondern nur der rodende Sohn und Andreas.Ich bin verwirrt. Wieso Karl und Rolv? Das wird doch nirgendwo gesagt, die beim Roden sind namenlos. Außerdem ist Rolv mit Else zusammen, als Andreas vorbeikommt. Ich verstehe nicht im Ansatz, wie ihr darauf kommt oder habe ich etwas übersehen?
Da bin ich froh, ich fing schon an, an meinem Verstand zu zweifeln.Du hast überhaupt nichts übersehen!
Das würde meine Verwirrung aufklären. Ich dachte zunächst an den Vater von Karl - aber den gibt es nicht mehr.Ich denke wie du, dass es andere sind, namenlose Vater und Sohn.
Es wird unterhalb des Li Hofes gerodet. Ich sehe es inzwischen wie ihr - es sind bisher namenlose Protas. Rolv ist nämlich bei Else, Karl anderswo unterwegs.Das würde meine Verwirrung aufklären. Ich dachte zunächst an den Vater von Karl - aber den gibt es nicht mehr.
Findet das Ganze Gerode nicht auf dem Li Hof statt? Deshalb dachte ich unmittelbar an die Familie. Aber es können natürlich andere Helfer sein. Daran habe ich nicht gedacht. Gute Idee, denn Rolv sehe ich auch bei Else. Außerdem kann Rolv noch nicht ein paar Jahre in der Fabrik gearbeitet haben. Dafür ist er eigentlich zu jung.
Haha! Wer genau lesen kann, ist im Vorteilunterhalb des Li Hofes
Und ich erst...Ich bin verwirrt.
Aha. Also habe ich das doch richtig gelesen.Weder Karl noch Rolv haben also das Fabrikunglück erlebt. Sondern nur der rodende Sohn und Andreas.
Er ist unterwegs in die Stadt und nicht anwesend, keiner wollte mit ihm mitfahren, und deswegen ist Rolv ja bei seiner Else -Karl anderswo unterwegs.
Ich finde die Zusammenfassung von @Literaturhexle auch super. Und ich stimme @Emswashed darin zu, dass dieser Kontrast zwischen der Idylle auf dem Hof und die Ruhestörung durch den Fremden sehr entscheidend zu sein scheint. Den Fremden empfinde ich als sehr mysteriös. Diese Sache, dass er sich gerufen fühlt. Dass er irgendetwas auf der Insel zu suchen scheint...Eigentlich hat es @Literaturhexle schon sehr schön und vollständig zusammengefasst. Die Stimmung ist schwarz-weiß. Auf der einen Seite die grüne, üppige Insel mit der prächtigen, roten Scheune, den Menschen, die auch mal zwischendrin chillen können (Haug und Dal), auf der anderen Seite, die "Ruhestörung" des Fremden, das Ausrasten der Säue und die schwarze Gestalt in Form von Kari Nes. (Einen Sonderling muss es wohl geben in Vesaas Romanen, oder?)
So empfinde ich das auch. Erst wird die Idylle beschrieben, dann - nach der Ankunft des Fremden - beginnt etwas vage Bedrohliches in der Luft zu liegen. Ich hatte zunächst im ersten Anlauf Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden. Inzwischen schreibe ich dies abendlicher Müdigkeit zu. Jetzt im zweiten Anlauf war ich direkt sehr angetan und fühle mich sehr ins Geschehen hineingerissen.Ihr habt schon das meiste geschrieben. Mir gefällt es sehr. Die Schilderungen wirken sehr lebendig und intensiv auf mich. Von Anfang an liegt durch kleine Andeutungen etwas Bedrohliches in der Luft.
Ich hatte es so verstanden, dass die Muttersäue ausrasten, als sie ihre Ferkel quieken hören. Und die Jungsau frisst ihre Ferkel, als sie die randalierenden Muttersäue hört. Andreas beobachtet das Ganze zwar, ist aber unbeteiligt.Seltsamerweise rasten die Schweine aus, als er ankommt. Ob es da irgendwie einen Zusammenhang gibt?