Ich komme mit erheblicher Verspätung zur Diskussion.
Vieles, was mir aufstieß, wurde schon gesagt. Ich finde es lustig, dass der Autor zwar auf den ersten Seiten sich über hohle "Literatur"-Phrasen wie hohe Wangenknochen und Adlernasen lustig macht, dann aber im weiteren Verlauf mit Sprachbildern daherkommt, die ich eher komisch als literarisch finde. Die Spinnenfrau, die Jagd auf den Fliegenmann macht, ist schon nicht übermäßig originell, aber dass der Autor sie ans Spinnrad plaziert (S. 36), das ist ein urkomisches Bild!
Indessen soll das keine Kritik sein - ich lese immer noch alles mit einem gewissen Vorbehalt; vielleicht auch weil mich das Buch in diesem Stadium an "Poeten der Nacht" von Barry McCrae erinnert, in dem der Ich-Erzähler, meistens bekifft oder sonstwie angeschickert, hilflos zwischen Werken der Hochliteratur herumtorkelt (er hat "Ulysses" in 24 Stunden gelesen, aber fragt ihn nicht, wovon das Buch handelt - darauf konnte er bei diesem Lesetempo nicht auch noch achten!!).
Interessant in diesem Zusammenhang - ich weiß nicht, ob der Autor das absichtlich eingeschaltet hat - war die Anspielung auf Gombrowicz (S. 38). Ich kenne "Ferdydurke" leider nicht (habe es auf der Bucketlist, haha), aber "Die Besessenen" habe ich gelesen. Das ist ein Schauerroman alten Stils, es geht um ein Spukschloss, aber das Buch ist deutlich parodistisch. Vielleicht ist der Name Gombrowicz vom Autor mit gewissem Augenzwinkern eingebaut worden.
Auf jeden Fall macht mich das Buch neugierig und ich lese gerne weiter.