1. Leseabschnitt: Buch Eins, Erster Teil (Beginn bis Seite 40)

Barbara62

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19. März 2020
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Baden-Württemberg
mit-büchern-um-die-welt.de
Aber das trifft aber nur auf privilegierte Menschen zu, oder?
Was die Literatur betrifft, sicher! Aber wenn die Sissi-Filme im senegalesischen Fernsehen gezeigt werden, können es alle sehen. Zumindest, wenn sie ein Fernsehgerät haben. Keine Ahnung, für wieviel Prozent das zutrifft. Schon hierüber habe ich keinerlei Vorstellung.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Was die Literatur betrifft, sicher! Aber wenn die Sissi-Filme im senegalesischen Fernsehen gezeigt werden, können es alle sehen. Zumindest, wenn sie ein Fernsehgerät haben. Keine Ahnung, für wieviel Prozent das zutrifft. Schon hierüber habe ich keinerlei Vorstellung.

Das ist bestimmt so. Mir ist heute wieder bewusst geworden, dass es mit den USA und vielen europäischen Ländern genau anders herum ist. Wir schauen hier alle amerikanische Filme, hören amerikanische Musik usw. Aber wie viele deutsche Filme und Lieder kennt der Durchschnittsamerikaner? Das ist natürlich nicht ganz vergleichbar, aber das fiel mir jetzt dazu ein.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ich komme mit erheblicher Verspätung zur Diskussion.
Vieles, was mir aufstieß, wurde schon gesagt. Ich finde es lustig, dass der Autor zwar auf den ersten Seiten sich über hohle "Literatur"-Phrasen wie hohe Wangenknochen und Adlernasen lustig macht, dann aber im weiteren Verlauf mit Sprachbildern daherkommt, die ich eher komisch als literarisch finde. Die Spinnenfrau, die Jagd auf den Fliegenmann macht, ist schon nicht übermäßig originell, aber dass der Autor sie ans Spinnrad plaziert (S. 36), das ist ein urkomisches Bild!

Indessen soll das keine Kritik sein - ich lese immer noch alles mit einem gewissen Vorbehalt; vielleicht auch weil mich das Buch in diesem Stadium an "Poeten der Nacht" von Barry McCrae erinnert, in dem der Ich-Erzähler, meistens bekifft oder sonstwie angeschickert, hilflos zwischen Werken der Hochliteratur herumtorkelt (er hat "Ulysses" in 24 Stunden gelesen, aber fragt ihn nicht, wovon das Buch handelt - darauf konnte er bei diesem Lesetempo nicht auch noch achten!!).

Interessant in diesem Zusammenhang - ich weiß nicht, ob der Autor das absichtlich eingeschaltet hat - war die Anspielung auf Gombrowicz (S. 38). Ich kenne "Ferdydurke" leider nicht (habe es auf der Bucketlist, haha), aber "Die Besessenen" habe ich gelesen. Das ist ein Schauerroman alten Stils, es geht um ein Spukschloss, aber das Buch ist deutlich parodistisch. Vielleicht ist der Name Gombrowicz vom Autor mit gewissem Augenzwinkern eingebaut worden.

Auf jeden Fall macht mich das Buch neugierig und ich lese gerne weiter.