Hier diskutieren wir die Seiten 7 bis 76 einschließlich.
Letzter Satz: "Ich hatte das nur die ganze Zeit vergessen."
Letzter Satz: "Ich hatte das nur die ganze Zeit vergessen."
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Der Roman ist bereits 1930 erschienen. Da waren die Zustände und „ Behandlungsmethoden“ noch anders als heute. Aber das Geschilderte ist tatsächlich grauenhaft.. Alle Insassen müssen den ganzen Tag im Betti liegen. Wie schrecklich!
Keine schöne Kindheit. Als Älteste war sie ständig gefordert. Kinder übernehmen gerne mal kleine Arbeiten, doch wenn das ein Dauerzustand ist und keine Zeit für Spielen oder Lernen bleibt, ist es einfach zu viel. Ich kann ihre Vorbehalte dem Vater gegenüber verstehen. Auch als er zu krank zum Arbeiten war, war er immer noch vital genug zum Kindermachen. Er lässt sich als Christ feiern und als Kranker bedauern, nimmt aber keinerlei Rücksicht auf seine Frau. Für damalige Verhältnisse ist das Buch ganz schön kritisch.Mit 13 musste sie zu Hause helfen, die Pflichten waren endlos, die Mutter war schwach, bekam ein Kind nach dem anderen. Insgesamt 13 Stück, von denen 10 überlebten. Der Vater war Maler von Beruf, ein Unfall machte ihn zum Pflegefall, trotzdem wurde noch Lientje gezeugt- eine Tatsache, die die Erz. dem Vater übel nimmt.
Aussagekräftiges Bild!Anfangs kann sie sich im Atelier noch wegträumen (Spiegelmädchen),
Das gefällt mir auch! Kein Gejammere, sie sieht, dass man immer (? meistens? ) eine Wahl hat. Eine aufmerksame , junge Frau, die sich keinen Illusionen hingibt, sondern ihre Ziele verfolgt.Was ich tapfer finde, ist, dass sie niemandem die Schuld für ihr Schicksal gibt.
Sie war die Älteste. Ich kenne das. Ich bin die Älteste von fünf Kindern und musste früh erwachsen sein. Es waren bei uns daheim nicht solche Bedingungen wie bei Heleen, doch ich habe mit zwölf Jahren schon einiges zu tun gehabt und mein jüngster Bruder,da war ich vierzehn, als der geboren wurde, war auch ein wenig mein Baby.Warum war nicht ein anderes Geschwister für das Neugeborene zuständig? Es waren doch genug da?
Das Buch macht natürlich keinen Spaß, aber mir gefällt es. Mich interessiert das Schicksal dieser Frau, Dich wahrscheinlich auch.Ich kann nicht sagen, dass ich das bislang gerne lese. Es ist wirklich so trostlos, geschrieben
Diese Ambivalenz der Vaterfigur bringt die Autorin sehr geschickt vor. Ohne direkte Angriffe werden einfach nur die gemachten Beobachtungen geschildert, die beim Leser dann das Gesamtbild ergeben. Man stelle sich vor, dass der Mann noch 23 lange Jahre gepflegt werden musste.lässt sich als Christ feiern und als Kranker bedauern, nimmt aber keinerlei Rücksicht auf seine Frau. Für damalige Verhältnisse ist das Buch ganz schön kritisch.
Interessant. Da wird man praktisch in die Rolle hineinerzogen und kommt nicht wieder heraus, weil sich die anderen ja auch "verlassen".Man ( ich ) fühlt sich einfach verantwortlich, auch wenn man manches unwillig tut. Ansonsten ist das schlechte Gewissen da.
Klar. Das trifft es. Aber nach dem ersten Abschnitt brauchte ich eine Pause.Das Buch macht natürlich keinen Spaß, aber mir gefällt es. Mich interessiert das Schicksal dieser Frau, Dich wahrscheinlich auch
Warum sie nichts sagt verstehe ich auch nicht so ganz. Liegt es daran, dass es Nacht ist, darf sie deshalb nicht reden, um den anderen Patienten die Ruhe zum schlafen zu lassen? Oder hält unsere Protagonistin diesen Monolg nur für sich?Sehr schade finde ich das in diesem Buch nur aus einer Person zu Wort kommt. Ich hätte es schöner gefunden wenn die Schwester nicht so nichtsagend danebensitzen würde.
Leider jaNeu Mein Beitrag von gestern früh morgens ist verschwunden, hängt bestimmt der Umstellung zusammen.....
Da geht es mir ganz anders, ich bin gespannt auf ihre Geschichte und die Art des Erzählens stört mich nichtIch kann nicht sagen, dass ich das bislang gerne lese. Es ist wirklich so trostlos, geschrieben als Monolog, als Gedankenstrom. Mal schauen, was uns noch erwartet.
@Barbara62 hat gestern eine gute Erklärung gegeben (sie fiel auch dem Update zum Opfer): die Schwester würde ja nur beschwichtigen können und trösten. Was soll sie sonst sagen?Warum sie nichts sagt verstehe ich auch nicht so ganz.
Das habe ich mich tatsächlich auch gefragt. Man wird durch ihre Erinnerungen irre geleitet. Ich sehe zumindest immer eine junge Frau Anfang/Mitte Dreißig vor mir. Daher bin ich gespannt, ob wir hier eine Auflösung bekommen.Ich frage mich, wie alt unsere Protagonistin zum Zeitpunkt des Erzählens ist.
Die Signale gibt sie schon, das erfahren wir durch Heleen.Die Nachtschwester bleibt ruhig, gibt keinerlei Signale, dass sie zuhört.
Geht mir genauso. Die Erzählweise von Heleen ist sehr emotionslos. Sie schildert ihren bisherigen und sehr steinigen Lebensweg, ohne zu lamentieren und Schuld auszusprechen, als ob dieser Weg das Normalste der Welt war. Es war halt so.Ich liebe bisher diese leise und unaufgeregte Erzählweise voller Trauer und Leid.
Ich finde die Erzählweise sehr interessant. Ein langer Monolog, in dem die Ich-Erzählerin unbedingt ihre Geschichte los werden will. Es scheint, als habe sie schon lange auf diesen Moment gewartet. Seit 7 Monaten ist sie in der Nervenklinik, ich sehe sie auch im Alter von 30-40 Jahren.Es ist wirklich so trostlos, geschrieben als Monolog, als Gedankenstrom.
Sehr schade finde ich das in diesem Buch nur aus einer Person zu Wort kommt. Ich hätte es schöner gefunden wenn die Schwester nicht so nichtsagend danebensitzen würde.
@Barbara62 hat gestern eine gute Erklärung gegeben (sie fiel auch dem Update zum Opfer): die Schwester würde ja nur beschwichtigen können und trösten. Was soll sie sonst sagen?
Das habe ich auch gelesen. Mir hat es gut gefallen, zeigt es doch, wie mit psychisch Erkrankten um die Jahrhundertwende umgegangen wurde. Das Mystische im Roman ist sicherlich nicht für jede*n geeignet"Die Tanzenden" (eingeschränkt empfehlenswert).
Das habe ich auch gelesen. Mir hat es gut gefallen, zeigt es doch, wie mit psychisch Erkrankten um die Jahrhundertwende umgegangen wurde. Das Mystische im Roman ist sicherlich nicht für jede*n geeignet
Wieder eine Gemeinsamkeit zwischen uns, BarbaraAußer der Mystik hat es mir auch gut gefallen, aber die Einschränkung der Empfehlung bezieht sich genau darauf.