1. Leseabschnitt: Beginn bis Seite 76

Xirxe

Bekanntes Mitglied
19. Februar 2017
1.629
3.496
49
Mir hat das Buch von Beginn an gut gefallen. Ich mag diesen ironischen Ton, der insbesondere bei der LehrerInnenkonferenz zutage trat. Auch die Dialoge, beispielsweise wer in den Himmel kommt, sind einfach schön. Und ohne Holzhammer macht der Autor deutlich, in welcher Art von System das Ganze spielt: autoritär, Druck, Lügen, Korruption mit einem Anflug von Freiheit.
Die Beschreibung der Massenpanik löste bei mir wie bei Vielen von euch sofort die Erinnerung an die LoveParade aus. Der Autor schildert es sehr eindringlich und auch anschaulich - so genau habe ich das noch nie gehört und gelesen, auch ohne dass es ins Voyeuristische abgleitet. Ich werde in Zukunft jetzt noch genauer darauf achten, um solche Massenaufläufe einen Bogen zu machen (und ich gehe doch sooo gern auf Konzerte).
 

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Manchmal ist das ganz sinnvoll. Ich bin aber niemand, der die letzte Seite liest.
War ja auch nur ein Scherz. Mir fiel es halt auf, weil du schon im letzten Buch irgendwann in den vorderen Abschnitten gesagt hast, das die Zusammenfassung am Ende gut ist und du jetzt mehr verstehst. Deshalb der Satz von mir. ;)
 
  • Haha
Reaktionen: RuLeka

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Ich weiß nicht, ob du das beim Schreiben hier nur verwechselt hast oder falsch verstanden: Die Geschichte spielt in Belarus (hier auch bekannt als „Weißrussland“), genauer gesagt in der Hauptstadt Minsk, wo der Autor geboren wurde, nicht in der Ukraine. ;)
Ja sorry ich hatte irgendwie Belarus verwechselt, aber ich denke es trifft trotzdem genauso zu. Den auch Weissrussland hat sich ja gegen Russland gestellt und wollte eigenständig sein. Nur hat man es dort besser unter Kontrolle bekommen wie in der Ukraine wo es dann zu Unruhen, Aufständen und zum Krieg kam.
 

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Insgesamt kann man in Minsk offensichtlich eher seine Meinung sagen als beim großen Bruder in Moskau.
Naja da liegt halt daran das eben Minsk zu Weissrussland gehört und Moskau ja wirklich die russische Hochburg bzw. Hauptstadt Russlands ist. Ich denke das man da viel mehr unter Beobachtung steht wie in den russischen Ländern die man eben eingebürgert hat. Und zudem scheinen sie sich ja eh in ihrer Landessprache zu verständigen. So habe ich das zumindest verstanden.
 

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Dann habt ihr mich jetzt gespoilert. Ich lese Klappentexte generell nicht mehr vor dem Beginn eines Buches. Den Verlagen ist in ihrer Werbestrategie nichts heilig, solche Aktionen kommen leider sehr oft vor.
Bitte zukünftige Gespräche über den Klappentext ins Fazit oder an den Schluss;)
Ich habe das bisher selten erlebt, das man so viel vorweg nimmt beim Klappentext.
 

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Die Beschreibung der Massenpanik löste bei mir wie bei Vielen von euch sofort die Erinnerung an die LoveParade aus. Der Autor schildert es sehr eindringlich und auch anschaulich - so genau habe ich das noch nie gehört und gelesen, auch ohne dass es ins Voyeuristische abgleitet. Ich werde in Zukunft jetzt noch genauer darauf achten, um solche Massenaufläufe einen Bogen zu machen (und ich gehe doch sooo gern auf Konzerte).
Ich denke vieles kann man gar nicht verhindern, weil es einfach Schicksalsschläge sind die man nicht voraussehen kann. Von daher dann darfst du nirgends mehr hingehen, den es kann überall etwas passieren.
 
  • Like
Reaktionen: RuLeka

kingofmusic

Bekanntes Mitglied
30. Oktober 2018
7.315
18.995
49
48
Ihr habt schon viel zu den politischen Themen beim Auftritt des Veterans, bei der Diskussion auf dem Klo und bei der Lehrerkonferenz gesagt. Die Massenpanik hat mich wahrscheinlich u. a. letzte Nacht um den Schlaf gebracht; äußerst bedrückend und anschaulich...Was ich aber noch bedrückender fand, war der Umgang und der Ton der Ärzte bzgl. Franzisk; ihn von vornherein so aufzugeben - ich kriege jetzt noch Gänsehaut bei dem Gedanken an diese Szene...:confused:
 

Mikka Liest

Bekanntes Mitglied
14. Februar 2015
1.513
2.403
49
Hilter am Teutoburger Wald
wordpress.mikkaliest.de
Und dann kommt der Part mit der Massenpanik, von der im Klappentext nichts steht und die mich daher kalt erwischt hat. Ich finde diese Passage brutal schonungslos und mehr als beklemmend.

Ja, das hat mich auch schockiert... Wie viele von euch habe ich da auch direkt an die Loveparade gedacht.

Seine Großmutter soll die Maschinen ausschalten lassen (warum eigentlich sie und nicht die Mutter?), bringt es verständlicherweise aber nicht über sich.

Das habe ich mich auch gefragt! Warum lebt er bei der Großmutter, warum spielt seine Mutter anscheinend nur eine kleine Rolle in seinem Leben?

Hier ist es die etwas hektische Sprache der Jugendlichen, die dominiert und etwas Staccato-Haftes hat. Ich gewöhne mich schlecht ein.

Ich habe auch so meine Probleme mit der Sprache. (Auch wenn ich für dieses bUch kein anders unterbrechen musste.) Es passt natürlich zu den jungen Menschen, um die es gerade geht. Aber für mich als Leserin ist es nicht ganz so ansprechend.

Ich habe mich auch erst sehr schwer damit getan, das war mir erst zu abgehackt, zu viele ultrakurze Sätze. Aber ich habe mich dann doch noch daran gewöhnt, und irgendwie passt es dann doch zum Inhalt, finde ich.

Genau diese Vorstellung hatte ich bereits von der politischen Situation, dass nämlich nur das an die Öffentlichkeit getragen wird, was gewünscht ist. Auch hier wurde schnell klar, dass niemand wollte, dass den Jugendlichen soetwas erzählt wird.
Durch den unverblümten Vortag des Mannes werden die Schüler hellhörig.

Der Kriegsveteran, bzw. Partisan hat mir echt imponiert. Das er kein Blatt vor den Mund genommen hat und den Schülern klipp und klar gesagt hat was Sache ist.

Ich fand interessant, dass die Schüler alle sehr begierig darauf schienen, dem Mann zuzuhören. Sie sind anscheinend nicht gehirngewaschen genug, um direkt abzublocken oder den Mann gar anzuzeigen.

Hätte nur Franzisk nicht auf seine Freundin gewartet, dann wäre er nicht mit der Masse mitgerissen worden.

Ich frage mich ja, wie es ihr damit gehen wird, wenn sie das realisiert...

Was mich sehr gestört hat ist, wie teils herablassend der Arzt da mit ihnen redet. Und vor allem wie er sie zu einer Entscheidung drängt.

Oh ja, das war richtig menschenverachtend, ekelhaft.

Mich hat zusätzlich entsetzt, dass es in so einer schrecklichen Katastrophe Menschen gibt, die nicht helfen, sondern die Opfer bestehlen. Es gibt doch immer wieder Menschen, die aus solchen Tragödien noch einen Nutzen ziehen.

Ich glaube, tiefer kann man kaum sinken...

Dem "irregeführten" Lehrer wird nur geraten, seine Zunge zu zügeln, weil man ihn nicht verlieren will...

Obwohl das ja schon eine deutliche Drohung ist, finde ich...
 

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.868
7.757
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Die Schilderung der Massenpanik hat mich auch geschockt. Hier hatte ich ebenfalls die Bilder von der Love Parade vor Augen. Der Autor hat diese Szene beinahe zu anschaulich beschrieben.
Romans.
Das war wirklich sehr eindringlich geschildert...

Die Grundidee ist genial, jemanden 10 Jahre im Koma zu belassen, um beim Aufwachen festzustellen , dass das Land sich ebenfalls im Tiefschlaf befindet . Ich bin gespannt, auf die weitere Entwicklung des Romans.
Das Vorwort legt schon nahe, dass Franzisks Schicksal ein Sinnbild für Weißrussland selbst sein soll. Als Idee finde ich das spannend. Mal schauen, ob mich die Umsetzung auch überzeugen wird...
 

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.868
7.757
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Mir hat das Buch von Beginn an gut gefallen. Ich mag diesen ironischen Ton, der insbesondere bei der LehrerInnenkonferenz zutage trat. Auch die Dialoge, beispielsweise wer in den Himmel kommt, sind einfach schön. Und ohne Holzhammer macht der Autor deutlich, in welcher Art von System das Ganze spielt: autoritär, Druck, Lügen, Korruption mit einem Anflug von Freiheit.
Das trifft meinen bisherigen Eindruck 1:1 - dem kann ich wirklich nichts mehr hinzufügen.