"Daß es war, als sei der ganze Ort unsere Wohnung gewesen und das Gras hinter der Brücke mein Bett." (S. 46) Kann man eine tiefere Verbundenheit zu seiner Heimat ausdrücken?
Für mich auch ein fast magischer und sehr treffender Satz!
Womit ich wenig anfangen kann, sind die Träume. Sie unterstreichen das bohrende Heimweh, das den IE nun schon seit Jahren quält. Wer ist der Mann im Zug, der angeblich aus dem Fenster sprang? Ist das nicht eine Phantasie unseres IE selbst?
Die Träume finde ich auch schwierig - ich bin sowieso kein "Traumtyp" und mag solche Sequenzen auch zu 99% in Filmen und Serien nicht. Für mich hat das immer etwas von "gewollter Kunst", eine unterbewusste Ebene hineinziehen, die man auch in der Lage sein sollte, anders darzustellen und in den allermeisten Fällen bringen Träume das Erzählte nicht wirklich voran...ähnlich, wie im wahren Leben
Den Mann im Zug lese ich auch als eine Version der Erzählinstanz.
auch das Puzzlehafte mag ich eigentlich gern, andererseits ist es mir doch noch zu unkonkret, es fehlen mir ein paar Daten, mit denen ich das Geschehen besser verorten kann.
Für ein Gedicht - das dann nicht unbedingt eine Ballade wäre - fände ich das Puzzleartige gut; ganz zu Beginn hat mich der Roman tatsächlich ganz kurz und sehr entfernt an T.S. Eliots "The Waste Land" erinnert, für einen Roman fehlt mir tatsächlich auch noch der stringente Zusammenhang.
Auffällig sind aber die refrainartigen Wiederholungen von Themensequenzen - das wäre für mich eine Anspielung auf die Balladenstruktur, weil es etwas von einem Refrain hat.