Das fand ich zugegebenermaßen etwas aufgesetzt. Bin aber sehr schnell wieder froh gestimmt worden, denn ich gebe Melville recht: diese Klasse von Menschen (Aktenkopisten und Schreibgehilfen) ist auch nach meiner Leseerfahrung bisher unterbelichtet in der literarischen Darstellung und birgt doch wirklich viel Potential für gute Geschichten und unvergleichliche Charaktere. Solche erschafft Melville dann auch gleich mehrfach. Das Duo Turkey und Nippers - der eine nur am Vormittag, der andere nur am Nachmittag zu gebrauchen - bietet da schon einiges an Kuriositäte, die mich auch gleich durch die Art von Humor, die Melville hier an den Tag legt, gepackt haben. Und dann kommt noch Bartleby dazu und mit ihm ein wohl noch größeres Maß an Kuriosum. Wobei: der wirklich kuriose Typ ist doch hier am ehesten der Erzähler, der Kanzlist, der sich da so bodenlos auf der Nase herumtanzen lässt. Einfach köstlich!…. Ist es zweckmäßig, dass ich einiges über mich selbst ….. sage; denn eine solche Schilderung ist unerlässlich, damit man die Hauptperson, die hier dargestellt werden soll, hinreichend versteht.
Da ist echt einer schräger als der andere. Nur der Junge scheint nach heutiger Sicht einigermaßen normal zu sein.merkwürdige Gespann noch an Absonderlichkeiten zu bieten haben wird.
Ich muss da sofort an Flaubert denken, der in seinem letzten, unvollendeten Roman "Bouvard und Pécuchet" ebenfalls zwei Schreiber zu Hauptfiguren macht. Die beiden Herren, berufliche "Abschreiber", sind vielseitig interessiert und kaufen, als sie durch eine Erbschaft zu Geld kommen, ein Gut auf dem Land. Fortan beschäftigen sie sich mit verschiedenen Wissenschaften, Literatur, Theater, Geschichte, versuchen Konserven herzustellen, Schnaps zu brauen und Melonen zu pflanzen, alles gleich erfolglos, weil sie letztlich ganz planlos drauflos wirtschaften. Am Ende haben sie fast ihr ganzes Geld verloren und beschließen: sie möchten "wieder abschreiben, wie früher!"denn ich gebe Melville recht: diese Klasse von Menschen (Aktenkopisten und Schreibgehilfen) ist auch nach meiner Leseerfahrung bisher unterbelichtet in der literarischen Darstellung und birgt doch wirklich viel Potential für gute Geschichten und unvergleichliche Charaktere.
Ist es auf jeden Fall, doch sein ganzes Verhalten zeigt in meinen Augen diese Außergewöhlichkeit.Da es in der ganzen Geschichte letztlich um mechanische, unkreative Arbeit geht, finde ich diese Unterscheidung eigentlich recht außergewöhnlich für den Arbeitgeber.
Von Moby Dick kursieren ja etliche gekürzte Fassungen. Ich hatte letztes Jahr eine vollständige Übersetzung von Rathjen und finde, es ist ein sehr philosophisches Buch, das sich um viele wichtige Themen annimmt, zb auch über Rassismus und Zerstörung der natürlichen Lebensräume. Es hat seine Längen, ich fand es aber lohnend.Ich liebe mal wieder die Sprache, habe ich bis jetzt noch nichts von Melville gelesen. Wie hast du den Moby Dick empfunden, @wal.li ? Ich hörte, er geht sehr ins Detail, was den Walfang betrifft, und der Roman hätte etliche Längen. Für andere ist er wiederum das "Buch für die Insel".
"Moby Dick" habe ich als Kinderbuchversion gelesen (schon lange her) und als Film gesehen. Ich fand es etwas unheimlich und grausam.Ich liebe mal wieder die Sprache, habe ich bis jetzt noch nichts von Melville gelesen. Wie hast du den Moby Dick empfunden, @wal.li ? Ich hörte, er geht sehr ins Detail, was den Walfang betrifft, und der Roman hätte etliche Längen. Für andere ist er wiederum das "Buch für die Insel".
Moby Dick ist der Grund, warum ich jetzt erst 'Bartleby' lese. Aber es ist so ganz anders, nicht nur sehr viel kürzer. Ich mag den Humor und die unterschwellige Spannung.Ich liebe mal wieder die Sprache, habe ich bis jetzt noch nichts von Melville gelesen.