Mir ist es haargenau so ergangen.Clarissa Dalloway bewegt sich durch den Tag und lässt dabei ihre Gedanken in immer wieder neue Richtungen fließen. Das hat mir den Einstieg in das Buch nicht einfach gemacht. Ich musste mich dabei ertappen, dass mich das in der Weise angeregt hat, dass auch meine Gedanken so vor sich hinflossen und mir so die notwendige Konzentration auf die Lektüre verloren ging. Jetzt, am Ende des ersten LA, habe ich mich aber mehr unter Kontrolle, da die Personen mir etwas verständlicher und greifbarer geworden sind. Insbesondere seit dem Besuch des Verflossenen Peter Walsh. Dieser erste richtige Handlungsstrang im Roman hat mir das Mehr an Konzentration und damit auch das Mehr an Lesefreude gebracht. Ich hoffe, das das anhält und so die vielen kleinen Bilder eines alten Londons, wie sie als Schnipsel in Clarissas Gedankenfluss enthalten sind, noch mehr Farbe, Leuchtkraft und Leben entwickeln können.
Das gefällt mir und trifft meinen Eindruck genau. Applaus @ThomasWienliterarisches Wimmelbuch
Doch ja, der Satz auf S 83 'Wenn ich ihn geheiratet hätte, wäre mir diese Fröhlichkeit jeden Tag zuteil geworden' lässt in meinen Augen auch drauf schließen!Zufällig kommt just an diesem Tag ihre Jugendliebe Peter Walsh aus Indien zurück. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie es ein wenig bereut, dass sie damals den Parlamentsabgeordneten Richard Dalloway geheiratet hat. Sie Lebt zwar im Wohlstand, aber hat die Heirat sie auch glücklich gemacht?
Das geht mir ähnlich. Die Einführung der beiden lässt ja bereits einige Schlüsse zu, denke auch, dass seine Frau sich schwer tut mit seinen BesonderheitenGespannt bin ich, welche Rolle Septimus Warren Smith mit seiner Frau Lucrezia, die offensichtlich mit seiner Krankheit überfordert ist, noch in diesem Roman spielen wird.
Ja, schon. Nur jetzt ist sie verheiratet. Da sind Komplikationen ja vorprogrammiert...Doch ja, der Satz auf S 83 'Wenn ich ihn geheiratet hätte, wäre mir diese Fröhlichkeit jeden Tag zuteil geworden' lässt in meinen Augen auch drauf schließen!
Ich sehe das mehr als Verbindung, die rein auf der Vergangenheit begründet ist. So wie sie denken, dass der andere ihn/sie einschätzt.............. sehe ich keine Gefahr!Ja, schon. Nur jetzt ist sie verheiratet. Da sind Komplikationen ja vorprogrammiert...
Offensichtlich hat die Dame, die ihren Mann eingeladen hat, keinen Wert drauf gelegt, dass Mrs. Dalloway mitkam.
Tja, das habe ich mich auch gefragt, was mit der Frau, die er auf dem Schiff geheiratet hat, geworden ist: geschieden oder verstorben? Wir werden's vielleicht noch erfahren!So habe ich während des Gesprächs zwischen Walsh und Mrs. Dalloway nicht gleich verstanden, was es mit seiner Ehe auf sich hat. Die Frau, die er auf dem Schiff geheiratet hat, ist die gestorben? Und nun will er eine zweite Ehe eingehen, mit einer Frau, die noch mit einem anderen verheiratet ist?
Da hat's mich richtig geschüttelt!Interessant bei diesem Gespräch die Hantierung der beiden: er spielt mit dem Taschenmesser (und putzt sich damit die Nägel - geht's noch??), sie "öffnet die Schere".
Vielleicht ist die Nagelhygiene nicht immer und überall eine so intime Sache wie bei uns. Ich kann mich erinnern, dass in "Schau heimwärts, Engel" (erschienen in den USA 1929) die "Herren" in Gesellschaft die Nägel mit dem Taschenmesser schneiden, anscheinend ohne dass jemand Anstoß nimmt.Da hat's mich richtig geschüttelt!
Das hat mir den Einstieg in das Buch nicht einfach gemacht. Ich musste mich dabei ertappen, dass mich das in der Weise angeregt hat, dass auch meine Gedanken so vor sich hinflossen und mir so die notwendige Konzentration auf die Lektüre verloren ging.
Der Einstieg in dieses Buch ist mir nicht leicht gefallen. Ich war anfangs etwas mit den Szenen überfordert. Mich erinnerte der Beginn an ein literarisches Wimmelbuch, ganz viele Eindrücke und noch dazu eine anspruchsvolle Sprache.
Um ehrlich zu sein habe ich das kleine Büchlein unterschätzt, ich dachte das ich den ersten Abschnitt in kurzer Zeit schaffen könne, doch es war doch erst etwas mühselig.
Der dargebotene Gedankenlauf ist derart kraus-verwickelt und hypnotisch, dass ich Mühe habe, die äußere Handlung überhaupt herauszudestillieren und zu verfolgen
Viele von Euch haben schon geschrieben, dass ihr von dem Format begeistert seid. Ich hätte mir lieber ein normal großes Buch gewünscht, gerade wenn es ein Buch ist mit derart vielen Nachschlagzahlen (keine Ahnung ob die Zahlen über den Wörtern so heissen). Das Zurückblättern habe ich mittlerweile aufgegeben.
*Gg* das mache ich auch - so reicht das Aufklappen an dieser Stelle und ich habe die passenden Nachbemerkungen vor mir! Ist schon eine Herausforderung: also in der linken Hand das Buch auf der aktuellen Seite, dazu das kleine Heftchen mit den bunten 'page-markern' (zum Kleben an den interessanten und bemerkenswerten Stellen), immer wieder das Umklappen zu den Nachbemerkungen und.................. wenn GöGa neben mir auf dem Freisitz sitzt, kraule ich ihm dann noch mit der rechten Hand nebenbei den Nacken. (Also ich finde meine Fingerfertigkeit schon bewundernswert! ) Bevor Fragen aufkommen: ja, mein Liebster krault mich auch, also wir kraulen abwechselnd!Ich nutze das Lesebändchen nun immer, um mir die letzte Stelle in den Nachbemerkungen zu markieren. Das verhindert zumindest das Suchen.
Ich auch! Das eine Mal dachte ich, ich bräuchte nicht nachgucken, das wüsste ich schließlich, jedoch ließ mir meine Neugier keine Ruhe - und sieh da: das Detail wusste ich dann doch nicht!Ich bin sehr froh über die ergänzenden Infos und fände es schade, wenn ich sie ignorieren würde.
*Heftig nickend zustimme* ! Aber ich kann insoweit so viel verraten: im nächsten Leseabschnitt wird's besser: weniger Nachbemerkungen und es wird in meinen Augen 'handfester'!@ RuLeka: Unterschätzt haben wir anscheinend alle dieses schmale Buch. Es ist keine Lektüre, die sich einfach genießen lässt, sondern eine, die volle Konzentration erfordert.