1. Leseabschnitt: Beginn bis einschl. Kapitel Drei (bis Seite 63)

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Der Roman beginnt 1992 und erzählt uns etwas über die missliche Lage, in der der Junge Shuggie lebt bzw leben muss. Eine Kaschemme, anders kann man das Loch wohl nicht bezeichnen, für das er nach der Schule arbeiten gehen muss. Direkt drängt sich die Frage auf, warum so ein junger Bursche nicht zu Hause wohnt?

Dann findet ein Zeitsprung statt,wir gehen über 10 Jahre zurück und lernen Shuggies Mutter Agnes kennen, die mit ihrem zweiten Mann Shug und den drei Kindern, zwei aus erster und Shuggie junior, bei ihren Eltern leben. Der erste Mann hat Agnes gut versorgt, doch sie konnte dem Reiz von Shug nicht widerstehen. Keine gute Entscheidung wie wir nach kurzer Zeit feststellen. Agnes wirkt verbittert, weiß, dass ihr Mann sie betrügt und sehnt sich nach den alten Zeiten, als sie tanzen ging. Wenn die Wohnsituation auch beengt ist, lässt sich bisher nicht ableiten wie es wohl dazu kam, dass Shuggie alleine lebt mit knapp 16 Jahren. Agnes trinkt viel Alkohol, vielleicht hängt es damit zusammen, ansonsten scheint sie sich zu kümmern.

Der letze Teil dieses Abschnitts spielt aus der Sicht von Shug. er ist ein Unsympath. Mit ihm kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht viel anfangen. Allerdings scheint Agnes auch nicht ganz so einfach zu sein, aber das ist nur eine Ahnung, richtig greifen kann ich das noch nicht.

Ich bin sehr gespannt darauf, was uns noch erwartet wird. Ich rechne mit einigen unschönen Dingen die sicher mit Agnes zu tun haben werden. Der Schreibstil ist gefällig, und alles wirkt sehr authentisch auf mich. Ich könnte mir das Szenario in dem armseligen Zimmerchen zu Beginn sehr gut vorstellen, die Angst von Shuggie als einer der Mitbewohner ihn besucht. Auch der Frust in der Arbeit war nachvollziehbar. Eklig auch die Beschreibung, was er an Tagen so alles in die Speisen mischt, fast schon zu bildhaft in dem Fall.
Ich lese morgen mit Spannung weiter. Ich habe gefallen gefunden und möchte mehr über das Schicksal dieser Menschen erfahren.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Shuggie scheint ein gewisses Bedürfnis nach Idylle zu haben, die Porzellanfiguren in seinem Zimmer weisen in diese Richtung. Wenn da von "Hunderten von Augenpaaren" die Rede ist, muss es ja eine ganz nette Sammlung sein. Sicher werden wir noch erfahren, was da passiert ist. Ich vermute, die Mutter ist entweder an den Folgen ihrer Trinkerei verstorben oder in Heimpflege.
Die Umstände sind äußerst trist. Shuggie kann seine angestrebte Lehre nicht machen und nicht mal regelmäßig zur Schule gehen, weil er mit gerade mal sechzehn seinen Lebensunterhalt anscheinend selbstständig verdient. Dieselbe Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit zeigt sich auch in den Rückblenden. Man hält sich mit Saufen oder (wie Old Shug) der einen oder anderen Nummer zwischendurch bei Stimmung. Die Männer verstecken ihr Geld oder versaufen es sofort, damit ihnen "die Olle" es nicht wegnimmt ... uraltes Motiv in der Literatur der Arbeitswelt ...
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
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Der Einstieg ist sehr düster und bedrückend. Auffallend ist, dass die Figuren in ihrer Sprache sprechen, es wirkt auch in der deutschen Übersetzung authentisch. „Unterschichtsprache“, die teilweise sehr derb ist. Muss noch ein paar Seiten des Abschnitts lesen, dann liefere ich Beispiele nach. Shug scheint ein Mann zu sein, der aufgrund seiner selbstbewussten und offenkundigen Attraktivität die Frauen schwach werden lässt. Traurig, dass auch Agnes Freundinnen (!) ihm verfallen.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Was mich sofort für den Roman eingenommen hat, ist die Sprache des Autors. Unglaublich, wie er die Atmosphäre beschreiben kann. Man sieht und riecht alles, das trübe Licht, der Gestank usw.
Oder die Frauenriege beim Kartenspiel, ich seh sie direkt vor mir. Dazu die Dialoge. Es war sicher nicht leicht, diesen Roman zu übersetzen.
Aber die Grundsituation ist bedrückend. Alkohol, Arbeitslosigkeit, deshalb zu wenig Geld , beengte Wohnverhältnisse, Untreue, kaputte Ehen und dazwischen die Kinder, die früh erwachsen werden müssen und letztlich den gleichen Weg gehen wie die Eltern.
Der Autor erzählt hier ja mehr oder weniger seine eigene Geschichte. Er hat es geschafft, doch zu welchem Preis werden wir hier wahrscheinlich erfahren.
 

Naibenak

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2. August 2021
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Auffallend ist, dass die Figuren in ihrer Sprache sprechen, es wirkt auch in der deutschen Übersetzung authentisch. „Unterschichtsprache“, die teilweise sehr derb ist.
Die Übersetzung dieses Slangs empfand ich anfangs als enorm sperrig. Es hat gebraucht, bis ich mich eingelesen habe. Dennoch macht es das Ganze authentischer und schafft eine sehr stimmige Atmosphäre.
 

Adel105

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1. August 2021
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Ich finde, der Autor beschreibt sehr gut die Situation von Shuggie. Man kann sich sehr genau vorstellen, wie Shuggie lebt und arbeitet. Es hat mich sehr erschüttert, in welchen Verhältnissen ein 16-jähriger Jugendlicher Anfang der 90er Jahre leben muss. Er muss neben der Schule arbeiten, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Ich frage mich, wie Shuggie in diese Situation geraten ist. Außerdem wird auch angedeutet, dass er "anders" ist - ist er schwul? Er scheint auch sehr verängstigt zu sein und legt großen Wert auf ein sauberes, ordentliches Zimmer.
Ich bin sehr gespannt, weiterzulesen.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Außerdem wird auch angedeutet, dass er "anders" ist - ist er schwul? Er scheint auch sehr verängstigt zu sein und legt großen Wert auf ein sauberes, ordentliches Zimmer.
Ich bin sehr gespannt, weiterzulesen.
Habe ich auch schon überlegt. Ich denke wir werden darüber noch mehr lesen, und finden den Verdacht dann eventuell bestätigt. Auf jeden Fall scheint er sehr sensibel und empathisch veranlagt zu sein, das Gegenteil eines Machos
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Was mich sofort für den Roman eingenommen hat, ist die Sprache des Autors. Unglaublich, wie er die Atmosphäre beschreiben kann. Man sieht und riecht alles, das trübe Licht, der Gestank usw.
Oder die Frauenriege beim Kartenspiel, ich seh sie direkt vor mir.
Genau das ist das Bemerkenswerte! Die Sprache, die Authentizität, die Atmosphäre! Es ist das eine, ein solches Umfeld zu kennen, aber ein anderes, es dermaßen gekonnt in Worten ausdrücken zu können... Ich bin regelrecht geflasht;)
Die Übersetzung dieses Slangs empfand ich anfangs als enorm sperrig.
Das habe ich in anderen Besprechungen schon gelesen. Komischerweise geht es mir gar nicht so. ich kann es gut verstehen und empfinde die Übersetzung als stimmig. Ha, da kann ich mich freuen;)
dass er "anders" ist - ist er schwul?
Vielleicht. Zunächst scheint er entweder körperlich zurückgeblieben zu sein in punkto Körperbehaarung und Muskulatur. Auch seine Stimme klingt feminin. Er sammelt diese Porzellanfiguren. Die Damen von der Kasse fingerten nach seinem Geschlechtsteil und fanden keins... Es könnte sein, dass er divers ist, oder? Natürlich ist auch Homosexualität möglich. Warten wir es mal ab.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Die Damen von der Kasse fingerten nach seinem Geschlechtsteil und fanden keins..
Doch, ich denke, da ist schon was, aber nichts, was auf ihre Avancen reagiert. So etwas kennen sie wahrscheinlich nicht.
Die Übersetzung dieses Slangs empfand ich anfangs als enorm sperrig. Es hat gebraucht, bis ich mich eingelesen habe
Damit hatte ich nun gar keine Probleme und es passt natürlich super. Hochsprache wäre hier fehl am Platz.
 

Literaturhexle

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Das Morgenlicht hatte die Farbe von zu milchigem Tee. Es schlich sich ins Zimmer wie ein listiges Gespenst, kroch über den Teppich und kletterte an Shuggies nackten Beinen hoch. 15
Im Flur hing der Geruch der Männer wie die Fährten alter Geister, ohne Luft und Licht konserviert. 18
Bei fünf Pfund im Monat dauerte es Jahre, wenn noch Zinsen obendrauf kamen. Es fühlte sich an, als mieteten sie ihr Leben. 37
Dies ist eine kleine Auswahl an Sätzen, die mich begeistern, weil sie soviel Atmosphäre transportieren oder einen Hintergrund mit wenig Worten ausleuchten. Die Sprachbilder halte ich bislang komplett für extrem gelungen.

Die ärmliche Bleibe Shuggies wird sehr bildhaft geschildert, ebenso sein trister Arbeitsplatz. Shuggie hat einen Traumberuf (Friseur). Trotz guter Vorbereitung traut er sich nicht ins Schulhaus, weil er sich schlecht angezogen fühlt und Komplexe den anderen Bewerbern gegenüber hat. Bitter!
Auch die Vermieter sind keine Gutmenschen. Mrs Bakhsh vermietet die Zimmer zu stolzen Preisen, um ihren eigenen Kindern eine Zukunft bieten zu können. Das gibt es in diesem Milieu eben auch: Arbeiter, die ihr Geld zusammen halten, keinen Alkohol trinken und den Verdienst nutzen. Ein weiteres Beispiel dafür ist Shugs Kundin, die ihren Gewinn nach Hause trägt, damit die Familie etwas zu essen hat - nicht ohne Shug ein gutes Trinkgeld zu geben ("Die, die am wenigsten haben, sind am großzügigsten"). Diese einfachen Menschen sind ein Gegenentwurf zu Shuggies Familie. Agnes hatte die Chance, dem Milieu zu entkommen. Ihr braver erster Mann war ihr aber zu langweilig. Sie will ja tanzen...

Die Szene in der elterlichen Wohnung ist tatsächlich sehr lebendig geschildert. Der Alkohol fließt. Das sind aber keine reinen Freundinnen. Nan nutzt die anderen in gewisser Weise aus. Sowohl beim Spiel wie auch bei den Einkäufen aus dem Katalog. Sie nutzt deren beschwipste Schwäche zum eigenen Vorteil aus und klaut am Ende noch Bier. Pfui!

Mutter Lizzie gibt vor, weniger zu trinken. Sie will ein Vorbild sein. Wahrscheinlich kommt ihre Anwandlung zu spät. Das Kind ist längst in den Brunnen gefallen. Agnes fühlt sich vernachlässigt, als Mutter festgebunden. Sie möchte im übertragenden Sinn fliegen und tanzen, ist völlig desillusioniert. Dazu kommt ihr Mann. Sie weiß über seinen Lebenswandel Bescheid (S. 42), weil sie selbst mal eine von den leichtlebigen Taximädchen war. Sie versucht es zu verdrängen, kann es aber nicht. Sie leidet und trinkt und leidet und trinkt...

Die Taxifahrten liefern uns nicht nur einen Eindruck über Shug, sondern auch über die Bezirke der Stadt. Wir lernen die Arbeiter-Vergnügungsviertel kennen, die Denkweise vieler Malocher. Die Eisenwerke und Werften haben zu gemacht, die Arbeitslosigkeit Anfang der 80er Jahre ist immens, die Löhne niedrig.
Er streifte gern allein durch die Dunkelheit und sah sich die Schattenseiten an. Dann kamen die Gestalten heraus, die die graue Stadt zugrunde gerichtet hatte, konserviert durch Jhare des Trinkens, des Regens und der Hoffnung. S. 51
Wir lernen den Glasweger Jakey und die Glasweger Hausfrau kennen - als Stereotype im Taxi. Welch ein wunderbarer Kunstgriff!

Über Shug muss man nicht mehr sagen. Er ist der Inbegriff des frauenverachtenden, gewaltbereiten, protestantischen Schwerenöters. Offenbar das Gegenteil seines sensiblen Sohnes. Da kommt noch was auf uns zu.
 

Sassenach123

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Mutter Lizzie gibt vor, weniger zu trinken. Sie will ein Vorbild sein. Wahrscheinlich kommt ihre Anwandlung zu spät. Das Kind ist längst in den Brunnen gefallen. Agnes fühlt sich vernachlässigt, als Mu
Insgesamt scheint Alkohol eine große Rolle zu spielen. Mich wundert häufiger, dass geklagt wird, dass kein Geld da ist, doch der Alkohol fließt in Strömen. Da kommt sicher am Ende des Monats ein nettes Sümmchen zusammen, das für wichtigere Dinge ausgegeben werden könnte.
Doch leider hängt es ja oft zusammen, ein Teufelskreis
 

Literaturhexle

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Mich wundert häufiger, dass geklagt wird, dass kein Geld da ist, doch der Alkohol fließt in Strömen. Da
In den Zeiten waren Alkohol und Zigaretten die Freuden des kleinen Mannes. Vielleicht sind sie es noch heute? Ich kenne mich in dem Mileu nicht aus, aber man stand doch beidem zu jener Zeit sehr unkritisch gegenüber. Auch in Deutschland.
Je kleiner die Lohntüte, umso größere Löcher schlagen diese Laster.

Die Kinder indessen müssen für sich selbst sorgen. Shuggies Schwester darf die Schule nicht abschließen, sondern muss Geld verdienen. Ihr "toller" Job, angeblich als Vorstandsassistentin, wird glorifiziert. Arbeitet Agnes überhaupt? Bis jetzt träumt sie nur.
 

Die Häsin

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Rhönrand bei Fulda
Ich habe übrigens gerade den Namen Shug gegoogelt, weil ich mich erinnere, dass in "Die Farbe Lila" eine Frau vorkam, die so hieß. Laut Google-Quellen ist Shug aber ein schottischer Spitzname für Männer mit Namen Hugh: "Shuggie, Shuggy, Shug etc is the Scottish diminutive of the Germanic name Hughie, Hugh, Hewie" oder im Deutschen ein Hugo. Übrigens fand ich meinen Google-Quellen auch den Satz "The meaning of Shug is 'Intelligent'".
 

RuLeka

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Die Eisenwerke und Werften haben zu gemacht, die Arbeitslosigkeit Anfang der 80er Jahre ist immens, die Löhne niedrig.
Die politische Situation trägt natürlich zur allgemeinen Not bei. Aber der Autor macht es sich hier nicht so einfach, die Schuld nur der sozialen Lage zuzuschreiben. Nein, viele der Figuren haben sich ihr Elend selbst zuzuschreiben. Das bisschen Geld geht für Alkohol und ein bisschen Spaß drauf. Alkohol ist schon länger ein Problem in Shuggies Familie. Agnes verlässt ihren zuverlässigen Mann für einen Windhund, nur weil er nicht so langweilig ist wie ihr Mann. Da hält sich das Mitleid für manche Protagonisten in Grenzen.
Die Taxifahrten liefern uns nicht nur einen Eindruck über Shug, sondern auch über die Bezirke der Stadt. Wir lernen die Arbeiter-Vergnügungsviertel kennen, die Denkweise vieler Malocher.
In diesem ersten Kapitel hat man schon das ganze Milieu, das Umfeld und die wichtigsten Figuren so lebendig und anschaulich geschildert. Großartig!
Insgesamt scheint Alkohol eine große Rolle zu spielen. Mich wundert häufiger, dass geklagt wird, dass kein Geld da ist, doch der Alkohol fließt in Strömen. Da kommt sicher am Ende des Monats ein nettes Sümmchen zusammen, das für wichtigere Dinge ausgegeben werden könnte.
Doch leider hängt es ja oft zusammen, ein Teufelskreis
Das sieht man ja oft. Eigentlich ist kein Geld da für das Lebensnotwendigste, aber es wird geraucht und getrunken, als koste das nichts.
Die Kinder indessen müssen für sich selbst sorgen.
Die sind oft die Leidtragenden und um die tut es mir auch leid. Viele Menschen haben die Hoffnung aufgegeben, dass es Sinn macht, in die Kinder zu „ investieren“, damit sie es mal besser haben. Da herrschte in den 1960er und 70er Jahren bei der Arbeiterschaft mal eine andere Einstellung. Da setzte man auf schulische Bildung, um den Kindern den Aufstieg zu ermöglichen. Mittlerweile beobachte ich da eine gewisse Resignation, bzw. kein Vertrauen mehr, dass das funktionieren kann.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Mittlerweile beobachte ich da eine gewisse Resignation, bzw. kein Vertrauen
Ich denke, diese Einstellung ist auch deshalb verloren gegangen, weil sie Mühe macht. Der Aufstieg gelingt nur durch Vorbild. Das Fernsehen muss z.B. auf kleinem Raum (für alle) abgeschaltet bleiben, wenn die Kinder Hausaufgaben machen müssen. Lernen/Lesen muss einen Stellenwert haben, elektronische Medien reduziert werden.
Den Stellenwert hatte es bei großen Teilen der Nachkriegsgeneration, weil sie sich selbst um ihre Chancen betrogen sahen.

Ich glaube einfach, dass mancher da auch recht bequem ist in dieser Beziehung. So eine Egal-Haltung. Das sieht man auch in Shuggies Familie. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt, für die Kinder ist keine Zeit da, sie kümmern sich um sich selbst, müssen früh Geld verdienen - in niedrigsten Gehaltsschichten. Da wird einfach nicht nach vorne geschaut. Völlig perspektivlos.