[zitat]Ich bin hässlich. Das ist die Wahrheit.[/zitat]
Was ein Einstieg für einen ersten Satz! Wie Paola sich schildert, muss sie ja ein wandelndes Fass sein. Allerdings sind selbst 80 Kilo bei einer Größe von 1,74 m zwar deutlich über dem Durchschnitt, passen aber nicht zu ihrer Selbstbeschreibung. Jeder, der Teenager kennt, weiß allerdings auch, wie hart sie mit sich selbst ins Gericht gehen...
Paolas Esssucht ist für mich nachvollziehbar. Diese reiche Familie liebt den Glanz und die Fassade. Der retardierte Bruder (ist er das wirklich?!) passt da nicht hinein. Dadurch verändern sich die Strukturen. Keiner der Eltern will mehr zu Hause sein, Paola fühlt sich nicht wahrgenommen und isst zuviel. Sei es als Ersatzbefriedigung, aus Rebellion, aus Frust, um Aufmerksamkeit zu bekommen...?
Die Mutter initiiert sich als Fitness-Guru, der totale Gegensatz zur Tochter. Beide Kinder haben keine intensive Beziehung zu den Eltern. Sie spielen Theater, genießen ihre unbeobachtete Stunde auf der anderen Seite.
In der Schule wurde Paola Opfer von Cybermobbing. Infolgedessen wurde Antonio überhaupt auf sie aufmerksam, will mir scheinen. Er hilft ihr und leitet Treffen im "Park" mit ihr herbei. Ein sehr sympathischer, verständiger Typ ist er. Ich möchte ihm vertrauen und hoffe, dass er sich nicht als Schlange entpuppt.
Richi scheint viel mehr von seiner Umwelt mitzubekommen, als er den Eltern gegenüber zugibt. Schön, dass er mit Filippo Schach spielen kann, vielleicht freunden sich die beiden auch an.
Das Setting hat mich sofort gefangen. Thematik und Schreibstil sagen mir zu und wirken glaubwürdig. Allerdings hoffe ich, dass sich zwischen Antonio und Paola nicht zu schnell eine Liebesgeschichte entwickelt. Das käme mir zu sehr nach Wunschdenken und unrealistisch vor. Zu einfach.
Die Oma möchte ich noch besser kennenlernen. Sie scheint eine Vertraute Paolas zu sein.