1. Leseabschnitt: Anfang bis Seite 97

Renie

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Doch irgendetwas aus ihrer Vergangenheit scheint sie belastet zu haben, und sie hat es mit sich allein ausgemacht.
Vielleicht ist es eine Kombination aus sexuellem Missbrauch - darauf deutet zumindest einiges hin - und Ablehnung durch andere Kinder. Sie war eine Außenseiterin und ist sicherlich gemobbt worden. Geholfen hat ihr keiner
Ich finde es fürchterlich, dass gerade in einem kleinen Nest so etwas mit einem Kind passieren kann, ohne dass jemand eingreift. Es kann sich doch keiner damit rausreden, dass man nichts mitbekommen hat.
 

Mikka Liest

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Hilter am Teutoburger Wald
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Sehr gut möglich. Bei dem ganzen verstehe ich allerdings nicht, warum sie ihm überhaupt schreibt? Sie rechnet ja auch nicht damit, dass er antwortet…..
Gute Frage... Wirkt ein wenig obessiv.
ich packe Dir die letzten Sätze der kommenden Leseabschnitte in den ersten Beitrag eines Leseabschnitts.
Du bist ein Schatz.
Ich wäre ein bisschen enttäuscht, wenn Magnea die Mörderin wäre, da mir dieser Wink mit dem Zaunpfahl zu offensichtlich ist
Ja, genau deswegen vermute (hoffe) ich auch, dass sie es NICHT ist!
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ist das so? Dann könnte ich mich daran gewöhnen. Das ist erst mein zweiter Island-Krimi - eigentlich mein erster, denn ich weiß nicht, ob der Kalmann zählt, da der Autor Schweizer ist.
Aber ich mag den entspannten Erzählstil von "Verschwiegen". Insbesondere gefällt mir auch, dass die Autorin den Fokus zunächst auf die Charaktere legt. Wir brauchen knapp 70 Seiten bis zum Verbrechen. Trotzdem gelingt es der Autorin ganz nebenbei Spannung aufzubauen, während sie uns die Protas vorstellt.
Die Islandkrimis, die ich kenne, sind alle sehr ruhig. In den letzten Jahren ist die Hulda-Serie von Jonasson sehr bekannt geworden und er hat auch andere Krimis geschrieben. Einer davon, in dem es um einen Chor ging (ich habe den Titel gerade nicht parat) hat sogar einen ganz ähnlichen Ausgangspunkt wie unser Krimi hier, mit Verbrechen in einer kleinen Gemeinde, in der jeder jeden kennt und auch die Polizei manchmal durch persönliche Sympathien beeinflusst wird. Keine "Action", dafür aber jede Menge Geheimnisse der Vergangenheit. Ich glaube, bei unserem Leserundenkrimi wird es ähnlich.
 

Barbara62

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19. März 2020
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Baden-Württemberg
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Akranes ist auf den ersten Blick ein beschauliches Örtchen, auf die kommenden Blicke werden sich sicher wahre Abgründe auftun. Andeutungen gibt es genug.
Wie Hörður gleich zu Beginn sagt: "Akranes wirkt auf den ersten Blick wie ein verschlafenes Dorf, aber wir haben hier mehr als genug zu tun. Under der Oberfläche brodelt so einiges..." (S. 13)

Wir haben in der kurzen Zeit schon über mehrere Fälle von Mobbing in der Schule (Elma, Elísabet) erfahren, über Gewalt gegen Frauen, teils psychisch, teils physisch (Ása, Arna, Ásdis, Elísabet) und so mancher scheint eine Leiche im Keller zu haben. Ob es so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint, der Unsympath Henrik war der Vergewaltiger des Kindes Elísabet? Aber wie passt dann Henriks Schwiegertochter Magnea ins Bild? Ich denke und hoffe, es wird wesentlich komplizierter.

Wir brauchen knapp 70 Seiten bis zum Verbrechen. Trotzdem gelingt es der Autorin ganz nebenbei Spannung aufzubauen, während sie uns die Protas vorstellt.
Ich habe mal von einer Untersuchung gelesen, die ermittelt hat, wie hoch die Abbrecherquote bei englischen Krimis ist, wenn bis Seite 2 keine Leiche auftaucht. Leider weiß ich es nicht mehr genauer. Definitiv ticken wir anders, denn auch mir gefällt genau das.

Es ist auch von Gerüchten die Rede, die über Beta gestreut worden sind. Selbst in den Passagen über ihre Kindheit wird deutlich, dass sie eine Außenseiterin war. Da gab es bestimmt einige, mit denen sie abrechnen wollte.
Das waren Gerüchte über Elma. (S. 47) Aber auch Elísabet wurde am ersten Schultag schief angeschaut.

Ich frage mich, woher das Blut an ihren Fingern kam, dass sie am ersten Schultag schnell versteckte, als sie bemerkte, dass die Mädchen über sie tuschelten. Wenn man bedenkt, was sie als Kind so alles erleben musste, ist es eine tolle Leistung, dass sie Pilotin war und Mann und zwei Kinder hatte. Doch irgendetwas aus ihrer Vergangenheit scheint sie belastet zu haben, und sie hat es mit sich allein ausgemacht. Ich glaube ihrem Mann, dass sie nie etwas erzählt hat
Wobei die Namensgleichheit noch nicht unbedingt bedeutet, dass es sich um die gleiche Frau handelt. Allerdings hasst sie Akranes, das spricht wiederum dafür.
 

Querleserin

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Ich finde es fürchterlich, dass gerade in einem kleinen Nest so etwas mit einem Kind passieren kann, ohne dass jemand eingreift. Es kann sich doch keiner damit rausreden, dass man nichts mitbekommen hat.
Das schwingt zwischen den Zeilen mit, dass eben doch viele davon gewusst haben müssen. Und keiner traut sich, etwas zu sagen. Was dafür spricht, dass es eine mächtige oder angesehene Persönlichkeit gewesen sein muss.
Mädchen waren also praktisch gleich alt.
Sie waren nach deiner Rechnung 2-3 Jahre auseinander. Das ist in der Grundschule eine ganze Welt ;)
 
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Dieser erste Abschnitt gefällt mir schonmal sehr gut, da ich viel grübel, weshalb Elisabet ermordet wurde. Und von wem? Von Magnea? Momentan sind eine Gedenken, dass Elisabets Schulfreundin Sara etwas Schlimmes passiert ist und dass Elisabet mehr weiß, das aber niemals erzählen sollte.

Elisabet hat was aus ihrem Leben gemacht. Pilotin, erfolgreicher Ehemann, zwei Kinder. Das war sicherlich nicht einfach für sie.

Elma finde ich sympathisch, auch ihre humorvolle Kollegin, Bogga oder so ähnlich. Die Namen sind ja alle ein wenig gewöhnungsbedürftig... :)

Die vielen Personen und Perspektivwechsel sind zwar anfangs etwas schwieriger zu lesen, ich muss mich mehr konzentrieren, aber ich finde das auch spannend. Welche Zusammenhänge gibt es? Und später wird es dann ja auch leichter.

Ich freue mich sehr auf den nächsten Abschnitt.
 
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Zumindest in den Kursivabschnitten scheint sexueller Missbrauch angedeutet zu sein - durch die Männer, die mit Elisabets Mutter die Nächte hindurch feiern? Oder durch einen speziellen Mann? Kann das Hendrik gewesen sein, der Mann, der seine Firma nun seinem Sohn Bjarni überschreibt? "Alles hätte so perfekt sein könne, wenn da nicht das mit dem Mädchen gewesen wäre. Sie begleitete ihn wie ein dunkler Schatten..."(S. 70) Hendriks Frau Ása jedenfalls war sehr aufgewühlt - von einem Besuch am Morgen, der Wunden aufgerissen hat. Wer hat sie besucht und was hat Ása erfahren? Aber vielleicht bin ich ja auch auf dem Holzweg.
Das klingt schlüssig...
 

nellsche

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Ich habe mir sogar eine Liste gemacht. Davon bin ich aber mittlerweile wieder ab. Denn wie Du schreibst, die Wichtigen tauchen wieder auf. Trotzdem breche ich mir in Gedanken meine Zunge, bei dem Versuch, die Namen auszusprechen. :grinning
Das Aussprechen versuche ich gar nicht erst....
 
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nellsche

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Mir gefällt das Buch bisher sehr gut. Das ruhige Tempo, dass ich inzwischen mit Islandkrimis verbinde, finde ich sehr ansprechend, da wird nicht mit billigen Schockeffekten oder leerer Action gearbeitet. Und die dichte, düstere Atmosphäre, die für Skandikrimis generell so typisch ist, liebe ich sowieso.
Ich finde die Atmosphäre auch super gelungen. Je mehr ich lese, umso gefesselter bin ich.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Und keiner traut sich, etwas zu sagen. Was dafür spricht, dass es eine mächtige oder angesehene Persönlichkeit gewesen sein muss.
Noch nicht mal unbedingt, glaube ich. Leider schauen zu viele Menschen weg, wenn sie glauben, es betrifft sie ja nicht. Manchmal hört man doch von kleinen Kindern, die in Mehrfamilienhäusern jahrelang misshandelt wurden, und niemand hat jemals die Polizei gerufen – bis die Kinder irgendwann tot waren.
Ich stelle immer wieder fest, dass ich die beiden Frauen gern verwechsle. Ob das Absicht von der Autorin ist? Oder bin ich einfach nur zu schusselig!
Geht mir genauso, und ich tippe auf Absicht! Das verschleiert zusätzlich, was wirklich passiert ist.
 
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