1. Leseabschnitt: Anfang bis Seite 80

ElisabethBulitta

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Dann mache ich mal den Anfang.

Das Geschehen wird auf zwei Ebenen erzählt: einmal Zacks Roman selbst (also praktisch ein Buch im Buch, betitelt mit "Der unschuldige Mörder"), zum anderen das Geschehen, das zum Entstehen dieses Buches führt.
Ein wenig fehlt es mir bisher an Spannung, aber ich glaube und hoffe einfach mal, dass es noch anders wird.
Sprachlich ist der Roman flott zu lesen, allerdings eher unprätentiös. Es mag daran liegen, dass es sich bei diesem Roman um ein Erstlingswerk handelt (in beiden Fällen, sowohl für Edvardsson als auch für Zack).
Bei den Ereignissen aus dem Jahr 2008 geht es darum, wie Zack auf die Idee kommt, einen Roman zu schreiben, und wie er aus Recherchezwecken wieder Kontakt zu seinen ehemaligen Kommiliton*innen aufnimmt. Hier finde ich es interessant, dass sie alle einst mit großen Ambitionen an ihr Studium herangegangen sind, es allerdings nicht sehr weit geschafft haben (bis auf Frederik vielleicht, der immerhin fest in Lohn und Brot steht und eher dem klassischen Familienbild entspricht). Was mich an Zack momentan ein bisschen beschäftigt: Hat er keine soziale Absicherung? Und an Betty interessiert mich, was mit ihr geschehen ist, warum sie so abgestürzt ist, an welcher Krankheit sie leidet.
Zacks Mutter finde ich ein wenig nervtötend.
Adrian scheint früher wie heute von Li Karpe besessen zu sein. Wir dürfen gespannt sein, was sich da noch entwickelt.
Das "Kennenlernspiel" im Seminar (schreibt etwas über euch, tauscht euch mit eurem Nachbarn aus und sucht euch dann jamand anderes zum Austausch) ließ es mir kalt den Rücken herunterlaufen. Solche Spielchen finde ich persönlich schrecklich.
Was hat es mit Li Karpe auf sich? Was für eine Szene haben die Student*innen beobachtet? Auch hier wird ein kleiner Spannungsbogen aufgebaut.
Insgesamt bin ich aber doch gut ins Buch hineingekommen und hoffe einfach auf noch etwas mehr Spannung. Auf jeden Fall ist es bisher ein Buch, das man gut nebenbei lesen kann (was ich auch brauche, da ich ansonsten mich mit "Middlemarch" nicht ganz so leicht tue).
 
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Renie

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Und ich bin die Zweite ;) (Endlich mal wieder ganz weit vorne, nachdem ich in den letzten Leserunden ständig hinterherhinkte :cool:)
Als ich die Buchbeschreibung gelesen habe, fühlte ich mich ein wenig an "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker erinnert.
Den Harry Quebert habe ich geliebt. Bei "Der unschuldige Mörder" kann ich bisher nur von Sympathie reden. Die Handlung plätschert vor sich hin. Ich habe das Krimi-Element noch nicht gefunden, was mich aber nicht stört, da ich das Buch gern lese.
Sprachlich ist der Roman flott zu lesen, allerdings eher unprätentiös.
Das trifft es auf den Punkt.
Es mag daran liegen, dass es sich bei diesem Roman um ein Erstlingswerk handelt
Tatsächlich? Das hätte ich nicht gedacht. Da wir "Die Lüge" bereits in der Leserunde hatten, bin ich natürlich davon ausgegangen, dass es sich hierbei um einen Nachfolgeroman handelt.
geht es darum, wie Zack auf die Idee kommt, einen Roman zu schreiben,
Scheinbar schreibt er einen Roman, weil er nichts anderes zu tun hat. Es scheint für Zack eine logische Konsequenz aus seiner Arbeitslosigkeit zu sein. Dieser Gedanke hat mich zum Schmunzeln gebracht. Mal eben einen Bestseller geschrieben und schon bist du deine finanziellen Sorgen los.
Der Zack der Gegenwart ist mir nicht sehr sympatisch. Er scheint sich mit den Jahren verändert zu haben. Das Leben in der Großstadt und als "Journalist" scheint ihm nicht bekommen zu sein. Ich hoffe, dass ihn seine Reise in die Vergangenheit wieder "erdet".

Betty und Li Karpe sind für mich im Moment die beiden Charaktere, die mich am meisten beschäftigen. Bei Betty frage ich mich natürlich, warum sie so geworden ist, wie sie jetzt ist.
Und Li Karpe ist für mich noch nicht greifbar.
 
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ulrikerabe

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Ich mag genau dieses "unprätentiöse", für mich ist es genau das richtige Buch zur Zeit, vor allem weil es mir mit Middlemarch ähnlich geht. Ich finde es ansprechend, ohne, dass ich mich geistig sehr verrenken muss.
Ich finde nicht, dass es an Spannung fehlt, ich mag dieses sich leise und langsame Anpirschen. Noch weiß ich nicht, wohin die Geschichte gehen wird.

Bie diesen "Kennenlernspielen" geht es mit übrigens genauso wie @ElisabethBulitta . Ich finde das auch ganz schrecklich.
 

ulrikerabe

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Den Harry Quebert habe ich geliebt. Bei "Der unschuldige Mörder" kann ich bisher nur von Sympathie reden. Die Handlung plätschert vor sich hin. Ich habe das Krimi-Element noch nicht gefunden, was mich aber nicht stört, da ich das Buch gern lese.

Ich halte das Buch nicht für einen Krimi. Das Buch ist vom Verlag als auch Roman deklariert, und das finde ich auch gut so.
Mich erinnert, die Schreibweise wieder stark an Hakan Nesser (so ging's mir auch bei der Lüge, dem 2./1.Buch von Edvardsson).

Es geht ja auch viel mehr um als die simple Lösung eines Kriminalfalls. Welche Bindungen haben und hatten die Protagonisten zueinander. Was nehmen sie wie unterschiedlich wahr, was sind ihre Erwartungen, Hoffnungen. Was haben sie letztlich erreicht....
 
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ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Tatsächlich? Das hätte ich nicht gedacht. Da wir "Die Lüge" bereits in der Leserunde hatten, bin ich natürlich davon ausgegangen, dass es sich hierbei um einen Nachfolgeroman handelt.

Ich habe noch mal nachgeschaut: "Die Lüge" ist in Schweden 2018 erschienen, "Der unschuldige Möder" 2016.

Dieser Gedanke hat mich zum Schmunzeln gebracht. Mal eben einen Bestseller geschrieben und schon bist du deine finanziellen Sorgen los.

Ein Bekannter von mir hat letztens etwas aus der Geschichte seiner Vorfahren erzählt, und ich habe total fasziniert zugehört, da meinte er, ich könnte ja mal ein Buch darüber schreiben. Und beim Abschied habe ich gesagt: "Bis zur Signierstunde wegen meines Bestsellers." :D

Ich mag genau dieses "unprätentiöse", für mich ist es genau das richtige Buch zur Zeit, vor allem weil es mir mit Middlemarch ähnlich geht.

Dito. ;)
 
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Amena25

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Der Zack der Gegenwart ist mir nicht sehr sympatisch.

Betty und Li Karpe sind für mich im Moment die beiden Charaktere, die mich am meisten beschäftigen.

Ich finde auch den ,,jungen" Zack deutlich sympathischer als den erwachsenen.
Bei Li Karpe frage ich mich, was so faszinierend an ihr ist. Bei Betty fragt man sich, was ihr geschehen ist, dass sie sich so verändert hat?
Ich empfinde das Buch auch eher als Roman. Zwar gibt es einen verurteilten (aber vielleicht unschuldigen) Mörder, auch einen verschwundenen Schriftsteller. Aber für einen Krimi fehlt es doch an Spannung.
Interessant ist allerdings Fredriks Warnung an Zack (S. 80), was doch etwas Spannung aufbaut.
 
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Xanaka

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Mir gefällt die Art wie dieses Buch geschrieben ist. Zwei Bücher in einem, oder vielmehr ein Buch im Anderen. Dadurch bewegen wir uns parallel in zwei Zeitebenen. Es macht Spaß auf diese Art die beiden Geschichten parallel zu lesen.

Zack, der durch die neuen Medien seinen Job als Journalist bei einer Tageszeitung verloren hat und nun auf der Suche nach einer neuen Berufung ist. Zum Glück fallen ihm da die alten Studienfreunde vom Literaturstudium ein und diese ominöse Geschichte, die sie alle miteinander verbunden hat. Adrian wurde damals wegen Mordes verurteilt und saß viele Jahre im Gefängnis. Zack ist der Meinung, dass Adrian damals zu Unrecht verurteilt wurde, da die Leiche des Opfers ja nie gefunden wurde.

Ich bin gespannt, was sich noch so entwickelt.
 
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