1. Leseabschnitt: Anfang bis Seite 80

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Wolf, der Erzähler, hat momentan einen merkwürdigen Status bei mir. Zu Beginn litt ich mit ihm mit, der kleine Junge, der von seiner Mutter versteckt wird,die ihm einredet er dürfe nicht ins Sonnenlicht, ihn einen Helm tragen lässt, da sie selbst krank ist. Sie hat das Münchhausen Syndrom.
Seine, vermeintliche Rettung, erfolgt durch Bob, den Freund der Mutter, der alles aufdeckt, was zur Folge hat, dass die Mutter ihren psychischen Problemen komplett erliegt und nach der Trennung von Bob von Wolf eingewiesen wird. Das hat zur Folge, dass sie sich das Leben nimmt. Bob reist zur Beerdigung an, mit seinem kleinen Bruder Freddie, der aus dieser kurzen Beziehung entstanden ist. Wolf hat Schuldgefühle fühlt sich für den Tod der Mutter verantwortlich, er kommt zum Großvater, der ihm durch seine ruhige Art gut tut. Der Leser merkt aber, dass Wolf das Leben in der Nacht vorzieht, er ist lieber allein, ist sich selbst genug, es gibt nur wenige Momente der Nähe die er zulässt, die er überhaupt möchte.
Als der Großvater stirbt, erbt er eine Menge Geld, kann sich sein Leben so gestalten wie er will. Er klebt Puzzle an die Wände der Wohnung, die er zu einem großen Raum umbauen ließ. Er mag keine einengenden Wände. Er schläft wieder am Tag, ist nachts wach, erledigt Einkäufe online. Er lebt wie ein Eremit, doch durch einige Situationen in seinem Leben ist er in der Lage rauszugehen. So arbeitet er irgendwann als Türsteher und trifft dort auf Lina, dass einzige Kind, dass ihn damals, als er wieder am Tage raus durfte, nett behandelte. Sie gehen eine Beziehung ein, die scheitert, da er sich Lina gegenüber egoistisch verhält und seine Zwänge, wie nachts wach zu sein, nichts zu unternehmen, dieser Beziehung nicht gut tun. Lina trennt sich,nach einem heftigen Vorfall, doch man bekommt nicht das Gefühl, dass es ihm wirklich nahe geht.
Als Freddie plötzlich vor seiner Tür steht, ändert sich dies. Er kümmert sich, schafft es eine Kommunikation herzustellen, entwickelt da erstemal das echte Bedürfniss nach Nähe.
Wolf ist ein interessanter aber auch abschreckender Charakter. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Sind die Erlebnisse aus seiner Kindheit allein verantwortlich für sein Verhalten? Da er dieses Buch seinem Enkel gewidmet hat, ist dem Leser zu Beginn bereits klar, dass er Vater wurde. Wie sah diese Beziehung wohl aus? Getrieben davon den Mond zu fotografieren, der ihm als Kind ein treuer Begleiter war?
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Nach der fesselnden Leseprobe wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Der Roman hat etwas, das mich in seinen Bann zieht. Vor allem die ersten Seiten habe ich als aufwühlend und intensiv empfunden. Das könnte auch am besonderen Schreibstil liegen.

Mir geht es auch so wie Sassenach123: Zunächst hatte der Protagonist viel Mitgefühl von mir. Seine Kindheit muss sehr schwierig gewesen sein durch den fehlenden oder sehr eingeschränkten Kontakt zu Gleichaltrigen, seinem Vater und anderen Bezugspersonen. Eingeengt von seiner Mutter erfährt er viel Einsamkeit und Ausgrenzung. Später musste der Protagonist einiges an Sympathie bei mir wieder einbüßen. Sein Sozialverhalten und der Umgang mit Lina sind schon bedenklich und verstörrend, was er später aber auch einsieht. Daher glaube ich, dass Wolf ebenso wie seine Mutter auch dringend therapeutische Hilfe nötig hätte (das sagt Lina bei der Trennung von ihm auch).

Aber auch sein Halbbruder wirkt auf mich mit seinem Verhalten nicht ganz normal. Da fragt man sich schon, was Freddy bisher in seinem Leben alles mitmachen musste. Wobei das Zusammenleben mit dem Halbbruder Wolf offenbar grundsätzlich nicht schlecht bekommt, denn er findet plötzlich Gefallen an Konversation und Unternehmungen draußen. Allerdings deutet der Ich-Erzähler bereits an, dass Freddy ihn zu einer Marionette gemacht hat, was wiederum auf Probleme hinweist. Da fällt mir auf, dass - mit Ausnahme von Lina - alle auftauchenden Personen auf mich etwas merkwürdig wirken.
 
Zuletzt bearbeitet:

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Wolf ist ein interessanter aber auch abschreckender Charakter.

Das trifft den Nagel auf den Kopf. Man könnte meinen, er wird als recht extrem dargestellt. Aber ich kannte mal einen Mann, der ähnliche Verhaltensweisen an den Tag gelegt hat. Da gibt es einige Parallelen. Aufgrund des Pseudonyms gehe ich davon aus, dass der Text durchaus von wahren Begebenheiten inspiriert ist. Wolfs Charakter wirkt auf mich jedenfalls recht authentisch.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Aber auch sein Halbbruder wirkt auf mich mit seinem Verhalten nicht ganz normal. Da fragt man sich schon, was Freddy bisher in seinem Leben alles mitmachen musste.

Der Tod der Mutter oder ihre Erkrankung kann ihn nicht geprägt haben, da er noch zu klein war. Über sein Verhältnis zu Bob wissen wir nichts, ob da der Grund liegt? Bin gespannt, ob dies Erwähnung finden wird. Komisch empfand ich übrigens auch Wolfs Umgang mit den Briefen von Bob. Auch wenn Bob sich kein Bein ausgerissen hat um Kontakt zu pflegen, schien er sich doch noch für Wolf zu interessieren. Warum er nie geantwortet hat erschließt sich mir nicht. Liegt es nur daran, dass er lieber für sich ist, oder hätte anders geartete Gründe? Vielleicht war es ihm auch einfach schlichtweg egal. Die Fotos von Freddie hat er ja aufgehoben, da er ihm etwas bedeutet. Am Grab der Mutter hat Freddie in seinem Wagen gestrampelt und Wolf hat dies als Zeichen gewertet.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
19.240
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Warum er nie geantwortet hat erschließt sich mir nicht. Liegt es nur daran, dass er lieber für sich ist,
Davon würde ich zunächst mal ausgehen. Wolf ist anderen Menschen gegenüber extrem gleichgültig. Er will sich ja mit niemandem treffen, insofern empfindet er die Ankündigung eines Treffens mit Bob eher als Bedrohung und geht ihm durch Ausweichen aus dem Weg.
 
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Literaturhexle

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Schon die Einbandschlaufe verrät, dass " ein anderer versuchte, sein (Wolfs) Leben zu zerstören." Bis jetzt ist es nahe liegend, dass dieser Jemand Freddy ist. Aber es könnte auch Bob sein, der uns bis jetzt aber als völlig normaler und netter Mensch erschienen ist.

Freddy ist seltsam. Er spricht nur Englisch und auf einmal - unbedacht? - akzentfreies Deutsch... In der Berghütte ist die Atmosphäre drückend: schwül und geräuschlos, abgestanden. Beim Einkauf verschwindet Freddy. Er erscheint genauso plötzlich wie er abgehauen ist, er besitzt die Waffe aus dem Keller. Hat er die Überfälle tatsächlich begangen? Warum ist er so gestört? Warum lässt sich Wolf, der sonst von niemandem Nähe akzeptierte, auf ihn ein? Weil er der kleine Bruder ist, zur Familie gehört. Weil er schutzbedürftig ist... Was will Freddy von ihm? Das Erbe?!?

Der Ich-Erzähler schafft eine große Nähe und Spannung beim Leser. Haben wir es mit einem Psychothriller zu tun? Das Genre ist mir noch nicht ganz klar.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Ich musste mich am Anfang erst mal in die etwas andere Schreibweise gewöhnen. Ich hatte das Gefühl das es ein Aneinandereihen von Ereignissen war. Vielleicht weil es ja ein Tagebuch an seinen Enkel war?

Wolf tat mir zu Beginn sehr leid, eine Mutter die das Münchhausen Syndrom hat ist wirklich schlimm. Nur gut das sie Bob kennenlernt, der dann endlich mal hinter das ganze kam und mit ihm zum Arzt ging. Das dieser dann jedoch kurz nach der Geburt mit seinem Sohn und Wolfs Halbbruder nach England ging konnte ich irgendwie nicht fassen. Erst hilf er ihm und dann lässt er ihn mit seine psychisch kranken Mutter alleine? Auch nach der Beerdigung seiner Mutter scheint Bob wenig Interesse an Wolf zu haben. Eine Postkarte zu Weihnachten und Geburtstag ist nicht gerade das was ich mir unter einem ehemaligen Stiefvater verstehe.

Wolfs Leben ist natürlich geprägt durch seine verkorkste Kindheit. Mir scheint er kommt aus diesem Kreis nicht so einfach heraus, das er jahrelang nur nachts Leben durfte. Darum ist er auch ein Einzelgänger und hat außer Lina niemandem dem er richtig vertraut. Irgendwie schon schlimm wenn man so diese Leben betrachtet, das im Grunde dar keines ist. Seine Fantasien in dem er sich einen runter holt, wenn er an die Pizzalieferantin denkt ist schon irgendwie makaber. Auch mit der wieder gefunden Lina scheint die Beziehung nicht zu funktionieren. Ich kann da aber auch Lina verstehen, das sie es bei Wolf nicht ausgehalten hat. Er scheint ja nie richtig seine Emotionen und Liebe zu zeigen. Das er dann automatisch wieder in seine alten Muster verfällt und nachts arbeitet ist irgendwie massgebend. Er ist und bleibte ein Einsiedler, selbst als in die Nachbarschaft Lasse und Anja einziehen. Zwar hat er diese Liebesaffäre Anja, wobei ich diese Frau nie ganz verstanden habe, doch auch sie verlässt ihn eines Tages wieder.

Doch dann kommt sein Bruder Freddy, der für mich noch extremer ist. Ich dachte gerade das er bei Bob aufgewachsen ist, das Freddy ein normalerJunge bzw. Mann geworden ist. Doch irgendwie ist genau das Gegenteil passiert, auch er ist verschlossen, überaus wortkarg und einsam. Ncht mal Wolf kann ihn aus seinem Schneckenhaus locken. Was dann passiert ist eigentlich grotesk, den nun auf einmal öffnet sich Wolf, weil er Freddy aus seinem Schneckenhaus holen möchte. Plötzlich macht er all die Dinge, die er zuvor nicht getan hat und die Lina immer mit ihm machen wollte.
Grotesk wird es erst als sie zu der Hütte in den Wald fahren und Freddy auf einmal weg ist. Wo ist er hingelaufen und was hat er in der ganzen Zeit getan? Und warum auf einmal erzählt er nun Wolf seinen Geschichte? Ob er wirklich die alte Frau angeschossen hat?
Irgendwie ist mir Freddy noch suspekter und unsympathischer wie Wolf, gerade weil er noch mehr in sich gekehrt ist und weil er Wolf manipuliert.

Mit beiden Charakteren hat hier der Autor eine sehr faszinierende, erschütternde und gleichzeitig interessante Geschichte erschaffen. Ich bin gespannt was Freddy offenbart, den ich vermute das Bob nicht der war, was wir zu Beginn in ihm gesehen haben. Den Freddy Stummheit muss von irgendwas herrühren und ich befürchte das wir da noch eine schlimme Geschichte erfahren. Da er diese Buch seine Enkel widmet, wird Wolf wohl doch noch eine Familie gründen, mit dem ich gar nicht mehr gerechnet hatte. Doch vielleicht ist es gerade Freddy, der Wolf um 180 Grad verändert? Ich jedenfalls bin gespannt wie alles weitergeht.
 

claudi-1963

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Daher glaube ich, dass Wolf ebenso wie seine Mutter auch dringend therapeutische Hilfe nötig hätte (das sagt Lina bei der Trennung von ihm auch).
Absolut seine Mutter hat ihn ja Jahrelang regelrecht eingesperrt, da ist es doch klar das dies nicht ohne Folgen bleibt. Zwar hat Bob ihm geholfen, das er wie ein normales Kind leben konnte, doch die kaputten Jahre konnte er nicht von Wolf wegnehmen. Da hätte er sicher eien Therapeutin gebraucht. Dazu noch die Schuldgefühle an der Einweisung und dem Tod seiner Mutter, das prägt einen Menschen.
 
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claudi-1963

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Das trifft den Nagel auf den Kopf. Man könnte meinen, er wird als recht extrem dargestellt. Aber ich kannte mal einen Mann, der ähnliche Verhaltensweisen an den Tag gelegt hat. Da gibt es einige Parallelen. Aufgrund des Pseudonyms gehe ich davon aus, dass der Text durchaus von wahren Begebenheiten inspiriert ist. Wolfs Charakter wirkt auf mich jedenfalls recht authentisch.
Muss nicht sein das es einer wahren Geschichte entspringt, aber das Münchhausen Syndrom hat er sehr gut beschrieben und auch Wolfs Defizite, so das man fast davon ausgehen könnte, da gebe ich dir recht. Vielleicht hat deshalb der Autor auch ein Pseudonym gewählt?
 

claudi-1963

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Der Tod der Mutter oder ihre Erkrankung kann ihn nicht geprägt haben, da er noch zu klein war. Über sein Verhältnis zu Bob wissen wir nichts, ob da der Grund liegt? Bin gespannt, ob dies Erwähnung finden wird. Komisch empfand ich übrigens auch Wolfs Umgang mit den Briefen von Bob. Auch wenn Bob sich kein Bein ausgerissen hat um Kontakt zu pflegen, schien er sich doch noch für Wolf zu interessieren. Warum er nie geantwortet hat erschließt sich mir nicht. Liegt es nur daran, dass er lieber für sich ist, oder hätte anders geartete Gründe? Vielleicht war es ihm auch einfach schlichtweg egal. Die Fotos von Freddie hat er ja aufgehoben, da er ihm etwas bedeutet. Am Grab der Mutter hat Freddie in seinem Wagen gestrampelt und Wolf hat dies als Zeichen gewertet.
Nein das denke ich auch nicht bei Freddy, ich vermute eher das Bob ebenfalls was hatte,was Freddy zu so einem Menschen gemacht hat. irgendwie denke ich ständig an Missbrauch, ich hoffe nicht das er seinen eigenen Sohn missbraucht hat.
Ja ich empfand das auch sehr komisch, das er nie auf Bobs Briefe geantwortet hat, im Gegenteil nicht mal angeschaut hat er sie. Hat Wolf vielleicht schon damals gespürt, das Bob nicht immer ehrlich war und auch was verbirgt?
 

claudi-1963

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Davon würde ich zunächst mal ausgehen. Wolf ist anderen Menschen gegenüber extrem gleichgültig. Er will sich ja mit niemandem treffen, insofern empfindet er die Ankündigung eines Treffens mit Bob eher als Bedrohung und geht ihm durch Ausweichen aus dem Weg.
Ja das dachte ich mir auch, er hat gar kein Verlangen nach Liebe, Geborgenheit und Familie, von daher möchte er das nicht. Trotzdem bin ich mir nicht sicher ob Wolf vielleicht doch was bei Bob vermutet hatte?
 

claudi-1963

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Schon die Einbandschlaufe verrät, dass " ein anderer versuchte, sein (Wolfs) Leben zu zerstören." Bis jetzt ist es nahe liegend, dass dieser Jemand Freddy ist. Aber es könnte auch Bob sein, der uns bis jetzt aber als völlig normaler und netter Mensch erschienen ist.

Freddy ist seltsam. Er spricht nur Englisch und auf einmal - unbedacht? - akzentfreies Deutsch... In der Berghütte ist die Atmosphäre drückend: schwül und geräuschlos, abgestanden. Beim Einkauf verschwindet Freddy. Er erscheint genauso plötzlich wie er abgehauen ist, er besitzt die Waffe aus dem Keller. Hat er die Überfälle tatsächlich begangen? Warum ist er so gestört? Warum lässt sich Wolf, der sonst von niemandem Nähe akzeptierte, auf ihn ein? Weil er der kleine Bruder ist, zur Familie gehört. Weil er schutzbedürftig ist... Was will Freddy von ihm? Das Erbe?!?

Der Ich-Erzähler schafft eine große Nähe und Spannung beim Leser. Haben wir es mit einem Psychothriller zu tun? Das Genre ist mir noch nicht ganz klar.

Freddy ist wirklich ein sehr sonderbarer Charakter, das er Deutsch kann, hatte ich schon länger vermutet. Ich frage mich nur warum hat er nicht geredet mit Wolf? Wusste er von der Waffe im Keller? Den als Wolf die Weinflasche holen wollte, wie er vermutet hatte, hatte er ihn ja zurückgehalten. Und warum hat er den Imbiss überfallen, brauchte er Geld oder steckt was ganz anderes dahinter? Irgendwie hatte ich gleich bei Freddy das Gefühl, das er noch Unheil in Wolf Leben bringt.
Ich denke Wolf lässt Freddy nur in sein Leben weil er sich verantwortlich fühlt für seinen kleinen Bruder.
 
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Nein das denke ich auch nicht bei Freddy, ich vermute eher das Bob ebenfalls was hatte,was Freddy zu so einem Menschen gemacht hat. irgendwie denke ich ständig an Missbrauch, ich hoffe nicht das er seinen eigenen Sohn missbraucht hat.
Ja ich empfand das auch sehr komisch, das er nie auf Bobs Briefe geantwortet hat, im Gegenteil nicht mal angeschaut hat er sie. Hat Wolf vielleicht schon damals gespürt, das Bob nicht immer ehrlich war und auch was verbirgt?
Das macht das Buch so spannend, wir tappen bei vielem noch im dunkeln. An Missbrauch habe ich jetzt noch gar nicht gedacht, ich hoffe wie du, dass es nicht so ist.
 

Literaturhexle

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Irgendwie ist mir Freddy noch suspekter und unsympathischer wie Wolf, gerade weil er noch mehr in sich gekehrt ist und weil er Wolf manipuliert.
Absolut! Freddy ist ein komischer Charakter. Ich habe schon überlegt, ob es Bob überhaupt noch gibt? Diese Kekse und das Foto kamen dermaßen kurz nach Freddys Ankunft, dass er es ihm doch wahrscheinlich eher mitgegeben hätte?
Vielleicht hat Freddy dieses Lebenszeichen fingiert, um einen leichteren Zugang zu Wolf zu bekommen?
 
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Absolut! Freddy ist ein komischer Charakter. Ich habe schon überlegt, ob es Bob überhaupt noch gibt? Diese Kekse und das Foto kamen dermaßen kurz nach Freddys Ankunft, dass er es ihm doch wahrscheinlich eher mitgegeben hätte?
Vielleicht hat Freddy dieses Lebenszeichen fingiert, um einen leichteren Zugang zu Wolf zu bekommen?
Ja das ist die Frage ob Bob noch lebt und wenn, wie er lebt? Ich denke wir werden es im Laufe des Buchs erfahren, den ich glaube er wird jetzt Wolf erst Mal erzählen wie seine Kindheit war.
 

Xanaka

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12. Juli 2015
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Berlin
Ich finde Wolf hat es schon als Kind extrem schwer gehabt, obwohl er das selbst natürlich gar nicht so empfunden hat. Die Regelungen, die ihm seine Mutter auferlegt hatte, führten dann aber dazu, dass er keinerlei soziale Kompetenzen hatte, nicht in der Lage war emotionale Bindungen zu Personen aufzubauen, die ihm nahestehen.

Auch die Beziehung zu seinem Großvater war doch merkwürdig. Liebe habe ich in beider Beziehung zueinander nicht gespürt.

Bob hätte es ändern können, hat es aber letztlich nicht geschafft und aufgegeben. Dafür hat er dann Freddy bekommen. Bei Freddy hätte es mit Bob gut laufen können. Wird wohl aber so nicht gewesen sein.

Interessant fand ich das Wolf, fast beziehungsunfähig, dann doch in der Lage ist eine solche zu Freddy aufzubauen.

Mal sehen, was Freddy so zu erzählen hat.
 

Xanaka

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Wolf, der Erzähler, hat momentan einen merkwürdigen Status bei mir. Zu Beginn litt ich mit ihm mit, der kleine Junge, der von seiner Mutter versteckt wird,die ihm einredet er dürfe nicht ins Sonnenlicht, ihn einen Helm tragen lässt, da sie selbst krank ist. Sie hat das Münchhausen Syndrom.

Ich glaube nicht, dass Wolf gelitten hat. Im Gegenteil, er kannte es ja gar nicht anders. Erst die Änderung in seinem Leben machte es schwierig für ihn. Plötzlich war er einsam und Anfeindungen ausgesetzt. Lediglich Lina war die Einzige, die ihm beistand - deshalb auch die besondere Beziehung zu ihr.
 
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Xanaka

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Seine, vermeintliche Rettung, erfolgt durch Bob, den Freund der Mutter, der alles aufdeckt, was zur Folge hat, dass die Mutter ihren psychischen Problemen komplett erliegt und nach der Trennung von Bob von Wolf eingewiesen wird. Das hat zur Folge, dass sie sich das Leben nimmt.

Bob hätte seine Rettung sein können, hat es aber leider nicht geschafft. Durch den Tod der Mutter wäre er niemals zu Bob gekommen.
 

Xanaka

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12. Juli 2015
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Sind die Erlebnisse aus seiner Kindheit allein verantwortlich für sein Verhalten? Da er dieses Buch seinem Enkel gewidmet hat, ist dem Leser zu Beginn bereits klar, dass er Vater wurde. Wie sah diese Beziehung wohl aus? Getrieben davon den Mond zu fotografieren, der ihm als Kind ein treuer Begleiter war?

Seine Erlebnisse sind auf jeden Fall für sein Verhalten verantwortlich. Interessant fand ich aber auch die Wesens- und Verhaltensänderung von Wolf als Freddy auftauchte.