1. Leseabschnitt: Anfang bis Seite 73

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Gelöschtes Mitglied 2403

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Ah, wiki .. jetzt bin ich klüger.
Ich hatte nicht erwartet, dass Irene Dische uns einen historischen Roman schreibt. Aber so siehts aus.
Wer von euch hat "Verhängnis" mitgelesen letztes Jahr? Die beiden Romane passen perfekt ineinander.
Ich habe es nicht mitgelesen. Aber irgendwann hab ich es gelesen. Und ich musste bei der Lektüre die ganze Zeit daran denken. Wie du. Die Romane passen thematisch perfekt zusammen. Aber "Die militante Madonna" kommt bei mir definitiv besser weg!
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Jetzt bin ich fertig. Das einzige, was ich nochmals nachlesen muss, ist das Auftauchen von Pierre. Er wurde als hässlich beschrieben. Oder? Was finden Morande und der Chevalier an ihm? Don t know.

Ein klein bisschen zotig wirds auch. Aber witzig zotig. Penisvergleiche. Ihhh.
Pierre ist zwar nicht schön, hat aber etwas anziehendes in der Austrahlung. Zumindest kam mir das so vor. Pierre, Morande und der Chevalier sind irgendwie ein eigenwilliges, aber auch ein interessantes Grüppchen.
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Was daran interessiert mich? Ich bin ganz ehrlich: NICHTS!
Um ehrlich zu sein: Geht mir genau so ;)
Ich schätze, dieser Morande ist das, was man heutzutage einen Boulevardjournalisten bezeichnet. Und seine Schmähschriften waren die Vorläufer von Gala, Bunte, etc.
Aber das, was hier zu Sprache kommt, ist auch nicht sooo viel besser. D'Eon schreibt zwar nicht, um jemanden zu verunglimpfen, aber letzten Endes ist es doch nur Oberflächliches über diese Beziehungen und diese Gesellschaft.
Ich sehe diese Verbindung als Zweckgemeinschaft.
Aber zu welchem Preis? Morande scheint deutlich mehr herauszuholen als D'Eon, während letzterer in fast schon krankhafter Weiser an seinem 'Freund' hängt. Nachdem dieser ihn so schmählich behandelte und plötzlich so tut, als täte ihm alles leid, meint D'Eon:
"... ich gebe zu, dass ich in Wahrheit überglücklich war. (...) Ich liebte ihn."
Himmel hilf!
Wenn ich mir die Porträts von D'Eon ansehe, finde ich weder die mehrfach erwähnten blonden Locken, genauso wie die Engelsaugen. Dann hatte er eine schlanke Gestalt. Das damalige Schlank schien kiloweise weit entfernt von dem heutigen Schlank zu sein.
:D:D:D Es war das Ende des Barock, da waren etwas fülligere Figuren die wahren Schönheiten.
Aber warum gibt's diese Revolverblätter dann? :cool::p:D
Um das eigene unbefriedigende Leben mit etwas Glanz zu erfüllen. Wenn schon nicht in den eigenen vier Wänden, dann doch zumindest auf dem Papier ;)
Ich mag es sehr, wie der Erzähler hier mit uns Lesern im Kontakt bleibt. "Erzähle ich zu schnell?" (Seite 67). Ich erwische mich dabei, ihm zu antworten.
Ja, das geht mir ähnlich. Er versteht es, schnell eine Vertraulichkeit mit den Lesenden aufzubauen. Aber es hat den Nachteil, dass ich mich umso mehr über sein bescheuertes Verhalten ärgere, das er mir nicht erklärt ;) Weshalb ist er diesem Morande beispielsweise fast schon hörig?
Aber da ist es, wer ist schon bei allem vollkommen Frau oder Mann? Oder was macht einen Menschen zu einem Mann oder einer Frau, mal abgesehen vom der körperlichen Ausstattung?
Schön gefragt! Ich denke, es sind in erster Linie die Erwartungen, die jemanden zu dem oder der machen. Wenn jemand denen nicht entspricht, wird es die Person schwer haben, also geht man lieber den leichten Weg. Und zack - hat man seine Rolle weg ;)

Meine Begeisterung hält sich nach diesem ersten Leseabschnitt in Grenzen. Die Figuren bleiben oberflächlich, selbst der Ich-Erzähler wartet nicht mit großen Überlegungen auf. Warum handelt er so bescheuert? Er hat durchaus ein reges und buntes Leben geführt, aber letzten Endes ist das Schickimicki von vor 250 Jahren, die sich nicht so sehr von dem heute unterscheidet.
Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, mich ein bisschen über die Personen zu informieren und musste feststellen, dass die Figur des Pierre mich deutlich mehr interessieren würde. Was für ein unglaublich vielseitig talentierter Mensch und welch ein Lebensweg. Aber wer weiß, vielleicht hat D'Eon ja doch noch mehr zu bieten als die immerhin amüsant erzählten, aber ziemlich oberflächlichen Geschichten.
 

buchregal

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Der Besuch ist weg und der erste Leseabschnitt gelesen. Ich mag diese Geschichte, die vom Chevalier d'Eon erzählt wird. Er ist schon ziemlich rumgekommen und tritt mal als Frau und mal als Mann auf. Doch in London scheint es ihm besonders zu gefallen. Der König betraut ihn mit einer Aufgabe, ist aber nicht stark genug, um ihm auf Dauer auch den entsprechenden Posten dafür zu geben. Doch d'Eon ist gewitzt und findet Wege, wie er durchkommt. Auch seinen König weiß er zu nehmen.

Er lernt Morande kennen, der an Klatsch und tratsch interessiert ist und diesen für sich zu nutzen weiß. Ich verstehe nicht, was d’Eon an diesem windigen Typen findet. Aber auch Pierre, der später noch dazu stößt, hat an diesen Spielchen seine Freude. Wie er dem König Geld abluchst, um damit später noch mehr aus der Schatulle des Königs zu ziehen, ist schon gekonnt, wenn auch nicht gerade moralisch einwandfrei.
 

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Heute bin ich dann aber ganz in Ruhe nochmal eingestiegen und was soll ich sagen, jetzt zappel ich am Angelhaken.
Ich finde die Geschichte auch ganz interessant, auch wenn ich nicht am Angelhaken zappel.
Ich bin wirklich überrascht, wie dicht die Informationen in die Sätze gepackt wurden, wie kompakt das Geschehen ist... ich muss mich konzentrieren, aber dank Klatsch und Tratsch, fällt es mir als Frau nicht schwer.
Die Sprache macht das Lesen nicht ganz leicht. Aber ich finde sie passend.
Ich bin auch nicht sicher, ob mir dieses affektierte Geschreibsel gefällt.
Es passt in die Zeit, damals haben sich die Adligen doch ziemlich affektiert gegeben.
Wie sind die biologischen Merkmale. Ist er/sie sich selbst nicht im Klaren?
Ich glaube, dass er sich darüber im Klaren ist, aber ihm gefällt das Spiel damit.
Auf Seite 39 hielt ich das HErr noch für einen Druckfehler. Aber auf Seite 44 kommt dann noch das Wort GOtt.
Darüber bin ich auch gestolpert.
 

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Man soll sich fragen, ist der Chevalier jetzt ein Mann oder eine Frau. Ging euch dies auch so?
Beides?!
Wenn ich mir die Porträts von D'Eon ansehe, finde ich weder die mehrfach erwähnten blonden Locken, genauso wie die Engelsaugen. Dann hatte er eine schlanke Gestalt. Das damalige Schlank schien kiloweise weit entfernt von dem heutigen Schlank zu sein.

Die beschreibung finde ich auch nicht passend nachdem ich das Bild gesehen habe. Aber über geschmack lässt sich ja bekanntlich trefflich streiten.
Warum? Weswegen macht Morande dies?
Morande erhofft sich Input für seine Schmähschriften!
 

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Ich mag es sehr, wie der Erzähler hier mit uns Lesern im Kontakt bleibt. "Erzähle ich zu schnell?" (Seite 67). Ich erwische mich dabei, ihm zu antworten.
Ja, man kommt in Versuchung.
Dann ist mir noch die "Radsteuer" aufgefallen. Was für eine wilde Idee! Aber schon damals wurde besteuert, was irgendwie ging.
Schließlich mussten die Herrschenden zu Geld kommen, denn ihr Lebenswandel war nun mal teuer und auch Kriege musste ja finannziert werden.
Ob das Eunuchentum nicht das Zölibat ersetzen könnte?
Was für eine Idee ;)
Er schlägt sein Baby!
Das war aber nur ein Beispiel und nicht Tatsache, wenn ich das richtig gelesen habe.