1. Leseabschnitt: Anfang bis Seite 62 (1. Teil bis Kapitel III.)

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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So bleibt er zu seiner eigenen Rolle vollkommen im Dunkeln und spielt gleichsam mit dem Leser. Und alles, was sich da so im noch wesentlich unausgesprochenen zwischen den 4 Personen abspielt, soll anscheinend mit ihm gar nichts zu tun haben. Er gibt sich den Anschein des rein außenstehenden Erzählers, obwohl er doch mittendrin sitzt in dem Netz der Beziehungen.

Ich frage mich dauernd: wen belügt er hier eigentlich? Mich, den Leser, oder sich selber?
 

Mikka Liest

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Lange schwadroniert er darüber, dass er ja nichts anderes zu tun hat, als auf seine kranke Frau aufzupassen.

Hat da noch jemand das Gefühl, dass a) ihm das eigentlich ganz gut passt, dass sie so abhängig von ihm ist, und b) dass sie das vielleicht nur vortäuscht?

Die kleinen Widersprüche scheint der Erzähler bewusst auszulegen- als macht er sich lustig; worüber bleibt mir noch unklar.

Ist das bewusst? Vielleicht hat er sich auch selber einfach nur dermaßen verstrickt in seinen Lebenslügen, dass das ganz unbewusst ständig durchsickert...

Zum Ende des Abschnitts ist Leonora angesichts einer Berührung der beiden fast verhext...- ehe sie wieder die Alte wird.

Da verstehe ich noch nicht ganz, was diese Reaktion zu bedeuten hat. War es wirklich die Berührung, oder war es einfach die Schmähung durch Florence, die ja sehr deutlich ausdrückte, dass es etwas sehr Schlechtes ist, Ire und Katholik zu sein?

Wobei ich das von Florence auch wirklich sehr hinterlistig und schäbig fand! Ich glaube, das war volle Absicht.
 
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parden

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Wieder einmal hinke ich hinterher, versuche aber schon seit fast zwei Wochen, in dieses Buch hineinzufinden. Mehr als zwei Seiten am Stück ertrage ich aber nicht. Hilfe! Gibt es hier einen Trick? Der Schreibstil ist so gar nicht meiner, und wenn ich meine, jetzt bin ich drin - Themenwechsel. Der Autor schweift ständig ab, das finde ich im echten Leben schon schwierig bei Gesprächen, jetzt muss ich es auch noch lesen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Roman tatsächlich bewältigt bekomme. Aber den ersten Abschnitt werde ich zumindest beenden, bevor ich eine Entscheidung treffe. Ich wollte nur mal ein Lebenszeichen senden: das Buch ist nicht vergessen, ich lese....
 
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Literaturhexle

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Mehr als zwei Seiten am Stück ertrage ich aber nicht. Hilfe! Gibt es hier einen Trick?
Parden, da antwortet dir vielleicht die Falsche: bei mir hat das Buch auch sehr unterdurchschnittlich abgeschnitten. Abgesehen von der wunderschönen Aufmachung fand ich es auch eher anstrengend.
Der Tipp?!? Preußische Disziplin. Je schneller, desto besser hinter sich lassen!
;)
 
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parden

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Danke für den Versuch der Unterstützung, @Literaturhexle :) Das funktioniert aber leider so nicht. Wenn ich versuche schnell zu lesen merke ich nach ein paar Zeilen, dass ich nichts verstanden habe. So einfach ist der Schreibstil ja nicht, irgendwie setzt bei diesem Roman mein Hirn aus. Und wenn ich langsam lese, komme ich auch entsprechend mühsam voran. Und nach wenigen Seiten habe ich dann die Nase wieder voll von dem Buch. Aber immerhin: der erste Abschnitt ist geschafft. Am besten funktioniert es tatsächlich, wenn ich mir die Erzählung laut vorlese. Mache ich sonst nie. Und bei der Methode halte ich eh nicht lange durch... Großes Sorry, aber ich bemühe mich!
 

parden

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Worum geht es nun bei diese allertraurigsten Geschichte? Ich weiß es noch nicht. Der Autor macht viele Andeutungen und es scheint um eine Affäre von Florence mit dem Hauptmann zu gehen. Man kann gespannt bleiben.

Leider ist die Geschichte bislang nicht leicht zu lesen. Der Autor schweift immer wieder ab. Die Sätze sind teils mehrfach ineinander verschachtelt, sodass es mir schwer fiel zu folgen. Hoffentlich gewöhne ich mich daran noch.
Ja, ganz genau! Ich habe immer noch keine Ahnung, worum es in dem Roman geht, und all Deine Schwierigkeiten mit der Geschichte kann ich nur voll unterstreichen!
 
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parden

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@Literaturhexle hatte in den Begleitinfos zum Buch schon den Begriff "unzuverlässiger Erzähler" eingeführt und das ist bei der bisherigen Lektüre dieses ersten Teils für mich wirklich dasCharakteristische an dem Buch. John, der Ich-Erzähler ist selbst mittendrin in der beschriebenen 4er Beziehung und versucht uns als Leser einen Eindruck von den Charakteren und ihren Besonderheiten zu geben und er erzählt dies auf eine Art, dass ich ihm wirklich kein einziges Wort glaube. Nicht weil er sich widerspricht und in Lügen verwickelt (auch das tut er wohl), sondern weil seine Haltung zum Geschen dieses Unglaubwürdige einfach dick und fett unterstreicht. Für mich wird damit die Lektüre sehr spannend und interessant. Komme ich ihm auf die Schliche? Werde ich erkennen, was wirklich geschah, trotz dieses Erzählers? Ich bin gespannt.
O wei, da siehst Du so viel mehr als ich. Der Erzähler dümpelt für mich durch 9 Jahre, von denen er nicht weiß, wie er sie umgebracht hat. Die Langeweile der gehobenen Gesellschaft, Beschäftigung durch Etikette. Unzuverlässiger Erzähler? Kein einziges Wort kann man ihm glauben? Ärgs. Auch damit bin ich überfordert...
 

parden

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Wie siehst du seine Beziehung sowohl zu Florence und als auch zu Leonora? Er gibt zu sich immer den Eindruck wieder, als hätte er mit den Beziehungskonflikten /-verwirrungen nichts aber auch gar nichts zu tun. Einmal liebt er die eine, dann hasst er sie, dann fühlt er nach seinen Worten keinerlei erotische Anziehung zu ihr. So bleibt er zu seiner eigenen Rolle vollkommen im Dunkeln und spielt gleichsam mit dem Leser. Und alles, was sich da so im noch wesentlich unausgesprochenen zwischen den 4 Personen abspielt, soll anscheinend mit ihm gar nichts zu tun haben. Er gibt sich den Anschein des rein außenstehenden Erzählers, obwohl er doch mittendrin sitzt in dem Netz der Beziehungen. Und deshalb ist er für mich "unzuverlässig" und "unglaubwürdig" auf eine literarisch sehr interessante Art und Weise.
Uff. So viel kannst Du da hinein interpretieren. Mag sein, dass dem so ist, aber für mich ist das einfach (noch?) nicht interessant oder spannend. Der Erzähler amüsiert sich einen ganzen Tag lang darüber, weil die eine Kuh die andere in einen Graben geschubst hat. Herrje...
 

parden

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Der Erzähler legt ganz bewusst Köder aus, die auf eine Affäre zwischen Florence und Edward hindeuten. Zum Ende des Abschnitts ist Leonora angesichts einer Berührung der beiden fast verhext...- ehe sie wieder die Alte wird.
Ich dachte auch erst, dass Leonora sich wegen der (möglichen) Affäre ihres Mannes mit Florence aufregt. Aber dann stellte sich doch heraus, dass Florence ihr einen Tiefschlag versetzt hat, indem sie über irische Katholiken herzog - und Leonora ist eine katholosche Irin.
 
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