Wie kommst Du darauf? Ich glaube ihm alles - und wüsste bisher auch nicht, was ich nicht glauben soll.
In meinen Augen sind das alles feine Nuancen, die einfach nicht stimmig sind, und oft passen Aussage und Tonfall meines Erachtens nicht zusammen.
Wie kommst Du darauf? Ich glaube ihm alles - und wüsste bisher auch nicht, was ich nicht glauben soll.
Durch diese Vertrautheit muss der Erzähler sich nicht verstellen, er kann mir seine Vermutungen und Gedankengänge nahe bringen.
So bleibt er zu seiner eigenen Rolle vollkommen im Dunkeln und spielt gleichsam mit dem Leser. Und alles, was sich da so im noch wesentlich unausgesprochenen zwischen den 4 Personen abspielt, soll anscheinend mit ihm gar nichts zu tun haben. Er gibt sich den Anschein des rein außenstehenden Erzählers, obwohl er doch mittendrin sitzt in dem Netz der Beziehungen.
Lange schwadroniert er darüber, dass er ja nichts anderes zu tun hat, als auf seine kranke Frau aufzupassen.
Die kleinen Widersprüche scheint der Erzähler bewusst auszulegen- als macht er sich lustig; worüber bleibt mir noch unklar.
Zum Ende des Abschnitts ist Leonora angesichts einer Berührung der beiden fast verhext...- ehe sie wieder die Alte wird.
Ja, ich glaube, er hat sich ganz gern in diese Rolle gefügt. Er hat ja sonst keine Aufgabe im Leben.Hat da noch jemand das Gefühl, dass a) ihm das eigentlich ganz gut passt, dass sie so abhängig von ihm ist,
Parden, da antwortet dir vielleicht die Falsche: bei mir hat das Buch auch sehr unterdurchschnittlich abgeschnitten. Abgesehen von der wunderschönen Aufmachung fand ich es auch eher anstrengend.Mehr als zwei Seiten am Stück ertrage ich aber nicht. Hilfe! Gibt es hier einen Trick?
Ja, ganz genau! Ich habe immer noch keine Ahnung, worum es in dem Roman geht, und all Deine Schwierigkeiten mit der Geschichte kann ich nur voll unterstreichen!Worum geht es nun bei diese allertraurigsten Geschichte? Ich weiß es noch nicht. Der Autor macht viele Andeutungen und es scheint um eine Affäre von Florence mit dem Hauptmann zu gehen. Man kann gespannt bleiben.
Leider ist die Geschichte bislang nicht leicht zu lesen. Der Autor schweift immer wieder ab. Die Sätze sind teils mehrfach ineinander verschachtelt, sodass es mir schwer fiel zu folgen. Hoffentlich gewöhne ich mich daran noch.
O wei, da siehst Du so viel mehr als ich. Der Erzähler dümpelt für mich durch 9 Jahre, von denen er nicht weiß, wie er sie umgebracht hat. Die Langeweile der gehobenen Gesellschaft, Beschäftigung durch Etikette. Unzuverlässiger Erzähler? Kein einziges Wort kann man ihm glauben? Ärgs. Auch damit bin ich überfordert...@Literaturhexle hatte in den Begleitinfos zum Buch schon den Begriff "unzuverlässiger Erzähler" eingeführt und das ist bei der bisherigen Lektüre dieses ersten Teils für mich wirklich dasCharakteristische an dem Buch. John, der Ich-Erzähler ist selbst mittendrin in der beschriebenen 4er Beziehung und versucht uns als Leser einen Eindruck von den Charakteren und ihren Besonderheiten zu geben und er erzählt dies auf eine Art, dass ich ihm wirklich kein einziges Wort glaube. Nicht weil er sich widerspricht und in Lügen verwickelt (auch das tut er wohl), sondern weil seine Haltung zum Geschen dieses Unglaubwürdige einfach dick und fett unterstreicht. Für mich wird damit die Lektüre sehr spannend und interessant. Komme ich ihm auf die Schliche? Werde ich erkennen, was wirklich geschah, trotz dieses Erzählers? Ich bin gespannt.
Uff. So viel kannst Du da hinein interpretieren. Mag sein, dass dem so ist, aber für mich ist das einfach (noch?) nicht interessant oder spannend. Der Erzähler amüsiert sich einen ganzen Tag lang darüber, weil die eine Kuh die andere in einen Graben geschubst hat. Herrje...Wie siehst du seine Beziehung sowohl zu Florence und als auch zu Leonora? Er gibt zu sich immer den Eindruck wieder, als hätte er mit den Beziehungskonflikten /-verwirrungen nichts aber auch gar nichts zu tun. Einmal liebt er die eine, dann hasst er sie, dann fühlt er nach seinen Worten keinerlei erotische Anziehung zu ihr. So bleibt er zu seiner eigenen Rolle vollkommen im Dunkeln und spielt gleichsam mit dem Leser. Und alles, was sich da so im noch wesentlich unausgesprochenen zwischen den 4 Personen abspielt, soll anscheinend mit ihm gar nichts zu tun haben. Er gibt sich den Anschein des rein außenstehenden Erzählers, obwohl er doch mittendrin sitzt in dem Netz der Beziehungen. Und deshalb ist er für mich "unzuverlässig" und "unglaubwürdig" auf eine literarisch sehr interessante Art und Weise.
Ich dachte auch erst, dass Leonora sich wegen der (möglichen) Affäre ihres Mannes mit Florence aufregt. Aber dann stellte sich doch heraus, dass Florence ihr einen Tiefschlag versetzt hat, indem sie über irische Katholiken herzog - und Leonora ist eine katholosche Irin.Der Erzähler legt ganz bewusst Köder aus, die auf eine Affäre zwischen Florence und Edward hindeuten. Zum Ende des Abschnitts ist Leonora angesichts einer Berührung der beiden fast verhext...- ehe sie wieder die Alte wird.