David McKemster ist doch aber dem Namen nach sicher weiß. Trotzdem ist auch er arm und schielt sehnsuchtsvoll nach oben.Am Zweiten werden Klassenunterschiede deutlich. Wie gern gehörte er zu denjenigen, für die Bildung selbstverständlich ist, ein Hintergrund, mit dem man aufwächst. Doch er muss sich das alles mühsam selbst erarbeiten. Seine Eltern waren einfache Leute, er selbst musste von klein auf arbeiten.
Waren gemischtfarbige Paare 1953 in den USA schon zulässig?
Ist das wirklich so? Setzen sie sich nicht selbst mit dieser Unterscheidungen von Farbnuancen unter Druck? Sind die Chancen bei einem Hauch mehr Bronzeton tatsächlich besser?Schönheitsideale werden von Weißen gesetzt. Da wird es für Schwarze schwierig, sich schön zu finden. Je heller die Haut, desto schöner.
Meine Tochter hat vor Jahren ein Praktikum in der Geburtshilfe in La Paz gemacht. Die wichtigste Frage der Eltern war nicht die nach dem Geschlecht, sondern nach dem Farbton, je heller, desto besser. Dabei waren diese so bedeutenden Feinabstufungen aus "weißer" Sicht kaum oder nicht wahrnehmbar.
Mir scheint, die beiden sind von sehr unterschiedlichem Intellekt. Auch die Ziele scheinen mir andere. Warum hat es MM so eilig mit der Ehe? Um aus der häuslichen Enge herauszukommen?Da bin ich ebenfalls pessimistisch. In Bezug auf ihn und auf die hochfliegenden Pläne, die die beiden haben.
Ich war zunächst erstaunt über die Fragmentierung, die minimalistischen Episoden, aus denen der Roman besteht. Für mich ist "Roman" eher fortlaufender, zusammenhängender. Mittlerweile finde ich mich ein. Es gibt wunderschöne Bilder, den Löwenzahn und New York habt ihr schon genannt, aber auch welche, die ich nicht verstehe (gemalte Musik). Einen wirklichen Eindruck von MMs Alltag habe ich aber nicht. Wird Helen tatsächlich so bevorzugt oder ist das geschwisterliche Eifersucht? Dass Helen mehr verdient, könnte an ihrer Ausbildung als Stenotypistin liegen, während MM direkt nach dem Highschool-Abschluss "ungelernt" in der Kanzlei beginnt. Ist den Eltern wirklich Helen näher? Wir sehen nur durch MMs Augen.Ich stelle fest, das gerade dieses "nicht so richtig auf sich selbst Schauen" und bruchstückhaft in das allgemeine Leben der Protagonistin, mich bisher auf Distanz halten. Bin mir gerade gar nicht so sicher, wie ich das beschreiben soll. Ich fühle mich in die Lebenswelt eingeführt, aber MM nicht wirklich nahe. Das führt bei mir noch zu einer gewissen Zurückhaltung dem Text gegenüber. Ich finde ihn insgesamt gut geschrieben, bin aber noch nicht richtig angekommen. Aber vielleicht kommt das noch im Verlauf.