1. Leseabschnitt: Anfang bis Seite 50

KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Sofort nach den ersten Seiten fühlte ich mich auch in diesem Buch sauwohl. Swift hat so eine Art zu erzählen, ich weiß nicht, wie ich das bechreiben soll. Da klingt etwas mit, so eine unterschwellige Bedeutung in den Sätzen, ich liebe diesen Stil!
Ich mag seinen Stil auch sehr. Ein bisschen hin und her schweifend, gut lesbar aber dennoch voller Metaphern, fast ein bisschen bedeutungsschwanger.
Ich hatte vor vielen Jahren sein Buch „Alias Federball“ gelesen, stilistisch so schön hatte ich das gar nicht mehr in Erinnerung.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Warum treten Ronnie und Evie trotz Erfolg nie mehr gemeinsam auf ? Warum wirft Evie ihren Verlobungsring ins Meer. Weshalb taucht die Polizei auf?
Die Mütter von Jack und Evie ähneln sich.
Das ist spannend, wie diese Fragen aufgeworfen werden und man dann zunächst in Ronnys Vergangenheit gefangen ist. Es ist erstaunlich, dass das nicht verwirrend sondern ausgesprochen unterhaltsam wirkt.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Was ich mich aber frage, kann man als Achtjähriger nach und nach seine Mutter vergessen, geliebt hat sie ihn doch, das muss er doch gespürt haben und er müsste sie doch auch geliebt haben??? Die Sache mit dem Papagei wird vielleicht einen Riss im Vertrauen des Kindes hinterlassen haben, aber das kann doch nicht gänzlich alles zerstört haben.
Ich habe genau das als Bruch in der Beziehung zur Mutter gesehen. Es ist für ihn ein Vertrauensbruch, zum einen gibt sie das Geschenk, das er als für sich selbst betrachtet, weg, zum anderen lügt sie. Er zieht sich offenbar zurück...
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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@Literaturhexle

Ich muss gestehen, ich habe zunächst Schwierigkeiten gehabt, mich in den Schreibstil einzufinden – wahrscheinlich, weil er so unterschiedlich ist zum Schreibstil meines letzten Buches, "Nach Matthias"... Aber inzwischen bin ich drin und stimme dir zu!
Ich glaube, Jack und Evie haben durch ihre ähnliche Kindheit eine Verbindung, die Ronnie außen vor lässt, auch wenn sie das nicht beabsichtigen.

Ich konnte Ronnie nicht verübeln, dass er um seinen Vater nicht richtig trauern konnte, der hatte ja in seinem Leben bisher nur kurze Gastauftritte. Ich fand allerdings erstaunlich, wie wenig er seine Mutter vermisst!

Ich bin auch gespannt, warum die Polizei involviert wird, und was das mit Ronnie zu tun hat. (Lebt er noch?)

@SuPro

Ja, ich fand die Geschichte von Ronnie auch sehr liebevoll geschrieben!

@RuLeka

Ich frage mich ja noch, warum der Papagei so ausführlich erwähnt wurde, da kommt doch sicher noch was? Die Episode in Evergreen trennt ihn ja irgendwie auch von Ronnie und Evie, die den Krieg sicher ganz anders erlebt haben.

@SuPro

Das stimmt, der Tempowechsel ist sehr gut geschrieben! Das könnte ja eigentlich voll nach hinten losgehen, falls der Leser sich denkt: was soll das denn jetzt, ich will doch wissen, warum die Polizei eingeschaltet wurde... Aber die ruhigen Passagen sind nicht minder spannend.

Und ja, es ist beeindruckend, wie viel auf nur 50 Seiten passiert, ohne dass es überfrachtet wirkt.

@Renie

Stimmt, die Taschentuch-Szene ist ein gutes Beispiel für die Schreibweise des Autors. Normal mag ich Dreiecksgeschichten nicht so, weil die oft in Klischees und übersteigertes Drama verfallen, aber ich denke, das wird mit Graham Swift nicht passieren...

@Querleserin

Na, dann bin ich ja mal gespannt, welche Verbindung sich bezüglich es Papageis im nächsten Abschnitt ergeben wird!

@RuLeka

Vielleicht ist die Mutter auch insgeheim erbost, weil der Vater in der Welt herumkommt und im Vergleich zu ihr ein aufregenderes Leben führt?

Ja, die Mutter zwingt Ronnie hier, stillschweigend Partei zu ergreifen, sicher nicht einfach für einen kleinen Jungen, der sich doch eigentlich über das tolle Geschenk gefreut hat...

@Barbara62

Ich hätte eigentlich auch erwartet, dass Ronnies Erlebnisse in der Kinderlandverschickung eher traumatische sein würden, aber weit gefehlt!

@parden

Ich spekuliere schon insgeheim, was passiert sein könnte... Ein Eifersuchtsdrama? Ein Unfall?

@milkysilvermoon

Ganz am Anfang ging es mir da wie dir und ich fand den Schreibstil etwas holprig, aber dann ist bei mir auch der Knoten geplatzt.

@MRO1975

Ronnie hat eine Sonderrolle – seine Kindheit ist eine ganz andere als die von Jack und Evie, und es ist später offenbar irgendetwas mit ihm geschehen. Ich bin schon sehr gespannt!

@renee

Bist du inzwischen besser reingekommen ins Buch? Ich war auch erstaunt, wie wenig Ronnie seine Mutter vermisste... Da muss das Verhältnis doch schon vor der Verschickung einen Knacks gehabt haben. Vielleicht ist der Papagei nur ein Symbol für tieferliegende Konflikte?

@KrimiElse

Das stimmt, ich habe auch Bilder vor Augen, die einen eher peinlich berührt stimmen als begeistert von Glanz und Gloria...
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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... bei mir hat es ein kleines bisschen länger gedauert. Aber spätestens als Ronnys Geschichte erzählt wurde hat es mich gepackt.
Ging mir ähnlich, erst als wir den Rückblick in Ronnies Kindheit lesen durften, war ich hin und weg. Aber wie @Literaturhexle schon beschrieben hat, ist man nach kurzer Zeit so gefangen in der Handlung, dass man sich den Beginn des Buches erst wieder vor Augen führen muss.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Es ist phänomenal wie der Autor es schafft, dass ich mich als Leser so gut aufgehoben fühle in der Handlung. Ronnies Zwiespalt wird so treffend formuliert, dass es fast weh tut, ich kann mich sehr gut in den kleinen Jungen hineinversetzen.Natürlich ist ihm bewusst, dass er seine Mutter vermissen sollte, doch er schämt sich dafür, dass sein Wunsch dort bleiben zu wollen, bei den Lawrences, größer ist. Momentan kann ich nicht mal ahnen was in Ronnies Leben noch so geschieht, dennoch denke ich, dass die Zeit bei den Lawrences ihn positiv geprägt hat. Diese Einfühlsamkeit die ihm dort begegnet ist, diese Wertschätzung, hat ihm gut getan. Ungewöhnlich fand ich, dass ihn Eric ermutigte Zauber zu werden, wenn auch er ihm klar gesagt hat, dass es schwierig und wenig ertragbringend sei. In der damaligen Zeit hätte ich eher damit gerechnet,maß er ihm zu einem bodenständigen Beruf rät, der gutes Geld nach Hause bringt. Toll, dass er Ronnie bestärkt hat.
Ich habe vorher noch nichts von Graham Swift gelesen, habe aber durchweg positives gehört. Genau das hat mich auch bewogen an der Leserunde teilzunehmen, bisher bin ich sehr angetan von diesem Roman.