1. Leseabschnitt: Anfang bis Seite 37 (Letzter Satz: Dr. B. .... begann:))

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
@Xirxe. Es könnte aber auch damit gemeint sein, dass man im Studium des Kleinen auch das Ganze begreifen kann, einfach weil man vom Kleinen aufs Große schließen kann. Ich denke dabei z.B. an Schiller und Goethe. Der eine kennt alle und kennt alles und war überall, der andere kennt nur seinen kleinen häuslichen Kreis. Doch beide kennen die Welt.

So wie die Versenkung ins Ich (der Eremit war kein Scherz) ebenso die Beschaffenheit der Welt eröffnet. Es gibt eben beide Wege, der ins Reflexive und der weltliche Erfahrungshorizont.
 

ThomasWien

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Interessant finde ich das sich zur damaligen Zeit im Schach nicht viel geändert hat. Ich spiele selber Schach in einen Verein, allerdings mehr Schlecht als Recht. Sehr gute Spieler mangelt es oft an anderen Fähigkeiten, Schachgroßmeister haben halt sehr oft eine Inselbegabung, die für uns Normalos nur schwer greifbar ist. Manche wirken tatsächliche Nerdig, manche unsozial (teilweise arrogant), manche aber sind aber auch wie wir anderen, eben halt mit einer anderen ausgeprägten Fähigkeit.

Das die großen Schachmeister sehr oft um Geld gespielt haben ist natürlich auch nichts neues. Das ist auch heute noch so, vor allem mit Simulatanpartien. Die Beträge haben sich allerdings in den letzten Jahren extrem verändert. Die Verbindung Corona und die Netflix Sendung Damengambit haben einen regelrechten Boom ausgelöst. Schachturnierserien im Internet mit sehr hohen Preisgeldern sind seit zwei Jahren keine Seltenheit mehr. Aus meiner Sicht nimmt dies etwas die Romantik aus dem Spiel. Der jetzige Schachweltmeister Magnus Carlsen verdient mittlerweile Millionen im Jahr.

Der Karrierestart von großen Schachspielern ähnelt auch heute noch dem von Czentovic. In einer Familie oder in einem Verein wird man sehr früh auf das Talent des noch jungen Menschen aufmerksam. Ab da an startet ein hartes Training, das Leben wird auf 64 Felder begrenzt, anders ist das Erreichen einer hohen Elozahl nicht möglich.

Ich möchte damit sagen, dieses Buch könnte auch gerade erst im letzten Monat geschrieben worden sein, so aktuell empfinde ich es. Über den Schreibstil muss man nicht viel sagen, Stefan Zweig bringt es mit seinen Worten präzise auf den Punkt.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Interessant finde ich das sich zur damaligen Zeit im Schach nicht viel geändert hat. Ich spiele selber Schach in einen Verein, allerdings mehr Schlecht als Recht. Sehr gute Spieler mangelt es oft an anderen Fähigkeiten, Schachgroßmeister haben halt sehr oft eine Inselbegabung, die für uns Normalos nur schwer greifbar ist. Manche wirken tatsächliche Nerdig, manche unsozial (teilweise arrogant), manche aber sind aber auch wie wir anderen, eben halt mit einer anderen ausgeprägten Fähigkeit.

Das die großen Schachmeister sehr oft um Geld gespielt haben ist natürlich auch nichts neues. Das ist auch heute noch so, vor allem mit Simulatanpartien. Die Beträge haben sich allerdings in den letzten Jahren extrem verändert. Die Verbindung Corona und die Netflix Sendung Damengambit haben einen regelrechten Boom ausgelöst. Schachturnierserien im Internet mit sehr hohen Preisgeldern sind seit zwei Jahren keine Seltenheit mehr. Aus meiner Sicht nimmt dies etwas die Romantik aus dem Spiel. Der jetzige Schachweltmeister Magnus Carlsen verdient mittlerweile Millionen im Jahr.

Der Karrierestart von großen Schachspielern ähnelt auch heute noch dem von Czentovic. In einer Familie oder in einem Verein wird man sehr früh auf das Talent des noch jungen Menschen aufmerksam. Ab da an startet ein hartes Training, das Leben wird auf 64 Felder begrenzt, anders ist das Erreichen einer hohen Elozahl nicht möglich.

Ich möchte damit sagen, dieses Buch könnte auch gerade erst im letzten Monat geschrieben worden sein, so aktuell empfinde ich es. Über den Schreibstil muss man nicht viel sagen, Stefan Zweig bringt es mit seinen Worten präzise auf den Punkt.
Danke für den Einblick in die Schachszene. Da kenne ich mich sehr wenig aus, bis auf die Berichterstattung über zwei Schachmeisterinnen, die in Saudi-Arabien nicht antraten, weil sie sich weigerten, die dort vorgeschriebene "Frauenbekleidung" zu tragen ...

Zum Thema Talent - da denke ich manchmal, ein Talent für eine bestimmte Sache besteht zu einem hohen Prozentsatz aus Einsatzwillen. Gut Schach spielen können ist eine Sache; eine andere ist, ob man sich schon als Kind in einen solchen Trainingsplan pressen lässt. Da muss auch eine gewisse geistige Einseitigkeit vorhanden sein (ich meine Einseitigkeit hier keineswegs abwertend, sondern im Sinn von Konzentration).
 

ThomasWien

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Zum Thema Talent - da denke ich manchmal, ein Talent für eine bestimmte Sache besteht zu einem hohen Prozentsatz aus Einsatzwillen. Gut Schach spielen können ist eine Sache; eine andere ist, ob man sich schon als Kind in einen solchen Trainingsplan pressen lässt. Da muss auch eine gewisse geistige Einseitigkeit vorhanden sein (ich meine Einseitigkeit hier keineswegs abwertend, sondern im Sinn von Konzentration).
Ich würde fast sagen, dass bei vielen sehr guten Spielern, eine Art Authismus erkennbar ist. Doch die Kinder haben schon in jungen Jahren ihren straffen Trainingsplan samt Trainer. vincent Kaymer in Deutschland ist so en Talen. Ich glaube er war mit 15 Großmeister.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Ich würde fast sagen, dass bei vielen sehr guten Spielern, eine Art Authismus erkennbar ist. Doch die Kinder haben schon in jungen Jahren ihren straffen Trainingsplan samt Trainer. vincent Kaymer in Deutschland ist so en Talen. Ich glaube er war mit 15 Großmeister.
Ich würde das möglicherweise auch auf andere Talente übertragen, wie "Eislaufkinder" oder evtl. auch Mozart zum Beispiel.
Natürlich war er ein Naturtalent sondergleichen, und natürlich war familiärer Druck da. Aber für eine Entwicklung, wie er sie hatte, genügt das alleine nicht - Druck allein hätte nie so ein Genie hervorgebracht. Er hatte halt auch den Willen, von Kindheit an bis zum Exzess Klavier zu spielen.