1. Leseabschnitt: Anfang bis S. 87

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Das fängt direkt sehr spannend an. Natürlich ist die Frage: wer hat 1994 den Bürgermeister und seine Familie (und das unglückliche vierte Opfer) umgebracht, aber dazu gesellen sich weitere Fragen:

Was haben die beiden Ermittler damals getan, wodurch sie ja anscheinend irgendwie Schuld auf sich geladen haben?

Ist das, was immer es war, der Grund, dass Natascha gegangen ist? Und wohin? Und warum wartet Jesse immer noch auf sie? Eigentlich vermute ich ja, dass sie tot ist und nicht einfach fort – dann besteht die Schuld von Jesse und Derek vermutlich darin, dass sie ihren Tod verursacht oder zumindest nicht verhindert haben.

Wer hat die Akten aus dem Polizeiarchiv entfernt und stattdessen diesen Zettel hinterlassen? Wäre der Täter derjenige, der die Akten geklaut hat, warum sollte er dann einen Hinweis hinterlassen?

Und natürlich: was haben Jesse und Derek damals übersehen, und wie ist Stephanie darauf gestoßen? Es muss ja etwas sein, das offensichtlich ist, wenn man es einmal erkannt hat. Aber damals lief doch eine Riesenuntersuchung, und beide Ermittler haben mehrfach betont, wie sorgfältig sie ermittelt haben.

Und dann kommt eine junge Journalistin zwanzig Jahre später und stößt auf die Wahrheit? Das kann doch kein Zufall sein?
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
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@Mikka Liest hat genau die Fragen gestellt, die mir auch durch den Kopf schwirren.
Es ist ein typischer Joel Dicker- Romananfang, der den Leser*innen ganz viele Fäden in einem zunächst wirren Knäuel hinwirft und uns hoffen lässt, dass sie sich langsam entfalten und zu einer schön gestrickten Geschichte werden ;)
Typisch auch die Zeitsprünge zwischen dem, was 1994 geschehen ist, aus verschiedenen Perspektiven - die Detektive, der Mann, dessen Frau "irrtümlich" erschossen wurde - und die Ereignisse im Jahr 2014, vorwiegend aus Jesses Perspektive.
Interessant ist auch die Fokussierung auf das Festival, da die Tage rückwärts gezählt werden...das muss eine bestimmte Bedeutung haben.
Sehr spannender Einstieg und jetzt wartet der Roman ;)
 

Mamskit

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6. November 2016
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Ich bin von Beginn an gefesselt. Spannend aufgebaut sind die zwei unterschiedlichen Zeitebenen und die aus der Perspektive verschiedener Protagonisten geschilderte Handlung.
Was zu Beginn als noch relativ übersichtliche Erzählung daherkommt - Journalistin ist dabei, scheinbar aufgelösten Kriminalfall neu aufzurollen, verschwindet, zur damaligen Zeit involvierter Ermittler nimmt neue Untersuchungen auf - verzweigt sich ziemlich schnell in undurchsichtige Richtungen.
Was ist 1994 tatsächlich passiert?
Was ist bei den damaligen Ermittlungen schief gegangen?
Hat das Verschwinden von Jess' Lebenspartnerin damit zu tun?
Welche Rolle spielen Stephanies früherer Chef und ihre damalige Kollegin?
Was ist mit Stephanie passiert?
Welches Indiz war 1994 so offensichtlich, aber keiner hat es bemerkt - oder würde es absichtlich "übersehen"?
All das macht Lust auf mehr. Ich freue mich aufs Weiterlesen, zumal ich Dickers Schreibstil liebe.
 

MRO1975

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11. August 2018
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Der Anfang des Romans wirkt auf mich wie ein typischer amerikanischer Thriller - Samstagabend Popcornkino eben...

Es werden jede Menge Fragen aufgeworfen, deren Lösung hoffentlich spannend wird. So richtig eingefangen hat mich der Anfang aber nicht. Mal sehen, wie es weiter geht. Ich lasse mich auch langsam überzeugen. :reader1
 
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wal.li

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1. Mai 2014
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Mein Eindruck ist, dass Stephanie als sie Jesse trifft klarmachen will, dass man manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Jetzt bin ich gespannt, herauszufinden, was sie gemeint hat. Ich glaube schon, dass 1994 gewissenhaft ermittelt wurde. Was also wurde anders interpretiert?
Irgendwo habe ich gelesen, die Story des Buches sei zwar spannend, aber das Buch sei nicht gut geschrieben. Letzteres kann ich bis jetzt nicht nachvollziehen. Das Buch liest sich gut. Ich überlege allerdings, ob die Bücher des Autors nicht irgendwie einem Schema folgen. Bin mir nicht sicher, wie ich das finden sollte, wenn es so ist. Durchbricht er sein Muster, sagt man, es ist kein Dicker. Durchbricht er es nicht, sagt man, kennst du eins, kennst du alle.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht.
 

Querleserin

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Das Buch liest sich gut. Ich überlege allerdings, ob die Bücher des Autors nicht irgendwie einem Schema folgen.

Den Eindruck habe ich auch. Das ist jetzt der 3.Roman, den ich von ihm lese (die ersten beiden habe ich allerdings gehört) und es ist tatsächlich das gleiche Muster. Zwei Zeitebenen, verschiedene Perspektiven, die das Geschehen immer wieder in einem neuen Licht erscheinen lassen; Ich-Erzähler und -Erzählerinnen wechseln sich ab mit personaler und manchmal auch auktorialer Erzählebene. Jedes Kapitel hat einen kleinen Cliff-Hanger und dadurch, dass danach die Perspektive wechselt, ist man gezwungen weiterzulesen ;)
Der Roman liest sich flüssig, allerdings fällt mir auf, dass vieles raffend erzählt wird - vor allem die Passagen, die 1994 spielen - das wirkt manchmal eher berichtend statt erzählend. Das ist mir beim Hören nicht so sehr aufgefallen.
Man spürt jedoch, dass der Roman sehr gut konzipiert und konstruiert ist - Figuren werden wie nebensächlich eingeführt und es stellt sich heraus, dass sie für den Verlauf der Handlung eine Rolle spielen...
 

wal.li

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Ich habe die beiden anderen Bücher als Printausgaben. Beide haben mich schnell in den Bann gezogen. Bei den vielen Zeit- und Perspektivenwechseln habe ich mich schon gefragt, ob es zu viel wird. Bis jetzt habe ich noch den Überblick, glaube ich. Nur mit der New Yorker Schiene kann ich noch nicht so viel anfangen.
 

Querleserin

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Ich habe die beiden anderen Bücher als Printausgaben. Beide haben mich schnell in den Bann gezogen. Bei den vielen Zeit- und Perspektivenwechseln habe ich mich schon gefragt, ob es zu viel wird. Bis jetzt habe ich noch den Überblick, glaube ich. Nur mit der New Yorker Schiene kann ich noch nicht so viel anfangen.
Ich finde es auch viel, bin froh, dass ich dieses Mal lese...
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ihr habt alle Fragen zusammen getragen, die mir auch eingefallen sind.
Das "Strickmuster" mag ähnlich sein wie bei den anderen Dicker-Romanen, doch das stört.mich überhaupt nicht, weil ich schon nach 80 Seiten im Buch angekommen bin und es mir gefällt.

Ich habe nichts hoch Literarisches erwartet, sondern eine spannende, eingängliche Kriminalgeschichte. Das passt soweit.

Was mich wundert ist, dass zwei relativ unerfahrene Polizisten für einen Mordfall diesen Ausmaßes die Leitung bekommen haben - Talent hin und her, hier ist auch Erfahrung wichtig (Die man vielleicht gar nicht will). Dazu passen dieTelefonate Stephanies mit dem Polizisten Sean O'Donnell (der die Anrufe zunächst verschwiegen hatte), und die verloren gegangene Akte im Archiv.
Sollte die Polizei selbst in den Fall verstrickt sein?
 

Xanaka

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Ich finde, wenn man das Buch anfängt zu lesen, dass der Stil von Joel Dicker schon beim Lesen deutlich zu erkennen ist. Diese kurzen Kapitel, das stetige Springen zwischen den Personen, man hat am Anfang ganz schön zu tun, um den Faden nicht zu verlieren. Aber mir gefällt die Art und Weise wie er schreibt. Es ist erfrischend und man bekommt, wenn man dann so richtig dabei ist auch jede Menge Informationen.

Und der Fall ist ja auch sehr interessant. Was hatte denn Stephanie herausgefunden, was damals übersehen wurde? Auch würde mich natürlich interessieren, wie der Fall damals gelöst wurde. Aber das werden wir sicher erfahren. Auf jeden Fall ist aus dem relativ harmlosen Anfang doch schnell ein spritziger Krimi geworden.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
 

Xanaka

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Was haben die beiden Ermittler damals getan, wodurch sie ja anscheinend irgendwie Schuld auf sich geladen haben?

Ist das, was immer es war, der Grund, dass Natascha gegangen ist? Und wohin? Und warum wartet Jesse immer noch auf sie? Eigentlich vermute ich ja, dass sie tot ist und nicht einfach fort – dann besteht die Schuld von Jesse und Derek vermutlich darin, dass sie ihren Tod verursacht oder zumindest nicht verhindert haben.

Wer hat die Akten aus dem Polizeiarchiv entfernt und stattdessen diesen Zettel hinterlassen? Wäre der Täter derjenige, der die Akten geklaut hat, warum sollte er dann einen Hinweis hinterlassen?

Das sind auch alles Fragen, die in mir beim Lesen auftauchen.
 

Helmut Pöll

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Ich finde, wenn man das Buch anfängt zu lesen, dass der Stil von Joel Dicker schon beim Lesen deutlich zu erkennen ist.
Das ging mir auch so @Xanaka . Ich hatte schon von der ersten Seite an Lust weiterzulesen.

Mir fiel auch auf, dass die Hauptfiguren von #joel dicker in seinen Büchern beinahe identisch sind. Sie entsprechen dem amerikanischen Helden aus dem Film, der sich müht immer das Richtige zu tun und keiner Menschenseele was Böses will, auch keine wirklich bösen Gedanken denkt. Ist n icht schlimn, fiel mir aber auf.;)
 

Helmut Pöll

Moderator
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Der Anfang des Romans wirkt auf mich wie ein typischer amerikanischer Thriller - Samstagabend Popcornkino eben...
Ganz genau. Nahc 50 Seiten ist es eine ausgemachte Sache, dass es zum Mord von 1994 noch offene Fragen gibt. Und scheinbar läuft der Mörder noch herum. Ich merke gerade, wer von den Leuten in Orphea der eigentliche Mörder sein könnte. Spannung pur. #joel dicker versteht sein Handwerk.
 
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ulrikerabe

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14. August 2017
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Für mich ist es das erste Buch von Joel Dicker. Interessant ist die Aufmachung als Roman. Ich empfinde es vom Stil und Inhalt ganz klassisch als Kriminalroman.
Ich schreibe mir jetzt in mein Nähkästchen, dass ich Derek Scott ganz stark im Verdacht habe, damals etwas vertuscht zu haben und über das Verschwinden von Stephanie mehr weiß, als Jesse glauben will. (Warum sitzt eigentlich ein Polizist, der so vielverpsrechend war, und auch offensichtlich ranghöher als Jesse damals, jetzt nur in der Verwaltung?)

Bei den Perspektiven muss ich ein bisschen aufpassen,dass ich Anna und Stephanie nicht durcheinander bringe. Ansonsten mag ich das Buch recht gerne.

Eine meta Kritik habe ich. Ich finde es ja richtig gut, dass Piper HC ohne Folie zur Verfügung stell, aber muss denn dieses #@!?''Spiegel Bestseller Etikett auf dem Schutzumschlag kleben. Mein MAnn hat sich richtig erschrocken, als ich beim Frühstück laut wure, weil der Sch... nicht rückstandsfrei abgeht.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Eine meta Kritik habe ich. Ich finde es ja richtig gut, dass Piper HC ohne Folie zur Verfügung stell, aber muss denn dieses #@!?''Spiegel Bestseller Etikett auf dem Schutzumschlag kleben. Mein MAnn hat sich richtig erschrocken, als ich beim Frühstück laut wure, weil der Sch... nicht rückstandsfrei abgeht.

Oft hilft es, wenn man den Aufkleber erstmal mit dem Fön aufwärmt und dann erst versucht, ihn abzuziehen! Also, bei mir klappt das jedenfalls öfter...
 
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parden

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13. April 2014
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Das fängt direkt sehr spannend an. Natürlich ist die Frage: wer hat 1994 den Bürgermeister und seine Familie (und das unglückliche vierte Opfer) umgebracht, aber dazu gesellen sich weitere Fragen:

Was haben die beiden Ermittler damals getan, wodurch sie ja anscheinend irgendwie Schuld auf sich geladen haben?

Ist das, was immer es war, der Grund, dass Natascha gegangen ist? Und wohin? Und warum wartet Jesse immer noch auf sie? Eigentlich vermute ich ja, dass sie tot ist und nicht einfach fort – dann besteht die Schuld von Jesse und Derek vermutlich darin, dass sie ihren Tod verursacht oder zumindest nicht verhindert haben.

Wer hat die Akten aus dem Polizeiarchiv entfernt und stattdessen diesen Zettel hinterlassen? Wäre der Täter derjenige, der die Akten geklaut hat, warum sollte er dann einen Hinweis hinterlassen?

Und natürlich: was haben Jesse und Derek damals übersehen, und wie ist Stephanie darauf gestoßen? Es muss ja etwas sein, das offensichtlich ist, wenn man es einmal erkannt hat. Aber damals lief doch eine Riesenuntersuchung, und beide Ermittler haben mehrfach betont, wie sorgfältig sie ermittelt haben.

Und dann kommt eine junge Journalistin zwanzig Jahre später und stößt auf die Wahrheit? Das kann doch kein Zufall sein?
Schön zusammengefasst - genau die Fragen, die ich mir auch stelle... :)
 

parden

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13. April 2014
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Ich bin jetzt mit etwas Verspätung auch im Buch angekommen. Ich mag den Schreibstil von Joel Dicker sehr, auch die Art, wie er seine Romane aufbaut - und ja: er hat Wiedererkennungswert... Hier ist schon viel geäußert worden, dem ich mich nur anschließen kann. Vor allem die Fragen scheinen bei allen ähnlich zu lauten. Ich bin jedenfalls gespannt.

Was mich gestört hat, war die Befragung eines Freundes von Stephanie durch Jesse:
[zitat]Was für eine Frau WAR Stephanie? (S. 49)[/zitat]
Auch die Antworten darauf erfolgen in der Vergangenheitsform? Ich nehme nicht an, dass dies nun ein Hinweis dessen sein wird, der eine Ahnung hat, was geschehen sein könnte, sondern hoffentlich nur ein Übersetzungsfehler? Es klingt jedenfalls, als wüssten da zwei genau, dass Stephanie tot ist...

Ich habe jedenfalls Lust weiterzulesen, so langsam nimmt der Roman an Fahrt auf... :) Mich stört allerdings das kleine Schriftbild. Vielleicht bin ich die einzige Brillenträgerin hier, aber ich finde es schon arg anstrengend zu lesen.
 
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