Das kann ich unterschreiben. Es ist wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Dadurch, dass der Roman mit den McPheron-Brüdern beginnt, hat man das Gefühl nahtlos an "Das Lied der Weite" anzuknüpfen. Traurig der Abschied von Victoria, zeigt er doch, wie vertraut die drei - bzw. vier - inzwischen miteinander sind.wieder das vertraute Gefühl da, wie ein Besuch in einer Stadt und bei Menschen die man länger nicht gesehen hat.
Es ist wirklich wie ein "Heimkommen", nicht nur wegen der bereits bekannten Figuren, sondern auch wegen der Sprache. Man kommt sofort an, ist von der Handlung gefangen. Verschiedene Handlungsstränge, die ihre Berührungen haben - so funktionierte es im Lied der Weite auch.Der Roman ist bezaubernd, obwohl nicht viel spannendes passiert, bin ich doch von der Handlung begeistert. Mir gefällt die Art des Erzählers des Autors sehr gut. Er schafft es, mir ein Bild in den Kopf zu setzen, mich in die Charaktere hineinzuversetzen
Ich habe nun die ersten 8 Kapitel gelesen und es ist sofort wieder das vertraute Gefühl da, wie ein Besuch in einer Stadt und bei Menschen die man länger nicht gesehen hat.
Haruf beschreibt seine Figuren mit einer großen Menschenliebe. Er gibt sie nie dem Spott preis, was zum Beispiel bei Betty und Luther so einfach wäre.
Es ist eine - im besten Sinne - schlichte Sprache, die viel Raum für Gedanken zwischen den Zeilen lässt. Manches spricht er nicht explizit aus, aber die beschriebenen Szenen zeigen die Stimmung deutlich. Wie die Einsamkeit der MacPherson Brüder nach Viktorias Auszug und ihre große uneigennützige Zuneigung zu ihr und der kleinen Katie.
Ich weiß jetzt schon, dass mir dieses Buch wieder gut gefallen wird.
Das kann ich unterschreiben. Es ist wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Dadurch, dass der Roman mit den McPheron-Brüdern beginnt, hat man das Gefühl nahtlos an "Das Lied der Weite" anzuknüpfen. Traurig der Abschied von Victoria, zeigt er doch, wie vertraut die drei - bzw. vier - inzwischen miteinander sind.
Doch auch neue Figuren tauchen auf. Wie @Bibliomarie bereits ausgeführt hat, wäre es ein Leichtes, das Verhalten Bettys und Luthers zu verurteilen. Doch Haruf wertet er nicht, er beschreibt ihre Handlungen und Dialoge und dadurch, dass er uns eine Innensicht Rose (ihre Sozialarbeiterin?) verweigert, müssen wir uns selbst eine Meinung bilden. Mir tun die beiden Kinder Leid, die in dieser Umgebung aufwachsen müssen. Noch wissen wir nicht, welchen Hintergrund Betty und Luther haben.
Als 3.Handlungsstrang entwickelt sich die Geschichte um den 11-jährigen DJ, der bei seinem Großvater lebt und diesem mehr oder weniger den Haushalt führt.
Er ist ein Klassenkamerad von Joy Rae und hilft ihrem kleinen Bruder, der von den größeren Schülern gehänselt wird. Anschließend wird er selbst zusammengeschlagen.
Sehr bedrückend fand ich die Szene als Betty mitsam ihrer Familie in Rose Wohnzimmer sitzt und die Kinder deren "Reichtum", ein "normales" Wohnzimmer bestaunen.
Mir war gar nicht bewusst, dass wir Harold und Raymond wieder begegnen. Als die Leserunde angekündigt wurde, war mir klar, dass ich den Roman gern lesen würde, da mir die ersten beiden sehr gut gefallen haben, die Überraschung war groß, die vertrauten Charaktere wieder zu treffen.
Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir kaum eine Meinung bilden. Fest steht allerdings, dass Betty und Luther ein paar Probleme haben und sie Unterstützung benötigen. Bin gespannt wie es weitergeht.
Victoria studiert und verzehrt sich vor Sehnsucht nach den beiden gutmütigen, alten Männern. Aber auch die beiden sind einsam ohne sie und die kleine Katie.
Gewöhnungsbedürftig finde ich die Darstellung der wörtlichen Rede (Verzicht auf die Anführungszeichen), Einerseits stört mich das. Ich finde, der Text liest sich weniger flüssig und pointiert.
Andererseits schafft dieses Stilmittel m.E. eine spezielle, dürre Atmosphäre.
Jeder einzelne von ihnen tut mir unsagbar leid. Die zurückgelassenen Brüder Mc Pheron, der stolze, sich aufopfernde DJ, die bitterarme, sozial ausgegrenzte Familie.
Victoria, die mit ihrer Tochter ein Studium in einer anderen Stadt beginnt, Dena und Emma, die Töchter von Mary Wells, die ein sorgenfreies Familienleben zu genießen scheinen, die Sozialarbeiterin Rose, die Betty und Luther helfend zur Seite steht.
Ob sich die Wege der Akteure wohl kreuzen werden?
Die Geschichten selbst sind ich ziemlich bedrückend. Allen voran tun mir natürlich die im Wohnwagen lebenden Kinder leid. Diese Armut ... schrecklich! Dazu noch Mobbing in der Schule.
Die Eltern sind kolossal naiv. Es fehlt ihnen wirklich eine gesunde Portion Menschenverstand. Sie können Dinge nicht einordnen und verstehen. Immer rückversichert sich einer beim anderen, sie können schwer Entscheidungen fällen und fühlen sich leicht benachteiligt oder verletzt. Das führt aber dazu, dass die beiden auch zu anderen sehr nett sind.
Für die Kinder können sie allerdings schwer eine Stütze sein.
Natürlich! Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte die enge und vor allem schmutzige Behausung, das schlechte Essen und vor allem die Unfähigkeit der Eltern, ihre Kinder zu verstehen und zu unterstützen.Ich glaube, die Armut wäre weit weniger schlimm für sie, wenn die Eltern ihnen wenigstens eine liebevolle Umgebung geben würden, aber sie streiten sich ohne Rücksicht auf die Kinder.
Gerade Kindheiten in Holt sind - ähm, Wortspiel - kein Kinderspiel. Eine harte Schule, die DJ oder auch die Kinder aus dem Wohnmobil da absolvieren müssen.
Ich bin froh, dass ich die beiden anderen Bände gelesen habe. Sie bauen alle drei aufeinander auf. Aber sie lassen sich unabhängig voneinander auch wunderbar lesen.
Welche beiden anderen meinst du? „Lied der Weite“ ist Teil 1 der Plainsong-Reihe, „Abendrot“ ist erst Teil 2. Und dann gibt es noch Teil 3, den ich aber in Deutsch nicht gefunden habe. Er heißt im Original „Benediction“.