1. Leseabschnitt: Anfang bis S. 82 (Anfang bis Kapitel 8)

Bibliomarie

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10. September 2015
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Ich habe nun die ersten 8 Kapitel gelesen und es ist sofort wieder das vertraute Gefühl da, wie ein Besuch in einer Stadt und bei Menschen die man länger nicht gesehen hat.

Haruf beschreibt seine Figuren mit einer großen Menschenliebe. Er gibt sie nie dem Spott preis, was zum Beispiel bei Betty und Luther so einfach wäre.
Es ist eine - im besten Sinne - schlichte Sprache, die viel Raum für Gedanken zwischen den Zeilen lässt. Manches spricht er nicht explizit aus, aber die beschriebenen Szenen zeigen die Stimmung deutlich. Wie die Einsamkeit der MacPherson Brüder nach Viktorias Auszug und ihre große uneigennützige Zuneigung zu ihr und der kleinen Katie.
Ich weiß jetzt schon, dass mir dieses Buch wieder gut gefallen wird.
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
querleserin.blogspot.com
wieder das vertraute Gefühl da, wie ein Besuch in einer Stadt und bei Menschen die man länger nicht gesehen hat.
Das kann ich unterschreiben. Es ist wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Dadurch, dass der Roman mit den McPheron-Brüdern beginnt, hat man das Gefühl nahtlos an "Das Lied der Weite" anzuknüpfen. Traurig der Abschied von Victoria, zeigt er doch, wie vertraut die drei - bzw. vier - inzwischen miteinander sind.
"Ein Gesicht, das ihm jetzt vertraut und lieb war, nachdem sie drei und das Kind unter demselben freien Himmel, im selben, von der Witterung gezeichneten alten Haus gewohnt hatten." (15)

Doch auch neue Figuren tauchen auf. Wie @Bibliomarie bereits ausgeführt hat, wäre es ein Leichtes, das Verhalten Bettys und Luthers zu verurteilen. Doch Haruf wertet er nicht, er beschreibt ihre Handlungen und Dialoge und dadurch, dass er uns eine Innensicht Rose (ihre Sozialarbeiterin?) verweigert, müssen wir uns selbst eine Meinung bilden. Mir tun die beiden Kinder Leid, die in dieser Umgebung aufwachsen müssen. Noch wissen wir nicht, welchen Hintergrund Betty und Luther haben.
Als 3.Handlungsstrang entwickelt sich die Geschichte um den 11-jährigen DJ, der bei seinem Großvater lebt und diesem mehr oder weniger den Haushalt führt. Bei einer Nachbarin verdient er sich Geld, beobachtet wird er von deren Kindern Dena und Emma. Laut Klappentext wird sich zwischen Dena und DJ eine Freundschaft entwickeln...
Er ist ein Klassenkamerad von Joy Rae und hilft ihrem kleinen Bruder, der von den größeren Schülern gehänselt wird. Anschließend wird er selbst zusammengeschlagen.
Die Lehrerin Mrs Harris ist doch die gleiche wie in "Das Lied der Weite", die Victoria zu den Brüdern gebracht hat, oder?
Sehr bedrückend fand ich die Szene als Betty mitsam ihrer Familie in Rose Wohnzimmer sitzt und die Kinder deren "Reichtum", ein "normales" Wohnzimmer bestaunen.
Noch wechseln sich die drei Handlungsstränge ab.
Die Sprache gefällt mir außerordentlich gut, sehr reduziert. Aufpassen muss man mit der wörtlichen Rede, da sie gar nicht gekennzeichnet ist, aber man gewöhnt sich daran.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Mir war gar nicht bewusst, dass wir Harold und Raymond wieder begegnen. Als die Leserunde angekündigt wurde, war mir klar, dass ich den Roman gern lesen würde, da mir die ersten beiden sehr gut gefallen haben, die Überraschung war groß, die vertrauten Charaktere wieder zu treffen.
Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir kaum eine Meinung bilden. Fest steht allerdings, dass Betty und Luther ein paar Probleme haben und sie Unterstützung benötigen. Bin gespannt wie es weitergeht.
Victoria studiert und verzehrt sich vor Sehnsucht nach den beiden gutmütigen, alten Männern. Aber auch die beiden sind einsam ohne sie und die kleine Katie.
Der Roman ist bezaubernd, obwohl nicht viel spannendes passiert, bin ich doch von der Handlung begeistert. Mir gefällt die Art des Erzählers des Autors sehr gut. Er schafft es, mir ein Bild in den Kopf zu setzen, mich in die Charaktere hineinzuversetzen.
 

Mamskit

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6. November 2016
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Dies ist tatsächlich das erste Buch von Kent Haruf, das ich mir vornehme. Ich bin froh, dass dieses Buch offensichtlich unabhängig von den anderen Romanen gelesen werden kann.
Gewöhnungsbedürftig finde ich die Darstellung der wörtlichen Rede (Verzicht auf die Anführungszeichen), Einerseits stört mich das. Ich finde, der Text liest sich weniger flüssig und pointiert.
Andererseits schafft dieses Stilmittel m.E. eine spezielle, dürre Atmosphäre. Es passt gut zu der Isolation der aus meiner Sicht durchweg einsamen und in sich gekehrten Charaktere.
Jeder einzelne von ihnen tut mir unsagbar leid. Die zurückgelassenen Brüder Mc Pheron, der stolze, sich aufopfernde DJ, die bitterarme, sozial ausgegrenzte Familie.
Ich finde, Haruf beschreibt die Lebenssituationen der Akteure wunderbar prägnant und ausdrucksstark und schafft eine teilweise bedrückende Atmosphäre. Verstärkt wird dies durch die Personen, die jeweils den Gegenpart bilden und denen es vergleichsweise gut geht/ die positive Perspektiven haben: Victoria, die mit ihrer Tochter ein Studium in einer anderen Stadt beginnt, Dena und Emma, die Töchter von Mary Wells, die ein sorgenfreies Familienleben zu genießen scheinen, die Sozialarbeiterin Rose, die Betty und Luther helfend zur Seite steht.

Ob sich die Wege der Akteure wohl kreuzen werden?
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht und ob bzw. in welche Richtung sich die Personen entwickeln.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Der Roman ist bezaubernd, obwohl nicht viel spannendes passiert, bin ich doch von der Handlung begeistert. Mir gefällt die Art des Erzählers des Autors sehr gut. Er schafft es, mir ein Bild in den Kopf zu setzen, mich in die Charaktere hineinzuversetzen
Es ist wirklich wie ein "Heimkommen", nicht nur wegen der bereits bekannten Figuren, sondern auch wegen der Sprache. Man kommt sofort an, ist von der Handlung gefangen. Verschiedene Handlungsstränge, die ihre Berührungen haben - so funktionierte es im Lied der Weite auch.
Ein toller Erzähler. Die Geschichten selbst sind ich ziemlich bedrückend. Allen voran tun mir natürlich die im Wohnwagen lebenden Kinder leid. Diese Armut ... schrecklich! Dazu noch Mobbing in der Schule. Die Eltern sind kolossal naiv. Es fehlt ihnen wirklich eine gesunde Portion Menschenverstand. Sie können Dinge nicht einordnen und verstehen. Immer rückversichert sich einer beim anderen, sie können schwer Entscheidungen fällen und fühlen sich leicht benachteiligt oder verletzt. Das führt aber dazu, dass die beiden auch zu anderen sehr nett sind.
Für die Kinder können sie allerdings schwer eine Stütze sein.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Ich habe nun die ersten 8 Kapitel gelesen und es ist sofort wieder das vertraute Gefühl da, wie ein Besuch in einer Stadt und bei Menschen die man länger nicht gesehen hat.

Für mich ist das einerseits ja, andererseits nein... Noch berührt mich die Geschichte weniger als noch in "Lied der Weite", aber das kann ja noch kommen.

Haruf beschreibt seine Figuren mit einer großen Menschenliebe. Er gibt sie nie dem Spott preis, was zum Beispiel bei Betty und Luther so einfach wäre.

Oh ja, das finde ich auch! Betty und Luther sind ja auf den ersten Blick total furchtbar, aber sie tun mir irgendwie auch leid. Beide scheinen nicht die Hellsten zu sein und wirken generell mit dem Leben total überfordert.

Es ist eine - im besten Sinne - schlichte Sprache, die viel Raum für Gedanken zwischen den Zeilen lässt. Manches spricht er nicht explizit aus, aber die beschriebenen Szenen zeigen die Stimmung deutlich. Wie die Einsamkeit der MacPherson Brüder nach Viktorias Auszug und ihre große uneigennützige Zuneigung zu ihr und der kleinen Katie.
Ich weiß jetzt schon, dass mir dieses Buch wieder gut gefallen wird.

Die beiden Brüder waren im letzten Buch meine Lieblingscharaktere, deswegen freue ich mich sehr, dass sie auch in diesem Buch wieder eine große Rolle spielen.
 

Mikka Liest

Bekanntes Mitglied
14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Das kann ich unterschreiben. Es ist wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Dadurch, dass der Roman mit den McPheron-Brüdern beginnt, hat man das Gefühl nahtlos an "Das Lied der Weite" anzuknüpfen. Traurig der Abschied von Victoria, zeigt er doch, wie vertraut die drei - bzw. vier - inzwischen miteinander sind.

Ich finde es so rührend, wie sie mit Victoria und Katie umgehen! Im letzten Band waren sie noch so unbeholfen und wussten gar nicht, wie sie mit Victoria umgehen sollten, und jetzt sind sie wie die allerbesten Opas.


Doch auch neue Figuren tauchen auf. Wie @Bibliomarie bereits ausgeführt hat, wäre es ein Leichtes, das Verhalten Bettys und Luthers zu verurteilen. Doch Haruf wertet er nicht, er beschreibt ihre Handlungen und Dialoge und dadurch, dass er uns eine Innensicht Rose (ihre Sozialarbeiterin?) verweigert, müssen wir uns selbst eine Meinung bilden. Mir tun die beiden Kinder Leid, die in dieser Umgebung aufwachsen müssen. Noch wissen wir nicht, welchen Hintergrund Betty und Luther haben.

Einmal war die Rede von Bettys vernarbtem Gesicht – hab ich da was überlesen, oder wurde noch nicht erklärt, was da passiert ist? Ich frage mich, ob Luther daran schuld ist, die beiden scheinen eine sehr ungesunde Beziehung zu haben.

Die Kinder tun mir auch leid. Zuhause müssen sie mit ansehen, wie die Eltern sich streiten, und in der Schule ist der Kleine dann noch das Lieblingsopfer der Mobber.

Als 3.Handlungsstrang entwickelt sich die Geschichte um den 11-jährigen DJ, der bei seinem Großvater lebt und diesem mehr oder weniger den Haushalt führt.

Dieses Mal stehen direkt mehrere Kinder im Zentrum, deren Leben nicht so aussieht, wie das Leben von Kindern aussehen sollte. DJ kam mir wesentlich älter vor, wie er da den Haushalt schmeißt, Geld verdient und mehr Kaffee trinkt, als ein kleiner Junge trinken sollte...

Er ist ein Klassenkamerad von Joy Rae und hilft ihrem kleinen Bruder, der von den größeren Schülern gehänselt wird. Anschließend wird er selbst zusammengeschlagen.

Einerseits war ich enttäuscht, dass er vor der Lehrerin behauptet hat, er wisse nicht, was passiert ist, andererseits wusste er wohl genau, dass es ihm an den Kragen geht, wenn er petzt. Und dann hat es doch nichts geholfen...

Sehr bedrückend fand ich die Szene als Betty mitsam ihrer Familie in Rose Wohnzimmer sitzt und die Kinder deren "Reichtum", ein "normales" Wohnzimmer bestaunen.

Kinder können sich ja eigentlich auch in bescheideren Verhältnissen wohlfühlen, aber nur, wenn dann wenigstens emotionale Wärme herrscht, und das ist hier definitiv nicht der Fall.
 

Mikka Liest

Bekanntes Mitglied
14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Mir war gar nicht bewusst, dass wir Harold und Raymond wieder begegnen. Als die Leserunde angekündigt wurde, war mir klar, dass ich den Roman gern lesen würde, da mir die ersten beiden sehr gut gefallen haben, die Überraschung war groß, die vertrauten Charaktere wieder zu treffen.

Meine Mutter hat das Buch schon vor einer Weile auf Englisch gelesen, deshalb wusste ich schon, dass sie wieder vorkommen! Die Brüder waren sowohl meine als auch ihre Lieblingscharaktere im ersten Band.

Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir kaum eine Meinung bilden. Fest steht allerdings, dass Betty und Luther ein paar Probleme haben und sie Unterstützung benötigen. Bin gespannt wie es weitergeht.

Vor allem benötigen ihre Kinder Unterstützung... Die stehen ja wirklich zwischen allen Stühlen.

Victoria studiert und verzehrt sich vor Sehnsucht nach den beiden gutmütigen, alten Männern. Aber auch die beiden sind einsam ohne sie und die kleine Katie.

Ich möchte alle einfach nur knuddeln, es ist so schön, wie sich diese kleine Familie gefunden hat.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Gewöhnungsbedürftig finde ich die Darstellung der wörtlichen Rede (Verzicht auf die Anführungszeichen), Einerseits stört mich das. Ich finde, der Text liest sich weniger flüssig und pointiert.
Andererseits schafft dieses Stilmittel m.E. eine spezielle, dürre Atmosphäre.

Mir gefällt dieser Schreibstil tatsächlich sehr gut! Besonders der feine Humor, der oft aus den Dialogen spricht.

Jeder einzelne von ihnen tut mir unsagbar leid. Die zurückgelassenen Brüder Mc Pheron, der stolze, sich aufopfernde DJ, die bitterarme, sozial ausgegrenzte Familie.

Und die McPheron Brüder hatten sich doch gerade erst daran gewöhnt, nicht mehr ganz alleine in ihrer Wohnung zu leben... Das konnte man im letzten Band sehr schön verfolgen. Ich hoffe, dass Katie zu ihnen zurückkehren wird. Wenn sie mit ihrem Studium fertig ist, kann sie sich ja in der Nähe einen Job suchen?

Victoria, die mit ihrer Tochter ein Studium in einer anderen Stadt beginnt, Dena und Emma, die Töchter von Mary Wells, die ein sorgenfreies Familienleben zu genießen scheinen, die Sozialarbeiterin Rose, die Betty und Luther helfend zur Seite steht.

Ich hoffe einfach noch auf ein paar Wendungen zum Besseren. Im letzten Band war es Victoria, die in einer sehr schwierigen Situation war, und sie hat die Kurve gekriegt, deswegen habe ich da Hoffnung.

Ob sich die Wege der Akteure wohl kreuzen werden?

Ganz bestimmt! Wie ich den Autor einschätze, werden sich die verschiedenen Lebenswege überschneiden und dadurch verändert. Da freue ich mich schon drauf!
 
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Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Die Geschichten selbst sind ich ziemlich bedrückend. Allen voran tun mir natürlich die im Wohnwagen lebenden Kinder leid. Diese Armut ... schrecklich! Dazu noch Mobbing in der Schule.

Ich glaube, die Armut wäre weit weniger schlimm für sie, wenn die Eltern ihnen wenigstens eine liebevolle Umgebung geben würden, aber sie streiten sich ohne Rücksicht auf die Kinder..

Die Eltern sind kolossal naiv. Es fehlt ihnen wirklich eine gesunde Portion Menschenverstand. Sie können Dinge nicht einordnen und verstehen. Immer rückversichert sich einer beim anderen, sie können schwer Entscheidungen fällen und fühlen sich leicht benachteiligt oder verletzt. Das führt aber dazu, dass die beiden auch zu anderen sehr nett sind.
Für die Kinder können sie allerdings schwer eine Stütze sein.

Mir kommen sie vor wie Teenager, nicht wie Erwachsene. Gerade, wenn sie sich verletzt fühlen, sind sie gar nicht in der Lage, da vernünftig drüber zu reden und Konflikte zu klären.
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich glaube, die Armut wäre weit weniger schlimm für sie, wenn die Eltern ihnen wenigstens eine liebevolle Umgebung geben würden, aber sie streiten sich ohne Rücksicht auf die Kinder.
Natürlich! Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte die enge und vor allem schmutzige Behausung, das schlechte Essen und vor allem die Unfähigkeit der Eltern, ihre Kinder zu verstehen und zu unterstützen.
Lieblosigkeit kann man ihnen bis jetzt noch nicht wirklich vorwerfen - zumindest keine bewusste. Aber sie sind nicht in der Lage, ihre Kinder zu behüten und ihnen Geborgenheit zu schenken.
 

Momo

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10. November 2014
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Ich bin froh, dass ich die beiden anderen Bände gelesen habe. Sie bauen alle drei aufeinander auf. Aber sie lassen sich unabhängig voneinander auch wunderbar lesen.

Auch ich schwärme für Harufs Schreibstil. Ich kann mich meinen Vorredner*innen nur anschließen. Er schreibt voller Menschenliebe, auch ich hatte das Gefühl, als sich mir bekannte Namen wieder auftauchten, freute ich mich, alte Bekannte wieder zu treffen. Man kannte sie schon, und musste deren Charaktere nicht von neuem studieren.

Auch dieses Buch zieht mich dermaßen an, dass ich mit dem Lesen gar nicht aufhören möchte. Es wirkt auf mich wie ein Sog ...
 

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Auch ich habe nun den ersten Abschnitt gelesen und bin gerne wieder eingetaucht in diese kleine Stadt in Colorado. Gerade die Begegnung mit 'alten Bekannten' schafft einen leichten Einstieg, aber auch die neuen Charaktere sind mir nicht unsympathisch, auch wenn sie einem vielfach leid tun können. Gerade Kindheiten in Holt sind - ähm, Wortspiel - kein Kinderspiel. Eine harte Schule, die DJ oder auch die Kinder aus dem Wohnmobil da absolvieren müssen. Von der Sprache bin ich auch gleich wieder verzückt, aber wie ich hier lesen konnte, geht das wohl vielen so... :)
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich bin froh, dass ich die beiden anderen Bände gelesen habe. Sie bauen alle drei aufeinander auf. Aber sie lassen sich unabhängig voneinander auch wunderbar lesen.

Welche beiden anderen meinst du? „Lied der Weite“ ist Teil 1 der Plainsong-Reihe, „Abendrot“ ist erst Teil 2. Und dann gibt es noch Teil 3, den ich aber in Deutsch nicht gefunden habe. Er heißt im Original „Benediction“.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
1.803
5.061
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Nach „Lied der Weite“ war ich auf diese Fortsetzung gespannt. Ich wusste von dem Wiedersehen mit den Brüdern und habe mich darauf gefreut.

Mir geht es wie euch. Ich mag diesen ungekünstelten, aber doch sehr eindringlichen Schreibstil, bei dem auch einiges zwischen den Zeilen steht. Ich hatte sofort wieder viele Bilder im Kopf.

Betty und Luther sind wohl das, was in den USA „ White Trash“ genannt wird. Zum Teil ist ihre Situation selbstverschuldet, zum Teil tun sie mir auch einfach leid, weil sie leider keine Leuchten sind. Aber sie sind definitiv ebenfalls interessante Charaktere. Ich muss euch auch darin zustimmen, dass Haruf sie nicht verurteilt. Ist mir auch gleich aufgefallen.
 

Mikka Liest

Bekanntes Mitglied
14. Februar 2015
1.513
2.403
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Hilter am Teutoburger Wald
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Welche beiden anderen meinst du? „Lied der Weite“ ist Teil 1 der Plainsong-Reihe, „Abendrot“ ist erst Teil 2. Und dann gibt es noch Teil 3, den ich aber in Deutsch nicht gefunden habe. Er heißt im Original „Benediction“.

Alle sechs Bücher von Kent Haruf spielen in Holt, nicht nur die drei der "Plainsong"-Trilogie. Auf Deutsch gibt es noch "Unsere Seelen bei Nacht".