1. Leseabschnitt: Anfang bis S. 70

Literaturhexle

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Seht mal zu:p!
Das Buch ist richtig gut. Wenn man anfängt, kann man nicht mehr aufhören... Würde mich freuen, wenn ihr bald dazustoßt :)
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Seht mal zu:p!
Das Buch ist richtig gut. Wenn man anfängt, kann man nicht mehr aufhören... Würde mich freuen, wenn ihr bald dazustoßt :)
Ich finde auch, dieses Buch ist richtig gut, hat einen richtigen Sog. Vielleicht hat es auch mit meiner letzten Lektüre zu tun, die Aale waren doch etwas lahm, zumindest in den ersten beiden Dritteln. Jetzt aber ist im Erzählten ein Sog der mitreißt. Ich vermute, ich werde hier schnell durchgeflogen sein. Die beiden Charaktere sind absolut interessant. Gerade in ihren etwas eigenwilligen Umgangsformen und der darauffolgenden emotionalen und die Geschichte Russlands gut spiegelnden Geschichte Tatjanas liegt eine Tiefe. Dadurch dass die Geschichten der beiden sich ähneln sollen, und auch dadurch eine Verbindung zwischen Ihnen entsteht, bin ich sehr neugierig auf weiteres. Ebenso wie in der Schreibe Filipenkos eine Würze und auch eine Poesie liegen. Das Ganze hier gefällt mir sehr gut! In meinem Kopf schließt sich ein Bogen zur Klara. Die Reihenfolge dieser beiden Bücher passt für mich sehr gut.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Ich habe gestern Abend die ersten 70 Seiten gelesen. Der Roman ist bis jetzt anders als ich erwartet habe. Ich hatte mit einer etwas warmherzigeren Geschichte gerechnet. Der Schreibstil kommt relativ nüchtern rüber. Alexander ist außerdem gerade am Anfang abweisend und wirkte auf mich richtig unsympathisch. Und Tatjana hingegen ist recht penetrant und aufdringlich. Ich denke, dass wir nach und nach noch das Verhalten der beiden besser verstehen werden. Erst einmal war ich jedoch überrascht, wie die Geschichte beginnt.

Ich fand das Ganze auch zunächst etwas schwierig zu verfolgen, weil sich Passagen mit einem längeren Monlog mit solchen abwechseln, in denen aus der Ich-Perspektive einiges zusammengefasst wird. Das geht manchmal ziemlich übergangslos vonstatten.

Man merkt allerdings schon, dass sich das Motiv der roten Kreuze wohl durchs ganze Buch ziehen wird. Das gefällt mir sehr gut.

Ich glaube, dass Tatjana noch mit einigen Erinnerungen um die Ecke kommen wird, die es in sich haben. Deshalb bin ich gespannt, wie es weitergeht.
Gerade diese recht nüchterne Schreibe gefällt mir sehr und passt meiner Meinung nach auch sehr gut zu den beiden etwas eigen wirkenden Charakteren. Genauso wie mir auch dieses sprunghafte sehr gefällt. Wenn mein Gefühl so bleibt, wird dieses Buch ein 5 Sterne Teil.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Ich hatte auch anfangs Mühe, den Sprüngen zu folgen. Mittlerweile bin ich aber "angekommen" und weiß den Roman zu nehmen. Interessant finde ich die zitierten Originaldokumente, die mir schon die ein oder anderen Schauer beschert haben.
Was es allerdings mit dem Gedicht über das "wandernde Haus" auf sich hat, hab ich nicht ganz verstanden :confused:...
Wobei mir aber dieses wandernde Haus sehr gefallen hat. Da blitzt gewaltig ein etwas eigener Humor durch. Love it! :);):p
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Ganz so habe ich die Beiden nicht wahrgenommen.
Sashas abweisendes Verhalten ist für mich ein Stück weit verständlich: er scheint eine schwere Zeit durchgemacht zu haben und will zur Ruhe kommen. Da will man sich nicht direkt mit den Nachbarn verbrüdern. Ihm ist nicht nach Smalltalk. Daher versucht er möglichst höflich aus der Kennenlernsituation herauszukommen. Nur leider hat er nicht mit der resoluten Tanja gerechnet, die seine Ablehnung stur ignoriert.
Und Tanja hat Gesprächsbedarf. Wer weiß, wie lange sie schon keinen zum Quatschen hatte. Hinzu kommt die Alzheimer-Erkrankung, die schon die ersten Symptome zeigt. Und damit Tanjas Geschichte mit Fortschreiten der Erkrankung nicht in Vergessenheit gerät, sucht sie sich Leute, denen sie ihre Geschichte erzählen kann. Sasha ist einer von diesen Leuten. Aus seiner Sicht war er wohl zur falschen Zeit am falschen Ort. Aber tatsächlich beisst er an. Sein Interesse steigt zumindest mit Fortschreiten von Tanjas Erzählung.
Irgendwie musste ich bei dem Aufeinandertreffen der Beiden grinsen. Sie gehen ja auch nicht zimperlich miteinander um. Wie war der Spruch von Sasha? "Ich dachte, Sie haben Alzheimer. Jetzt sind Sie auch noch taub." ...(oder so ähnlich)
Ok, warmherzig ist anders, @milkysilvermoon . Unterkühlt ist der Umgang der Beiden aber auch nicht. Ich schlage daher "lauwarmherzig" vor.:D
Schön, dass wir auch hier ähnlich ticken. Ich mag die beiden irgendwie. Sie versuchen sich beide spröde zu geben, aber ich vermute sie sind es nicht.
 

Renie

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Das Ganze hier gefällt mir sehr gut! In meinem Kopf schließt sich ein Bogen zur Klara. Die Reihenfolge dieser beiden Bücher passt für mich sehr gut.
Das geht mir genauso. Ich habe auch vor Kurzem die Klara gelesen und fühle mich daran erinnert. Ob dies auf die Melancholie, die man den Russen andichtet, zurückzuführen ist? (Ist das zu klischeehaft? :rolleyes:)
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Das geht mir genauso. Ich habe auch vor Kurzem die Klara gelesen und fühle mich daran erinnert. Ob dies auf die Melancholie, die man den Russen andichtet, zurückzuführen ist? (Ist das zu klischeehaft? :rolleyes:)
Daran habe ich auch gedacht, aber da Klara ja von einer Französin erzählt wird, habe ich den Gedanken wieder verworfen und es auf die thematische Verbindung geschoben. Aber wissen kann ich es natürlich nicht. :confused::eek:;)
 

ulrikerabe

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Irgendwie habe ich etwas anderes erwartet, und zur Zeit befriedigt mich das Buch nicht.
Alexander dient ja nur als Vehikel für die Erzählung von Tajana. Dabei ist ihre Geschichte gar nicht uninteressant. Ich kann sie nur nicht mit einer demnezkranken alten Frau in Verbindung bringen. Dazu ist mir die Erzählung zu stringent. Außerdem würde ich gerne ein bisschen mehr über Alexandes Geschichte erfahren, da steht auch nur ein sehr wackeliges Gerüst.

Was ich persönlich auch gar nicht mag, sind eingewobene Gedichte. Ich habs so gar nicht mit Lyrik, über sowas flieg ich drüber. Vielleicht bin ich da zu oberflächlich, aber ich kann damit wirklich gar nichts anfangen.
 

Literaturhexle

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Ich kann sie nur nicht mit einer demnezkranken alten Frau in Verbindung bringen.
Schön, dass du meine Meinung teilst. Demenz ist eine verbreitete Krankheit und auch in der Literatur findet sie gern Verwendung. Die gute Tatjana ist über 90 Jahre alt. Dafür funktioniert ihr Oberstübchen noch hervorragend, sie lebt sogar alleine...

Das Buch wird dich noch packen, hoffe ich. Die Gedichte sind nur schmückendes Beiwerk.
Klara ist toll. Im Gegensatz zu diesem Buch hat mich das gleich voll erwischt.
Habe gerade angefangen;)
 

Wandablue

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So. Das ist schön frisch geschrieben. Tatjana erzählt einem jungen Mann ihr Leben, der uns sicherlich auch noch erzählen wird, warum er so traurig ist.

Tatjana hat ja in jungen Jahren schon viel erlebt. Was war denn der Papa von Beruf? Diplomat, Spion? Dass er so viel reisen musste. Jedenfalls ist sie eigentlich eine Weltbürgerin, aber dann doch in Moskau eingekesselt und gefangen. Sozusagen. Der Zweite Weltkrieg bricht aus und sie bekommt zuerst nicht viel davon mit. Die stalinistischen Säuberungen ängstigen die Menschen.

Es liest sich leicht und ist nicht so anstrengend wie ich befürchtet habe bei dem Thema.
 
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Wandablue

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Alexander ist außerdem gerade am Anfang abweisend und wirkte auf mich richtig unsympathisch. Und Tatjana hingegen ist recht penetrant und aufdringlich. Ich denke, dass wir nach und nach noch das Verhalten der beiden besser verstehen werden. Erst einmal war ich jedoch überrascht, wie die Geschichte beginnt.

Das hat mir gerade gefallen. Ein ungewöhnlicher Beginn.

Oh je. Anders als einige hier, hat mich das Buch von der ersten Zeile an am Wickel. Ich kann mich total gut in die alte Dame hineinversetzen und vor allem in den Autor, wie er es macht, dass er uns beide Geschichten erzählen wird.

Wie Tatjana nicht glauben kann, dass es eine Katastrophe geben wird von jetzt auf gleich, wie die diplomatischen Beziehungen zwischen den Ländern noch lange Zeit normal waren - und wie Russland dann plötzlich nicht mehr antwortet als es ernst wird - und eben Russland ist.

Auch in Alexander kann ich mich hineinversetzen und ich bin sehr gespannt darauf, wo uns die Geschichte hinführen wird.


Heißt der nun Alexander oder Sasha?
Beides natürlich. In Russland ist Sascha der Kosename für Alexander.

Was es allerdings mit dem Gedicht über das "wandernde Haus" auf sich hat, hab ich nicht ganz verstanden

Das könnte ein Spottbild sein darauf, dass nichts mehr verlässlich ist, nicht einmal das Zuhause.
 
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