@KrimiElse
Das sehe ich bisher genauso! Ich finde Schreibstil und Aufbau der Erzählung auch sehr originell und gelungen.
Die Mutter ist wirklich überlebensgroß, da muss man sich als Kind erstmal von lösen, sicher nicht so einfach.
Der ein oder andere Name kam mir bekannt vor, aber ich habe auch noch nicht gegoogelt, ob es die Leute wirklich gab.
@Literaturhexle
Ich war überrascht, als Norah sagte, ihre Mutter sei in jeder Hinsicht fertig – bis dahin hatte ich den Eindruck, dass sie immer noch ein gefragter Star war.
Die Geschichte mit ihrem Kollegen ist wirklich heftig, sie hat ihm sehr grundlegend das Leben ruiniert, was von der Presse ja verharmlost wird, wenn gesagt wird, sie habe ihn in den Zeh geschossen.
Ich finde interessant, dass Katherine die Lüge ihrer irischen Herkunft so verinnerlicht hat, dass sie selbst anscheinend oft vergisst, dass sie ihre Kindheit erfunden hat. Irgendwie habe ich bei Katherine immer Vivien Leigh als Scarlet O'Hara vor Augen, obwohl die Haarfarbe nicht stimmt...
@SuPro
Und da sieht man es mal wieder: zwei Leser, das gleiche Buch, total unterschiedliche Eindrücke! ;-)
Ich fühle mich bisher großartig unterhalten und besonders die Geschehnisse rund um die Theatergruppe habe ich sehr gerne gelesen. Aber wer weiß, meine Meinung kann sich im Laufe des Buches auch noch total ändern!
Das mit der "blühende(n), der Dummheit so nahe(n) Intelligenz" ist eine Aussage, bei der man doch direkt weiß, was gemeint ist, oder? Ich hatte direkt einen guten Eindruck davon, wie Holly so auf andere Menschen (oder zumindest auf Norah) wirkt.
Das muss wirklich schwierig sein, immer im Schatten der eigenen Mutter zu stehen. Wahrscheinlich ist noch ihr Glück, dass sie selber keine Ambitionen als Schauspielerin hatte, sonst wäre es ein echter Kampf geworden.
@RuLeka
Jetzt, wo ich hier verschiedene Meinungen lesen, verdichtet sich bei mir langsam der Eindruck, den ich von dem Buch habe. Auf mich wirkt das Buch wie ein Theaterstück mit häufigen Kostüm- und Szenenwechseln. Wisst ihr, was ich meine?
Heute würde Katherine wahrscheinlich in die Entzugsklinik geschickt werden, und danach würde sie entweder als Geschichte eines großen Comebacks gefeiert oder im Dschungelcamp landen.
@Leseglück
Ist das die zentrale Frage, warum sie geschossen hat? Vielleicht, ich bin mir nicht sicher... Interessant fand ich Hollys Frage, ob Katherine als Kind missbraucht worden sei. Vielleicht ist das nicht nur ein Schuss ins Blaue?
Ich glaube, dass Katherine ihre Tochter zwar aufrichtig geliebt hat, aber der Einschränkung, dass Norah nie ganz oben auf ihrer Prioritätenliste stand – da stand Katherine meines Erachtens immer selbst.
Und dahinter vermute ich irgendein umfassendes Trauma, ob das jetzt Missbrauch war oder etwas anderes.
@RuLeka
Wo liegt die tiefe Verbindung Katherines zu Irland? Da muss doch mehr hinterstecken...
Jaaa, stimmt, das hat was von Graham Swift!
@Renie
Normalerweise würde mich das sicher auch endlos beschäftigen und ich würde meinen schwarzen Gürtel im Google-Fu bemühen – aber hier ist es für mich irgendwie nicht so wichtig, ob es die Leute wirklich gab oder nicht, ich lass mich einfach nur treiben.
Ich hatte Olivia gedanklich abgeheftet unter "neue Flamme des Freundes" und ihr ansonsten keine Bedeutung beigemessen. Da ich endlos hinterherhänge, wisst ihr inzwischen sicher alle, ob sie mehr Bedeutung hat.
@Wandablue
Irgendwie fand ich es sogar sehr interessant, mehr über die Familie von Katherine zu erfahren! Ja, wir haben alle ganz verschiedene Kindheiten, und wir haben alle ganz verschiedene Probleme, aber ich finde es manchmal einfach spannend, mal in andere Lebenswelten abzutauchen, auch wenn diese fiktiv sind.
Mal ehrlich, lesen wir nicht meistens Bücher über nicht existente Menschen und interessieren uns trotzdem für ihr Leben? ;-)
"Denn obwohl man sich nicht an den Text erinnern konnte, öffnete man den Mund und der Text kam heraus." (Daneben!)"
Daneben im Sinn von "Stimmt nicht"? Mich hat das an eine Zeit vor viiiiiiieeelen Jahren erinnert, in der ich als Jugendliche ab und an Klavierkonzerte geben durfte/musste (und ich kann voll nachvollziehen, dass Katherine Angst hatte vor dem Schritt auf die Bühne). Ich hatte oft einen Moment der Panik, wenn ich mich ans Klavier setzte, in dem ich mir absolut sicher war, alles vergessen zu haben, und nicht mal hätte sagen können, mit welchem Ton es anfing – aber sobald ich anfing, die Finger zu bewegen, haben die ein Eigenleben entwickelt.
@parden
"...die alle irgendwie immer nur posieren und eine Rolle spielen."
Genau das ist mein Eindruck, ich habe das Gefühl, das Buch ist vom Stil her aufgezogen wie ein burleskes Theaterstück. Aber mir gefällt das.
@ulrikerabe
Ojeoje, ich bin hier vollends in der Minderheit damit, dass mir das Buch sehr gut gefällt! Mal schauen, ob ich weiter unbeirrt das Fähnlein schwenke oder damit untergehe, wenn mich das BUch dann doch nicht mehr überzeugen kann...