So mache ich es auch!
Also: Der erste Eindruck: Enright schreibt ganz anders als ich gedacht habe. Die Thematik und die Vielschichtigkeit des Romanaufbaus (ich sage gleich noch, was ich damit meine), macht es mir etwas schwer, mich für das Buch zu begeistern.
War der erste Teil noch ganz interessant, als die Parties geschildert wurden und die Atmosphäre sich schön aufbaute, wie es halt war bei O'Dells - wurde es mir schnell langweilig als die Autorin nicht nur in die Kindheit der Mutter Katherine zurückreiste, sondern auch noch die Geschichte ihrer Großeltern anriss.
Wen interessiert denn eine nicht existente Schauspielerin und ihre Extravaganzen, ihre Herkunft, etc. Ein bisschen konnte ich mich dafür erwärmen, dass sie ihre englische Herkunft verleugnete, weil darin der Konflikt Irland/England vorkommt - aber der Rest? Ich langweile mich, obwohl ich mir größte Mühe gebe, es nicht zu tun.
Der Stufenaufbau.
(1)Eine Autorin, schreibt über eine Autorin, die über ihre Mutter schreibt.
(2) Dies in einem Monolog, dessen Adressat wir nicht kennen. Ein "du", das zumindest lange verborgen bleibt. Das nehme ich ganz übel. Wozu diese Geheimnistuerei? In diesem Monolog spüre ich ziemlich viel Wehleidigkeit und Weinerlichkeit, (was ich auch nicht leiden kann).
Dann verstehe ich überhaupt nicht, worin die Probleme der Tochter liegen. Die einen haben eben diese und andere eine andere Kindheit/Mutter/Eltern. Wen interessierts, zumal Katherine O'Dell nur Fiktion ist. Hab ich jedenfalls so verstanden. Wo soll das Allgemeingültige liegen?
Gut. Sehen wir davon mal ab, mag ich die detailverliebte Schreibweise (wenigstens ist es schön erzählt) und hoffe, noch mehr zu erfahren, wenn es teilweise auch verwirrend ist. Wahrschl spielt der nicht bekannte Daddy eine Rolle. Wir werden es sehen.
Zweimal gabs meine Lieblingsphrase "holte tief Luft". Kommt sie noch zweimal vor, gibt es schon einen Punkt Abzug. Gute Bücher sind phrasenlos.
****Jetzt schau ich, was ihr denkt, dann geht es weiter.