Ein toller Start, der mich ganz unverhofft, total reingezogen hat. Das hatte ich nicht erwartet.
Die Story spielt sich bislang ausschließlich im Besprechungszimmer der Therapeutin Sandy ab. Ihre Patienten sind Charlotte und Steve, ein Ehepaar, das getrennt lebt, aber einen letzten Versuch unternehmen will, seine Ehe zu retten. Dafür scheint es allerdings zu spät zu sein. Charlotte scheint froh, sich endlich von Steve befreit zu haben und ist in einen Kollegen verliebt. Sie macht die Therapie offenbar nur, weil sie wegen der Trennung ein schlechtes Gewissen den Kindern gegenüber hat.
Steve scheint echt bemüht, die Ehe retten zu wollen. Ich galube, er liebt Charlotte wirklich noch und hat realisiert, was er verliert. Er tut mir leid. Aber ich bin mir sicher, dass die Wahrheit nicht so einfach ist. Charlotte wird sicherlich einen guten Grund haben, dass sie so sauer auf ihn ist. Die Affäre ist wahrscheinlich nicht der einzige Grund. Den ganzen Abgrund werden wir wohl erst im Laufe des Romans erkennen.
Die Sorge um die Kinder ist ein kritisches Thema. Charlotte will nicht, dass die Kinder so oft bei Steve sind. Sie macht sich Sorgen, dass er nicht richtig für sie sorgt. Außerdem hat Steve immer sehr viel gearbeitet und sich wenig um die Kinder gekümmert. Eine weitere Erklärung könnte der kurz erwähnte Beinaheunfall sein.
Charlottes Beziehung zu ihrem Kollegen Bill ist seltsam. Bill ist verheiratet und betrügt seine Frau (nicht zum ersten Mal). Als seine Geliebte wirkt Charlotte damit einem Betrug mit, den sie als selbst betroffene Ehefrau zutiefst verabscheut und im Fall von Steve zum Anlass für eine Trennung genommen hat. Die „Erklärung“, dass Bill sich keine weitere Scheidung leisten kann, ist für beide nur eine Ausrede für das Versteckspiel. Beiden ist es wahrscheinlich einfach nicht ernst genug. Charlotte redet sich das schön, was klar wird, als sie sagt, dass alles anders wäre, wenn Bills Frau tod wäre. Das kann nicht erst gemeint sein. Bill könnte sich von seiner Frau einfach trennen. Die damit verbundenen Folgen wären für alle besser als der Tod der Ehefrau. Auch Charlotte scheint diese Ungereimtheiten zu spüren. Sie hat nämlich durchaus berechtigte Zweifel, ob das geplante Wochenendes mit Bill in NY richtig ist.