1. Leseabschnitt: Anfang bis Kapitel 6 (Anfang bis S. 57)

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ist Antoines Mutter tatsächlich bei seiner Geburt gestorben?
Da wäre ich gar nicht drauf gekommen. Ich traue ihm auch Schlimmeres zu;)
So wie Antoine seine Umgebung darstellt, haben - mal abgesehen von der Lehrerin - die allermeisten wohl kaum mehr auf dem Kasten als er selbst.
Sehr viele aggressive, gewaltbereite und sexistische Männer. Die Mädels träumen von Liebe und einem besseren Leben, sind aber allzu leicht zu haben, was ihnen auch einen primitiven Anstrich verleiht.
Aber bei Florence stimmt doch irgendwas nicht. Wie sie zwischendurch halbnackt vor ihm tanzt und den Hintern am Bett reibt
Florance kann Ich noch gar nicht greifen. Ist das nicht alles Wunschdenken, was A. uns über sie erzählt? Dass sie ihn angemacht hat, Geheimnisse mit ihm hatte, etc.?
Gibt es Magic und den Außerirdischen wirklich? Antoines Treiben in der Telefonzelle, angenommen es ist wahr, verursacht Kosten. Das würde doch auffliegen in solch einem Nest...

Mich fasziniert dieses Buch irgendwie. Da ist noch alles drin.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Also Magic heißt eigentlich Philips und ist sein bester Freund. Sie saßen in der Schule beieinander. Magic hat überall Bläschen:confused:

Yvan Castelli war einer seiner Fans von 1983. Er nannte ihn den Außerirdischen, weil er aussieht wie E.T.
(Die ganze Geschichte mit dem Glücksbringer ist doch auch schräg, oder?)

Wer ist Vanina, seine "Frau"?
Auch so ein männliches Hirngespinst?
Ich traue dem Erzähler nicht!!!
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Wir hatten vor kurzem eine Leserunde, bei der der Protagonist ebenfalls geistig eingeschränkt war. Kalman war dagegen ein liebenswerter Zeitgenosse. Ich tue mich noch schwer mit dem
An Kalmann musste ich beim lesen auch direkt denken. Die langsame und kindliche Art bei Antoine erinnert sehr an ihn. Doch Kali wurde akzeptiert, in diesem Roman sieht es leider anders aus. Wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob er mit dem Tod des Mädchens etwas zu tun hat
 

Sassenach123

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Der Einstieg viel mir leicht, doch trotz des geringen Umfangs dieses Abschnitts habe ich erstaunlich viele Fragezeichen im Kopf.
Generell bin ich zwiegespalten. Zum einen tut Antoine mir leid, wie er da mit dem kaputten Stuhl, toller Bezug zum Cover übrigens, spricht, ihn quasi als Seelentröster benutzt. Dann schwanke ich , wenn ich an den Tod von Florence denke. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob er es war, oder vielleicht doch Magic, dennoch traue ich ihm zu, dass er wütend genug geworden ist, so eine Tat zu begehen.
Ich glaube für ihn wäre vieles anders gelaufen, wenn Madame Madeleine nicht gestorben wäre. Sie scheint sich gut um ihn gekümmert und gesorgt zu haben
 

Sassenach123

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Eigentlich ist das ja kein Wunder. In der Schule wurde er von den anderen verdroschen, der Vater prügelt auf ihn ein, der Bruder ist beileibe kein gutes Vorbild für friedliche Lösungen... Wo sollen das Feingefühl und die Empathie herkommen? Da muss sich ja selbst bei einem schlichten Gemüt irgendwann alles aufstauen.
Da hast du völlig Recht, negative Beispiele finden sich viele. Bis auf Madame Madeleine, sie hat ihm geholfen.. Bei Magic bin ich mir da nicht sicher. Antoine sieht ihn ja als Freund, doch da ich über den Tod von Florence nicht genug weiß, und auch nicht ausschließen kann, dass Magic vielleicht doch damit zu tun hat, kann ich da noch nichts beurteilen.
 

MRO1975

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11. August 2018
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Ich habe mich von Anfang an gefragt, ob Magic real ist oder ein imaginärer Freund, oder vielleicht Antoines Alter Ego. Falls Letzteres, dann ist es vielleicht doch Antoine, der Flo umgebracht hat.
Guter Gedanke. Ich habe simpel angenommen, dass Magic sein einziger Jugendfreund war. Aber bei Antoine weiß man nie.
 

MRO1975

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Also Magic heißt eigentlich Philips und ist sein bester Freund. Sie saßen in der Schule beieinander. Magic hat überall Bläschen:confused:

Yvan Castelli war einer seiner Fans von 1983. Er nannte ihn den Außerirdischen, weil er aussieht wie E.T.
(Die ganze Geschichte mit dem Glücksbringer ist doch auch schräg, oder?)

Wer ist Vanina, seine "Frau"?
Auch so ein männliches Hirngespinst?
Ich traue dem Erzähler nicht!!!
Das hatte ich schon wieder vergessen. Aber A. kann man eh nicht trauen.
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Was für ein Kulturschock. Nach Grazia Deledda jetzt dieses Gestammel.
Ich mag das gar nicht. Wenn ein Buch in der Originalsprache einen Slang hat und die Deutsche Übersetzung versucht diesen Originalton zu treffen.
Und gleich auf der ersten Seite ein Fehler.
Zur Geschichte: Was für ein trauriges Leben, was für verkommene Leute.
Jetzt lese ich, was ihr schon geschrieben habt.
 

Barbara62

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Ich kann mich uneingeschränkt @ulrikerabe anschließen, ich bin auch schockiert. Das ist leider gar nicht mein Buch, zumindest sprachlich. Hatten wir nicht kürzlich den "Kalmann", auch ein geistig eingeschränkter Protagonist, der unsortiert und sprunghaft war, aber nicht so gestammelt hat?

Jetzt lese ich die anderen Posts, ich bin sehr gespannt, wie ihr das empfindet.
 
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Barbara62

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Der für mich beste Satz im Abschnitt: „Feinde geben dem Leben nen Sinn, wenn einem sonst keiner einfällt.“ (S. 25)

Den Satz habe ich mir auch notiert.

...ich finde es nicht ganz so gewöhnungsbedürftig oder störend... ich habe eher den Eindruck, dass diese Art des Sprechens und des Wortschatzes viele Rückschlüsse zulässt und das Bild authentischer für uns macht...

Ich empfinde es gar nicht als authentisch. Für mich klingt es nicht nach einem geistig behinderten Menschen, sondern eher gewollt. Der unsortierte Gedankenstrom ist gut, aber mit der verstümmelten Sprache kann ich nichts anfangen. Vielleicht liegt das aber auch an der Übersetzung (die sicher extrem schwierig war). Ich würde gerne mal eine Seite im Original sehen.

Nichtsdestotrotz interessiert es mich, wer Florence umgebracht hat und was es mit Magic auf sich hat.
 

Renie

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Wer ist Vanina, seine "Frau"?
Nein, sie ist schon echt. Er stalked sie ja und das "Ausleihen" ihres Sohnes, um dem Kleinen etwas Gutes zu tun, kann man auch so oder so sehen. Aus ihrer Sicht hat ein Geistesgestörter ihren Jungen "entführt". Und aus Antoines Sicht war es völlig normal, dass ein zukünftiger Stiefvater einen Ausflug mit seinem Stiefsohn unternimmt.
Vermutlich ist diese "Beziehung" zwischen V. und A. aus einer Laune heraus entstanden. Sie war einfach mal nett zum Dorftrottel, und dieser sieht darin einen Liebesbeweis. Wie soll er es auch anders wissen? Schließlich bringt man ihm von kleinauf nur Ablehnung, Spott und Misshandlungen entgegen. Die unterschiedlichen Abstufungen von Zuneigung und Nettigkeit sind ihm völlig fremd.
 

Renie

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Hatten wir nicht kürzlich den "Kalmann", auch ein geistig eingeschränkter Protagonist, der unsortiert und sprunghaft war, aber nicht so gestammelt hat?
Man vergleicht unweigerlich mit dem Kalmann. Doch Kalmann war ein Wohlfühlbuch, weil hier eine freundliche Stimmung herrschte. "Ich, Antoine" ist sicherlich kein Wohlfühlbuch. Die Stimmung ist hässlich und unbarmherzig, die Charaktere stoßen auf Ablehnung. Als Leser wird man aufgewühlt, man regt sich auf. Darauf muss man sich einlassen wollen. Insofern wundere ich mich nicht, dass dieser Roman in unserer Runde bereits im ersten LA polarisiert.
 

claudi-1963

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Ich bin mir in vielem nicht sicher ob es Realität oder einfach Antoines Fantasie ist die ihm da einen Streich spielt. So wie Magic oder seine angebliche Frau Vanina. Den es ist ja schon eigenartig, das sie nicht mit ihm zusammenlebt, sondern alleine mit ihrem Sohn. Und auch von Magic erfährt man recht wenig. So ganz klar ist mir allerdings nicht, ist er der Außerirdische? Also irgendwie ist die ganze Geschichte schon sehr verwirrend geschrieben und ich kann eure Euphorie nicht so ganz teilen. Mir ist die Sprache der Autorin einfach zu viel, zu derb, barsch und teils sogar vulgär, einfach so gar nicht meines. Ich hatte zwar schon damit gerechnet das der Dorftrottel eine dementspechende Identität hat, doch so krass war mir das nicht klar. Besonders weil so gar kein angenehmer Gegenpol zu ihm kommt. Das ganze Buch besteht im Grunde nur aus Antoines Dialogen und Gedanken.
Also so richtig sympathisch ist er mir nicht gerade. Ich habe zwar bei manchen Szenen etwas Mitleid mit ihm. Besonders wenn die anderen ihn misshandeln, doch ansonsten gefällt es mir nicht so ganz was ich hier lese.Lustig finde ich nur, das er seine Dialoge mit einem kaputten Stuhl hat, das passt wieder irgendwie zum Trottel.

Ich glaube das wird wieder so ein Buch wo ich mich etwas durchquälen muss. Eigentlich schade, ich hatte mal wieder was anderes erwartet.
 
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claudi-1963

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...ich finde es nicht ganz so gewöhnungsbedürftig oder störend... ich habe eher den Eindruck, dass diese Art des Sprechens und des Wortschatzes viele Rückschlüsse zulässt und das Bild authentischer für uns macht...
Das mag schon sein, das einem dadurch Antoine identischer erscheint, doch sympathischer wird er mir deshalb nicht. Ich muss sagen, da hat mir Kalmans Charakter bedeutend besser gefallen.
Den bei Antoine bin ich mir mit der zeit nicht mehr so sicher, ob er seine Androhung jemand zu töten nicht doch tun würde. Sowas hätte ich von Kalman dagegen niemals gedacht, weil er viel herzlicher wirkt wie Antoine. Für mich wirkt es beinah wie ein Tourette Kranker, der ständig Ausdrücke sagt. Genauso denkt das Antoine solche bösen Gedanken und Ausdrücke.
 

claudi-1963

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Der unsortierte Gedankenstrom ist gut, aber mit der verstümmelten Sprache kann ich nichts anfangen.
So geht es mir auch. Ich hatte das Buch schon vor ein paar Tagen bei meinem Arztbesuch begonnen und bin gar nicht in die Geschichte reingekommen durch diesen Sprachstil. Hab es dann nochmal weggelegt weil es so viele nicht hatten, aber selbst jetzt fällt es mir noch schwer. Ich kann zwar verstehen, das die Autorin uns so sicherlich den Dorftrottel besser nahelegen wollte, doch mein Fall ist es nicht so ganz.
 
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