1. Leseabschnitt: Anfang bis Kapitel 5 (Anfang bis Seite 65)

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.295
10.432
49
49
Der erste Abschnitt dient dazu, uns die Vergangenheit von Sarah Jane näher zu bringen. Diese ist turbulent, statt Gefängnis in die Armee. Einige unglückliche und tragische Beziehungen. Sie arbeitet nach dem Militär, wo sie sehr traumatische Dinge erlebt hat, oft als Köchin oder Böckerin. Sie scheint ständig woanders zu sein, und sie hat ein Faible für Namen scheint mir. Zu jedem Namen gibt es eine kleine Geschichte. Colin wird zu Olin und dann wieder zu Colin beispielsweise.
Am Ende des Abschnitts wurde ihr Mann Random einfach niedergeschossen, sie scheint sehr an ihm gehangen zu haben, und ich vermutete, dass dieser Vorfall dazu führt, dass sie ein Cop wird.
An sich gefällt mir die Handlung, allerdings ist es anstrengend zu lesen, wie ich finde.
 

buchregal

Aktives Mitglied
8. April 2021
865
957
44
71
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich mit dem Buch anfreunden kann. Es ist nicht einfach zu lesen. Man bekommt einen Brocken um die Ohren gehauen und schon kommt der nächste. Das ist etwas sprunghaft.

Wir lernen Sarah Jane kennen. Sie hat ein etwas wildes unangepasstes Leben hinter sich. Um dem Gefängnis zu entgehen, bleibt ihr nur die Möglichkeit zur Armee zu gehen. Das endet mit einem Trauma. Nun schlägt sie sich durchs Leben an immer neuen Orten und mit immer neuen Beziehungen, die aber nicht dauerhaft sind. Mir kommt es aber auch so vor, als hätte sie kein Ziel, sie lässt sich treiben und nimmt alles, wie es kommt.
 

Renie

Moderator
Teammitglied
19. Mai 2014
5.858
12.454
49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Wie @Sassenach123 bereits geschrieben hat, lässt sich der 1. Leseabschnitt nicht leicht lesen. Das liegt wohl daran, dass wir es mit Sarah Janes Erinnerungsfragmenten zu tun haben, die selten chronologisch erzählt werden. Trotz dieser Fragmente ergibt sich ein Gesamtbild von ihrer Kindheit bis hin zu einer jungen Erwachsenen.
Wir sind mit ihr in den Südstaaten der USA unterwegs. Sie stammt aus einem ländlich-ärmlichen Milieu - ich nenne es mal Trump-Country, wobei in Sarah Janes Jugend von Trump sicher noch keine Rede war. Mit 16 Jahren haut sie von zuhause ab, wobei sie die Jahre darauf immer weiterzieht, wenn es für sie nicht gut läuft.
Während der ersten Seiten dieses Romans macht sie auf mich den Eindruck, dass sie ein sehr einfach gestrickter und sprunghafter Mensch ist. Doch mit den Jahren gewinnt sie an Reife und Ernsthaftigkeit, wozu natürlich ihre persönlichen Erfahrungen sowie ihre Männer beitragen. Und Männer gibt es einige. Anfangs sind es die "falschen" Männer, an die sie gerät, mit der Zeit werden sie "richtiger".
Mit zunehmender Reife von Sarah Jane begeben wir uns auch in ruhigeres Erzählgewässer. Zum Ende dieses Leseabschnitts ist von der anfänglichen sprunghaften Erzählweise nichts mehr zu spüren, was für die schriftstellerische Qualität des Autors spricht.
Am Anfang habe ich mich übrigens gefragt, wie jemand wie die sprunghafte und einfach gestrickte Sarah Jane ein Cop werden kann. Am Ende dieses Leseabschnitts ist es für mich eher vorstellbar. Doch das klare Motiv für ihre Berufswahl kann ich noch nicht erkennen, zumal sie ja durch ihr Studium an der Abendschule (vor Random) einen anderen Weg eingeschlagen hat.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.250
49.196
49
Es lässt sich nicht leicht lesen. Stimmt. Man muss sich in diesem Sound aus Erinnerungsschnipseln und den Figuren erst einmal zurechtfinden. Trotzdem war ich von Anfang an ziemlich begeistert. Mir gefällt der Ton, der eine gewisse Melancholie und Schwere transportiert, aber auch ins Humorvolle gleiten kann. Mir gefallen auch die nachdenklichen/philosophischen Sidesteps, die sich gern aus Beobachtungen heraus ergeben.

Der Buchtitel lautet "Sarah Jane", sie steht also im Mittelpunkt und erzählt ihre Geschichte(n). Sie erzählt sie cool, obwohl spätestens die Sache mit dem Jeep ein traumatisierendes Ereignis gewesen sein muss. Irgendwie ist sie ja auch durcheinander: sie erzählt nicht stringent, die Zeiten verrutschen ihr.
Das Kochen lernt sie aus Notwehr, genau das wird ihre eine ganze Weile den Lebensunterhalt sichern.

Sie erzählt von ihrer Ehe mit B.H.. Der muss ein gewalttätiger Vogel gewesen sein. Auf Seite 44 bis 46 eskaliert Sarah, da hat sie es irgendwie mit der Angst gekriegt. Es fehlt aber der Zusammenhang. In Kapitel 4 geht es an anderer Stelle weiter. Oder an derselben Stelle mit der "Pest", die die Folge des Vorhergehenden sein könnte.

Dann kommen die Bildungsjahre. Dr. Balducci hinterlässt bleibenden Eindruck bei ihr. Er lehrt zu Denken und zu hinterfragen.
Wie tragisch, dass sie Ran auch wieder verloren hat! Ist er die Urache für ihren Job als Polizistin?
 

nellsche

Bekanntes Mitglied
1. September 2018
1.044
652
49
Ich habe den ersten Abschnitt gerade beendet. Nicht wirklich leicht zu lesen, wie ich finde. Sehr durcheinander und auch verwirrend. Im Prinzip habe ich mitgenommen, dass Sarahs Leben ein ziemliches Durcheinander war... :cool:

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es nun weitergeht, nachdem Random erschossen wurde. Ich hoffe, dass es nun eine klare Linie gibt, denn dann kann ich besser folgen.
 

nellsche

Bekanntes Mitglied
1. September 2018
1.044
652
49
Während der ersten Seiten dieses Romans macht sie auf mich den Eindruck, dass sie ein sehr einfach gestrickter und sprunghafter Mensch ist. Doch mit den Jahren gewinnt sie an Reife und Ernsthaftigkeit, wozu natürlich ihre persönlichen Erfahrungen sowie ihre Männer beitragen. Und Männer gibt es einige. Anfangs sind es die "falschen" Männer, an die sie gerät, mit der Zeit werden sie "richtiger".
Da hast du recht. Für mich hat Sie mit der Beziehung mit Random an Reife gewonnen.
 
  • Like
Reaktionen: Renie

nellsche

Bekanntes Mitglied
1. September 2018
1.044
652
49
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich mit dem Buch anfreunden kann. Es ist nicht einfach zu lesen. Man bekommt einen Brocken um die Ohren gehauen und schon kommt der nächste. Das ist etwas sprunghaft.
Ja, das hast du passend beschrieben.... ;) Mal abwarten, wie es weitergeht.
 

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
2.713
2.674
49
Für mich war dieses Sprunghafte auch etwas schwierig. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Sarah Jane eine Frau ist, die sich irgendwie durchboxt. Gerade bei Romanen, die in Amerika angesiedelt sind, kommt es mir so vor, als ob da viel gleich mit Gewalt geregelt wird. Möglicherweise ist Sarah Jane auch auf der Suche nach dem richtigen Mann oder dem richtigen Ort, wo sie zur Ruhe kommen kann. Auf dem Weg dahin unterlaufen ihr Irrtümer oder Fehleinschätzungen, die sie aber hoffentlich weiterbringen.
 
  • Like
Reaktionen: Renie

Renie

Moderator
Teammitglied
19. Mai 2014
5.858
12.454
49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Gerade bei Romanen, die in Amerika angesiedelt sind, kommt es mir so vor, als ob da viel gleich mit Gewalt geregelt wird.
Das sehe ich auch so, gerade, wenn es Romane sind, die im ländlichen Amerika spielen - also Trump-Country. Die Leute scheinen die Dinge auf "ihre Art" zu regeln, was Sarah Jane mit den Erinnerungen an ihren Vater bzw. an Bullhead bestätigt.
 

buchregal

Aktives Mitglied
8. April 2021
865
957
44
71
Im Prinzip habe ich mitgenommen, dass Sarahs Leben ein ziemliches Durcheinander war...
Das trifft es genau.
Doch das klare Motiv für ihre Berufswahl kann ich noch nicht erkennen, zumal sie ja durch ihr Studium an der Abendschule (vor Random) einen anderen Weg eingeschlagen hat.
Bis zum Ende des Abschnitts hat sie scheinbar keine Zukunftspläne. Das Studium gefällt ihr und der Dozent regt sie an, nachzudenken und Dingen auf den Grund zu gehen.
Sie erzählt von ihrer Ehe mit B.H.. Der muss ein gewalttätiger Vogel gewesen sein.
Sie erzählt von diesem Typen und plötzlich steht sie da uns ist verheiratet. Immer wieder gibt es die Sprünge, die oft verwirrend sind.
Dann kommen die Bildungsjahre. Dr. Balducci hinterlässt bleibenden Eindruck bei ihr. Er lehrt zu Denken und zu hinterfragen.
Ich finde es aber beachtlich, dass sie dieses Studium durchzieht, obwohl sie sonst so sprunghaft ist.
Gerade bei Romanen, die in Amerika angesiedelt sind, kommt es mir so vor, als ob da viel gleich mit Gewalt geregelt wird.
In Amerika ist es üblich, eine Waffe zu haben. Schon Kinder bekommen von Eltern eine. Ich denke, dass unterstützt Gewalt. Warum sollte ich erst mal Gedanken austauschen, so sind Probleme doch viel schneller gelöst.
Ich finde das mit den vielen Waffen sehr bedrohlich und bin froh, dass es hier bei uns nicht ganz so einfach ist.
 

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.965
1.732
49
60
Auch mir geht es wie allen anderen, das mir dieses Durcheinander und die vielen Namen sehr viel Probleme bereiten. Bisher blicke ich noch nicht recht durch warum uns der Autor hier dieses Wirrwarr vorsetzt? Also ehrlich wenn das so weitergeht, dann wird das wieder einmal ein wirklich schwieriges Buch werden.
Ich frage mich außerdem wie Sandra als Bäckerin und Köchin zu den Cops kommt?

Auch die Sprache finde ich teils sehr schwierig und mitunter muss man schon den Kopf schütteln was sie da für Dialoge von sich geben.
Ein leichtes Leben hat sie bisher nicht gerade gehabt. Umso erstaunter bin ich, das Sandra wirklich das Studium mit einer Leichtigkeit schafft.

Was für Probleme Yves gehabt hat ist mir nicht ganz klar geworden, waren es wirklich Drogenprobleme oder war er ernsthaft krank gewesen?
Ich glaube der Tod von Random hat sie am meisten betroffen gemacht, den mit ihm schien sie glücklich zu sein.

Ich hoffe, das der nächste Abschnitt etwas einfach wird für mich, den für meinen Urlaub hatte ich etwas einfacheres zu lesen erhofft. ;)
 
  • Like
Reaktionen: Renie und buchregal

Xirxe

Bekanntes Mitglied
19. Februar 2017
1.629
3.496
49
Ich hoffe, das der nächste Abschnitt etwas einfach wird für mich, den für meinen Urlaub hatte ich etwas einfacheres zu lesen erhofft. ;)
Da kann ich Dir wohl keine Hoffnung machen. In der Kritik von Tobias Gohlis, der für die Krimibestenliste verantwortlich ist, steht:
... ein Text von schlierenhafter Präzision: Um auch nur die Annahmen über das Gegebene - kriminologisch: die Indizien - zu verifizieren, verlangt Sallis höchste Aufmerksamkeit. Man muss zurückblättern, vorblättern, Tatbestandsmerkmale vergleichen, um Tatbestände auszumachen oder zu verwerfen, Täter zu identifizieren.
Ich glaube, es wird noch anstrengender ;)

So, nun habe ich auch endlich den ersten Abschnitt geschafft. Das Bisherige gefällt mir gut, gerade auch dieser sprunghafte Erzählstil, der wie das Leben von Sarah Jane ist: mal hierhin, mal dorthin. Ich habe wirklich das Gefühl, ihr direkt zuzuhören.
Der Ton des Erzählten wirkt auf mich, als halte sie selbst dabei Abstand - vielleicht um nicht zu sehr vom Schmerz überwältigt zu werden? Ich kann mich kaum an von ihr geschilderte Empfindungen erinnern, obwohl Vieles sicherlich schmerzhaft war. Und trotzdem kommt es ziemlich cool rüber, zumindest bei mir.
Ich mag ihren Humor, den sie zeigt als sie mit ihrem späteren Ehemann frotzelt - schlagfertig und intelligent, auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf dem College war.
Ihre Vorgeschichte ist nun ja grob dargelegt - ich bin gespannt, was nun kommt.
 
  • Like
Reaktionen: Renie

buchregal

Aktives Mitglied
8. April 2021
865
957
44
71
Ich kann mich kaum an von ihr geschilderte Empfindungen erinnern,
Dieses Sprunghafte macht es nicht leicht, Zusammenhänge zu erkennen. Das ist auch der Grund, warum ich oft noch mal zurückgegangen bin, um etwas noch einmal zu lesen und zu versuchen zu verstehen. Dennoch habe ich immer das Gefühl, als wenn es bei einem Versuch bliebe.
 
  • Like
Reaktionen: Xirxe und Renie

ulrikerabe

Bekanntes Mitglied
14. August 2017
3.050
7.678
49
Wien
www.facebook.com
Ja, ich schließe mich an. Diese Art zu erzählen, unsortiert, fragmentatisch, nicht linear ist nicht gerade einfach. Immer wieder habe ich das Gefühl, ich müsste etwas wissen, was noch gar nicht erzählt wurde. Wie alt war sie, als Sarah Jane ihr Baby bekam, z. B. Oder warum sie vor Gericht stand. In welchem Krieg? Wann spielt das Ganze eigentlich? Wie alt ist sie gerade? Es wird viel angerissen, viele Leerstellen bleiben.

Was ich gerne mag, sind Sarah Janes alltägliche Verrichtungen und Beobachtungen. Wenn sie abends spazieren geht und aus den TV Schnippseln ihr "eigenes Programm" macht.

S. 30 Kleine Wunder, zufällige Ereignisse, Freudenausbrüche, Offenbarungen.....Wir verstecken uns in unserem Alltag, im Schutz von Routinen und Mutmaßungen. Uns entgeht so viel." <3

S. 56: Jeder Roman, jedes Gedicht ist immer dieselbe Geschichte, die wir und wieder und wieder erzählen. Wie wir versuchen wirklich Mensch zu werden und es doch nie schaffen.


Ich gebe zu ich habe gespickt, wie der zweite Abschnitt beginnt: Ich schätze hier beginnt nun die eigentliche Geschichte. (S.66)
Na dann bin ich gespannt. :)