DankeNun bin auch ich komplett durch, und ich muss sagen, du hast alles hervorragend zusammengefasst.
Gut, dass du das erwähnst, ich wusste es nicht. Ich habe zwar mitbekommen, dass die Utrechter Straße früher mal so hieß, habe das aber nicht weiter verfolgt.Erwähnen muss man noch Walter Wagnitz, der vor dem besagten Haus umgebracht wurde. Wir erfahren zwar, dass die Straße zwischendurch auch mal Wagnitz-Strase hieß, mehr aber nicht.
Walter Wagnitz hat es wirklich gegeben. Er gehörte der Hitlerjugend an und sein Tod muss der Auslöser für ein radikales Vorgehen gegen die dort wohnenden Juden gewesen sein. Er starb quasi einen Märtyrertod...
Ich bin mit dem ersten Abschnitt noch nicht durch, lese daher Eure Beiträge später. Nur soviel zum Anfang: mir hat die Idee, aus dem Haus einen Protagonisten zu machen, großartig gefallen. Sehr originellWir erleben die Geschichte von drei Personen, die zumindest zeitweise in einem Haus des Berliner Stadtteil Wedding gewohnt haben. Das Haus selbst gibt seine Eindrücke wieder, eine nette Idee, denn was dort hinter den Wänden geschieht bleibt einem ja sonst oft verborgen. Durch diese Perspektive fühle ich mich ein wenig wie ein intimer Beobachter.
Das Haus zum Erzähler zu machen finde ich auch sehr gelungen. Später mehr, ich bin auch noch nicht durch mit diesem Abschnitt.Ich bin mit dem ersten Abschnitt noch nicht durch, lese daher Eure Beiträge später. Nur soviel zum Anfang: mir hat die Idee, aus dem Haus einen Protagonisten zu machen, großartig gefallen. Sehr originell
Es hat mich ein wenig an das Gefühl erinnert, als ich damals "Die Bücherdiebin" las......auch wenn dort der Tod seine Eindrücke preisgab, fühlte ich mich hier ähnlichIch bin mit dem ersten Abschnitt noch nicht durch, lese daher Eure Beiträge später. Nur soviel zum Anfang: mir hat die Idee, aus dem Haus einen Protagonisten zu machen, großartig gefallen. Sehr originell
Stimmt. Jetzt, wo du es sagst.Es hat mich ein wenig an das Gefühl erinnert, als ich damals "Die Bücherdiebin" las......auch wenn dort der Tod seine Eindrücke preisgab, fühlte ich mich hier ähnlich
Wedding scheint ein Dorf zu sein. Man läuft sich hier ständig über den Weg. Obwohl wir uns mitten in der Großstadt befinden, fehlt hier die Anonymität. Man kennt sich untereinander. Und es wird gemenschelt. Sehr schön fand ich die Szene in einem Café: Eine Bedienung gibt einem "verwirrten" Mann etwas zu essen und einen Tee aus. Der Mann gehört wohl zum Straßenbild. Seine Familie setzt ihn tagsüber auf die Straße, damit er zuhause nichts anstellt. Ok, das "Auf-die-Straße-Setzen" ist fragwürdig. Aber das Vertrauen der Familie in die Nachbarschaft ist besonders. Sie verlassen sich darauf, dass man sich um den Mann kümmert. Was wohl auch geschieht.Immer wieder begegnet ihm Laila,
Sehr gut zusammengefasst.Mir gefällt die Vielschichtigkeit dieses Romans.
Das interessiert mich auch sehr. Im zweiten Abschnitt kommt diese Handlung ins Stocken, da habe ich mich ein bisschen quälen müssen. Vielleicht liegt das aber wieder an meinem langsamen Lesen? Du wirst sehen/lesen, was ich meine.Und dann erhält die Handlung noch einen geheimnisvollen Aspekt:
Ich kenne wedding ja nicht, aber es scheint es dieser multikulturellen Viertel zu sein, von denen wir in Wien auch einige haben, vor denen sich die "besorgten Bürger und Politiker" fürchten und wo genau dort die Nachbarschaft sozial super aufgestellt ist und jeder von dem Durch- und Miteinander profitiert.Wedding scheint ein Dorf zu sein.
dass es mir ausgezeichnet gefällt, wie Regina Scheer erzählt.
Genau diese Dinge sind mir auch positiv aufgefallen. Man kann sich das Erzählte sehr gut vorstellen. Im zweiten Abschnitt ging mir die Empathie zu den zahlreichen Hausbewohnern leider etwas verloren. Mal schauen, wie du das empfinden wirst.ohne erhobenen Zeigefinger,
Toll, dass du die Gegend sogar kennst!!! Ich muss sie nir vorstellen .Anhand der guten Beschreibung gelingt das aber recht gut (zumindest denke ich mir das )Ich fahre übrigens sehr häufig nur zwei Querstraßen parallel zur Utrechter entla
Das habe ich vorhin auch entdeckt. Ich empfinde es ebenfalls als hilfreich, da es hilft, die Personen besser zu verorten...Gerade habe ich noch entdeckt, dass es ab Seite 409 ein Glossar zu den wichtigsten Personen gibt. Sehr hilfreich!
Das gibt meine Empfindungen beim Lesen gut wieder. Eine erstaunliche Vielschichtigkeit, und auch in diesem Roman wird nicht geradlinig erzählt. Insgesamt fasst jedoch letztlich alles ineinander und stellt sich dar wie ein buntes Kaleidoskop kleiner Mosaiksteine, die aus persönlichen Geschichten und Erinnerungen ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Die wesentlichen Personen sind nun wohl vorgestellt, Wedding damals und heute ist skizziert, die Schicksale angerissen. Und über allem liegt ein feingeistiger Hauch von Melancholie... Ich bin sehr neugierig, wie es weitergeht.Mir gefällt die Vielschichtigkeit dieses Romans. Hier werden die unterschiedlichsten Themen angesprochen und zu einem großen Ganzen verwoben:
Judentum während des Nationalsozialismus,die Entwicklung des Lebens in Israel, die jüngste Geschichte der Sinti und Roma, der Wandel des Viertels unter dem Einfluss von Immobilienhaien, die Zusammengehörigkeit der Einwohner, Wedding als Dorf.
Und dann erhält die Handlung noch einen geheimnisvollen Aspekt: Welche Rolle hat Gertrud damals bei der Verhaftung von Manfred gespielt?
Ich bin auf das erste Zusammentreffen von Leo und Gertrud nach der langen Zeit gespannt und freue mich aufs Weiterlesen.