1. Leseabschnitt: Anfang bis Kapitel 5 (Anfang bis S. 78)

Sassenach123

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Mir gefällt der ruhige Erzählstil der Autorin bisher sehr gut. In die Charaktere kann ich mich ebenfalls gut hineindenken, es wirkt alles sehr natürlich und lebensnah.
Die beiden Schwestern trugen als Kinder die üblichen Differenzen aus, wer kennt das nicht. Einiges ist bis ins Alter geblieben, da man sicher sagen,maß die Toni und Ada sich in einigen Dingennicht ähnlich sind.
Ada schien zu Beginn des Abschnitts relativ zufrieden mit ihrer Affäre mit Arthur zu sein, doch nach Tonis Enthüllung sieht sie, dass sie bisher wohl nur eine Seite von Arthur genießen konnte. Einen Alltag wie ihn Paare haben, durfte sie noch nicht kennenlernen. Wird Ada nun diese Beziehung komplett überdenken?
Tonis Sicht auf die Affäre hat mich ein wenig überrascht. Sie gibt offen zu, dass sie dadurch erkannt hat wie sehr sie Carsten liebt und ihr Verhalten sicher auch nicht richtig war. Eine sehr ehrliche und objektive Einschätzung von sich selbst wie mir scheint.
Die Ehe der eigenen Eltern hat auch nicht gehalten, doch wir haben bisher erst ein paar Bruchstücke erfahren. Ich bin gespannt, ob meine Vermutung richtig ist. Irgendwie habe ich nämlich das Gefühl, dass Nora Hoffmann einen Vereherer hatte, von denen die Mädchen nichts wussten. Die Lieblingsblumen auf dem Grab, die schicke Unterwäsche im Schrank......
Ich lese den Roman jedenfalls mit Freude weiter
 
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RuLeka

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Die beiden Schwestern trugen als Kinder die üblichen Differenzen aus, wer kennt das nicht. Einiges ist bis ins Alter geblieben, da man sicher sagen,maß die Toni und Ada sich in einigen Dingennicht ähnlich sind.
Das Spiel auf dem Autorücksitz war ja witzig; diese Variante kannte ich noch nicht. „ Die Welt war eine Wundertüte.“ Schöne Lebenseinstellung!
Trotz der Verschiedenartigkeit spürt man bei den beiden Frauen doch eine Verbundenheit.
 

RuLeka

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Tonis Sicht auf die Affäre hat mich ein wenig überrascht. Sie gibt offen zu, dass sie dadurch erkannt hat wie sehr sie Carsten liebt und ihr Verhalten sicher auch nicht richtig war. Eine sehr ehrliche und objektive Einschätzung von sich selbst wie mir scheint.
Die Reaktion kann ich gut verstehen, macht mir Toni auch sympathisch. Bei langjährigen Paaren schleicht sich ja oft so eine Selbstverständlichkeit in eine Beziehung. Da kann es ganz heilsam sein, festzustellen, dass nichts selbstverständlich ist, dass man immer wieder etwas für eine Beziehung tun muss, damit die Liebe erhalten bleibt. Der Partner gewinnt auch an Attraktivität, wenn er von anderen begehrt wird. Da Toni selbst sieht, wo ihre Fehler liegen und ihr Mann eine Paartherapie möchte, glaube ich nicht, dass diese Ehe zerbrechen wird.
 

Sassenach123

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Das Spiel auf dem Autorücksitz war ja witzig; diese Variante kannte ich noch nicht. „ Die Welt war eine Wundertüte.“ Schöne Lebenseinstellung!
Trotz der Verschiedenartigkeit spürt man bei den beiden Frauen doch eine Verbundenheit.
Das sehe ich ähnlich, sie sind sich gegenseitig wichtig. Alles andere gehört zu den normalen Rangeleien unter Geschwistern, denke ich.
 
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Die beiden Schwestern trugen als Kinder die üblichen Differenzen aus, wer kennt das nicht.
...Ja, die üblichen Differenzen.
Zum Beispiel Rivalitäten. Und die sind ja tatsächlich bis heute geblieben. Ich habe den Eindruck, dass Ada sich immer ein bisschen außen vor oder zurückgesetzt, vllt sogar weniger geliebt gefühlt hat. Toni und ihre Mutter waren sich so ähnlich. Blaue Augen. Dunkle Haare. Klavierspielen. Tonys Geschenke waren immer die schöneren. Sie wurden mehr beachtet.
„Die frappierende Ähnlichkeit zwischen Toni und der Mutter hat Ada“ früher nicht selten einen Stich versetzt, die beiden sahen wie Schwestern aus.“ (Seite 59)
Ada hatte wohl mehr Bezug zu ihrem Vater. Die beiden waren sich vielleicht ähnlicher. Aber von ihm wurde sie verlassen… Und auch jetzt klappt es nicht so mit den Männern. Ach jetzt muss sie sich begnügen. Mit der Hälfte eines Mannes.
 

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Das Spiel auf dem Autorücksitz war ja witzig; diese Variante kannte ich noch nicht.
... Das ist ein wirklich witziges Spiel. War mir auch völlig neu. Wir haben immer „ich sehe was was du nicht siehst“ gespielt.
Aber dieses Spiel der Schwestern passt ja unglaublich gut zu der Dynamik zwischen ihnen. Zu deren Rivalität. Wobei das ja nur die eine Seite der Medaille ist. Sie scheinen nämlich auch echte Zuneigung für einander zu empfinden.
 
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Mir gefällt die unaufgeregte Erzählweise. Ich kann mir die Schwestern, den Ort und die Situationen lebhaft vorstellen. Die Geschichte entwickelt eine Sogwirkung und ich bin sehr gespannt und neugierig, wie es weitergeht. Was alles zum Vorschein kommt. Was sich alles verändert wird.

Interessant finde ich die Farbenwahl des Schutzumschlags und des Buchdeckels.
Ganz abgesehen davon, dass beides meinem Geschmack entspricht, scheint nichts dem Zufall überlassen worden zu sein.
Die Farbe Blau spielt eine große Rolle und wird im Buchumschlag aufgegriffen.
Das Blau des Meeres.
Ada ist im Moment der Todesnachricht in ihrem Atelier und mischt einen Blauton zusammen.
Toni schenkt der Mutter zu deren 70. Geburtstag eine blaue Kashmirjacke. Toni und die Mutter haben blaue Augen.
Der Abendhimmel hatte ein unnachahmliches blau.

Auch der Orangeton der 70er (Seite 22) findet im Schutzumschlag seinen Platz.
 

RuLeka

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Mir gefällt die unaufgeregte Erzählweise. Ich kann mir die Schwestern, den Ort und die Situationen lebhaft vorstellen. Die Geschichte entwickelt eine Sogwirkung und ich bin sehr gespannt und neugierig, wie es weitergeht. Was alles zum Vorschein kommt. Was sich alles verändert wird.

Interessant finde ich die Farbenwahl des Schutzumschlags und des Buchdeckels.
Ganz abgesehen davon, dass beides meinem Geschmack entspricht, scheint nichts dem Zufall überlassen worden zu sein.
Die Farbe Blau spielt eine große Rolle und wird im Buchumschlag aufgegriffen.
Das Blau des Meeres.
Ada ist im Moment der Todesnachricht in ihrem Atelier und mischt einen Blauton zusammen.
Toni schenkt der Mutter zu deren 70. Geburtstag eine blaue Kashmirjacke. Toni und die Mutter haben blaue Augen.
Der Abendhimmel hatte ein unnachahmliches blau.

Auch der Orangeton der 70er (Seite 22) findet im Schutzumschlag seinen Platz.
Was Dir alles auffällt , aber ja, Blau spielt eine große Rolle.
 

RuLeka

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Ich genieße dieses Buch auch gerade sehr. Kein unübersichtliches Figurenensemble, klare Einteilung in Gegenwart und Vergangenheit, Frauen, deren Handlungsweisen nachvollziehbar sind. Ich fühle mich wohl in diesem Haus an der Küste bei den beiden Schwestern, die zwar unterschiedlich sind und ihre Differenzen miteinander haben. Doch sie können miteinander Gespräche führen, sind ehrlich zueinander. Ich bin auch gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Welches Geheimnis hatte die Mutter ? ( s. Blumenstrauß am Grab)
 

RuLeka

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...Ja, die üblichen Differenzen.
Zum Beispiel Rivalitäten. Und die sind ja tatsächlich bis heute geblieben. Ich habe den Eindruck, dass Ada sich immer ein bisschen außen vor oder zurückgesetzt, vllt sogar weniger geliebt gefühlt hat. Toni und ihre Mutter waren sich so ähnlich. Blaue Augen. Dunkle Haare. Klavierspielen. Tonys Geschenke waren immer die schöneren. Sie wurden mehr beachtet.
„Die frappierende Ähnlichkeit zwischen Toni und der Mutter hat Ada“ früher nicht selten einen Stich versetzt, die beiden sahen wie Schwestern aus.“ (Seite 59)
Ada hatte wohl mehr Bezug zu ihrem Vater. Die beiden waren sich vielleicht ähnlicher. Aber von ihm wurde sie verlassen… Und auch jetzt klappt es nicht so mit den Männern. Ach jetzt muss sie sich begnügen. Mit der Hälfte eines Mannes.
Dass Toni bevorzugt wurde, ist offensichtlich. Vielleicht gab es Gründe dafür, von denen wir irgendwann etwas erfahren.
Mir gefällt, wie die Autorin mit der Rivalität umgeht. Es gibt hier nicht das große Drama, sondern eher so kleine Missstimmungen. Und so ist es doch meist in der Realität, nicht Kain und Abel, aber auch nicht die heilige Familie , sondern meist etwas dazwischen.
 
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Dass Toni bevorzugt wurde, ist offensichtlich. Vielleicht gab es Gründe dafür, von denen wir irgendwann etwas erfahren.
Mir gefällt, wie die Autorin mit der Rivalität umgeht. Es gibt hier nicht das große Drama, sondern eher so kleine Missstimmungen. Und so ist es doch meist in der Realität, nicht Kain und Abel, aber auch nicht die heilige Familie , sondern meist etwas dazwischen.
... Das hast du schön formuliert! Genau so sehe ich das auch.
 
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Die Sprache hat mich sofort angesprochen und auch Erinnerungen und Gefühle geweckt. Als Toni und Adi das Haus betreten - genau so fühlte ich mich, als mein Bruder und ich nach dem Tod unserer Mutter durch die Räume gingen.

Die Schwestern sind sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und beneiden sich wahrscheinlich gegenseitig um die Eigenschaften, Toni erscheint mir unglaublich kontrolliert und immer auf Selbstoptimierung aus. Dass das eine Fassade ist, wird gegen Ende des Abschnitts klar.
Witzig, der Gedanke zu Yoga, der Ada durch den Kopf geht. (Die eifrigsten Yoga-Anhängerin (heißt das vielleicht Yogaisten;)) sind meist am unentspanntesten.

Ada ist mir näher, wie Toni nach Wert auswählt und schon darauf achtet, dass die teuren Geschenke wieder an sie gehen und sie schon Dinge für den ungeborenen Enkel auswählt, hat mich etwas gestört. Aber es passt zu dem Bild, dass ich mir von ihr gemacht habe.
 
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Ada schien zu Beginn des Abschnitts relativ zufrieden mit ihrer Affäre mit Arthur zu sein, doch nach Tonis Enthüllung sieht sie, dass sie bisher wohl nur eine Seite von Arthur genießen konnte. Einen Alltag wie ihn Paare haben, durfte sie noch nicht kennenlernen. Wird Ada nun diese Beziehung komplett überdenken?

Das ewige Dilemma der Geliebten. Immer bereit, alles ins Positive umzuinterpretieren.

Tonis Sicht auf die Affäre hat mich ein wenig überrascht. Sie gibt offen zu, dass sie dadurch erkannt hat wie sehr sie Carsten liebt und ihr Verhalten sicher auch nicht richtig war. Eine sehr ehrliche und objektive Einschätzung von sich selbst wie mir scheint.

Das hat mir gefallen und ich hätte es im ersten Augenblick Toni nicht zugetraut.
 

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nteressant finde ich die Farbenwahl des Schutzumschlags und des Buchdeckels.
Ganz abgesehen davon, dass beides meinem Geschmack entspricht, scheint nichts dem Zufall überlassen worden zu sein.

Das hatte ich jetzt ganz vergessen. Ich wollte es eigentlich gleich zu Anfang meines Postings erwähnen.
Ich finde die Sorgfalt, die dem Buch anzusehen ist, sehr schön. Die Kleinigkeiten, wie die gelackten Hightlights bei Blüten und der Möwe, das Motiv, dass sich auch auf den Buchdeckel und dem Vorsatz wiederholt, dazu die kleine Vignette mit dem Motiv auf der ersten Papierseite - einfach nur gelungen.
 

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Zum Beispiel Rivalitäten. Und die sind ja tatsächlich bis heute geblieben. Ich habe den Eindruck, dass Ada sich immer ein bisschen außen vor oder zurückgesetzt, vllt sogar weniger geliebt gefühlt hat. Toni und ihre Mutter waren sich so ähnlich. Blaue Augen. Dunkle Haare. Klavierspielen. Tonys Geschenke waren immer die schöneren. Sie wurden mehr beachtet.

Das Gefühl hatte ich auch, allerdings dachte ich, dass vielleicht Ada mehr zum Vater neigte, der die Familie verlassen hatte. Es scheint, es gab danach nicht mehr so viel Kontakt.
 

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Das Gefühl hatte ich auch, allerdings dachte ich, dass vielleicht Ada mehr zum Vater neigte, der die Familie verlassen hatte. Es scheint, es gab danach nicht mehr so viel Kontakt.
... Mamakind - Papakind... nur traurig, wenn das Papakind dann vom Papa verlassen wird und die Mama schon von der Schwester „besetzt“ ist...
 
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