Dieser Roman ist nicht einfach. Was für ein Durcheinander, das es zu entwirren gilt.
Dieser Erck hat sich also zu einem Hitlergruß hinreißen lassen, und keiner weiß genau, warum. Noch nicht einmal er selbst. Ich kann nicht glauben, dass er eine Nazi-Gesinnung hat, wobei ich mir noch nicht einmal sicher bin, worin seine Gesinnung besteht. Aber irgendeine muss man haben, und will er haben. Wenn ich seine Vergangenheit betrachte, was nicht einfach ist bei dem ganzen chronologischen Durcheinander, hat er sich an der einen oder anderen politischen Richtung versucht. Wobei der Inhalt wurscht war und ist, Hauptsache dazugehören.
Sein Feindbild wird im Moment von Hans Ulrich Barsilay verkörpert, einem Berliner Journalisten, dessen Veröffentlichung Erck erstmalig Anfang der 90er begegnete, als Barsilay die Fremdenfeindlichkeit im damaligen Rostock in einem Essay anprangerte und somit die Ostdeutschen verunglimpfte, was diese ihm krumm genommen haben, so auch Ercks Vater. 10 Jahre später lernt Erck den Journalisten persönlich und durch Zufall kennen. Dieses kurze Aufeinandertreffen führt dazu, dass Erck das Studium schmeißt.
Was bringt ihn so gegen Barsilay auf? Es scheint, als ob er seine Identität als Ostdeutscher in Frage gestellt sieht. Aber was es dann mit dem Hitlergruß auf sich hat, als die beiden ein nächstes Mal und Jahre später aufeinandertreffen, erschließt sich mir nicht. Das Buch ist eine Herausforderung.