1. Leseabschnitt: Anfang bis Kapitel 5 (Anfang bis S. 45)

Anjuta

Bekanntes Mitglied
8. Januar 2016
1.639
4.794
49
62
Essen
1. LA liegt hinter mir. das ist ein ganz schön großes Wirrwarr mit den "roten Nazis". Die ideologischen Wirrnisse der Akteure gehen für mich bunt durcheinander. Charakteristisch für alle ist nur, dass sie kämpferisch eintreten für ihre Überzeugungen, die aber vollkommen unklar bleiben. streit um des Streits willen, so stellt sich mir das bisher dar. Denn was Erck seinem Erzfeind Barsiley vorwirft:
Was dachte Barsilay, wenn er mich ansah? Was ärgerte ihn s? Und warum konnte er sich nicht kontrollieren?
diese Fragen stelle ich mir eigentlich vorrangig bezogen auf den Erzähler selbst. Bin noch verwirrt und noch nicht wirklich angezogen.:oops:
 

milkysilvermoon

Bekanntes Mitglied
13. Oktober 2017
1.803
5.061
49
Ich habe den ersten Abschnitt gelesen und bin mir ebenfalls nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe. Mir kommt der Roman bisher auch recht wirr vor. Erstens: Der Ich-Erzähler springt in der Chronologie hin und her. Das muss man erst mal im Kopf sortieren. Zweitens: Es ist etwas konfus formuliert, wer welche Auffassungen vertritt.

Also: So ganz blicke ich noch nicht durch. Ich muss es vielleicht ein weiteres Mal lesen. Begeisterung ist anders. Ich hoffe, der Roman bekommt noch die Kurve. Sonst werden es lange 120 Seiten…
 

Renie

Moderator
Teammitglied
19. Mai 2014
5.892
12.586
49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Dieser Roman ist nicht einfach. Was für ein Durcheinander, das es zu entwirren gilt.
Dieser Erck hat sich also zu einem Hitlergruß hinreißen lassen, und keiner weiß genau, warum. Noch nicht einmal er selbst. Ich kann nicht glauben, dass er eine Nazi-Gesinnung hat, wobei ich mir noch nicht einmal sicher bin, worin seine Gesinnung besteht. Aber irgendeine muss man haben, und will er haben. Wenn ich seine Vergangenheit betrachte, was nicht einfach ist bei dem ganzen chronologischen Durcheinander, hat er sich an der einen oder anderen politischen Richtung versucht. Wobei der Inhalt wurscht war und ist, Hauptsache dazugehören.
Sein Feindbild wird im Moment von Hans Ulrich Barsilay verkörpert, einem Berliner Journalisten, dessen Veröffentlichung Erck erstmalig Anfang der 90er begegnete, als Barsilay die Fremdenfeindlichkeit im damaligen Rostock in einem Essay anprangerte und somit die Ostdeutschen verunglimpfte, was diese ihm krumm genommen haben, so auch Ercks Vater. 10 Jahre später lernt Erck den Journalisten persönlich und durch Zufall kennen. Dieses kurze Aufeinandertreffen führt dazu, dass Erck das Studium schmeißt.
Was bringt ihn so gegen Barsilay auf? Es scheint, als ob er seine Identität als Ostdeutscher in Frage gestellt sieht. Aber was es dann mit dem Hitlergruß auf sich hat, als die beiden ein nächstes Mal und Jahre später aufeinandertreffen, erschließt sich mir nicht. Das Buch ist eine Herausforderung.
 

Renie

Moderator
Teammitglied
19. Mai 2014
5.892
12.586
49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Es ist etwas konfus formuliert, wer welche Auffassungen vertritt.
Ich habe die Befürchtung, dass die Auffassungen inhaltlich keine Rolle spielen. Hauptsache, es gibt überhaupt eine Meinung, für die man eintreten kann. Also Diskutieren um des Diskutieren Willens.
 

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.344
10.637
49
49
Erck wirft Barsilay vor sich in Widersprüche zu verstricken, doch mir erscheint es eher so, als ob er seine Unsicherheit damit kompensiert ihn zu zerpflücken. Er scheint Angst zu haben, dass der besagte ihm seinen Posten wegschnappen könne, den er sich bereits bei der “Verlegerin" gesichert hat. Vieles wirkt an den Haaren herbeigezogen, bei einigem bin ich mir auch nicht sicher, ob ich es richtig verstanden habe. Wie zum Beispiel sein Herumgewedel, welches dann der Hitlergruß sein soll. Ich hoffe das. Ich bringt noch Licht in mein Dunkel
 

kingofmusic

Bekanntes Mitglied
30. Oktober 2018
7.311
18.968
49
48
Ich kann nicht glauben, dass er eine Nazi-Gesinnung hat, wobei ich mir noch nicht einmal sicher bin, worin seine Gesinnung besteht. Aber irgendeine muss man haben, und will er haben.
Oder wollte er Barsiley einfach nur provozieren? Ich bin immer noch ziemlich verwirrt. Auf jeden Fall wollte Erck ja eine Biografie über den hier schreiben, was Barsiley wohl ein Dorn im Auge ist. Und Erck wollte ja keine Schwarz-Weiß-Biografie veröffentlichen, sondern (so hab ich es verstanden) eine recht kritische. Darum wahrscheinlich auch "roter Nazi". Ich weiß es nicht :rolleyes:...
 

Emswashed

Bekanntes Mitglied
9. Mai 2020
2.733
9.772
49
Mal eben locker die ersten Seiten lesen.... da hat mir Biller aber einen dicken Strich durch die Rechnung gezogen. Er schmeißt mit Namen, Zeiten und Methapern um sich und lässt sich selten zu einem erklärenden Nebensatz hinreißen.

Hier ist Konzentration angesagt und nun schau ich erst einmal, was ihr so verstanden habt.
 

Emswashed

Bekanntes Mitglied
9. Mai 2020
2.733
9.772
49
Sein Feindbild wird im Moment von Hans Ulrich Barsilay verkörpert, einem Berliner Journalisten, dessen Veröffentlichung Erck erstmalig Anfang der 90er begegnete, als Barsilay die Fremdenfeindlichkeit im damaligen Rostock in einem Essay anprangerte und somit die Ostdeutschen verunglimpfte, was diese ihm krumm genommen haben, so auch Ercks Vater. 10 Jahre später lernt Erck den Journalisten persönlich und durch Zufall kennen. Dieses kurze Aufeinandertreffen führt dazu, dass Erck das Studium schmeißt.

So, liebe Renie, so bringt man Ordnung in die Dinge! Danke dafür!
Mehr morgen von der großen Tastatur...

**off topic**
Gell?! Andere Bedingungen bringen Schwung in die Gedankenflut. Trifft übrigens auch aufs händische Schreiben zu.
Erck wirft Barsilay vor sich in Widersprüche zu verstricken, doch mir erscheint es eher so, als ob er seine Unsicherheit damit kompensiert ihn zu zerpflücken.

Ja, genau das schwirrt mir auch schon die ganze Zeit im Kopf herum. Fast ein bisschen wie Rechtfertigung vor sich selbst, weil er "Fehler" gemacht hat, wie zum Beispiel seine Magisterarbeit hinschmeißen.

Bisher können wir ja nur Ercks Sicht der Dinge lesen und wir müssen uns wohl in die Position eines Amateur-Freuds begeben, um etwas zu verstehen.
 

milkysilvermoon

Bekanntes Mitglied
13. Oktober 2017
1.803
5.061
49
Ich habe die Befürchtung, dass die Auffassungen inhaltlich keine Rolle spielen. Hauptsache, es gibt überhaupt eine Meinung, für die man eintreten kann. Also Diskutieren um des Diskutieren Willens.

Ich glaube schon, dass es um politische Einstellungen geht, aber die Grenzen sind fließend und die Zuordnung ist nicht einfach…