1. Leseabschnitt: Anfang bis Kapitel 4 (Anfang bis S. 108)

Renie

Moderator
Teammitglied
19. Mai 2014
5.858
12.454
49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Da wären wir also wieder in London. Das erste Kapitel ist schon mal schräg. Batman und Spiderman (Paul Lowell) bekriegen sich auf einem Dach, wobei Spiderman den Kürzeren zieht. Ich gebe zu, ich habe eine Weile gebraucht, bis ich verstanden habe, dass Lowell als Spiderman verkleidet ist. Sein Banner "Gerechtigkeit für Väter" ist sehr mysteriös. Welche Aktion hatte er auf dem Dach geplant? Ich bin gespannt, ob wir es erfahren werden.
Mit dem 2. Kapitel wären wir wieder bei der altbewährten Schreibe von Mick Herron. Mit Unterstützung eines Geistes erhalten wir eine Führung durch das Slough House. Das kommt mir doch sehr bekannt vor. Ich kann mich nur nicht daran erinnern, ob wir in den ersten beiden Romanen dieser Serie ebenfalls einen Geist hatten. Eine Hausführung haben wir aber bekommen. Nach und nach begegnen wir bekannten und neuen Slow Horses. Ich stelle fest, dass mir die Charaktere noch präsent sind. Jeder hat eine Macke oder ein Manko, das ihn zum Außenseiter innerhalb des Polizeiapparats macht. Sonst wären sie wohl auch nicht bei den Slow Horses gelandet.
Zunächst liegt das Hauptaugenmerk auf Catherine, die merkwürdigerweise entführt wird. Ich fand das schon sehr spaßig, als sie versucht hat, sich an die Verhaltensregeln eines Agenten im Falle einer Verfolgung, Bedrohung, Entführung oder was auch immer zu erinnern. Woher weiß sie das nur? Denn für mich ist sie eine Sekretärin, die für den Außendienst völlig untauglich ist. Aber sie scheint einen kühlen Kopf zu bewahren. Vermutlich ist ihr Vorteil, dass sie von vielen - auch von mir - unterschätzt wird.
Die Teambesprechung, die wegen des Verschwindens von Catherine einberufen wurde, hat mir wieder in Erinnerung gerufen, was für ein Ekelpaket Jackson Lamb doch ist. Ansonsten ist er bisher noch nicht großartig in Erscheinung getreten. Aber ich glaube, dass war bei den anderen Büchern auch der Fall.
Auf jeden Fall fühle ich mich sehr wohl mit diesem Buch. Der bewährte Stil von Mick Herron macht mir immer noch Spaß.
Und ich werde das Gefühl nicht los, dass es diesmal politisch wird. Die Figur Peter Judd deutet darauf hin und ich bin gespannt, in welcher Form und wann er in Erscheinung treten wird.
 

ulrikerabe

Bekanntes Mitglied
14. August 2017
3.050
7.678
49
Wien
www.facebook.com
Schön erste Sätze!
[zitat]"Wie die meisten Varianten des Verderbens begann auch diese mit Männern in Anzügen."[/zitat]

Wenn bei uns in der Firma die Finanzmarktaufsicht zur Prüfung kommt, nenne ich das immer "erhöhtes Krawattenaufkommen". :D

So, und jetzt fang ich an zu lesen.
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Schön erste Sätze!
[zitat]"Wie die meisten Varianten des Verderbens begann auch diese mit Männern in Anzügen."[/zitat]

Wenn bei uns in der Firma die Finanzmarktaufsicht zur Prüfung kommt, nenne ich das immer "erhöhtes Krawattenaufkommen". :D

So, und jetzt fang ich an zu lesen.
Diesen ersten Satz fand ich auch klasse und er war der erste Punkt bei meinen Notizen. Du bist mir zuvorgekommen.;)
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Es gibt Bücher, da lese ich den ersten Satz und weiß, dass wird was. So ging es mir auch hier. @ulrikerabe hat ihn ja schon zitiert.
Der Prolog steht noch ziemlich isoliert in der Geschichte, Spiderman in zu engen Hosen eines billigen Kostüms und einer Botschaft, die nun niemand mehr zu lesen bekommt.

Dann ist es immer wieder erstaunlich, wie Herron in jedem Buch die Slough Atmosphäre beschreibt, selbst für treue Leser findet er jedesmal wieder neue Facetten, auch wenn er wieder einen Geist durch Räume schweben lässt. Aber was passt besser als ein Geist an diesem Ort, der wie eine Vorhölle anmutet.

Warum Catherine frage ich mich. Sie scheint mir doch die Unauffälligste im ganzen Team zu sein, immer nur Sekretärin und wenn sie Geheimnisse wusste, dann sind sie inzwischen belanglos. Dass ihr Ex-Liebhaber zu den Entführern gehört, schien mir erst verdächtig, aber ich glaube, er ist nur ein nützlicher Handlanger.

River ist der Mensch, dem sie vertraut - ginge mir auch so. Im Grunde sind alle Slough House Leute Versager mit ziemlichen menschlichen und charakterlichen Defiziten, nur River scheint mir noch der normalste unter ihnen. Die Zusammenkunft bei Lamb ruft mir wieder in Erinnerung was für ein zynischer, ekelhafter Mensch er ist. Ekelhaft im wahrsten Wortsinn, ungepflegt, er scheint eine Dusche zu meiden, wie der Teufel das Weihwasser, und ohne einen Funken von Anstand.

Jetzt bin ich gespannt, wie Catherine mit ihrer Situation umgeht, ich glaube, sie hat eine ganze Menge innerer Stärke. Muss sie ja auch haben, wenn sie mit ihrer Alkoholsucht klar kommen will.
 
  • Like
Reaktionen: parden und Renie

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Da fällt mir noch ein: die Seitenhiebe auf die exzentrischen Oberklasse - Boys die nun in GB Politik machen, waren sehr gelungen. Da sieht man die Dominics und Borise direkt vor sich.
 
  • Stimme zu
Reaktionen: Renie

ulrikerabe

Bekanntes Mitglied
14. August 2017
3.050
7.678
49
Wien
www.facebook.com
Dann ist es immer wieder erstaunlich, wie Herron in jedem Buch die Slough Atmosphäre beschreibt, selbst für treue Leser findet er jedesmal wieder neue Facetten, auch wenn er wieder einen Geist durch Räume schweben lässt. Aber was passt besser als ein Geist an diesem Ort, der wie eine Vorhölle anmutet.
Das gefällt mir auch sehr gut War es nicht letztes Mal eine Maus, die durch das Büro gehuscht ist und alles beobachtet hat? Diesmal ist es ein Geist, ein Schemen... (spukt hier gerade Min herum? :p)
 
  • Haha
Reaktionen: Bibliomarie und Renie

Renie

Moderator
Teammitglied
19. Mai 2014
5.858
12.454
49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Warum Catherine frage ich mich. Sie scheint mir doch die Unauffälligste im ganzen Team zu sein, immer nur Sekretärin und wenn sie Geheimnisse wusste, dann sind sie inzwischen belanglos
Oh, da fallen mir folgende Gründe ein:
Sie ist die Harmloseste von Allen. Denn von einer Sekretärin erwartet man nicht viel Gegenwehr.
Sie ist diejenige, die Donovan kennt. Die beiden sind doch vor dem Slough House "zusammengestoßen". Bei ihr konnte er sich sicher sein, dass sie ein Slow Horse ist. (Dieser Grund könnte allerdings auch ein Problem darstellen, von wegen "keine Zeugen hinterlassen". Wir werden sehen.)

ber er zog immer im Hintergrund die Fäden und hat sogar Regents Park auflaufen lassen.
Das stimmt. Der Gute profitiert von seinem schlechten Ruf. Wenn ich mir recht entsinne, kennt er viele dunkle Geheimnisse seiner ehemaligen Kollegen, die immer noch irgendwo im Geheimdienst tätig sind.
Das gefällt mir auch sehr gut War es nicht letztes Mal eine Maus, die durch das Büro gehuscht ist und alles beobachtet hat? Diesmal ist es ein Geist, ein Schemen
Stimmt, es war die Maus. Der Geist kam mir aber sehr bekannt vor, als ob er mir in den vorherigen Romanen bereits begegnet ist. :D
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Sie ist die Harmloseste von Allen. Denn von einer Sekretärin erwartet man nicht viel Gegenwehr.
Sie ist diejenige, die Donovan kennt. Die beiden sind doch vor dem Slough House "zusammengestoßen".

Das wird es sein, die Jüngeren kann Donovan nicht kennen. Catherine war da eine sichere Wahl.
 
  • Like
Reaktionen: Renie

Circlestones Books Blog

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2018
1.408
4.432
49
72
Wienerin auf Rügen
www.circlestonesbooks.blog
War es im letzten Band eine Katze, die durch Slough House gestreunert ist, ist es diesmal ein Geist, die uns Leser*innen durch die Räume führt. Nach wie vor sind die einzelnen Mitglieder im Team von Jackson Lamb sehr spezielle Typen, wobei "Team" nach wie vor keine zutreffende Bezeichnung für diese bunte Truppe. von denen jede/r Einzelne hofft, wieder in das Haupthaus am Regent's Park zurückzukommen. Jetzt bin ich gespannt, warum man ausgerechnet Catherine entführt hat.
 
  • Like
Reaktionen: Renie

Circlestones Books Blog

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2018
1.408
4.432
49
72
Wienerin auf Rügen
www.circlestonesbooks.blog
"Und das war der springende Punkt. Kein Mensch verließ Slough House am Ende eines Arbeitstages und fühlte sich, als hätte er zur Sicherheit der Nation beigetragen." (Seite 31) Mein Lieblingszitat bisher, abr ich bin überzeugt, dieses Gefühl, nichts getan zu haben, außer Daten und Akten zu durchforsten, wird sich im Laufe der Handung auch diesmal wieder ändern.
 

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.835
7.675
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Jetzt bin ich auch ins Buch eingestiegen - und finde es herrlich! Herron beherrscht die Kunst der düsteren Schreibe: wie hoffnungslos er die Situation der Mitarbeiter des Slough House immer schildert, da kann man fast depressiv werden. Die o.g. Zitate habe ich mir auch notiert. Und der Zynismus, gepaart mit dem dick aufgetragenen schwarzen Humor: genau meins. Und ja, der Anfang mit einem Rundgang durch die verfallenen, gammeligen Räume, das hat Wiedererkennungswert...
 
  • Like
Reaktionen: Renie

nellsche

Bekanntes Mitglied
1. September 2018
1.044
652
49
So, ich habe den ersten Abschnitt nun auch beendet. Ich fand den Einstieg schwierig und verwirrend. Viele Personen, schräge Szenen. Ich konnte das nicht zuordnen, denn dies ist das erste Buch, dass ich aus dieser Reihe lese.
Später kam ich dann besser zurecht.
Warum wurde Catherine entführt? Ich bin gespannt.
Die Szene, als Lamb bei seiner Truppe war und feststellte, dass Catherine nicht da war, war sehr witzig. Ich musste mehrmals lachen über die Sprüche. :D
 

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.835
7.675
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
So, ich habe den ersten Abschnitt nun auch beendet. Ich fand den Einstieg schwierig und verwirrend. Viele Personen, schräge Szenen. Ich konnte das nicht zuordnen, denn dies ist das erste Buch, dass ich aus dieser Reihe lese.
Später kam ich dann besser zurecht.
Warum wurde Catherine entführt? Ich bin gespannt.
Die Szene, als Lamb bei seiner Truppe war und feststellte, dass Catherine nicht da war, war sehr witzig. Ich musste mehrmals lachen über die Sprüche. :D
Oh, ein Quereinsteiger. Das stelle ich mir etwas schwierig vor. Es lohnt sich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Deswegen mag man Typen wie Lamb nicht unbedingt lieber, lernt aber seinen Charakter besser einzuschätzen... :)
 

Renie

Moderator
Teammitglied
19. Mai 2014
5.858
12.454
49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
ch fand den Einstieg schwierig und verwirrend. Viele Personen, schräge Szenen. Ich konnte das nicht zuordnen, denn dies ist das erste Buch, dass ich aus dieser Reihe lese.
Diese Frage habe ich mir beim Lesen gestellt: ob ein Quereinsteiger mit der Handlung zurecht kommt? Denn ich bin schon mehrfach über Verweise auf die vorherigen Geschichten gestolpert, die mir tatsächlich nicht mehr präsent waren, und bei denen selbst ich, die ich alle bisherigen Bücher gelesen habe, auch Schwierigkeiten hatte.
 
  • Stimme zu
Reaktionen: ulrikerabe