1. Leseabschnitt: Anfang bis Kapitel 3 (Anfang bis Seite 77)

parden

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Es ist fast wie "nach Hause" kommen - wobei... Slough House, da möchte ich mich ehrlich gesagt nicht wortwörtlich zu Hause fühlen. Aber den bekannten Charakteren wiederzubegegnen macht Spaß, der Zynismus und bitterböse schwarze Humor haben mich gleich wieder abgeholt. Aber eben auch Mick Herrons sehr bildhafte Schreibweise: allein das Heizsystem des abgewrackten Hauses, das durch die Art der Schilderung fast lebendig wirkt... Großartig. Die neuen Figuren in der "administrativen Besenkammer des Geheimdienstes" (S. 17) versprechen interessant zu werden. Der schwer traumatisierte Jason Kevin Coe ist erst seit zwei Monaten dabei und scheint womöglich eine tickende Zeitbombe zu sein, und die Nachfolgerin von Cahterine Standish (ob wir noch einmal etwas von ihr lesen werden, ich hoffe doch?) ist ja wohl von ganz besonderer Art. Sie erinnert mich ein wenig an die bösartige Lehrerin bei Harry Potter, Dolores Umbridge, falls das hier jemandem ein Begriff ist? Jedenfalls sehe ich das Gesicht der Schauspielerin aus der HP-Verfilmung vor mir, wann immer von Moira Tregorian die Rede ist. Auf das Zusammentreffen von ihr und dem Sympathen Lamb bin ich jedenfalls sehr gespannt, da treffen definitiv Welten aufeinander... Er hat sie (ernsthaft??) zum Essen eingeladen? Da werden nicht nur die Kollegen:innen misstrauisch... :D Aber wer hat dafür gesorgt, dass Moira den Posten erhält? Sie war doch eigentlich im Hauptquartier gut beschäftigt? Soll sie nun im Slough House spionieren? Oder ist sie womöglich auch strafversetzt worden, weshalb auch immer? Oder - fast unvorstellbar - ist sie auf ausdrücklichen Wunsch von Lamb zu der Truppe gestoßen? Dass Moira sich freiwillig versetzen ließ, glaube ich eher weniger - so ein Feldwebel-Charakter informiert sich vorher genau, und bei den Zuständen dort würde wohl jeder, der die Chance dazu hat, lieber die Flucht ergreifen...

Heißt in England das Antiaggressions-Training tatsächlich Anger Fucking Management (AFM)?! Oder erlaubt sich der Autor hier einen seiner zynischen Scherze? Ich habe jedenfalls sehr gelacht... Shirley ist aber auch ein schräger Charakter - weil sie jemand um eine Spende für einen guten Zweck angeht, schlägt sie ihn zusammen? :p Aber das Selbstexperiment mit dem Waterboarden passte dann ja wieder gut, und Marcus Longridge passt sich da seiner Kollegin hinsichtlich schrägem Benehmen schon an... Ich bin auch schon gespannt darauf, mehr über die Freundin von Ho zu erfahren.

Bedrückend dagegen die Schilderungen des allmählichen Verfalls der Geheimdienstlegende O.B. (Old Bastard), dem Großvater von River. Aber ja, was macht man mit dement werdenden ehemaligen Geheimdienstmitarbeitern, die drohen, sensible Geheimnisse auszuplaudern? Die Information des ehemals existierenden Seniorenheims für verwirrte Ex-Spione, das dann Sparmaßnahmen zum Opfer fiel, glaube ich sogar. Es würde passen... Schlimm nur, dass O.B. seinen eigenen Enkel nicht mehr erkennt, das könnte brenzlig werden, v.a. angesichts der Waffe im Haus. Der Autor spielt zum Ende des Abschnitts mit den Befürchtungen des Lesers / der Leserin - aber der Klappentext verrät leider schon, wie es ausgeht. Manchmal echt doof...

Aber egal, ich freue mich schon aufs Weiterlesen!
 

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Ja, die Klappentexte - es würde mich schon interessieren, was sich die Verlage dabei denken. Oder, noch ärgerlicher, beim neuen Andreas Gruber, wo der Verlag schon die Vorschau auf den nächsten Band, der in einem Jahr erscheint, freigegeben hat, wenn das jemand liest, bevor er den aktuellen Band 6 liest, ist die meiste Spannung raus.
Aber zurück zu den Slow Horses. Diesmal ist es also die Heizung mit ihren gluckernden Rohren, die uns durch die Räume führt und die alten und neuen Mitglieder des Teams vorstellt. Ob es Moira tatsächlich gelingen wird, etwas Ordnung in diese Ansammlung aus speziellen Einzelgängern zu bringen, man darf gespannt sein.
 
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Das hat @parden schön gesagt. Wie nach Hause kommen. So fühlt es sich auch an.

Wieder ein spannender Prolog, der sich am Ende als Knackpunkt in der Geschichte finden wird und wieder eine sehr gelungene Führung durch das Haus. Dieses Mal nicht mit einer Maus, sondern entlang der Heizungsrohre. Wer je in einem älteren Hotel oder B&B in England war, kennt diese Geräusche:)

Es gibt Neuzugänge in Slough House. Eine resolute, tüchtige Sekretärin - ob sie vielleicht nur in ihrer Eigenwahrnehmung so war? - als Ersatz für Catherine. Ich hatte ja gehofft, noch irgendwas über sie zu erfahren, hoffentlich ist sie nicht sang- und klanglos aus der Geschichte verschwunden. Und einen seltsamen jungen Mann.

O.B. wird immer seltsamer, er fühlt sich verfolgt. Ob das nun etwas mit seiner Verwirrtheit zu tun hat oder ob real, bleibt noch unklar.
 
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Heißt in England das Antiaggressions-Training tatsächlich Anger Fucking Management (AFM)?! Oder erlaubt sich der Autor hier einen seiner zynischen Scherze?
Vielleicht wie bei uns der übliche Name "Idiotentest" für die MPU.
Die Information des ehemals existierenden Seniorenheims für verwirrte Ex-Spione, das dann Sparmaßnahmen zum Opfer fiel, glaube ich sogar. Es würde passen...
Absolut, das wäre genau so eine kurzsichtige Sparmaßnahme wie man sie von dieser Regierung erwartet.
 

Bibliomarie

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Ich finde es schade, dass der Diogenes Verlag nun das Format geändert hat. Es passt nun gar nicht mehr so schön in meine Reihe mit den Vorgängern.:(
 
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Es ist fast wie "nach Hause" kommen - wobei... Slough House, da möchte ich mich ehrlich gesagt nicht wortwörtlich zu Hause fühlen
Du sprichst mir aus der Seele. Den gleichen Gedanken hatte ich auch.
Sie erinnert mich ein wenig an die bösartige Lehrerin bei Harry Potter, Dolores Umbridge, falls das hier jemandem ein Begriff ist?
Definitiv! Ich sehe die gleiche Betonfrisur vor mir, wie bei Dolores. Und ich bin gespannt, wie Jackson Lamb auf mögliche Katzenfotos reagieren wird.
Aber wer hat dafür gesorgt, dass Moira den Posten erhält? Sie war doch eigentlich im Hauptquartier gut beschäftigt? Soll sie nun im Slough House spionieren? Oder ist sie womöglich auch strafversetzt worden, weshalb auch immer?
Strafversetzung und Spionage schließen sich nicht aus. Moira stellt sich als unverzichtbaren Aufseher dar, der in der Regent Street für Zucht und Ordnung sorgte. Das hört sich für mich nach schwerer Selbstüberschätzung an. Es würde mich nicht wundern, wenn sie dabei jemandem auf die Füße getreten ist, und es würde mich genauso wenig wundern, wenn sie ihre Versetzung ins Slough House nicht als Bestrafung empfindet, sondern eher als Aufgabe, Slough House auf Vordermann zu bringen. Ich schätze, dass sie sich an Lamb die Zähne ausbeißen wird. Das wird ein Spaß :)
 

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O.B. wird immer seltsamer, er fühlt sich verfolgt. Ob das nun etwas mit seiner Verwirrtheit zu tun hat oder ob real, bleibt noch unklar.
Das könnte ein "Sowohl als auch" werden. Seine Demenz lässt sich sicherlich in die Krimi-Handlung einbauen.
Wobei bis jetzt noch nicht viel Krimi war - abgesehen vom Prolog. Trotzdem gefällt mir der Einstieg in diesen Roman, weil ich weiß, dass es noch spannend wird.
 

parden

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Strafversetzung und Spionage schließen sich nicht aus. Moira stellt sich als unverzichtbaren Aufseher dar, der in der Regent Street für Zucht und Ordnung sorgte. Das hört sich für mich nach schwerer Selbstüberschätzung an. Es würde mich nicht wundern, wenn sie dabei jemandem auf die Füße getreten ist, und es würde mich genauso wenig wundern, wenn sie ihre Versetzung ins Slough House nicht als Bestrafung empfindet, sondern eher als Aufgabe, Slough House auf Vordermann zu bringen. Ich schätze, dass sie sich an Lamb die Zähne ausbeißen wird. Das wird ein Spaß :)
Das könnte natürlich auch sein, wir werden es sicher noch erfahren. Auf das/die Zusammentreffen von Moira und Lamb bin ich definitiv schon seeeeehr gespannt... :D
 

parden

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Definitiv! Ich sehe die gleiche Betonfrisur vor mir, wie bei Dolores. Und ich bin gespannt, wie Jackson Lamb auf mögliche Katzenfotos reagieren wird.
Das passende Jäckchen hat sie jedenfalls schon an - nicht altrosa wie Dolores, aber rot. Offenbar kein Farbton, den Lamb zu schätzen weiß. Bei dem Chaos im Büro ist derzeit wohl noch kein Platz an der Wand für Bildchen - aber wer weiß! Die Vorstellung! :D :D :D
 

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Im Slough House macht wohl jeder was er will. Hier versammeln sich die Agenten, die den Erwartungen nicht so richtig entsprochen haben und daher nennt man sie boshafterweise „Slow Horses“. Alle Mitarbeiter in dieser besonderen Außenstelle des MI5 sind ziemlich speziell, einschließlich ihres Vorgesetzten Lamb.

Der Anschlag auf die Shopping Mall, bei dem so viele Jugendliche getötet wurden, scheint im Slough House niemanden sonderlich zu interessieren. Was soll man auch machen, wenn der Chef selbst kaum auftaucht. Seine neue Assistentin hat eine Mail bekommen und glaubt tatsächlich, dass sie mit Lamb ein Mittagessen hat. Bin gespannt, wie lange sie darauf warten muss.

Viel mehr Aktion ist dann bei David Cartwright, der den falschen Enkel erschossen hat. Er war mal ein großes Tier beim MI5 und hat somit Kenntnis von vielen Geheimnissen. Leider funktioniert sein Verstand nicht mehr so richtig und alle haben sorge, dass er Dinge ausspricht, die lieber nicht gesagt werden sollten. Lamb bestätigt, dass es River ist.
 

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Aber eben auch Mick Herrons sehr bildhafte Schreibweise: allein das Heizsystem des abgewrackten Hauses, das durch die Art der Schilderung fast lebendig wirkt... Großartig.
Das ist wirklich super beschrieben, ein sehr lebendiges Rohrsystem!
die Nachfolgerin von Cahterine Standish (ob wir noch einmal etwas von ihr lesen werden, ich hoffe doch?) ist ja wohl von ganz besonderer Art. Sie erinnert mich ein wenig an die bösartige Lehrerin bei Harry Potter, Dolores Umbridge, falls das hier jemandem ein Begriff ist?
Moira ist zwar pedantisch, aber ich finde sie nicht so schlimm. Slough House kann ein bisschen Pedanterie gebrauchen.
Mit Umbridge hat sie für mich nichts zu tun.
Soll sie nun im Slough House spionieren? Oder ist sie womöglich auch strafversetzt worden, weshalb auch immer? Oder - fast unvorstellbar - ist sie auf ausdrücklichen Wunsch von Lamb zu der Truppe gestoßen?
Das ist die Frage! Aber hätte Lamb sich so eine Frau ausgesucht?
Shirley ist aber auch ein schräger Charakter - weil sie jemand um eine Spende für einen guten Zweck angeht, schlägt sie ihn zusammen?
Immer diese Bettler, da kann einem doch schon mal der kragen platzen ;-)
Aber ja, was macht man mit dement werdenden ehemaligen Geheimdienstmitarbeitern, die drohen, sensible Geheimnisse auszuplaudern? Die Information des ehemals existierenden Seniorenheims für verwirrte Ex-Spione, das dann Sparmaßnahmen zum Opfer fiel, glaube ich sogar.
Wenn man zu viel spart, muss man auch die Nachteile in Kauf nehmen. Aber wie weit das gehen kann, hat wohl keiner bedacht. Ich mag den verwirrten David.
Der Autor spielt zum Ende des Abschnitts mit den Befürchtungen des Lesers / der Leserin - aber der Klappentext verrät leider schon, wie es ausgeht. Manchmal echt doof...
Klappentexte verraten wirklich viel zu oft zu viel.
 

Renie

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Im Slough House macht wohl jeder was er will. Hier versammeln sich die Agenten, die den Erwartungen nicht so richtig entsprochen haben und daher nennt man sie boshafterweise „Slow Horses“. Alle Mitarbeiter in dieser besonderen Außenstelle des MI5 sind ziemlich speziell, einschließlich ihres Vorgesetzten Lamb.

Der Anschlag auf die Shopping Mall, bei dem so viele Jugendliche getötet wurden, scheint im Slough House niemanden sonderlich zu interessieren. Was soll man auch machen, wenn der Chef selbst kaum auftaucht. Seine neue Assistentin hat eine Mail bekommen und glaubt tatsächlich, dass sie mit Lamb ein Mittagessen hat. Bin gespannt, wie lange sie darauf warten muss.

Viel mehr Aktion ist dann bei David Cartwright, der den falschen Enkel erschossen hat. Er war mal ein großes Tier beim MI5 und hat somit Kenntnis von vielen Geheimnissen. Leider funktioniert sein Verstand nicht mehr so richtig und alle haben sorge, dass er Dinge ausspricht, die lieber nicht gesagt werden sollten. Lamb bestätigt, dass es River ist.
Nicht wundern, aber Ich habe deinen letzten Abschnitt als Spoiler markiert. Denn diese Informationen tauchen erst im nächsten Leseabschnitt auf. Und diejenigen, die noch nicht so weit sind oder den Klappentext nicht gelesen haben (falls diese Infos darin stehen), würden sich ärgern.;)
 

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Nicht wundern, aber Ich habe deinen letzten Abschnitt als Spoiler markiert. Denn diese Informationen tauchen erst im nächsten Leseabschnitt auf. Und diejenigen, die noch nicht so weit sind oder den Klappentext nicht gelesen haben (falls diese Infos darin stehen), würden sich ärgern.

Da habe ich den Abschnitt im Buch falsch markiert, ich Dussel. Entschuldigung!
 
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Es ist fast wie "nach Hause" kommen - wobei... Slough House, da möchte ich mich ehrlich gesagt nicht wortwörtlich zu Hause fühlen. Aber den bekannten Charakteren wiederzubegegnen macht Spaß, der Zynismus und bitterböse schwarze Humor haben mich gleich wieder abgeholt. Aber eben auch Mick Herrons sehr bildhafte Schreibweise: allein das Heizsystem des abgewrackten Hauses, das durch die Art der Schilderung fast lebendig wirkt... Großartig. Die neuen Figuren in der "administrativen Besenkammer des Geheimdienstes" (S. 17) versprechen interessant zu werden. Der schwer traumatisierte Jason Kevin Coe ist erst seit zwei Monaten dabei und scheint womöglich eine tickende Zeitbombe zu sein, und die Nachfolgerin von Cahterine Standish (ob wir noch einmal etwas von ihr lesen werden, ich hoffe doch?) ist ja wohl von ganz besonderer Art. Sie erinnert mich ein wenig an die bösartige Lehrerin bei Harry Potter, Dolores Umbridge, falls das hier jemandem ein Begriff ist? Jedenfalls sehe ich das Gesicht der Schauspielerin aus der HP-Verfilmung vor mir, wann immer von Moira Tregorian die Rede ist. Auf das Zusammentreffen von ihr und dem Sympathen Lamb bin ich jedenfalls sehr gespannt, da treffen definitiv Welten aufeinander... Er hat sie (ernsthaft??) zum Essen eingeladen? Da werden nicht nur die Kollegen:innen misstrauisch... :D Aber wer hat dafür gesorgt, dass Moira den Posten erhält? Sie war doch eigentlich im Hauptquartier gut beschäftigt? Soll sie nun im Slough House spionieren? Oder ist sie womöglich auch strafversetzt worden, weshalb auch immer? Oder - fast unvorstellbar - ist sie auf ausdrücklichen Wunsch von Lamb zu der Truppe gestoßen? Dass Moira sich freiwillig versetzen ließ, glaube ich eher weniger - so ein Feldwebel-Charakter informiert sich vorher genau, und bei den Zuständen dort würde wohl jeder, der die Chance dazu hat, lieber die Flucht ergreifen...

Heißt in England das Antiaggressions-Training tatsächlich Anger Fucking Management (AFM)?! Oder erlaubt sich der Autor hier einen seiner zynischen Scherze? Ich habe jedenfalls sehr gelacht... Shirley ist aber auch ein schräger Charakter - weil sie jemand um eine Spende für einen guten Zweck angeht, schlägt sie ihn zusammen? :p Aber das Selbstexperiment mit dem Waterboarden passte dann ja wieder gut, und Marcus Longridge passt sich da seiner Kollegin hinsichtlich schrägem Benehmen schon an... Ich bin auch schon gespannt darauf, mehr über die Freundin von Ho zu erfahren.

Bedrückend dagegen die Schilderungen des allmählichen Verfalls der Geheimdienstlegende O.B. (Old Bastard), dem Großvater von River. Aber ja, was macht man mit dement werdenden ehemaligen Geheimdienstmitarbeitern, die drohen, sensible Geheimnisse auszuplaudern? Die Information des ehemals existierenden Seniorenheims für verwirrte Ex-Spione, das dann Sparmaßnahmen zum Opfer fiel, glaube ich sogar. Es würde passen... Schlimm nur, dass O.B. seinen eigenen Enkel nicht mehr erkennt, das könnte brenzlig werden, v.a. angesichts der Waffe im Haus. Der Autor spielt zum Ende des Abschnitts mit den Befürchtungen des Lesers / der Leserin - aber der Klappentext verrät leider schon, wie es ausgeht. Manchmal echt doof...

Aber egal, ich freue mich schon aufs Weiterlesen!
Toller Einstieg, wirklich!!! Ich muss jetzt praktisch nichts mehr schreiben ;)
Vielleicht war sie wirklich tüchtig und resolut
Sie kann auch schlicht ZU tüchtig und resolut gewesen sein ;)

Ich habe mich erst mal die teilweise etwas umfangreichen Sätze und den ironischen Schreibstil gewöhnen müssen - vermutlich war ich noch zu sehr in der knappen, prägnanten Sprache des Vorgängerbuches verhaftet. Aber nun mit dem 3. Kapitel bin ich drin und es ist einfach schön, alte Bekannte wieder zu treffen :D
Dank der tollen Beschreibungen Herrons sehe ich die ganze Szenerie deutlich vor - grandios die Beschreibung des Waterboardens. Keine schlechte Idee übrigens - bevor gefoltert werden darf, müssen alle Beteiligten sich dieser Tortur unterziehen. Ob dann noch viele daran beteiligt sein wollen? (Um es klar zu stellen: Ich bin gegen Folter jeglicher Art, aber das interessiert ja niemand der Verantwortlichen. Sie tun es bzw. lassen es trotzdem tun.)
Auf das erste Auftauchen von Lamb bin ich schon gespannt, lang dürfte es nicht mehr dauern.
 
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