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Ja, das ist interessant. Normal fiebert ja man mit dem Helden mit und wünscht ihm, dass alles gut ausgeht. Hier ist es so, dass man sich möglichst viel Missgeschicke für Barry wünscht. Ein Antiheld.in gespannt , ob er auf seinem Roadtrip eins auf die F..., ähm Nase bekommt, Ich würde es ihm gönnen!
Diese Idee ist absolut verrückt und lebensfern. Sie zeigt, dass Barry total abgehoben ist und jeden Kontakt zum normalen Leben verloren hat. Sein Uhrentick ist auch unnormal....Zudem ist er auch noch total lebensfern verrückt, oder was sagt ihr zu seiner Idee einer Uhrenstiftung, mit der er Typen wie Javon vom Drogendealer zum Uhrenhändler machen will und gleichzeitig auch noch Eindruck bei den Frauen machen will, die ihn bisher missachten.
Ich habe in dem Zusammenhang daran gedacht, dass es in den USA wohl üblicher ist als bei uns, jemanden zu verklagen. Z.B. scheint es in den USA keine Spielplätze wie bei uns zu geben, denn wenn sich ein Kind verletzten würde, könnte der Spielplatzbetreiber verklagt werden. Das wäre für mich ein Beispiel für übermäßige Regulierung. Aber im Prinzip haben diese Kontrollorgane( wie Rechtsanwälte, Sozialarbeiter, Medien, an die man sich wendet wenn einem Unrecht geschieht) glaube ich mehr Vor- als Nachteile.ber etwas Wahres ist an diesem Gedankengang der reglementierten Gesellschaft schon dran. Klar, eine Gemeinschaft braucht Regeln. Aber ab wann wird zu viel reglementiert und was resultiert daraus? Was sagt ihr?
Ich habe bei diesem Gedanken des zu viel Reglementierens an ein Hineinfallen in diese vielen Regeln gedacht, ein nicht mehr Nachdenken/Hinterfragen dieser Regeln. An ein Fördern des nicht Denkens. Eine eventuell einhergehende Unzufriedenheit damit, die sich in Wählerverhalten, siehe Trump o ä niederschlägt.Ich habe in dem Zusammenhang daran gedacht, dass es in den USA wohl üblicher ist als bei uns, jemanden zu verklagen. Z.B. scheint es in den USA keine Spielplätze wie bei uns zu geben, denn wenn sich ein Kind verletzten würde, könnte der Spielplatzbetreiber verklagt werden. Das wäre für mich ein Beispiel für übermäßige Regulierung. Aber im Prinzip haben diese Kontrollorgane( wie Rechtsanwälte, Sozialarbeiter, Medien, an die man sich wendet wenn einem Unrecht geschieht) glaube ich mehr Vor- als Nachteile.
Diese Szene erinnerte mich an Der Gott des Gemetzels - ebenfalls vom Feinsten!Der Autor jedenfalls hat ein Händchen für Situationen. Das Kammer (Trauer) Spiel bei den Nachbarn war schon sehr exemplarisch für amerikanische Verhältnisse.
Das ist der typisch amerikanische Traum. Er kommt aus unterprivilegierten Verhältnissen und schafft es kraft guter Ausbildung in die Finanzbranche. Dort macht er aus Geld noch mehr Geld. So funktioniert Amerika...Barry denkt über sein Leben nach und es wird erwähnt, dass er der Sohn eines Poolreinigers war. Wie kam er in seine jetzige Posittion? Ist jemand der aus einer anderen Gesellschaftsschicht nach oben strebt mehr auf Geld fixiert, als jemand der mit Geld aufwächst?
So herrlich, wenn sich Kate Winslet über den Kokoschka übergibt.Diese Szene erinnerte mich an Der Gott des Gemetzels - ebenfalls vom Feinsten!
Dieses Beschreiben von Menschen über die Marken, die sie tragen zieht sich ja durch das ganze Buch. Sicherlich eine überspitzte und sarkastische Darstellung unserer Welt, mit der übertriebenen Wichtigkeit vom äußerlichen Schein. Und das Ganze in diesem überspitzten Ton, gefällt mir.Sobald Barry zur Greyhound Station kommt, tauchen Menschen aus den unteren Klassen auf. Interessant wie diese mit Rassemerkmalen (Schwarze, Latinos...), oder ihrer Kleidung (T- Shirt- Aufdrucke) charakterisiert werden.
Der Protagonist dieser Geschichte ist der gut situierte Barry Crohen, aus Manhatten, der sich mit einem verletzten Gesicht auf eine Reise begibt, weil er zu Hause mit seiner Kleinfamilie Probleme zu haben scheint. Er hat einen kranken Jungen Shiva, drei Jahre alt, der an einer schweren Krankheit leidet. Seit der Diagnose seines Kindes bekommt er Eheprobleme. Seine indische? Frau Seema, gelernte Juristin, 26 Jahre alt, wirft ihm persönliches Versagen vor. Barry arbeitet seit 20 Jahren in der Finanzbranche. Sein Job fordert ihn, die Frau wirft ihm Fantasie- und Seelenlosigkeit vor. Barry glaubt, dass das mit seinem trockenen Job zu tun hat.
Barry Cohen hat seine Familie verlassen und flieht mit einem Greyhound aus New York, um eine alte Jugendliebe in Richmond wiederzufinden. Und warum? Wenn ihr mich fragt, weil er total durchgeknallt ist.
Barry ist Investmentbanker und gehört zu den Reichen der Reichen. Er wohnt nicht in einem schnöden 3 Mio. Dollarappartement im 3. Stock. Ihm gehört eine ganze Etage von dreifachem Wert im 20. Das einzige, was ihn in seiner Eitelkeit stört ist, dass es noch reichere Männer gibt als ihn. Die 3 Etagen über ihm gehören Rupert Murdoch. - Hier habe ich herzlich gelacht! Das Leben ist soo ungerecht, oder gerecht, je nachdem, wie man es sieht.
Barry‘s Passion sind Uhren. Sie vermitteln ihm Kontrolle in seinem Leben, über das er sonst keine Kontrolle hat. Barry kann nicht damit umgehen, wenn es nicht so läuft, wie er möchte. Er kommt daher auch nicht damit zu recht, dass sein 3jähriger Sohn Autist ist. Sicherlich ist das eine schwere Situation für jede Familie, wenn man ein krankes Kind hat. Aber bei Barry habe ich eher das Gefühl, dass er seine schöne aalglatte Welt gefährdet sieht. Er hat mehr Sorge, dass er mit einem kranken Sohn nicht mehr ins Bild der Superreichen Investmentbanker passt. Igitt!
Auslöser seiner Flucht ist demnach auch eher eine Bagatelle. Barry und seine Frau Seema sind zum Essen bei Nachbarn eingeladen. Diese sind nur „normal reich“ und Barry sieht sie daher als niederrangig an. Als Barry gegenüber dem Gastgeber den Angeber raushängen lässt, erntet er von Seema spitze Kommentare. Sie sagt, er habe keine Fantasie und keine Seele. Darüber regt er sich die ganze Zeit auf und deshalb haut er ab. Eigentlich flüchtet er aber aus seinem, für ihn unerträglich gewordenen Leben und hofft, bei seiner Jugendliebe wieder das perfekte Leben zu finden.
Ja, ihr habt Recht: Unser Held Barry ist sehr unsympathisch. Er hat es im Augenblick nicht leicht im Leben, trotz seines Reichtums. Bei seinem kleinen Sohn wurde vor kurzem Autismus diagnostiziert, sein von ihm gemanagter Hedgefonds hat seit drei Jahren keine Gewinne mehr gemacht und über ihm schwebt eine mögliche Klage der Börsenaufsicht...erst mal verständlich, dass er Fluchtgedanken hat. Sehr amerikanisch der Gedanke einfach in den Weiten des Landes zu verschwinden. Fast klischeehaft auch der Gedanke, seine Jugendliebe zu suchen. Der Wunsch, sein Leben noch einmal neu zu erfinden - alles sehr amerikanisch.
Der erste Abschnitt ist eine - wie ich vermute - treffende Milieubeschreibung der superreichen New Yorker. Sobald Barry zur Greyhound Station kommt, tauchen Menschen aus den unteren Klassen auf. Interessant wie diese mit Rassemerkmalen (Schwarze, Latinos...), oder ihrer Kleidung (T- Shirt- Aufdrucke) charakterisiert werden. Witzig fand ich die Deutschen, die extra in ein Problemviertel kutschiert werden, wo sie Drogendealer gegen Bezahlung photographieren. Ist da was dran? Gibt es tatsächliche solche touristischen Angebote? Jedenfalls scheint der Autor die Dinge gerne überspitzt darzustellen.
Barry tut sich immer wieder selber leid. Er gehört nur zur zweiten Liga der reichsten Männer, nicht nach ganz oben. Hätte sein Vater ihm geholfen, ihn unterstützt, dann hätte er schon Milliarden statt leider nur viele Millionen. Usw. Sympathie heischt sein Autor so ganz sicher nicht für ih ein.
Zudem ist er auch noch total lebensfern verrückt, oder was sagt ihr zu seiner Idee einer Uhrenstiftung, mit der er Typen wie Javon vom Drogendealer zum Uhrenhändler machen will und gleichzeitig auch noch Eindruck bei den Frauen machen will, die ihn bisher missachten.
Das ist schon sehr skuril-verrückt und macht ihn dann auch wieder interessant. Ich jedenfalls habe mich in das Buch eingelesen und verfolge interessiert, wie weit Barry sich mit dem Bus aus seinem alten Leben der Wall Street entfernen kann.
Ganz krass wird auch der Unterschied zwischen Vermögen und Armut gezeichnet. (Witzig finde ich aber auch, wie er die Reichen und die ganz Reichen noch auseinander dividiert). Kaum ist Barry aus seiner Blase der Button Down Hemden, Hausangestellten, Klimaanlagen sauber steril, geschniegelt) draußen, umgibt ihn Gestank und Ärger. Irgendwie prallt das aber noch an seiner Teflonschicht ab. Momentan ärgert ihn mehr, dass er niemand mir seiner schwarzen Amex beeindrucken kann, als dass er sich echte Angst vor Drogenhändlern hat.
Mich hat allerdings auch gewundert, dass er sich so leicht vom Handy und der Kreditkarte trennt. Immerhin mag Barry Bücher, alles ist ja doch nicht so verkehrt an ihm.