Das erste Kapitel ist gelesen - und auch ich bin beeindruckt, wie schnell ich hier in fremde Welten eintauchen konnte. Dabei stellen die vielen Namen, Götter, Orte, Gegebenheiten schon eine Herausforderung dar - Glossar hin, Glossar her. Aber das wird schon, da bin ich zuversichtlich.
Da ich eher selten historische Romane lese (durchschnittlich höchstens eins pro Jahr, denke ich...), bin ich in alten Gebräuchen nicht so bewandert, und auch die alten Götterwelten sind nicht so meins. Aber hier scheint es viele Götter nebeneinder zu geben - ich spekuliere mal: Wuodan = Wotan = germanischer Gott, Hador = Hades = griechischer Gott, Gaia = Gaia = eine der ersten (griechischen) Gottheiten, Uron = Uranos = Sohn der Gaia, gleichzeitg Vater ihrer zahlreichen Kinder (Sodom und Gomorrha) --- was ist hier los?
Bei dem Gebiet in Mitteldeutschland hätte ich keinen Glauben an so viele griechische Götter vermutet? Entspringt das der Fantasie des Autors? Ich bin zugegeben etwas verwirrt. Die Namen der Götter scheinen zumindest (meist?) eine Anlehnung an bekannte Gottheiten zu sein, zu Destarte ist mir allerdings nichts eingefallen.
Vielen Dank für die prompte Antwort!Die Archäologie kann uns nichts über Gottheiten verraten. Die Menschen damals waren nicht schriftkundig und haben keine Dokumente hinterlassen. Also musste ich mir Gottheiten, Mythen und zum Teil Riten (außer bei Begräbnissen) ausdenken. Da germanische und griechische Götterwelten sich in vielem ähneln und beide indoeuropäischem Ursprung sind, müssen sie auf gleichen Urmythen aufbauen. Das war jedenfalls meine Überlegung. Daher die Ähnlichkeiten.
Ok, die Frage nach den Göttern in diesem Buch stellte sich mir auch und ist damit beantwortet. Und was ist mit den "Liedstrophen" am Anfang jedes Kapitels? Der Wortwahl nach zu urteilen, könnten sie überliefert sein. Sie könnten aber auch Deiner Fantasie entsprungen sein?Die Archäologie kann uns nichts über Gottheiten verraten. Die Menschen damals waren nicht schriftkundig und haben keine Dokumente hinterlassen. Also musste ich mir Gottheiten, Mythen und zum Teil Riten (außer bei Begräbnissen) ausdenken.
Darüber bin ich auch gestolpert. Genauso wie mir das Thema "Fremdenhass" begegnet ist: Zwischen Alben und dem Rest scheint es Migrationsprobleme zu geben.Einiges ändert sich anscheinend nie:
[zitat]In letzter Zeit sind auch wieder Flüchtlinge gekommen, Bauern mit ihren Familien, die anderswo von ihrer Scholle vertrieben wurden. Nicht immer werden sie bereitwillig aufgenommen. Oft hat es Streit darüber gegeben.[/zitat] (S. 31/32)
Ich schreibe erst mal meine Eindrücke runter, bevor ich lese, was Ihr geschrieben habt.
Erstaunlich, wie kurz 4000 Jahre erscheinen können. Denn die Geschichte liest sich, als ob sie gestern passiert wäre. Dafür bin ich wirklich dankbar, denn ich hatte die Befürchtung, dass sich bei mir kein Bezug zu den Charakteren, Schauplätzen und der Handlung einstellen wird. Denn ich habe überhaupt keine Verbindung zu diesem Teil unserer Vergangenheit. Steinzeit, Bronzezeit und was weiß ich noch, ist für mich alles eins und eine große Unbekannte. In der Geschichte, wie sie jedoch hier erzählt wird, fühle ich mich gut aufgehoben.
Ich war erstaunt, dass du, Ulf, eine Frau als Protagonistin gewählt hast. Für mich ist diese Zeit in meiner Fantasie männerdominiert. Daher ist Rana für mich gleich am Anfang eine große Überraschung, die mir aber ausgesprochen gut gefällt. Sie scheint sehr eigenwillig zu sein, was vermutlich ihrer Erziehung geschuldet ist. Als Tochter einer Priesterin bekommt sie das Selbstbewusstsein ihrer Mutter mit auf den Weg. Und die Ehe, die Herdis und Utrik führen ist vermutlich auch nicht typisch. Denn die beiden scheinen auf Augenhöhe miteinander umzugehen. Tatsächlich ist es für mich sogar Herdis, die "die Hosen anhat".
Auch die Darstellung von Herdis als Priesterin trägt dazu bei, dass ich diese Geschichte als "modern" (ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken kann) empfinde. Herdis entspricht mehr dem Bild eines evangelischen Pfarrers der heutigen Zeit. Der also ein ganz normales Familienleben führt, der mitten in seiner Gemeinde lebt, für seine Gemeindemitglieder da ist, und nur zu Gottesdiensten in sein Pfarrersgewand schlüpft.
Mir gefällt, dass Herdis so vielschichtig dargestellt ist. Sie ist nicht nur Priesterin, sondern auch Mutter, Ehefrau und Dorfbewohnerin. Diese Vielschichtigkeit ist ein Aspekt, der für mich auch auf andere Charaktere zutrifft.
Utrik z. B., Vater, Ehemann, Schmied und Reisender, der in jüngeren Jahren durch die Welt gereist ist, wenn sie auch kleiner war als unsere Welt heute.
Ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich versuche mir eine Vorstellung über die Länder, Orte und Entfernungen mache. In unserer modernen Welt denken wir in ganz anderen Dimensionen. Daher interessiert mich, von welcher Fläche man ausgehen kann, wenn man die Gebiete der Clans betrachtet. Was man heutzutage mit dem Auto innerhalb weniger Stunden runterreißt, dauerte damals vermutlich etliche Tage.
Jetzt sehe ich mir an, was die anderen geschrieben haben. Denn ich vermute, dass bereits Fragen aufgekommen sind, die sich mir auch stelllen.
Ok, die Frage nach den Göttern in diesem Buch stellte sich mir auch und ist damit beantwortet. Und was ist mit den "Liedstrophen" am Anfang jedes Kapitels? Der Wortwahl nach zu urteilen, könnten sie überliefert sein. Sie könnten aber auch Deiner Fantasie entsprungen sein?
Darüber bin ich auch gestolpert. Genauso wie mir das Thema "Fremdenhass" begegnet ist: Zwischen Alben und dem Rest scheint es Migrationsprobleme zu geben.
Du warst ja anfänglich ziemlich skeptisch, ob ein Roman, der zur Bronzezeit spielt, dich oder andere interessieren könnte. Deshalb bin ich froh, dass du doch gut in die Geschichte reingekommen bist. Aber ehrlich gesagt, hatte ich auch nichts anderes erwartet, denn der Roman ist vielschichtig und unterhaltsam mit vielen abenteuerlichen Wendungen.
An die Schwachstelle hatte ich auch schon gedacht; vielleicht ist er ja ein Spion . Ich bin jetzt mitten im 3. Kapitel. Orkon ist jetzt schon eine Hassfigur für mich. Muskelprotz mit Spatzenhirn ist mir da spontan eingefallen . Die Naturbeschreibungen etc. hingegen finde ich große Klasse.Ich hoffe, dass der Knecht (woher auch immer er stammt) auch wirklich Schweigen bewahrt. Er ist zumindest eine erkennbare Schwachstelle - ich hoffe, Ranas Naivität rächt sich nicht eines Tages...
Ja, das finde ich auch immer wieder faszinierend. Erstaunlich nur, dass die Menschheit nicht aus ihren Fehlern lernt und sich und Mutter Gaia, äh, Mutter Erde zu Grunde richtet...Es ist so faszinierend, was die Leute damals mit einfachen Mitteln geschaffen haben und was sich heute über sie noch rausfinden lässt.
Und es funktioniert Bevor ich mich in ein neues Kapitel stürze, lese ich erstmal den kleinen Text und rätsele, auf welchen Protagonisten wir in diesem Kapitel treffen werden. Und meine Trefferquote ist gut.Wie du vielleicht gemerkt hast, ist jedes Kapitel einer Gottheit gewidmet. Und diese kleinen Texte sollen den Leser ein wenig dazu einstimmen.
Das mit den Muskeln ist lang her. Mittlerweile ist aus der Muskelmasse Fett geworden.Muskelprotz mit Spatzenhirn