1. Leseabschnitt: 2038 (Seite 10 - 55)

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ganz richtig ist, man geht in Konkurs. Man macht Bankrott und geht in Konkurs. Ich bin froh, dass ich Deutsch geschenkt bekam und nicht lernen musste. Ich hätte es nie auch nur annähernd beherrscht und gestern beim Quiz hab ich beim Plural von Wischmop versagt ;-).
Das stimmt so nicht. Schau mal in den Duden: Konkurs wird eröffnet/beantragt. Wie Ulrike sagte, er ist ein Verfahren. In Konkurs gehen ist aber der umgangssprachliche, verbreitete Ausdruck.
 

SuPro

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28. Oktober 2019
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Baden Württemberg
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Sodele, Ihr Lieben. Etwas verspätet wegen meines Urlaubs und des bei dessen Beginn noch nicht vorhandenen Buchs, steige ich nun in die Runde ein.
Also ich muss schon sagen, dass ich überrascht bin. Mir war gar nicht klar, dass es sich um einen dystopischen Roman handelt. Ich brauchte einige Seiten, um in dieser endzeitlichen Welt zu landen, bin jetzt, nach dem ersten Abschnitt, aber ziemlich begeistert.
Die Idee dahinter gefällt mir total gut und die offensichtliche Parallele, Symbolik, dass auch wir uns vor dem großen Welken befinden könnten, hat etwas schaurig-beängstigendes.
Was mir sehr ins Auge gestochen ist:
Es ist eine extrem widersprüchliche Welt, in der erst mit chemieschen Reinigern gesäubert und dann mit Bio-Zedernöl nachgesprüht wird.

Eine Welt, in der eigenwillige gesunde Mahlzeiten als Tiefkühl- und Mikrowellengerichte auf den Tisch kommen.

Die Natur wird hoch gehalten, aber in den Gäste -Whirlpools ist so viel Chlor enthalten, dass Frösche verenden.

Bäume werden als rare Kostbarkeiten angesehen, aber die Villen der steinreichen Pilger sind verschwenderisch mit Holz und Papier ausgestattet.
Eine drei-Klassen-Gesellschaft:
Steinreich und gesund oder arm und krank oder sich als Waldführerin verkaufen und gesund.

und dann bin ich noch über ein paar Fragen gestolpert:
Warum muss sie die beiden kranken Tannen heimlich vermessen? (Weil es ihrem Arbeitgeber nicht um die Bäume, sondern nur um das Geld geht, dass sie mit den Bäumen verdienen?)

warum geht sie mit diesem stink reichen Pilger Corbyn mit in seine Villa obwohl es verboten ist? Gehört Prostitution zu den Vorschriften und Regularien der Firma? Oder will sie sich damit ihr mageres Gehalt aufbessern? Oder will sie einfach nur Abwechslung und Spaß haben? Aber das Risiko ist: die Verbannung auf das Festland bei übertreten von Regeln.

Welches Interesse verfolgt Silas? Er wurde von Jake ohne jegliche Erklärung verlassen und könnte eigentlich gekränkt sein. Aber er ist weder herablassend noch verbittert. Führt er etwas im Schilde?
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Mir gefällt sehr gut was ich lese, und die anfängliche Befürchtung, dass ich mich in einer kompletten Dystopie finde, wird sich wohl komplett in Wohlgefallen auflösen.
Ich wohne übrigens direkt am Waldrand und liebe es, Bäume anzufassen. Vor meinem Haus stehen zwei ca 35m hohe Douglasien, einfach eine Pracht, und ich kann das Gefühl für schöne alte Bäume absolut nachvollziehen.
Ich bin sehr neugierig auf die Familiengeschichte...

ich höre übrigens aus Zeitgründen mal wieder parallel zum Lesen, um schneller vorwärts zu kommen. Und auch das Hörbuch ist ganz ausgezeichnet.
 

KrimiElse

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Dass der Roman teilweise in der Zukunft spielt, wusste ich. Ich war nur überrascht, dass das gleich im ersten Abschnitt der Fall ist. Nach dem ganzen Lob, das ich schon über „Das Flüstern der Bäume“ gelesen habe, sind meine Erwartungen hoch. Und bislang wurde ich überhaupt nicht enttäuscht. Die Geschichte gefällt mir bisher sogar sehr gut.
Das geht mir diesmal bei dem Buch auch so...hohe Erwartungen wegen des vielen Lobes. Ich versuche dennoch, unvoreingenommen weiterzulesen.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Obwohl nur 18 Jahre von heute entfernt, ist es eine postapokalyptische Welt. Mit den Bäumen verschwand die Feuchtigkeit und die trockene Erde wurde zu Staub.
Nun ja, ich denke wirklich, dass es höchste Zeit ist, das Ruder herumzureißen, aber ganz so pessimistisch sehe ich unsere Zukunft nicht. Aber als Hintergrundszenario finde ich die Überspitzung gut.
Ich fahre täglich an Wäldern vorbei, in denen es immer mehr tote Bäume gibt. Besonders auffällig seit letztem Jahr. Der Wald hinter unserem Haus wird sehr gut gepflegt, Käferbäume schnell entfernt, aber dennoch glaube ich, dass der Fichtenbestand äußerst gefährdet ist. Eine Studienfreundin, die an der Uni in Tarandt (Außenstelle TU Dresden - Forstwirtschaft) ein Aufbaustudium gemacht hat (darüber hatte ich vor sehr langer Zeit auch nachgedacht, mich dann aber für Aufbaustudium Umweltverfahrenstechnik an der TU Freiberg entschieden), schlägt nur nicht die Hände über dem Kopf zusammen, besonders im Hinblick auf viele Wald-Monokulturen zur Holzernte. Noch ein paar trockene Sommer und das war’s mit dem Wald, meint sie.
Für mich ist es durchaus denkbar, dass Bäume verschwinden.
 
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Bibliomarie

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Ich fahre täglich an Wäldern vorbei, in denen es immer mehr tote Bäume gibt. Besonders auffällig seit letztem Jahr. Der Wald hinter unserem Haus wird sehr gut gepflegt, Käferbäume schnell entfernt, aber dennoch glaube ich, dass der Fichtenbestand äußerst gefährdet ist. Eine Studienfreundin, die an der Uni in Tarandt (Außenstelle TU Dresden - Forstwirtschaft) ein Aufbaustudium gemacht hat (darüber hatte ich vor sehr langer Zeit auch nachgedacht, mich dann aber für Aufbaustudium Umweltverfahrenstechnik an der TU Freiberg entschieden), schlägt nur nicht die Hände über dem Kopf zusammen, besonders im Hinblick auf viele Wald-Monokulturen zur Holzernte. Noch ein paar trockene Sommer und das war’s mit dem Wald, meint sie.
Für mich ist es durchaus denkbar, dass Bäume verschwinden.

Passend dazu habe ich gestern einen Bericht über den Nationalpark Bayrischer Wald gelesen. Vor dreißig Jahren waren ganze Hänge kahl und von Borkenkäfern komplett geschädigt. Man hat die Natur sich selbst überlassen, weder Totholz entfernt, noch aufgeforstet. Inzwischen hat sich Natur selbst geholfen. Ein vielfältiger Mischwald entstand und viele Tiere und Pflanzen sind zurückgekommen. Aber das nur, weil der Wald eben nicht bewirtschaftet wird.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Passend dazu habe ich gestern einen Bericht über den Nationalpark Bayrischer Wald gelesen. Vor dreißig Jahren waren ganze Hänge kahl und von Borkenkäfern komplett geschädigt. Man hat die Natur sich selbst überlassen, weder Totholz entfernt, noch aufgeforstet. Inzwischen hat sich Natur selbst geholfen. Ein vielfältiger Mischwald entstand und viele Tiere und Pflanzen sind zurückgekommen. Aber das nur, weil der Wald eben nicht bewirtschaftet wird.
Könnte ein Konzept für die Zukunft sein. Warum muss der Mensch sich auch alles zum Untertan machen?
 
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KrimiElse

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