Sodele, Ihr Lieben. Etwas verspätet wegen meines Urlaubs und des bei dessen Beginn noch nicht vorhandenen Buchs, steige ich nun in die Runde ein.
Also ich muss schon sagen, dass ich überrascht bin. Mir war gar nicht klar, dass es sich um einen dystopischen Roman handelt. Ich brauchte einige Seiten, um in dieser endzeitlichen Welt zu landen, bin jetzt, nach dem ersten Abschnitt, aber ziemlich begeistert.
Die Idee dahinter gefällt mir total gut und die offensichtliche Parallele, Symbolik, dass auch wir uns vor dem großen Welken befinden könnten, hat etwas schaurig-beängstigendes.
Was mir sehr ins Auge gestochen ist:
Es ist eine extrem widersprüchliche Welt, in der erst mit chemieschen Reinigern gesäubert und dann mit Bio-Zedernöl nachgesprüht wird.
Eine Welt, in der eigenwillige gesunde Mahlzeiten als Tiefkühl- und Mikrowellengerichte auf den Tisch kommen.
Die Natur wird hoch gehalten, aber in den Gäste -Whirlpools ist so viel Chlor enthalten, dass Frösche verenden.
Bäume werden als rare Kostbarkeiten angesehen, aber die Villen der steinreichen Pilger sind verschwenderisch mit Holz und Papier ausgestattet.
Eine drei-Klassen-Gesellschaft:
Steinreich und gesund oder arm und krank oder sich als Waldführerin verkaufen und gesund.
und dann bin ich noch über ein paar Fragen gestolpert:
Warum muss sie die beiden kranken Tannen heimlich vermessen? (Weil es ihrem Arbeitgeber nicht um die Bäume, sondern nur um das Geld geht, dass sie mit den Bäumen verdienen?)
warum geht sie mit diesem stink reichen Pilger Corbyn mit in seine Villa obwohl es verboten ist? Gehört Prostitution zu den Vorschriften und Regularien der Firma? Oder will sie sich damit ihr mageres Gehalt aufbessern? Oder will sie einfach nur Abwechslung und Spaß haben? Aber das Risiko ist: die Verbannung auf das Festland bei übertreten von Regeln.
Welches Interesse verfolgt Silas? Er wurde von Jake ohne jegliche Erklärung verlassen und könnte eigentlich gekränkt sein. Aber er ist weder herablassend noch verbittert. Führt er etwas im Schilde?