1. Leseabschnitt: 2038 (Seite 10 - 55)

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.426
49.815
49
das Unternehmen macht Konkurs. Wenn man das googelt, kommt, sie ging in Konkurs.
Ganz korrekt ist es vielleicht nicht. Der Unternehmer macht Konkurs, weil er aktiv beteiligt ist. Das Unternehmen geht in Konkurs.
Das wäre mir aber vom Sprachgefühl her gar nicht aufgefallen :D
 

milkysilvermoon

Bekanntes Mitglied
13. Oktober 2017
1.803
5.061
49
Dass der Roman teilweise in der Zukunft spielt, wusste ich. Ich war nur überrascht, dass das gleich im ersten Abschnitt der Fall ist. Nach dem ganzen Lob, das ich schon über „Das Flüstern der Bäume“ gelesen habe, sind meine Erwartungen hoch. Und bislang wurde ich überhaupt nicht enttäuscht. Die Geschichte gefällt mir bisher sogar sehr gut.

Beim Lesen hatte ich einen Kloß im Hals. Das dystopische Szenario aus dem ersten Abschnitt ist schon recht zugespitzt, aber vom Grundsatz her wirkt es erschreckend real. Ich war vor einem Jahr in mehreren US- amerikanischen Nationalparks und habe damals schon viele kranke und abgestorbene Bäume gesehen. Ein massives Waldsterben ist also nicht an den Haaren herbeigezogen.

Von der Art her erinnert mich der Roman an „Die Geschichte der Bienen“ (wobei ich das Buch von Maja Lunde selbst noch nicht gelesen habe). Geht es noch jemandem so?

Zu Beginn des 2.Leseabschnitts ist mir aufgefallen, dass die Jahreszahlen an den Jahresringen der Baumscheibe die Zeit angeben, wann die einzelnen Kapitel,spielen. Zuerst bewegen wir uns zurück und dann wieder in die Zukunft ;).

Die Baumscheibe ist eine schöne Idee. Generell gefällt mir die Aufmachung des Hardcovers sehr gut.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.426
49.815
49
Von der Art her erinnert mich der Roman an „Die Geschichte der Bienen“ (wobei ich das Buch von Maja Lunde selbst noch nicht gelesen habe). Geht es noch jemandem so?
Ich glaube (und hoffe) das täuscht. In der Geschichte der Bienen werden drei unterschiedliche Zeitebenen miteinander verknüpft, die nur extrem locker miteinander in Verbindung stehen. Es eint sie das Bienenthema.
Hier steht eine Familiengeschichte im Vordergrund. Außerdem wird gekonnter erzählt (bis jetzt).
 

milkysilvermoon

Bekanntes Mitglied
13. Oktober 2017
1.803
5.061
49
Ich glaube (und hoffe) das täuscht. In der Geschichte der Bienen werden drei unterschiedliche Zeitebenen miteinander verknüpft, die nur extrem locker miteinander in Verbindung stehen. Es eint sie das Bienenthema.
Hier steht eine Familiengeschichte im Vordergrund. Außerdem wird gekonnter erzählt (bis jetzt).

Ah, okay. Ich dachte bei Lunde gäbe es auch Verbindungen zwischen den Protagonisten. Hab‘s, wie schon geschrieben, aber nicht gelesen. Du klingst jetzt aber auch nicht so begeistert. Von daher habe ich vielleicht nicht so viel verpasst...

Danke auch an dich, @Querleserin , für die Aufklärung!
 

MRO1975

Bekanntes Mitglied
11. August 2018
1.538
3.981
49
48
Sorry, ich bin spät gestartet, da ich noch den Schwarzrock unbedingt zu Ende lesen musste.

Ihr habt zum ersten Abschnitt, der ja nicht sehr lang ist, schon viel geschrieben. Da bleibt mir wenig nachzulegen. Auch ich finde, dass die Geschichte, obwohl sie 2038 beginnt, gar nicht so dystopisch, sondern leider sehr real wirkt. So weit braucht man gar nicht in die Zukunft zu blicken, dass einem das Szenario wahrscheinlich vorkommt.

Die Bilder sind schön. Die Geschichte kommt gut in Fahrt. Das einzige, worüber ich etwas gestolpert bin, waren die in den Vorausblick eingebundenen Rückblicke auf die Kindheit von Jake und ihr Studium. Das wurde recht schnell abgehandelt, dafür wurde aber sehr viel hineingepackt. Die Mutter als 1. Bratschistin in einem Orchester, ein tödlicher Unfall, der Vater verschwunden/gestorben (?), Kindheit bei den Großeltern in Delih, dann doch wieder Studium in den USA (?) und Phd in den Niederlanden. Wird das alles für die spätere Geschichte relevant? Wenn ja, hätte man sich dafür auch etwas mehr Zeit lassen können.

Bin gespannt, wie es weitergeht.
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Bei einer Baumscheibe liegen die jüngsten Jahresringe außen und so scheint es ganz klar, dass das Buch auch von der Gegenwart des Jahres 2038 in die Vergangenheit zurückgeht.

Obwohl nur 18 Jahre von heute entfernt, ist es eine postapokalyptische Welt. Mit den Bäumen verschwand die Feuchtigkeit und die trockene Erde wurde zu Staub.
Nun ja, ich denke wirklich, dass es höchste Zeit ist, das Ruder herumzureißen, aber ganz so pessimistisch sehe ich unsere Zukunft nicht. Aber als Hintergrundszenario finde ich die Überspitzung gut.

Jake ist durch ihre Ausbildung für ihr ganzes Leben mit Schulden belastet und schlägt sich so durch. Ein wenig erstaunt war ich, wie professionell das Treffen mit dem prominenten Pilger ablief. Es hat so etwas geschäftsmäßiges an sich. Er will ohne und fragt Jake ob sie gesund ist. Erinnert das nicht an eine Begegnung mit einer Prostituierten?
Aber wie denkt Jake: "Denn nichts macht einem so deutlich wie Armut, welcher Luxus Rchtschaffenheit ist"

Die Begegnung mit ihrem ehemaligen Verlobten scheint eine Wende herbeizuführen. Wenn sich Jake dazu entscheidet, denn sie weiß das Silas es nicht ihr zuliebe tut, sollte er einen Anspruch auf das Resort durchsetzen, wird die Kanzlei einen dicken Brocken davon abbekommen.
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
interessant ist auch, dass in der Kathedrale, wirklich ein gelungenes Bild, das Sprechen über das Welken verboten ist. Nichts soll den Geldfluss der Reichen stören. Das ist so verlogen!

Wie auch heute in den Luxusresorts auf der ganzen Welt die Realität ausgeblendet ist - ob Elend oder Umweltzerstörung. Da wird eine falsche Realität vorgegaukelt. Die Zimmer riechen nach Zedernöl, das soll nur den Geruch der chemischen Reinigungsmittel überdecken. Der Pool ist so stark gechlort, dass sogar ein Frosch ausbleicht.
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Das stimmt, wobei ich es seltsam finde , dass sie selbst nie nachgeforscht hat. So wie ich es verstanden habe, ist es doch kein schwieriges Unterfangen gewesen, an diese Informationen zu kommen. Eigentlich macht sie mir schon den Eindruck, dass sie gerne mehr über ihre Familie erfahren hätte.

Offensichtlich hat sie kein Geld um den inzwischen sehr teuren Internetzugang zu bezahlen, sie kann sich ja auch kein Handy leisten. Außerdem scheint das Internet im 2038 auch bereits reglementiert und begrenzt zu sein.
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Der ehemalige Verlobte Silas will Jake zu ihrem Erbrecht verhelfen, überreicht ihr das Tagebuch ihrer Oma Willow Greenwood. Offensichtlich liebt er sie noch immer, hat sich zwischenzeitlich als erfolgreicher Anwalt etabliert.

Das habe ich aus der kurzen Begegnung nicht so empfunden. Ich denke eher an kommerzielle Gründe, auch wenn er ihr sicher nicht schaden will. Aber im Erfolgsfall - und er ist sich sicher - bekommt auch die Kanzlei eine ganze Menge Geld.
 

Wandablue

Bekanntes Mitglied
18. September 2019
9.575
21.787
49
Brandenburg
Umgangssprachlich macht einer Konkurs. Exakt ist aber Deine Definition.
Ganz richtig ist umgangssprachlich, man geht in Konkurs. Man macht Bankrott und geht in Konkurs. Ich bin froh, dass ich Deutsch geschenkt bekam und nicht lernen musste. Ich hätte es nie auch nur annähernd beherrscht und gestern beim Quiz hab ich beim Plural von Wischmop versagt ;-).
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: MRO1975