1. Leseabschnitt: 2038 (Seite 10 - 55)

Yolande

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13. Februar 2020
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Das Buch startet in 2038, einer nicht allzu entfernten Zukunft, die aber schon postapokalyptische Züge trägt. Bäume und Wälder sind ein seltenes Gut geworden und die Auswirkungen auf die Umgebung sind drastisch. Natürlich ist es wieder die ärmere Bevölkerung, die am meisten unter den Umständen zu leiden hat. Schon eine seltsame und äußerst beklemmende Vorstellung, dass es auf einmal keine Wälder mehr geben soll.:(. Aber vielleicht gar nicht einmal so weit hergeholt, wenn man sich die aktuellen Zustandsberichte über den Wald anschaut, auch die vielen Brände überall auf der Welt tragen zur Verringerung der Waldbestände bei.
Und jetzt fahren die, die es sich leisten können, in ein Luxusresort im Wald um den guten Sauerstoff und die beruhigende Wirkung der "Waldkathedrale" zu genießen. Den Vergleich von Wald und sakralen Gebäuden hat mir gut gefallen, es gibt ja auch in der nordischen Mythologie den Weltenbaum Yggdrasil.
Ich wohne nur ca. 5 Gehminuten von einem Wald entfernt und kann diesen Zusammenhang nur bestätigen. Ich liebe unseren Wald und gehe sehr oft dort spazieren oder joggen.
Jake oder Jacinda (der Name gefällt mir viel besser ;)) steht nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens, immerhin hat sie diesen Job als Waldhüter ergattern können. Vielleicht hat ihr der Nachname wirklich dabei geholfen. Jetzt bin ich sehr auf ihre Familiengeschichte gespannt:reader5
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Jake betont immer wieder das sie eigentlich pleite ist, größere Schulden hat. Bin gespannt, ob dieser Umstand sie doch noch dazu bringt die Geschichte die ihr Ex-Freund ins Rollen gebracht hat zu überdenken. Die ganze Sache um ihren Vater Liam ist noch sehr undurchsichtig und mysteriös. Generell denke ich, dass im weiteren Verlauf noch mehr Geheimnisse aufgedeckt werden, denn einiges kommt mir doch irgendwie komisch vor.
Das die Bäume das große Welken so mitgenommen hat und nun das Klima, und das Leben viel schwieriger geworden ist, ist ein Tatbestand vor dem ja auch wir teilweise Angst haben. Man mag gar nicht darüber nachdenken, was uns noch so erwarten könnte. Insgesamt bin ich sehr gut ins Buch gekommen, es ist interssant und ich kann mir alles gut vorstellen.
 

Yolande

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13. Februar 2020
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Die ganze Sache um ihren Vater Liam ist noch sehr undurchsichtig und mysteriös.
Das stimmt, wobei ich es seltsam finde , dass sie selbst nie nachgeforscht hat. So wie ich es verstanden habe, ist es doch kein schwieriges Unterfangen gewesen, an diese Informationen zu kommen. Eigentlich macht sie mir schon den Eindruck, dass sie gerne mehr über ihre Familie erfahren hätte.
 

Sassenach123

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Das stimmt, wobei ich es seltsam finde , dass sie selbst nie nachgeforscht hat. So wie ich es verstanden habe, ist es doch kein schwieriges Unterfangen gewesen, an diese Informationen zu kommen. Eigentlich macht sie mir schon den Eindruck, dass sie gerne mehr über ihre Familie erfahren hätte.
Stimmt, vielleicht erfahren wir noch mehr über ihre Beweggründe.
 
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RuLeka

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30. Januar 2018
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Das Szenerio finde ich schon extrem erschreckend. 2038 liegt ja nicht gerade in weiter Ferne. Und die Hitzesommer und der wenige Regen machen den Bäumen sehr viel Stress. Da kann man wirklich Angst bekommen, v.a. wenn man Kinder und Enkel hat.
 

Sassenach123

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Das Szenerio finde ich schon extrem erschreckend. 2038 liegt ja nicht gerade in weiter Ferne. Und die Hitzesommer und der wenige Regen machen den Bäumen sehr viel Stress. Da kann man wirklich Angst bekommen, v.a. wenn man Kinder und Enkel hat.
Vielleicht war dies auch der Hintergedanke des Autors, die realen Ängste der Leser miteinzubeziehen. Die Paralellen sind vorhanden, und nun bin ich auf das weitere, fiktive Beiwerk dieses Buches gespannt
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Das Szenerio finde ich schon extrem erschreckend. 2038 liegt ja nicht gerade in weiter Ferne. Und die Hitzesommer und der wenige Regen machen den Bäumen sehr viel Stress. Da kann man wirklich Angst bekommen, v.a. wenn man Kinder und Enkel hat.
Der Gedanke ist mir auch gekommen. Das Szenario wirkt erschreckend real. Primärwald - der Begriff allein hat mir bewusst gemacht, wie unbedarft wir mit diesen Ressourcen umgehen. Auch ich wohne direkt an einem großen zusammenhängenden Waldgebiet ( Nationalpark Saar-Hunsrück), der Gedanke, dort nichts mehr vorzufinden, ist furchtbar.
Jakes Schulden stammen von ihrem Studiendarlehen, oder? Auch ich bin gespannt, was die Familiengeschichte für Geheimnisse preisgibt.
interessant ist auch, dass in der Kathedrale, wirklich ein gelungenes Bild, das Sprechen über das Welken verboten ist. Nichts soll den Geldfluss der Reichen stören. Das ist so verlogen!

Zu Beginn des 2.Leseabschnitts ist mir aufgefallen, dass die Jahreszahlen an den Jahresringen der Baumscheibe die Zeit angeben, wann die einzelnen Kapitel,spielen. Zuerst bewegen wir uns zurück und dann wieder in die Zukunft ;).
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Zu Beginn des 2.Leseabschnitts ist mir aufgefallen, dass die Jahreszahlen an den Jahresringen der Baumscheibe die Zeit angeben, wann die einzelnen Kapitel,spielen. Zuerst bewegen wir uns zurück und dann wieder in die Zukunft ;).
Ich finde diese Einteilung von der Idee her einfach toll. Auch schön gemacht mit der Baumscheibe vorne im Buch.
 

Yolande

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13. Februar 2020
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Anscheinend doch. Sie hat kein Geld für einen Internetzugang. Sie sagt, sie hätte nicht gewusst, wen sie hätte fragen sollen.
Stimmt, das hatte ich schon wieder verdrängt :confused:. Da kann man mal sehen, wie selbstverständlich dieses Medium für mich geworden ist :mad:. Voll peinlich, wo ich mich doch so über die Umwelttouristen mit ihren Smartphones amüsiert habe:rolleyes:
 

Literaturhexle

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Eine Einführung in eine gar nicht allzu ferne Zukunft. Auch mir macht der Zustand des deutschen Waldes Angst. Die Eschen sterben hierzulande an einem Pilz ab, die Douglasien sind schon verschwunden und nun geht es den Fichten und Buchen an den Kragen - sie vertragen die Trockenheit nicht und erstere sind ein gefundenes Fressen für Stürme.... Unser Wald hat großen Stress derzeit. Die riesigen Waldbrände und Rodungen in anderen Teilen der Welt versuche ich auszublenden... Da empfinde ich dieses Szenario mehr als bedrückend. Zum Glück kehren wir erst am Ende des Romans nach 2038 zurück - Es wird demnach nicht schlimmer.

Jake arbeitet für die Firma Holtcorp. Die Waldführer und andere Angestellte sind strengen Richtlinien unterworfen, ein Zuwiderhandeln hat den Jobverlust (und den Verlust der guten Luft) zur Folge. Die Insel ist ein Ressort für gut betuchte Pilger, die sich tiefenentspannen sollen.

Die Führer dürfen nicht über das Welken sprechen, sich nur in gewissen Bereichen aufhalten. Privatführungen scheinen sexuelle Handlungen auf Wunsch zu beinhalten. Jake benötigt Geld und gute Bewertungen - dafür ist sie zu vielerlei bereit. Sie verbringt eine Nacht mit einem schleimigen Typ, Corbyn Gallant. Diese Figur wird gewiss wieder auftauchen. Er erkundigte sich nach den Preisen für die dicken Baumstämme...

Der ehemalige Verlobte Silas will Jake zu ihrem Erbrecht verhelfen, überreicht ihr das Tagebuch ihrer Oma Willow Greenwood. Offensichtlich liebt er sie noch immer, hat sich zwischenzeitlich als erfolgreicher Anwalt etabliert.

Dann gibt es noch ihre Lieblingskollegen Knut, der kein Blatt vor den Mund nimmt und sich durch sein Alter von etwa 60 Jahren sowie seine Beliebtheit bei den Pilgern geschützt sieht.

Was mir gut gefällt, ist der Schreibstil. Alles wird gut verständlich rübergebracht. Bis jetzt noch keine Klischeehülsen oder Adjektivansammlungen, über die ich gestolpert wäre. Liest sich gut und spannend weg:)
 

Literaturhexle

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, Oh,ich bin in einer Dystopie gelandet. Das habe ich gar nicht erwartet.
Ha! Du lässt dich also auch komplett überraschen. Fein, das mache ich auch so. Nur durch die Einteilung musste ich mich mit der Struktur etwas beschäftigen.
Schauen wir doch mal, was uns Penguin hier vorlegt: von großer Begeisterung (Die Schauspielerin) bis zu großem Frust (Tage im Juni) war in diesem Jahr alles dabei :D:p:D
 

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Ha! Du lässt dich also auch komplett überraschen. Fein, das mache ich auch so. Nur durch die Einteilung musste ich mich mit der Struktur etwas beschäftigen.
Schauen wir doch mal, was uns Penguin hier vorlegt: von großer Begeisterung (Die Schauspielerin) bis zu großem Frust (Tage im Juni) war in diesem Jahr alles dabei :D:p:D
Eine waschechte Dystopie ist es allerdings nicht, da wir im nächsten Kapitel in die Vergangenheit reisen, aber das mildert meine Begeisterung nicht.
Zum Internet: Irgendwo steht, es gäbe nur noch nationale Netze, kein globalisiertes Internet - unvorstellbar- so dass dies auch eine Recherche zu ihrer Familie erschwert.
 

RuLeka

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Der Autor vergleicht ja die Biografie eines Einzelnen mit dem eines Baumes. Beim Menschen gibt es Schichten von Leben, die dem eigenen vorangegangenen sind so wie „ Bäume von den konzentrischen Bändern ihres früheren Ichs aufrecht gehalten werden.“ - gefällt mir.
Ebenso wie „ Die Wahrheit ist also, dass es keine klare Trennung zwischen einem Baum und dem nächsten gibt. Und ihre Wurzeln sind ganz und gar unerkennbar.“ Keiner ist ein singuläres Wesen, kein Baum, kein Mensch.
 

Literaturhexle

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Der Autor vergleicht ja die Biografie eines Einzelnen mit dem eines Baumes. Beim Menschen gibt es Schichten von Leben, die dem eigenen vorangegangenen sind so wie „ Bäume von den konzentrischen Bändern ihres früheren Ichs aufrecht gehalten werden.“ - gefällt mir.
Ebenso wie „ Die Wahrheit ist also, dass es keine klare Trennung zwischen einem Baum und dem nächsten gibt. Und ihre Wurzeln sind ganz und gar unerkennbar.“ Keiner ist ein singuläres Wesen, kein Baum, kein Mensch.
Diese beiden Aussagen habe ich mir auch angestrichen:)
 
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wal.li

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Das Szenerio finde ich schon extrem erschreckend. 2038 liegt ja nicht gerade in weiter Ferne. Und die Hitzesommer und der wenige Regen machen den Bäumen sehr viel Stress. Da kann man wirklich Angst bekommen, v.a. wenn man Kinder und Enkel hat.

Ja, das Szenario fand ich auch erschreckend und auch erschreckend real. Wenn ich zu meinem Fenster hinausschaue, bin ich froh, dass die Bäume noch da sind.

Ich habe gestern oder so einen Bericht über den Nationalpark Bayrischer Wald gesehen. Dort sind vor ca. 30 Jahren die ganzen Fichten dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Und inzwischen hat sich ein Urwald gebildet, der die Menschen anlockt. Das hat etwas Hoffnung gemacht. Der Nationalpark ist sich selbst überlassen, der Mensch greift nicht aktiv ein.
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Was mir gut gefällt, ist der Schreibstil. Alles wird gut verständlich rübergebracht. Bis jetzt noch keine Klischeehülsen oder Adjektivansammlungen, über die ich gestolpert wäre. Liest sich gut und spannend weg

Das finde ich auch. Allerdings ist mir aufgefallen, dass geschrieben wurde, das Unternehmen macht Konkurs. Wenn man das googelt, kommt, sie ging in Konkurs. Bei der ansonsten wertigen Aufmachung und ansprechenden Sprache, hat mich das etwas gestört.