1. Leseabschnitt: Beginn bis Seite 52

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
querleserin.blogspot.com
"Plaudern" trifft es sehr gut. Er verbindet Gedanken miteinander, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun haben, und schafft elegante Übergänge. Ein wirklicher Könner!
Zu Henry James, dem Gastgeber der drei Herren: Zufällig habe ich zu Weihnachten einen psychologischen Roman von Henry James geschenkt bekommen, „Die Drehung der Schraube“, der mir sehr gut gefallen hat und mich veranlasst, mich mit dem Autor auseinanderzusetzen. Aufgrund seiner assoziativen Erzählweise verdeutlicht uns Barnes, wie viele Zusammenhänge es gibt und welche Folgen kleinste Ereignisse haben können.
 

Wandablue

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Brandenburg
Balzac war mal einer meiner Hausheiligen. In Paris habe ich damals meinen Mann in Balzacs Wohnung und an sein Grab geschleppt.
Ich weiß, dass der gute Honoré viele Tassen Kaffee täglich getrunken hat, schwarz und heiß. Irgendwie fand ich ihn immer sympathisch, aber er schreibt schon ausufernd. Ich weiß nicht mehr, was ich gegen Zola hatte, vllt war es auch eine schlechte Übersetzung. Oder ich war gerade auf einem anderen Trip.

Ich war am Grab von Edith Piaf. Aber eigentlich doof, da sind sie nicht mehr. All diese Berühmtheiten. Nur noch ein paar Knochen. Die Seele ist ja angeblich unsterblich. Die ist woanderster. Ist Balzac auch auf dem Lachaise begraben?
Auf dem Lachaise hat mich ein Denkmal für den Zweiten Weltkrieg am meisten beeindruckt.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Ich weiß, dass der gute Honoré viele Tassen Kaffee täglich getrunken hat, schwarz und heiß. Irgendwie fand ich ihn immer sympathisch, aber er schreibt schon ausufernd. Ich weiß nicht mehr, was ich gegen Zola hatte, vllt war es auch eine schlechte Übersetzung. Oder ich war gerade auf einem anderen Trip.

Ich war am Grab von Edith Piaf. Aber eigentlich doof, da sind sie nicht mehr. All diese Berühmtheiten. Nur noch ein paar Knochen. Die Seele ist ja angeblich unsterblich. Die ist woanderster. Ist Balzac auch auf dem Lachaise begraben?
Auf dem Lachaise hat mich ein Denkmal für den Zweiten Weltkrieg am meisten beeindruckt.
Ja, dieser Friedhof ist schon einen Besuch wert. Ich bin da eh etwas morbide, aber Friedhöfe wirken auf mich beruhigend und in Städten sind sie eine grüne Oase der Ruhe.
 
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RuLeka

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30. Januar 2018
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Immerhin kenne ich fast den ganzen Goethe und Schiller. Ist auch was wert. Shakespeare mag ich auch gar nicht.
So hat jeder seine Vorlieben. Ich mochte immer die Autoren des 19. Jahrhunderts. Die Gesellschaftsromane aus dieser Zeit haben mich begeistert. All die Konventionen und Zwänge, in denen die Menschen ( v. a. die Frauen) gefangen waren, finde ich ungeheuer spannend.
 

Literaturhexle

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Immerhin kenne ich fast den ganzen Goethe und Schiller. Ist auch was wert. Shakespeare mag ich auch gar nicht.
Aber sowas von!
Macht uns weniger Belesenen mal ruhig ein schlechtes Gewissen... Von Henry James haben wir hier in der Weltliteratur "Washington Square" gelesen. Balzac kann ich als Hörbuch empfehlen. Zumindest seinen Vater Goriot fand ich gut vorgelesen kein Stück langweilig. Das gilt im Übrigen auch für die russischen Klassiker:)
 

Wandablue

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Brandenburg
Über Pozzi haben wir noch nicht allzuviel erfahren, mal sehen, ob er noch mehr in den Mittelpunkt rückt. Schon seine Familiengeschichte klang ausgesprochen interessant: Religionsflüchtlinge aus Italien. Und er ist ein ehrgeiziger Elitestudent, obwohl nur ländliches Bürgertum. Ein Aufsteigertyp, charmant, Frauenheld, begabt.
Von Ärzten haben wir heute ein anderes Bild: ein gediegeneres.
 
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RuLeka

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30. Januar 2018
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Ein Sauf- und PoppUrlaub verändert natürlich gar nichts, aber ... von diesen Extremen abgesehen bildet Reisen natürlich.
Ich hatte auch schon bei sog. Bildungsreisen das Gefühl, als ginge es manchen darum, mitreden zu können. In manchen Kreisen findet ja geradezu ein Überbietungswettbewerb statt, wer die meisten Reiseziele kennt..
Ich bin kein Gegner des Reisens, allerdings ist es mir einfach zu viel, wie oft und wohin die Reise gehen muss. Ein bisschen weniger wäre aus mehreren Gründen gut.
Hierzu empfehle ich das Buch „ Gebrauchsanweisung fürs Daheimbleiben@ von Harriet Köhler.
 

Literaturhexle

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Sagt mir jetzt mal einer, was lustig an dem Buch ist?

Oder ihr meint gar nicht "lustig", sondern was anderes, zynisch, ironisch?
Ja, Das trifft es wohl besser. Barnes hält sich an die ihm vorliegenden Quellen, die er natürlich für sich selektiert hat, legt aber immer wieder einen eigenen kritischen Maßstab an oder zitiert Personen, die bestimmte Moden ebenfalls absurd fanden. Diese Gegenüberstellung hat etwas Ironisch-zynisches, aber nie Bösartiges. Das lässt mich schmunzeln, aber natürlich nicht in schallendes Gelächter verfallen.
 

Literaturhexle

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Ich bin kein Gegner des Reisens, allerdings ist es mir einfach zu viel, wie oft und wohin die Reise gehen muss. Ein bisschen weniger wäre aus mehreren Gründen gut.
Ich fühle mich auch zu Hause pudelwohl:)
Was das Inflationäre des Reisens betrifft, so dürfte das eher ein Rentnerthema sein. Kreuzreisen sind ja mächtig in Mode gekommen: Viele Ziele und Länder in kurzer Zeit. Da kann man mitreden, ist mit dem Pulk einmals die interessantesten Stätten abgelaufen - und weiter geht´s.
Jedem das Seine.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Ich hatte auch schon bei sog. Bildungsreisen das Gefühl, als ginge es manchen darum, mitreden zu können. In manchen Kreisen findet ja geradezu ein Überbietungswettbewerb statt, wer die meisten Reiseziele kennt..
Ich bin kein Gegner des Reisens, allerdings ist es mir einfach zu viel, wie oft und wohin die Reise gehen muss. Ein bisschen weniger wäre aus mehreren Gründen gut.
Hierzu empfehle ich das Buch „ Gebrauchsanweisung fürs Daheimbleiben@ von Harriet Köhler.
Das wäre ein eigenes Thema wert: Wie recht du hast!
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Essen
Vordergründig erzählt der Autor hier die Geschichte einer Bildungsreise von 3 Männern im ausgehenden 19. Jhrt. nach London. Letztendlich - und darauf muss ich mich als Leserin erst mal einstellen - ist das aber nur ein Vorwand, um das Portrait einer Zeit zu entwerfen, das zusammengestückelt wird aus vielen Gedanken zu vielen Ereignissen, Personen, künstlerischen Werken aus dieser Zeit. Ein Collagenroman! Nicht der Mann im roten Rock ist hier wirklich der Held des Romans, sondern seine Zeit. Das ist schon sehr ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig. Ich finde aber viele interessante Aspekte zu dieser Zeit, die allerdings definitiv nicht meine ist, und unterhalte mich gut.
Ich möchte hier noch eine Parallele ziehen, die vielleicht hilfreich sein kann für die Lektüre. Es gibt sicher wenige Bücher, die ein ähnliches Konzept wagen. Aber eines fällt mir ein. 1913 von Florian Illies. Auch hier ist das Jahr der Held und wird sehr lebendig gemacht durch die unterschiedlichsten Anekdoten und Geschichtchen über Menschen, die für dieses Jahr stehen. Mit der positiven Erwartungshaltung dieses tollen Buches gehe ich jetzt weiter in die Lektüre hinein und schaue mal, ob ich damit gut gerüstet bin.
Ein positiver Aspekt dieser Lektüre ist auf jeden Fall auch die etwas distanziert-ironische Erzählhaltung des Autoren zu seinen Helden und eben auch zur Zeit, die er beschreibt. Da finde ich doch immer wieder ein Lächeln in meinem Gesicht beim Lesen.
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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1913 von Florian Illies. Auch hier ist das Jahr der Held und wird sehr lebendig gemacht durch die unterschiedlichsten Anekdoten und Geschichtchen
Das muss ich mir mal merken.
Und: Collagenroman.
Ein bisschen Collage gab es auch in "Berlin Alexanderplatz" von Döblin, das ich auch für einen herausragenden Roman halte, der Berlin zu seiner Zeit hervorragend portraitiert.
 
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