Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die unterschiedlichen Handlungsstränge sind jeder für sich schon ein eigenes Buch wert. Im Verlauf der Geschichte habe ich mich ständig gefragt, wie die Handlungsstränge zusammengehören. Ich habe zwar oft spekuliert, wo die Zusammenhänge zu sehen sind, aber sicher war ich mir nie. Von Vornherein war nur eines klar: jeder in dieser Geschichte hat ein Geheimnis, egal, ob bewusst oder unbewusst. Und scheinbar ist keiner das, was er vorzugeben scheint. Die Andeutungen, die während der Geschichte immer wieder auftauchen, sind richtig „gemein“.
Sie tragen dazu bei, dass man immer intensiver spekuliert, was tatsächlich hinter den Geheimnissen steckt. Aber man kommt erst zum Ende auf „des Pudels Kern“. Das macht das Buch natürlich umso spannender.
Ich habe einen kleinen Kritikpunkt: Anfangs habe ich mich gefragt, wie eine halbwegs vernünftige Frau (Katerina) sich auf so eine Geschichte einlassen kann, also sich in eine Fantasiewelt zu begeben, ohne diese großartig zu hinterfragen. Dieses Problem ist dann aber im Verlauf der Geschichte nebensächlich geworden. Denn ich musste feststellen, dass auch Katerina ihre Geheimnisse hatte, die sie zwar selbst nicht kannte, die aber deutlich machten, dass man ihre Handlungsweise nicht mit „normalen“ Maßstäben messen darf. Insofern habe ich meine Bedenken schnell ad acta gelegt und die Geschichte als das wahrgenommen, was sie ist: eine richtig gute und spannend geschriebene Misterygeschichte.